Wie dramatisch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die japanische Kameraindustrie sind, zeigen die jüngsten CIPA-Zahlen für das erste Quartal 2020. Sah es bis Februar noch ganz ordentlich aus, sind Produktions- und Absatzzahlen im März zusammengebrochen. Eine Produktkategorie zeigt sich allerdings bislang völlig unbeeindruckt von der Krise.
Es ist seit einigen Jahren dasselbe: Die im Verband der japanischen Fotoindustrie (CIA) zusammengeschlossenen Unternehmen starten im Januar mit schlechteren Absatzzahlen als im Vorjahr. Dieses Jahr fiel der Rückgang mit rund 20 Prozentpunkten jedoch schwächer aus als im Jahr zuvor. Auch der Februar ließ hoffen, das Geschäft mit den Systemkameras legte im zweiten Monat 2020 sogar wieder leicht zu.
Dann kam der März und mit ihm der unkontrollierte Ausbruch von Covid-19. Die Folge: unterbrochene Lieferketten, stockende Produktion, starke Beschränkungen im Handel. Und so bricht die Auslieferung der japanischen Kamera-Industrie im März 2020 um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahres-März ein.
Besonders dramatisch trifft es klassische DSLR, von Ihnen wird im März 2020 nur noch ein Drittel der Menge ausgeliefert. Auch Spiegellose müssen kräftig Federn lassen, sie erreichen gerade noch gut 50 Prozent im Jahresvergleich.
Der asiatische Raum ist besonders hart vom Absatzeinbruch betroffen. Mit zwei Ausnahmen indes: In China zeigt der Trend im März bereits wieder nach oben, in Japan scheint die Corona-Krise im ersten Quartal (noch) nicht angekommen zu sein.
Dem Negativtrend folgen erwartungsgemäß auch die Wechselobjektive. Eine Produktkategorie stemmt sich dem Absturz jedoch erfolgreich entgegen: Kompaktkameras mit fest eingebautem Objektiv. Im März haben mehr Kompaktkameras die Fabriken verlassen als im Februar – allerdings auch deutlich weniger als im Jahr zuvor.