Der Verband der japanischen Kameraindustrie (CIPA) hat seine Zahlen für das Jahr 2018 vorgelegt und gibt einen Ausblick auf das laufende Jahr. Der Kameramarkt ist weiterhin im Abwind, vor allem klassische DSLR haben überraschend stark verloren. Ein Plus bei Auslieferung und Umsatz erzielten die Hersteller lediglich mit spiegellosen Systemkameras. Die CiPA geht davon aus, dass sich der Trend weg von der DSLR hin zu Spiegellosen 2019 verstärken wird.

2018 hat die japanische Kamera-Industrie um ca. 20 Prozentpunkte weniger Kameras ausgeliefert als im Jahr zuvor. Besonders heftig fiel der Rückgang bei den Kompaktkameras aus (-35 %). Bei klassischen DSLRs gingen die Liefermengen ebenfalls zurück, auf etwa 87 Prozent des Vorjahreswerts. Zulegen konnten lediglich die Spiegellosen, auf einen Indexwert von ca. 101,5.

Der Wert der 2018 von der japanischen Kamera-Industrie ausgelieferten Geräte ist deutlich weniger drastisch gesunken als deren Zahl. Er betrug 92 Prozent des Vorjahreswerts, wobei auch hier die Kompaktkameras mit fast 26 Prozentpunkten den größten Einbruch zu verzeichnen haben. Kräftig zugenommen hat dagegen der Wert der ausgelieferten Spiegellosen, auf einen Indexwert von 123.

Besonders deutlich schwenkt derzeit Europa von DSLR (81,2 % zum Vorjahr) auf Spiegellos (118,3 %) um. Die höchsten Zuwachsraten verzeichnet Spiegellos indes auf dem amerikanischen Kontinent (123,8 %), wo DSLR weiterhin stark bleibt (98,7 %).

Prognose für 2019

Für das laufende Jahr erwartet die CIPA einen erneuten Rückgang der Auslieferungszahlen von rund 13 Prozent. Weiter abwärts geht es mit dem Kompakten (-20 %) aber auch mit den Systemkameras insgesamt (-7,4 %). Die CIPA, deren Präsident übrigens Nikon-Chef Kazuo Ushida ist, sieht also bei weitem nicht so Schwarz wie Canon-Boss Fujio Mitarai. Der hatte ja erst kürzlich spekuliert, dass sich der Kameramarkt bis 2020 halbieren könnte.

Weiterführende Informationen: CIPA-Statistiken

Bildergalerie: CIPA-Zahlen 2018