Fujifilm Imaging ist nicht nur für Filme und analoge Fotografie im Konzern zuständig, sondern auch dafür, dass Fotos aufs Papier gebracht werden (können). Und zwar in verblüffend vielfältiger Weise in seinen Wonder Photo Shops. photoscala hat den Wonder Photo Shop in Barcelona besucht und sprach dort anlässlich der Ausstellungseröffnung „Fujifilm Print Life“ mit Masato Yamamoto, dem Europa-Chef von Fujifilm.

Heute wird zwar die überwältigende Mehrzahl der Fotos mit dem Smartphone aufgenommen und nur auf einem Display präsentiert. Doch gerade junge Leute entdecken zurzeit die Vorzüge des Papierbilds (wieder). Die macht Fujifilm schon seit 2015 mit seinem Wonder Photo Shop in Barcelona schmackhaft, ein Store-Konzept, das in Deutschland erst kürzlich auf der photokina 2018 vorgestellt wurde.

Der Wonder Photo Shop in Barcelona

Wer den Wonder Photo Shop betritt, wird von einer warmen Atmosphäre mit viel Holz umschmeichelt. Und von der schier unendlichen Vielfalt des Angebots fast erschlagen. Bilder aus dem Smartphone oder von der Digitalkamera mal eben ausdrucken? Kein Problem, die Daten sind schnell drahtlos auf den Printer übertragen und schon liegen die Abzüge auch im Ausgabefach.

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Wer noch nach Ideen für seine Prints sucht – im Wonder Photo Shop von Fujifilm gibt es schier unendlich viele Anregungen und Präsentationsmöglichkeiten.

Zur Präsentation der Prints gibt es vielfältige Rahmen und Setzkästen, Kalendervorlagen, klassische Fotoalben, Grußkarten etc. pp. In einer Ecke präsentiert Fujifilm alles rund um die Instax, in einer anderen Ecke steht ein großer Besprechungstisch für Workshops, und natürlich kann man im Wonder Photo Shop auch Filme kaufen. Sogar an ein kleines Fotostudio hat Fujifilm gedacht. Wer Orientierung durch das Angebot braucht, neue Anregungen sucht oder Hilfe beim Drucken benötigt, dem geht geschultes Personal zur Hand.

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Fans der analogen Fotografie werden im Wonder Photo Shop mit Filmen von Fuji versorgt.

In Deutschland ist das überzeugende Store-Konzept noch nicht ganz angekommen. Lediglich einen Showroom für Handelspartner gibt es bislang. Ganz anders etwa in England, wo bereits fast 40 solcher Stores betrieben werden – als einzelne Wonder Photo Shops wie in Barcelona oder als Store-in-Store, etwa in großen Elektronik- und Drogeriemärkten.

Interview Mr. Masato Yamamoto, President and Managing Director Fujifilm Europe

Dass Fotos auf Papier wirken, zeigt Fujifilm mit seiner Ausstellung „Print Life“ in Barcelona. Sie wurde Mitte Januar eröffnet und präsentiert im Centre de Disseny mehr als 7000 Fotos, die von Fujifilm geprintet wurden. Wir sprachen Anlässlich der Ausstellungseröffnung mit Masato Yamamoto, President and Managing Director Fujifilm Europe, über Bild-Kultur, Print-Leidenschaft und Foto-Zukunft.

Masato Yamamoto

Masato Yamamoto, President and Managing Director Fujifilm Europe

Mr. Yamamoto, was ist eigentlich die grundsätzliche Idee hinter dem Konzept von „Print Life“?

MY: „Wir möchten mit diesem Konzept, das wir bereits auf der vorigen photokina in Köln gezeigt haben und mit vielen tausend Fotografien hier in Barcelona präsentieren, die Menschen dazu inspirieren, ihre besonderen Momente nicht nur fotografisch aufzunehmen, sondern auch durch Ausdrucken im wahrsten Sinne des Wortes festzuhalten. Fotografie und Print, das gehört einfach zusammen und ist das beste Mittel gegen digitales Vergessen. Fotografien sind viel mehr als nur digitale Datensätze. Darüber hinaus soll diese Ausstellung von mehr als 7.000 Fotos zeigen, wie stark Fotografie im Leben von uns allen integriert ist: 7.000 Momente, von der professionell gestalteten künstlerischen Fotografie bis hin zum emotionalen Schnappschuss.“

Wie motivieren und stimulieren Sie denn die Besucher der Ausstellung dazu, ihre eigenen Bilder ausdrucken zu lassen?

MY: „Die Ausstellung ist Teil einer umfassenden Strategie. Wir haben uns ebenfalls die Frage gestellt, wie wir den Menschen nach der Inspiration durch die Ausstellung dann auch tatsächlich die Möglichkeit geben, ihre digitalen Daten zu anfassbaren Prints oder anderen Fotoprodukten zu machen. Unsere Lösung sind die Wonder Photo Shops, von denen europaweit das erste hier in Barcelona bereits 2015 eröffnet wurde. In den Wonder Photo Shops bekommen die Menschen alle Bedürfnisse hinsichtlich Bildprodukte erfüllt und vor allem inspirierende Ideen. Die Besucher befinden sich dort in unterschiedlichen kreativen Bereichen und Räumen, in denen sie die Freude an Fotografie ganz neu erleben können, indem sie ihre Lieblingsmotive aus Smartphones, sozialen Medien und Kameras durch Prints, personalisierte Foto-Accessoires oder Wanddekorationen zum Leben erwecken und so einzigartige, originale DIY-Kreationen schaffen. Das heißt: Die Ausstellung macht Lust auf kreatives Schaffen, das dann in den Wonder Photo Shops ausgelebt und erfüllt werden kann.“

Wenn Sie in die Glaskugel schauen: Wie wird sich dieses Konzept in den kommenden drei Jahren weiterentwickeln?

MY: „Das Grundprinzip von Print Life, dass jedes Foto es wert ist ausgedruckt zu werden, wollen wir auf jeden Fall beibehalten. Auch unseren Grundsatz, dass es notwendig ist, wichtige persönliche Werte wie Fotos für die nachfolgenden Generationen durch Print zu sichern, werden wir erhalten, aber den jeweils besten technischen Möglichkeiten anpassen. Große Potentiale sehe ich darin, diese Ideen einer echten Foto-Kultur noch viel weiter in den jeweiligen Gesellschaften weltweit zu kommunizieren und zu aktivieren. Das können und wollen wir in Zukunft aber nicht alleine nach vorne treiben, sondern da setzen wir auf Kooperationen mit anderen Unternehmen wie auch mit der Politik. So könnten wir uns beispielsweise vorstellen, entsprechende Ausstellungs-Projekte zusammen mit Schulen durchzuführen. Denn gerade in Zeiten praktisch unlimitierten Zugangs zu Bildern und der exorbitanten Bedeutung von Bildkommunikation weltweit sollten wir den Schülerinnen und Schülern den eigentlichen Wert von Fotografien vermitteln und ihnen das Wissen an die Hand geben, ihre besten Momente dauerhaft als haptische Bilder zu konservieren. Als eines der führenden Imaging-Unternehmen sieht sich Fujifilm in der Verantwortung, die gesellschaftliche Bedeutung der Fotografie weiter zu stärken.“

Mr. Yamamoto, wir danken Ihnen für das Gespräch