Im Netz ist das Datenblatt eines neuen Bildsensors aufgetaucht, das von Sony Semiconductor Solutions stammen soll. Es beschreibt einen 36-Megapixel-Vollformatsensor, der für Videoaufnahmen im Seitenverhältnis 16:9 eine größere Bildbreite ausliest als für Fotoaufnahmen und so auf eine Videoauflösung von 8K kommt. Insider vermuten, dass die lange erwartete Alpha 7S III mit diesem Sensor ausgestattet werden könnte – jedoch (noch) keine 8K-Videos beherrschen wird.
IMX453AQJ heißt der neue Sensor von Sony, der in einem unlängst aufgetauchten Datenblatt beschrieben wird. Vieles deutet daraufhin, dass das Datenblatt authentisch ist, auf der Seite von Sony Semiconductor Solutions wird es allerdings derzeit nicht aufgeführt.
Das Besondere an IMX453AQJ: Die nutzbare Bilddiagonale bleibt beim Seitenverhältnis 3:2 (Foto) und 16:9 (Video) annähernd gleich. Möglich wird dies, weil der Sensor bei Videoaufnahmen 7730 Spalten ausliest, bei Fotoaufnahmen jedoch nur 7380. Diese Multiformat-Sensoren gibt es bei Panasonic schon lange, für Sony sind sie neu.
7730 x 4352 Pixel beträgt die Auflösung des IMX453AQJ im Format 16:9 – das entspricht exakt den 33 Megapixel, die 8K Videoauflösung ergeben. Bei dieser Auflösung liefert der Sensor rund 60 fps, allerdings mit auf 10 bit beschränkter Farbauflösung (was theoretisch einem Dynamikumfang von 10 EV entspricht). 36-Megapixel-Fotos soll der Bildwandler übrigens mit einer Serienbildrate von bis zu 50 Bilder/Sekunde auslesen können.
Herzstück der ausstehenden Alpha 7S III?
Kaum waren vor einigen Tagen diese Spezifikationen von Sonys neuen Sensor aufgetaucht, waren sich einige Gerüchteköche sicher: Er wird das Herzstück der kommenden Alpha 7S III bilden und die wird Videos in 8K aufzeichnen können. Das wäre eine kleine Sensation, denn 8K-Kameras werden bislang frühestens für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio erwartet und nicht bereits für nächstes Jahr.
In der Tat dürfte Sony für eine Alpha 7S III mit 8K derzeit noch vor sehr hohen Hürden stehen. Denn falls der Sensor diese hohe Auflösung liefern sollte, muss die entsprechende Datenmenge auch verarbeitet werden. Die dafür notwendigen Bildprozessoren würden (heute noch) eine derartige Abwärme erzeugen, dass die Kamera wohl aktiv mithilfe eines Gebläses gekühlt werden müsste.
Insider gehen daher davon aus, dass die 8K des neuen Sensors in einer Alpha 7S III nach 4K heruntergerechnet würden. Trotz dieses Downsamplings wäre die Qualität des Videobilds besser als bei einem Sensor mit nativer 4K-Auflösung. Dass Sony den Sensor IMX453AQJ überhaupt in einer Alpha 7S III verwenden wird, steht zudem nicht fest. Möglich wäre auch, dass der 8K-Bildwandler zunächst in eine Broadcast-Kamera einziehen wird.
Für 8K dürfte es noch zu früh sein. Die A7III macht ähnliches jetzt schon, Aufnahme in 6K und runterrechnen auf 4K. Der Qualitätssprung ist zu "echter" 4K-Aufzeichnung verblüffend!
Sudel Eddi.
10 Bit bedeutet nicht 10ev Dynamikumfang. Das eine ist die Auflösung (wie viele Abstufungen) in Bit, das andere der Umfang (Unterschied Minimum vs Maximum) in ev . Hat rein gar nicht miteinander zutun außer das beide Einheiten die Basis 2 haben.
Und genau der Unterschied zwischen Minimum und Maximum, die abbildbaren Stufen dazwischen, ist der Dynamikumfang. Fur einen linearen A/D-Wandler entspricht die Auflösung in Bit die Blendstufen (EV).