Canon hat diese Woche in Japan bekannt gegeben, dass der Verkauf der EOS-1V eingestellt wird. Die Kamera war die letzte analoge SLR, die Canon noch im Angebot hatte. Reparaturen wird Canon noch bis Ende 2025 anbieten, wobei die lückenlose Ersatzteilversorgung nicht über das Jahr 2020 hinaus garantiert wird.
Vorgestellt wurde die analoge Canon EOS-1V vor 18 Jahren, ihre Eckdaten waren seinerzeit beeindruckend und können sich auch heute noch sehen lassen: AF-System mit 45 Messpunkten, Blitzsynchronzeit von 1/250 s und 1/8000 s kürzeste Verschlusszeit. Außerdem konnte die EOS-1V schon 2000 bei einer Serienbild von 9 Bilder/Sekunde den Fokus nachführen. Das heißt, ein 36er-Film war nach vier Sekunden durchgezogen!
Jetzt teilt Canon Japan mit, dass die EOS-1V endgültig ausläuft. In Teilen der Welt war sie wohl schon länger nicht mehr erhältlich, auf der Webseite von Canon Deutschland ist die EOS-1V nicht aufgeführt.
Laut der Mitteilung von Canon Japan wird die EOS-1V bis zum 31. Oktober 2025 repariert. Allerdings kann es nach 2020 zu Engpässen bei den Ersatzteilen kommen, weil dann die gesetzlich vorgeschriebene Garantiefrist endet.
Anmerkung: In einer früheren Fassung hieß es, Canon habe die Produktion der EOS-1V eingestellt. Richtig ist, dass Canon das Ende des Verkaufs bekannt gegeben haben.
Offensichtlich bestand noch eine gewisse Nachfrage, denn ansonsten wäre die EOS-1V nicht bis jetzt produziert worden.
Wer sagt denn, die Eos-1V sei noch prodziert worden?
Wir lesen, dass die Lagerbestände nun irgendwann alle sind.
Wo bitte gab es die noch zu kaufen? In Deutschland nicht. Auch die Nikon F6 ist schon lange verschwunden.
Zeigt aber nebenbei, wie wenig sich in den letzten 20 Jahren bei DSLRs getan hat: 10/9 fps gegenüber 14/11 fps beim heutigen Spitzenmodell, um nur einen Wert zu vergleichen.
Wie soll sich bei einer DSLR und Serienbild auch etwas tun? Alle Fortschritte werden heute durch bessere Sensoren oder eine höhere Rechenleistung der Bildprozessoren gemacht. Der Spiegel ist ein mechanisches Teil und gewissen physikalischen Einschränkungen unterworfen. Man wird nie einen Spiegel bauen können, der sich 25 Mal die Sekunde auf und ab bewegt und dabei noch nutzbare Belichtungszeiten ergibt. Das zeigt doch einmal mehr, dass die Zukunft nur spiegellos sein wird.
"Wie soll sich bei einer DSLR und Serienbild auch etwas tun?"
Die Canon EOS 1v ist eine SLR und keine DSLR. Da muss nicht nur der Spiegel für Wind und Lärm sorgen, da muss auch noch ein Film bewegt werden. Und der endet bei 36 Bildern. Was bei 24fps ein kurzes Brrrrt wäre. So kurz, dass gar nicht sicher wäre, dass der richtige Moment überhaupt drauf wäre. Und Langfilmmagazine waren zu Zeiten der EOS 1v und ihrer Kollegin Nikon F5 kein wirklich gängiges Zubehör mehr. Für die Edel-Amateurkamera Nikon F6 gab es ohnehin kaum noch nennenswertes Sonderzubehör.
Lösung war übrigens – Jugendliche bitte anschnallen – die SLT. Die hieß damals noch nicht so, aber spezielle Highspeed Versionen für 10fps mit feststehendem teildurchlässigen Spiegel gab es schon zu Zeiten der Nikon F2. Für reichlich bare Münze übrigens und deshalb heute bei Ebay ein ganz seltener Gast. 10 Bilder pro Sekunde mag jetzt nicht so astronomisch anmuten, aber damals gab es noch Profimodelle wie die Pentax K2 DMD (2 Bilder pro Sekunde) oder die Minolta XMmotor (3.5 Bilder pro Sekunde). Da war die normale F2 mit dem größeren Motor (5 Bilder pro Sekunde) schon eine echte Rakete und ganz nebenbei eine Kamera, welche heute schussbereit ausgerüstet mit Motor, Akkupack und Blendensteuerung kein Spiegelloser mehr mit einer Hand heben könnte.
Liegt wohl ganz einfach daran, daß man aus der Spiegel- und Verschlußmechanik nicht noch mehr Speed rausholen kann. Ist für mich eh' schon beeindruckend genug…
Die Nikon F6 ist unter anderem bei Foto Köster noch lieferbar:
https://www.foto-koester.de/kameras/analoge-kameras/234328/nikon-f6-gehaeuse?sPartner=Idealo
Ich war echt überrascht das die Kamera noch produziert wird.
Von den Daten ebenfalls.
Die Informationen im Artikel sind zum einem nicht unerheblichen Teil falsch. Die Produktion wurde vor 10 Jahren eingestellt. (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Canon_EOS-1V) Canon hat lediglich bekanntgegeben, die letzten Lagerbestände ausgeliefert zu haben. 2020 laufen deren Garatien aus. (http://winfuture.de/news,103483.html)
Vielen Dank für den Hinweis, wir haben den Beitrag entsprechend korrigiert.
Im Jahr 2040 wird das Smartphone der Klimakiller Nr. 1 sein. In direktem Zusammenhang mit dem enormen Datenvolumen. Dass man hier eine Serienbildrate von neun Bildern in einer Sekunde nicht mehr für ausreichend hält, dass man selbst für einen Kameratest in einer Stunde 1000x abdrückt, ist ein Synonym auch für und Fotografen, wie uns die Umwelt am Allerwärtesten vorbei geht. Müssten wir wieder Filmmaterial für unsere Orgien bezahlen, würden wir uns vielleicht wieder bewusst, dass ein Bild auch einen Wert hat und nichts mit sinnloser Massenproduktion zu tun hat.
Ich fotografiere nicht immer Dauerfeuer, im Gegenteil. Aber bei Vögel im Flug z.B. sind 18 fps nicht zu viel.
Klimakiller Nr. 1 werden Blockchainanwendungen sein, Nr. 2 Google und Co. mit ihrer Datengier.
"… wieder bewusst, dass ein Bild auch einen Wert hat…"
Wenn ich mich nun 1000x selbst (verliebt) fotografieren möchte,hat das für mich viel mehr Wert als die ach so künstlerischen "Photos",die auch 1000-fach in entsprechenden Foren mehr oder weniger fachmännisch seziert werden.
2040 sind Smartphones längst passe`.
Ich nutze Sie regelmäßig mit Provias und Precisas. Wer etwas mehr über die Kamera wissen will: https://fotografiewissen.wordpress.com/analoge-fotografie/analoge-kameras/canon-eos-1v/
Deinen Link hatte ich schon gefunden als ich nach einer gesucht hatte, ganz so billig bin ich leider nicht weggekommen, habe aber jetzt eine! Für mich eine Traumkamera die ich gerne in die Hand nehme!