Nikon hat am 31. März das Geschäftsjahr 2018 beendet, heute hat das Unternehmen seinen Bericht vorgestellt. Trotz sinkender Umsätze konnte der Profit deutlich gesteigert werden. Weiterhin arg gebeutelt ist das Kerngeschäft von Nikon, das Imaging Business, das kräftig Marktanteile verloren hat.
Bei Nikon beginnen die Ende 2016 eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen zu greifen. Trotz leicht sinkender Umsätze auf 717 Milliarden Yen (5,51 Mrd. Euro) konnte Nikon den operativen Gewinn von einer schwarzen Null im Vorjahr auf jetzt 56,2 Milliarden Yen (43,2 Mio. Euro) steigern. Das deutlich bessere Ergebnis führt Nikon vor allem auf die Reduzierung von Fixkosten sowie starke Verkaufszahlen des „Precision Equipment Business“ zurück.
Nikon Imaging gibt Marktanteile ab, kann Gewinn deutlich steigern
Nikon Imaging hatte letztes Jahr auf breiter Front mit stark rückläufigen Absatzzahlen bei Kompaktkameras (-21.3 %) zu kämpfen. Aber auch Kameras mit Wechselobjektiven, bei Nikon im Wesentlichen DSLRs, verkauften sich im Geschäftsjahr 2018 deutlicher schlechter (-15,5 %). Lichtblick im Imaging Business war die hochpreisige D850, die laut Nikon sehr stark nachgefragt war.
Trotz deutlich rückläufiger Absatzzahlen ist der Umsatz von Nikon Imaging nur leicht von 383 Mrd. Yen (2,9 Mrd. Euro) auf 360,7 Mrd. Yen (2,77 Mio. Euro) zurückgegangen. Im Gegenzug konnte Nikon Imaging den operativen Gewinn von 17,1 Mrd Yen auf 30.2 Mrd. Yen fast verdoppeln. Insgesamt bleibt die Imaging-Sparte von Nikon aber etwas hinter den Erwartungen zurück.
Sorgen bereiten sollte Nikon, dass die Imaging-Sparte auf breiter Front Marktanteile verliert. Bei den Kompaktkameras hat Nikon 4,3 Prozentpunkte abgegeben auf nunmehr 21 Prozent Marktanteil. Bei den Systemkameras ging der Marktanteil auf 23 Prozent zurück, ein Verlust von 3,3 Prozentpunkten. Möglicherweise schlägt es sich hier bereits nieder, dass Nikon (noch) keine professionelle Spiegellose im Portfolio hat.
Was Nikon Imaging für das aktuelle Geschäftsjahr 2019 erwartet
Für das jetzt angelaufene Geschäftsjahr 2019 geht Nikon Imaging von einem weiter schrumpfenden Gesamtmarkt aus (Stückzahlen: -12,4 Prozent). Bei den eigenen Produkten rechnet Nikon mit Rückgang von 12,2 Prozent – der Marktanteil soll also stabil bleiben.
Von der mittlerweile mehrfach angekündigten professionellen Spiegellosen findet sich kein Wort im Ausblick des aktuellen Geschäftsberichts. Offenbar geht Nikon nicht davon aus, dass das neue System nennenswert zum Umsatz im aktuellen Geschäftsjahr beitragen wird. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass das System frühestens gegen dessen Ende (31. März 2019) auf den Markt kommen wird und sich daher noch nicht in den Bilanzen niederschlägt.
haha, das Licht am Ende des Nikon Tunnels sind die entgegen kommenden Spiegellosen von Sony und Canon.
Nikon könnte in durchaus absehbarer zeit seinen letzten Spiegelklatscher machen.
Ich halte das ständige Urgieren nach spiegellosen Kameras für überholt. Ich habe beides probiert und bin reumütig wieder zum Spiegel zurückgekehrt. Den Spiegel wegzulassen bringt wirklich nichts. Im Gegenteil: Kein optischer Sucher mehr und einen gigantischen Stromverbrauch, der es erfordert immer mehrere Akkus mitzuführen. Ein wirklicher Fortschritt wäre z.B. die Belichtung eines Bildes unterschiedlich zu steuern. Warum muss das gesamte Bild einheitlich belichtet werden? Es wäre doch sinnvoll hellere bzw. dunklere Passagen unterschiedlich zu belichten. Hier könnte man sich weiter entwickeln. Wesentlich effektiver wäre auch eine Weiterentwicklung bei den Objektiven, auf die kommt es beim Fotografieren in erster Linie an, nicht auf mit/ohne Spiegel, das ist Augenauswischerei.
Fuji, nicht zu vergessen, kommt auch im Tunnel entgegen (nicht jeder braucht FX). Auch wenn es, wie bei Canon, selbstverschuldet ist, finde ich persönlich „ha, ha“ nicht passend. Nikon und Canon hinken da sehr hinterher, was die Spiegellosen betrifft. Trotzdem fände ich es eher traurig, wenn Nikon vom Markt verschwinden würde.
Was nützt mir spiegellos wenn die Objektive so groß sind, dass das Bajonett raus reißt?
Ist ja nicht so das man plötzlich mit DSLR keine Fotos machen kann, mit spiegellos kommt auch nichts anderes dabei raus.
Das ewige Gejammere nach neuen Kameras, Nikon ist gut aufgestellt, macht einen guten Job und tut es auch weiterhin.
"Nikon ist gut aufgestellt, macht einen guten Job und tut es auch weiterhin"
Deshalb geht es der Imaging-Sparte ja auch so gut…
Ich befürchte für Nikon, dass wenn mal alle, die die 850 haben wollen, versorgt sind, die Talfahrt sich rapide beschleunigen wird. Ohne dieses Sahnestückchen von Kamera sähe es jetzt schon zappenduster aus.
Leute macht Euch nichts vor, die Spiegelreflexmechanik hat ausgedient! Nicht weil der Anwender das will, nein, der EVF ist für die Kameraindustrie einfach preisgünstiger und einfach einzubauen und kann jederzeit bei seiner technischen Verbesserung problemlos ersetzt werden! Da liegt der Hase im Pfeffer!
Ich glaube, Nikon täte gut daran langsam ein paar Details ihrer Planung für ihr spiegelloses System rauszurücken, z.B.:
– wo ist das erste Modell einsortiert? Gehobene Mittelklasse, Einsteiger oder High-End (a'la Sony A9)?
– wohin geht die Reise, was das Bajonett betrifft? Das interessiert die Nikonians doch am meisten. Völlige Neuentwicklung (mechanisch und elektronisch inkompatibel), vom Protokoll her wenigstens kompatibel mit den E-Objektiven, d.h. uneingeschränkte Verwendung von Objektiven mit elektrischer Abblendung über Adapter möglich.
– ein paar Aussagen zu den Objektiven, welche beim Start zur Verfügung stehen werden.
– (mögliche) Kompatibilität mit Zubehör, z.B. den Systemblitzen.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Punkte in der Entwicklungsabteilung noch nicht festgenagelt sind…
Nikon und Canon wären gut beraten, roadmaps für ihre spiegellosen systeme zu publizieren. beide leben aber traditionell im irrglauben, dass es ihre kunden absolut gar nichts angeht, was sie ihnen "gnadenhalber" zuteil werden lassen. hauptsache, sie rücken die kohle rüber!
ich denke, dass es nikon erwischen wird, canon kommt ziemlich sicher noch mal davon.
Könnt ihr nicht einfach fotografieren anstatt ständig Unwahrheiten und Spekulationen zu verbreiten!
Was soll die ständige Verunglimpfung der SLR als 'Spiegelklatscher' denn bezwecken?
Sie stammt doch von Leuten, die der Werbung einzelner Hersteller auf den Leim gegangen sind, denn die Spiegellosen lassen sich a) billiger herstellen und b) zum gleichen Preis verkaufen.
In meinem Umfeld haben nicht wenige von SLR zu Spiegellos und wieder zurück gewechselt.
Ich habe gerade ein paar Tage mit einer Canon G1X Mark III fotografiert. Die hat auch einen EVF. Ehrlich gesagt, ich würde nur sehr ungern bei meiner normalen Fotoausrüstung statt durch einen Spiegelreflexsucher auf einen Farbmonitor gucken. Ich empfinde es als einen optischen Rückschritt großen Ausmaßes. Wir haben heute erstklassig konstruierte Spiegelkästen, die überhaupt nicht "klatschen", z.B. bei der Nikon D810. Was braucht es da ein Farbmonitorchen als Sucherersatz?
Die Kameraindustrie machte auch immer weniger Umsatz, wenn es nur noch Spiegellose gäbe, das steht doch ausser Frage. Das liegt fraglos teils an den Mobiltelefonen. Aber nicht, weil die immer bessere Bilder zustande bringen, sondern, weil gern immer schlechtere Bilder akzeptiert werden. Und wo es nicht an den Mobiltelefonen liegt, liegt es daran, dass Bilder konsumieren einfach weniger anstrengt, als Bilder machen. Die Zulunft gehört sicher dem Apparat, der auf Sprachsteuerbefehle gerenderte Bilddateien ausgibt. Etwa so: "Alpenpanorama, 2.200 Meter Höhe, April, geografisch Engadin". Dann errechnet der "Apparat" sekundenschnell ein hochauflösendes Bild einer simulierten Landschaft und gibt eine Reihe RAW-Dateien mit jeweils 120 MP aus. Dasselbe macht er auch mit Fußball- oder Kriegsszenen. Einmal die Gesichtserkennung durchgeführt, müssen auch Familienbilder nicht mehr umständlich persönlich fotografiert werden. Nach sprachlicher Schilderung einer Situation bekommt man auch hier hervorragend simulierte, ganz natürliche Bilder seiner Lieben. Das ist die Zukunft, das reißt den Umsatz der Kameraindustrie wieder nach oben!