Steht Canon kurz vor Einführung einer professionellen Spiegellosen? +++ Leica könnte Nachfolger der Q (Typ 116) bringen +++ Nikon gibt Gas +++ Geheimnisvoll: Sony registriert neue Kamera
Canon bereitet offenbar einen Konter gegen Nikons geplante Profi-Spiegellose vor. Zumindest die Gerüchteköche von Canon Watch sind sich da ganz sicher. Und mehr noch – auch die Zutaten für Canons Antwort auf Nikons Pläne wollen sie bereits kennen. Demnach plant Canon mit zwei „Prosumer“-Spiegellosen, also keine reinen Profi-Apparate. Das bessere der beiden Modelle soll sechs bis acht Monate vor dem einfacheren kommen. Angeblich sind Prototypen bereits seit Ende 2016/Anfang 2017 unterwegs. Gewürzt wird das Gerücht mit einigen Details. So sei sicher, dass Canons anspruchsvolle Spiegellosen mit einem Kleinbildsensor ausgestattet ist. Zudem soll das Bajonett der neuen Spiegellosen kompatibel zum EF-Bajonett sein. Spätestens zur photokina 2018 wird Canon das neue System ankündigen, meint Canon Watch.
Von Leica kommen möglicherweise in Kürze gleich zwei neue Kameras. Zunächst einmal hat sich Leica die Bezeichnung Q2 schützen lassen, wie leicarumors berichtet. Das deutet darauf hin, dass die Leica Q (Typ 116) vor der Ablösung steht. Denkbar wär’s, immerhin ist die Q nun schon fast wieder drei Jahre alt. Damit nicht genug: Die japanische Seite Nikoshita hat herausgefunden, dass Leica eine bislang unbekannte Kamera bei der Telekomunikationsbehörde mindestens eines Staates hat registrieren lassen. Ausgestattet ist diese Kamera mit denselben Funkmodulen für WiFi und Bluetooth wie die neue Panasonic GX9. Daraus leiten die Gerüchteköche ab, dass eine Nachfolgerin für die SL (Typ 601)vor der Tür steht – die a) mit den Funk-Komponenten von Panasonic ausgestattet ist oder b) gleich ganz bei Panasonic gefertigt wird. Vielleicht ist es aber auch einfach nur die ominöse Q2, die Panasonics Funkmodule erhält?
Ohne Nikon geht’s derzeit nicht, wenn die Gerüchteköche Neues auftischen. Genauer: Um die Spiegellose von Nikon, die kommen wird. Und zwar bald, wie das japanische Magazin SankeiBiz erfahren haben will. Demnach plant Nikon die Markteinführung im aktuellen Geschäftsjahr. Keine allzu schwierige Prognose, Nikons aktuelles Geschäftsjahr hat gerade erst (am 1. April) begonnen. Außerdem will SankeiBiz von einem nicht näher genannten Industrie-Vertreter erfahren haben, dass Nikon sein spiegelloses System auf einer sehr bedeutenden Messe in Übersee präsentieren wird. Wo und wann das wohl sein mag?
Und Sony? Die registrieren eine neue Kamera und lassen so die Spekulationen ins Kraut schießen: Kommt als Nächstes eine Alpha 7S III oder Alpha 6700? Details sind bei Sony wie immer kaum zu erfahren. Eine Alpha 7S III könnte sich Sony jedoch möglicherweise sparen, deren Rolle könnte zukünftig die Alpha 7 III übernehmen (unser Testbericht zu dieser Kamera liegt in den letzten Zügen). Wie wär’s mit einer Alpha 8? Zu seligen Minolta-Zeiten war die 8er-Familie direkt unterhalb der professionellen 9er-Linie angesiedelt. Vielleicht lässt Sony diese Tradition ja wieder aufleben.
Genau dieser Artikel macht das Dilemma unserer Zeit mit einem Argument sichtbar. Als Argument für eine neue Leica Q gilt, dass sie ja nun mehr als drei Jahre alt ist.
Wir fotografieren heute mit den Kameras, soeben erworben, den Plastikdreck und die Umweltvergiftung durch Elektronikschrott, aus Kameras die von Gestern sind (ich meine von Gestern und noch von Vorgestern). Dann laden wir die entsetzlichen Bilder in toller Auflösung ist Netz, um dort in der Masse unseres schnelllebigen Digitalwahns eine unvorstellbare Menge (Kapazität mehrerer Kernkraftwerke) Energie zu verwenden, um diese digitalen Müllhalden zu verwalten.
Schön wäre es, wenn man sich wieder wertigen und langlebigen Kameras zuwenden würde, die entsprechend auch digital gepflegt oder ergänzt werden können. So wären Module zum Nachrüsten toll und die dürften dann gerne so teuer sein, wie die Differenz zwischen Wertverlust und Neuanschaffung.
Wir sollten dringend anfangen, mit den Recourcen zu haushalten, als ständig was Neues auf den Markt zu bringen, obwohl das Alte noch in 10 Jahren das Maximum unseres fotografischen Könnens nicht schlechter wiedergeben würde.
Schon wahr. Wenn Canon 'nur' zwei Prosumer-Spiegellose auf den Markt werfen will und die 'bessere' mit einem Kleinbildsensor aufwarten soll, darf man mal gespannt sein, ob diese Spiegellose dann wieder mit Technik vollgepropft sein wird und welcher Preis dafür aufgerufen wird.Einen Run auf die Nachzügler von Canon / Nikon wird es wohl kaum geben. Und dann liegt die Messlatte – vorgegeben von Fujifilm und meinetwegen auch Panasonic/Olympus – sehr hoch.
Eine Spiegellose mit KB-Sensor und soviel Technik wie nötig, aber sowenig Technik wie möglich,bezahlbar, kommt wohl weder von Canon noch von Nikon.
Gäbe es das Kai vorgeschlagene Modulsystem, würde die Masse wohl das Grundmodell erwerben und die Module, wenn nicht unbedingt notwendig, links liegen lassen. In deutschland spielt der Preis eine bedeutende Rolle – und die Erziehung zum Schnäppchenjäger ist ja weltweit auch einsame Spitzenklasse.
Genau daran krankt die gesamte Gesellschaft. Das gilt (leider) nicht nur für die Fotoindustrie. Da die Wegwerfartikel natürlich auch nicht zu teuer sein dürfen, um schnell ersetzt zu werden, wird der Kostendruck direkt an die Beschäftigten der Industrie weiter gegeben. Wirklich reich werden davon nur die Firmenbosse und denen sind die Umweltfolgen dieser Wegwerfgesellschaft völlig egal. Wir Fotofreunde können dem Ganzen nur Einhalt gebieten, wenn wir erst dann eine neue Kamera kaufen, wenn die alte wirklich defekt ist. Und wenn sie zu früh defekt ist, wird auf einen Anbieter gewechselt, der langlebigere Produkte anbietet.
Solange es aber "Fotografen" gibt, die schon bei den einschlägigen Fotohäusern das neueste Kameramodell vorbestellen, sobald die erste Pressemitteilung raus ist, weil die neueste Technik zählt (sei sie auch noch son banal und sinnlos), sieht sich die Industrie doch gar nicht zur Umkehr veranlasst.