Die Umsätze gehen zurück, doch immerhin verdient Nikon mit dem Kamerageschäft wieder mehr Geld. Das geht aus dem mit Spannung erwarteten Quartalsbericht hervor, in dem erstmals die Auswirkungen des vor rund einem Jahr beschlossenen Restrukturierungsprogramms erkennbar sind. Nikon leidet weiterhin so stark wie kein anderer Hersteller an der Krise der japanischen Kamera-Industrie.
Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2018 hat Nikon Imaging den operativen Gewinn mit 16,2 Milliarden Yen (121 Millionen Euro) im Vergleich zum Vorjahresquartal verdoppelt. Gleichzeitig ist der Umsatz jedoch um -5,3 Prozent auf 116 Milliarden Yen (869 Millionen Euro) zurückgegangen. Der positive Effekt ist einzig auf massive Kostenreduktion zurückzuführen.
Bei Nikon schrumpft das Kamerageschäft inzwischen schnell, das zeigen die Prognosen für das gesamte Geschäftsjahr 2018, das zum 31. März endet. 2016 setzte die Kamerasparte noch 520 Milliarden Yen (3,9 Milliarden Euro) um, für das laufende Geschäftsjahr erwartet Nikon jetzt nur noch 367 Milliarden Yen (2,8 Milliarden Euro) Umsatz – ein Rückgang von knapp 30 Prozent.
Laut Nikon ist ein ingesamt schrumpfender Markt für die unerfreuliche Entwicklung verantwortlich. Das ist aber sicher nur die halbe Wahrheit. Denn im letzten Jahr hat sich der Kameramarkt überraschend stabil gezeigt, allerdings mit unerwartet hohen Einbußen bei klassischen DSLR und dem üblichen Rückgang bei den Kompakten. Beides Geschäftsfelder, auf denen Nikon traditionell sehr stark vertreten ist. Vom Boom bei den Spiegellosen kann Nikon dagegen überhaupt nicht profitieren, den Trend zu den spiegellosen Systemkameras hat Nikon schlichtweg ignoriert.