Das für dieses Jahr angekündigte spiegellose System von Nikon nimmt Konturen an. Diese Woche sind erste Informationen zum AF-System aufgetaucht. Genauer gesagt: zwei Patente, die möglicherweise auch das AF-System Nikons kommender Spiegellosen beschreiben.

In der letzten Woche wurde unter dem Titel „Lense Barell and Camera“ ein Nikon-Patent veröffentlicht, das einen Autofokus mit zwei Gruppen im Objektiv beschreibt. Angetrieben werden die beiden Fokusgruppen jeweils durch einen Linearantrieb.

Im Prinzip ist das nichts Neues, Sony oder Leica verwenden eine ähnliche Technik bei den großen Objektiven für ihre Spiegellosen. Die Idee dahinter: Während die eine Fokusgruppe nur grob über den gesamten Entfernungsbereich scharf stellt, kümmert sich die andere um die Feinjustage. Mit dieser Arbeitsteilung können Spiegellose deutlich schneller scharf stellen – insbesondere wenn etwa bei lichtstarken Teleobjektiven Gläser mit großer Masse bewegt werden müssen.

Nikon AF-Antrieb Patent

Das jetzt veröffentlichte Nikon-Patent beschreibt einen AF, der auf zwei Fokusgruppen im Objektiv basiert.

Außerdem soll Nikon in Japan ein Patent veröffentlicht haben, das einen On-Sensor-Phasen-AF ähnlich dem „Dual Pixel CMOS AF“ von Canon beschreibt. Das berichtet NikonEye ohne Angabe von Quellen. Dabei besteht ein kleiner Teil der Sensorzellen aus zwei Fotodioden, die beim Scharfstellen getrennt ausgelesen werden, bei der Aufnahme jedoch zu einem Pixel zusammengeschaltet sind.

Wie immer, wenn Patente veröffentlicht werden, lassen sich daraus nur vage Vermutungen zu endgültigen Produkten ableiten. Sicher ist: Beide Patente könnten für ein spiegelloses System genutzt werden. Aber genauso gut ließe sich mit den genannten Techniken der Autofokus einer klassischen DSLR im Live-View-Modus verbessern.