Mit der Chamonix Alpinist stellt Jobo eine Großformatkamera vor, die mit knapp 2,5 Kilo besonders leichtgewichtig ist. Dazu bestehen die Standarten aus Karbon, auch bei der Bodenplatte kommt der sehr leichte Werkstoff zum Einsatz. Zudem Verzichtet die Alpinist auf einige Einstellmöglichkeiten, etwa auf einen Porträtmodus. Die Leichtbauweise fodert indes ihren Tribut – rund 4700 Euro kostet die Chamonix Alpinist.
Pressemitteilung des deutsche Distributors Jobo International GmbH:
JOBO führt leichtgewichtigste 8×10“ Großformatkamera in Europa ein.
Wer denkt, dass es in der analogen Photographie keine Innovationen gibt, der wird aktuell eines besseren belehrt. CHAMONIX stellt mit der „Alpinist“ die wohl leichteste Großformatkamera zur Belichtung von 8×10“ Planfilm vor. Durch die großzügige Verwendung von Carbon sieht die Alpinist wie eine Mischung aus Dinosaurier (Großvaters Kamera) und einem Formel 1 Rennwagen (schneller, leichter, besser) aus.
Der Gründer von CHAMONIX ist selbst Photograph und begeisterter Bergsteiger. Wie leicht kann eine 8×10“ Kamera gebaut werden, die dennoch solide genug ist, um bei Wind und Wetter technisch einwandfrei zu funktionieren? Auf welche Verstellmöglichkeiten kann oder muss auf diesem Wege verzichtet werden? Die CHAMONIX 810V ist mit ihren 4450 g im Vergleich zu den Studiokameras von Sinar, Linhof, Arca und Co zwar bereits ein Leichtgewicht. Wer jedoch als Bergsteiger über die 7000 m Grenze hinauf klettert – und dabei Analogphotographie betreibt, für den drängen sich Gedanken nach weiterer Gewichtsersparnis mit jedem Schritt förmlich auf.
Die Alpinist kann auf die Maße 355 x 270 x 97 mm zusammengefaltet werden und wiegt nur knapp 2,5 kg
(2460 g). Für enorme Steifigkeit sorgt die dünne Bodenplatte aus Teakholz, die auf beiden Seiten mit einer dünnen Carbonschicht maximal gegen Torsion geschützt wird. Ein Großteil der Standarten sind aus Carbon gefertigt. Sogar eine Schutzabdeckung der Einstellscheibe aus Carbon ist in diesem Gewicht (und im Lieferumfang) enthalten. Ganz ehrlich: Auch bei einer moderaten Wanderung machen sich 2000 Gramm an zusätzlichem oder eingespartem Gewicht schnell bemerkbar…
Fast alle Landschaftsaufnahmen werden im „Landscape-Format“ aufgenommen – und nicht im „Portrait-Format“. Konsequenterweise wird bei der Alpinist auf diese Konvertibilität verzichtet. Wenn die Alpinist doch einmal für ein Portrait eingesetzt werden soll, kann ein guter Stativkopf die 2,5 kg Kamera vielleicht auch mal um 90° schwenken… Wie bei allen faltbaren Kameras in dieser Größe üblich, kann man mit der hinteren Standarte nicht shiften. Dennoch lässt sich die hintere Standarte der Alpinist um 30 Grad tilten. Die vordere Standarte kann großzügig verstellt werden: Vertikales Shiften (rauf: 72 mm & runter: 53 mm) und horizontales Shiften (50 mm in jede Richtung). Das seitliche Schwenken, ebenso wie der Tilt der vorderen Standarte, wird lediglich durch den Balgen limitiert. 300 bis 360 mm entsprechen im 8×10 Format der Standardbrennweite. Der Auszug der Alpinist kann von dem äußerst kleinen Standartenabstand von 60 mm für Weitwinkel bis auf 570 mm verstellt werden. Mit optionalem Extension Board sogar auf 700 mm.
Im Gummersbacher JOBO artisan Studio kann die CHAMONIX Alpinist nach Terminvereinbarung gerne mit den anderen Großformatkameras angeschaut und sogar ausprobiert werden. Selbstverständlich bieten auch die fast monatlich stattfindenden Workshops rund um die analoge Photographie immer auch eine Gelegenheit JOBO- und CHAMONIX-Produkte im Einsatz zu erleben. Seit dem Frühjahr ist bei JOBO im Online-Shop auch Filmmaterial von 35mm bis Großformat erhältlich. Die CHAMONIX Alpinist 8×10“ Kamera hat einen UVP von 3,690 EUR und ist ab sofort bei JOBO erhältlich.
Bildgalerie: Chamonix Alpinist
Technische Daten: Chamonix Alpinist
Typ | 8x10" Fachkamera: |
Maximaler Auszug | 570 mm |
Minimaler Auszug | 60 mm |
Gewicht | 2490 g |
max. Verstellwege Frontstandarte: | SHIFTEN - vertikal - aufwärts: 72 mm SHIFTEN - vertikal - abwärts: 53 mm SHIFTEN - horizontal: +/- 50 mm TILT: +/- 30° SCHWENKEN: +/- 45° |
max. Verstellwege Hintere Standarte: | SHIFTEN - vertikal - aufwärts: 0 mm SHIFTEN - vertikal - abwärts: 0 mm SHIFTEN - horizontal: +/- 0 mm TILT: - 30° SCHWENKEN: +/- 10° (asymmetrisch) |
Inklusive | Universalbalgen, Schutzplatte für Einstellscheibe (Carbon), Tasche |
Optionales Zubehör | Objektivplatte, Filmhalter, Weitwinkelbalgen nicht inbegriffen. |
Gibt es dafür überhaupt noch Planfilme dafür und wer liefert diese?
Na, ich lese gerade: Kodak Portra Farbnegativfilm, 10 Blatt 8×10 inch für 262 Euro. Damit schießt man gewiss nicht mal so eben eine Belichtungsreihe 😉
Planfilme gibt es jede Menge von Ilford, Adox, Bergger, Rollei, Fujifilm, Kodak usw. Der Schwerpunkt liegt aber beim SW Film. Zur Zeit gibt es auch noch 8×10 Diafilm von Fuji, man sollte sich aber einen "Vorrat" einfrieren.
Aus eigener Erfahrung kann ich den Bergger Panchro 400 Planfilm empfehlen. 🙂
Gibts auch von Jobo, Ilford FP4 Plus 125 – 8×10
Verstehe ich das richtig, die Kamera kann in "normaler" Haltung nur Querformat? Sie hat nicht einmal einen umsteckbaren Mattscheibenrahmen?
Toll wenn das so sein sollte. Das wäre eine echte Innovation; insbes. im Bereich Landschaftsfotografie. Ich stelle mir diese riesige und windanfällige Kamera neben dem Stativ vor. Gerade auf Berggipfel über 5000 m ist es ja immer so windstill. Oder soll man einen L-Bügel mitnehmen? Der wäre dann sicherlich gut und gerne 1-2 kg schwer. Ein echter Gewichtsgewinn.
Dann müsste die Kamera quadratisch sein und damit auch gleich wieder größer und schwerer. Bei einer Negativgröße von 20,3 x 25,4 cm ist das m.E. auch nicht wirklich relevant.
Wunderschönes Nischenprodukt, dass hoffentlich auch seine Fans findet!
Pardon, das ist doch Humbug. Wenn ich das Format für Hochformatfotos beschneiden muß dann kann ich gleich zum Format 5×7 greifen. Eine solche Kamera wäre noch leichter, kleiner und weniger windanfällig in riesigen Höhen. Weiter wären die Filmkassetten und die notwenigen Objektive leichter. Der für einen umsteckbaren Rahmen erforderliche Mehraufwand bzw. das dafür wenige Mehr an Material würden den Kohl nicht mehr Fett machen. Der Gewinn für die Praxis wäre aber beachtlich. Gerade Fotos am Fuße der Berge gewinnen im Hochformat oftmals an Dynamik. So wirken die Berge höher bzw. Täler tiefer und weniger langweilig.
Fazit: Wie es ausschaut hat eine weitere nur bedingt praxistaugliche Kopfgeburt das Licht der Welt erblickt.
Stimmt, je kleiner die Kamera, desto leichter wird sie und irgendwann passt sie dann auch in die Hosentasche 😉
Sehr schoen! Ich bin dieses Jahr mit einem Prototyp herumgelaufen. Ausserdem hab ich einen FollowUp Artikel zum etwas angejahrten Fotoespresso Artikel zu Chamonix verfasst: http://sventetzlaff.com/index.php/10-fotografie/200-analogue-planet-2 (Gibt es auch als PDF)
Gewicht ist nicht nur fuer Bergsteiger wichtig. Ich bin gerade einmal um die Welt geduest und habe bei der gelegenheit die verschiedenen Gewichts&Volumen-Restriktionen diverser Fluggesellschaften schaetzen gelernt. Vom Geschleppe mal abgesehen.
@Rainier: Ja, natuerlich gibt es noch Film (bzw. Papier) fuer dieses Format. Chamonix ist meines Wissens auch der einzige Hersteller, der ausserdem noch Wetplate-Filmhalter herstellt. Yu Xiang (CEO Chamonix) ist ja gerade durch seine Wetplate-Bilder bekannt geworden. Fuer eine Zukunft ist also gesorgt, selbst wenn der letzte Hersteller seine Filme abgekuendigt hat … 😉
Das dazu unweigerlich nötige Stativ scheint mir der ungleich gewichtigere "Ballast“ zu sein …
Ein Stativ beim Großformat ist halt Pflicht. Und ein Stativ für 8×10" ist eine schwere Pflicht. Umso schöner, wenn die Kamera (ohne Mattscheibe, Objektiv und Filmkassette) nur 2,5kg wiegt. Das ist die Hälfte von meiner 13×18-Plaubel.
Und was ist mit dem Objektiv? Nur gebraucht oder was? Irgendwann ist der Markt leer. Und dann?
Zum einen gibt es noch unendlich viele Objektive – z.T. originalverpackt – auf dem Gebrauchtmarkt … und zum anderen stellt z.B. Sinar(Leica) noch immer Verschluesse und auch Objektive her. https://sinar.swiss/produkte/#!/2
Bei Digital hatte ich mehr Bedenken. Ich wage mal die Behauptung, dass es irgendwann eher einen Lieferengpass bei µFT geben wird, als im Grossformatsektor. Wenn diese Plattform mal abgekuendigt wird, dann verschwinden die Hersteller schneller als man "Ein Mississippi" sagen kann und die Geraete (Objektive+Kameras) aufgrund der verhaeltnismaessig geringen Lebenserwartung elektronischer Bauteile ganz allgemein. Von der Softwareunterstuetzung der Formate mal ganz abgesehen, denn da sind heute schon viele Digitale nicht mehr dabei … (Btw. Wo tu ich eigentlich meine Mavica 3 1/2" Disks rein?)
Fazit: Analog ist zukunftssicherer als Digital.
Wow, die Märchenstunde aus dem Fotoland am 500. Thesenanschlagstag; auch ein Märchen. Wo sind sie denn geblieben die vielen analogen Wege die es vor Jahren noch gab? Das Märchen mit der elektronischen Unzuverlässigkeit läßt sich ebensowenig ausrotten. Zumindest bei mir sind die elektronischen Kameras in der Praxis weitaus zuverlässiger als alle Mechaniker die ich im Laufe der vielen Jahre benutzte. Das gilt für die Hasselbalds ebenso wie für die Nikons. Galt nicht noch vor 40 Jahren die Empfehlung man kaufe sich 3 mechanische Kameras, weil mit Sicherheit eine immer im Service ist?
Ja, die analoge Großformatfotografie lebt in der Nische weiter. Aber wie? Der Hinweis auf den Gebrauchtmarkt für Objektive ist wirklich putzig. Ich kaufe mir eine neue Kamera und verwende uralte Objektive die ich mir zusammenglauben muß. Hoffentlich finde ich alle benötigten Teile rechtzeitig und in der gewünschten Qualität.
Für einige meiner Hasselbladobjektive gibt es z.B. keine Ersatzteile mehr. Ähnliches gilt wahrscheinlich auch fürs Großformat. Wer stellt noch Filme für die Babyrollei her? Wer Ersatzteile für frühe Belichtungsmessersucher von Nikon? Ja, ja, in der analogen Welt ist noch alles in Ordnung.
Pocketkameras und APS möchte ich gar nicht erwähnen. Oh, wie war es mit den Disc-Kameras von Kodak? Es lebe die Märchenstunde. Analog ist zukunftssicher!
Zurück zur neuen Kamera fürs Hochgebirge: Wie lange wird es noch Farbfilme mit 27 Din (8×10) geben die man auch bezahlen kann? Das wird wahrscheinlich das gängige Filmmaterial für eine 8×10 inch-Kamera sein müssen um im Hochgebirge einigermaßen vernünftig fotografien zu können. Oh ja, ich hatte schon mit meiner 4×5 inch Laufbodenkamera in den Alpen auf 4000 m meine liebe Not nicht verblasen zu werden. Nach diesen Erfahrungen verwendete ich später nur noch die Hasselblad. Selbst der Zonenzottel aus Carmel zog diese meist dem Großformat vor.
Bedenke ich Wind und benötigte Schärfentiefe bei Arbeitsblenden um 45 bei 8×10 dann sind solche Filme vernüftig. Wer kann mir diese Filme noch sinnvoll prof. verarbeiten ohne sie zu digitalisieren? Warum möchte ich überhaupt 8×10 inch ins hochalpine Gelände schleppen? Welchen Vorteil soll das große Format bringen wenn ich all die Nachteile betrachte die es mitbringt? Sei es zum einen das notwendige Abblenden und die dadurch verusachten langen Verschlußzeiten, die riesige Fläche die dem Wind geboten wird, das ungeheure Gewicht der Filmkassetten und Objektive etc.. Wenn ich mit 4×5 und 21 Din fotografiere bekomme ich in aller Regel technisch bessere Resultate als mit 8×10 unter solchen Bedingungen. Das wäre nicht nur tragbarer sondern auch preiswerter. Zumindest wenn es Großforamt sein muß.
Ich denke Sie haben Ihren Standpunkt sehr nahhaltig dargelegt warum das für Sie nicht in Frage kommt. Das ist auch gut so und wenn Sie es dann vorziehen mit einer Sony A7 oder einem guten Handy entsprechend auf Wanderungen zu Fotografieren ist das ja auch vollkommen in Ordnung! Ich kann Ihnen aber versichern das es genügend Anwender gibt die dies gerne machen möchten. Die Gründe sind für Sie nicht relevant oder Nachvollziehbar. Auch das ist ja das schöne an der neuen Vielfalt. Bezüglich des Reformationstags sei angemerkt finde ich es doch sehr vermessen mit welcher wehementen Nachhaltigkeit Sie Ihre sicht der Dinge als quasi unerschütterliche Wahrheit darstellen. Wir hatten vor kurzem eine dieser Kameras in Berlin auf einem Festival für Fotokünstler an unserem Stand. Der Andrang war enorm, auch bei aktuellen Digitalfotografen die sich sehr interessiert gzeigt haben und intensiv über die Anschaffung eines solchen Gerätes nachdenken. Nur als interessanten Gedankenansatz. Die leidige Diskussion Analog vs. Digital ist schon lange kein wirkliches Thema mehr und gelinde gesagt langweilig. Anwender sehen die filmbasierte Fotografie als Ergänzung. Bei vielen verdrängt sie aktuell auch deren digitales Gerät gänzlich wieder andere sind nur ab und an damit beschäftigt. Bezüglich der Dienstleistungen um die Verabeitung der belichteten Filme und auch was das Filmmaterial betrifft gibt es auch keine wirklichen Engpässe. In der Szene sind die entsprechenden Anbieter bestens bekannt. Das Sie diesen Punkt so intensiv ansprechen zeigt auf das Sie sich vermutlich mit der aktuellen Situation nicht genügend auskennen bzw. es nicht für sich für wichtig halten. Aber das ist auch vollkommen in Ordnung!
«Die leidige Diskussion Analog vs. Digital ist schon lange kein wirkliches Thema mehr und gelinde gesagt langweilig.»
Pardon, aber langsam wird es langweilig und lachhaft was hier vorgetagen wird. Sind sie ein Reprästentat des Händlers oder wieso werfen sie sich so ins Zeug? An welcher Stelle habe ich eine Diskussion für oder gegen analoge Fotografie angestoßen? Ihre Argumentation paßt in Fotoforen aber nicht hierher. Für mich als jemand, der viele Jahre mit Großformatkameras täglich sein Geld verdienen mußte, zeigt ihre Argumentationsweise, daß sie diese Kameras eher als Spielzeug als als Arbeitsgerät betrachten. Weiter, als leidenschaftlicher Alpinist kenne ich mich auch in sehr großen Höhen aus.
Unterstellen sie Praktikern bitte nicht ihren Unsinn. Bleiben besser sachlich beim Thema: der angesprochenen Fachkamera und deren angedachte Nutzung in Hochgebirge.
Wie oft hat man diese Argumente der Analogverteidiger schon gehört? Immer das Gleiche: "Sie müssen auch gar nicht verstehen" – "Sie kennen sich nicht aus" – "Alle lecken sich die Finger nach Analog". Mir persönlich hat so ein "Anwalt" dieser Zeitschrift FotoClassic sogar vorgeworfen, ich hätte garantiert noch nie in meinem Leben analog fotografiert…
Es ist schon ziemlich sektenhaft, wie das alles vorgetragen wird. Dabei ist es sachlich so einfach: Eine Technik von gestern wird wiederbelebt, um zu versuchen, den damit gemachten Bildern einen irgendwie höheren Wert zuzusprechen. Die Anerkennung eines höheren Grades von Umständlichkeit hätten sie verdient – aber das ist kein Wert an sich. Weil jemand fürchterliche Mühsal auf sich nehmen muss, bis er ein Bild im Kasten hat – das ist kein Grund geadelt zu werden. Und dann der Silberverbrauch, die Chemikalien, die Wasserbelastung! Ich kenne keinen einzigen Kollegen, der nicht froh wäre, dass dies alles überwunden werden konnte.
Rückwärtsgewandtheit ist nichts, was man bekämpfen müsste. Aber belächeln darf man es. Das die Analogfotografie für Jobo vielleicht eine unverzichtbare Nische ist, kann ich nachfühlen – die Firma wurde immerhin heftig gebeutelt vom Niedergang der Silberhalogenid-Fotografie. Und hat im elektronischen Sektor nicht gerade eine glückliche Hand. So gibt es deren LensTrue-System auch heute noch immer nicht für Windows. Wer sich sowas erlauben kann, dem nehme ich auch ab, dass Chamonix immer besser läuft.
Zitat saumhuhn: «Es ist schon ziemlich sektenhaft, wie das alles vorgetragen wird.»
Das ist wahr. Wenn man sich dazu noch die Mühe macht, sich die von diesen Analogverteidigern geschaffenen Werke anzuschauen, dann darf man sich schon die eine oder andere Frage nach dem Sinn und Zweck ihrer Mühen stellen. Für mich sind diese Vertreter der analogen Fotografie Spielkinder die sich teueres Spielzeug leisten können; aber in den seltesten Fällen es wirklich zu nutzen verstehen. Wieso sonst sieht man in den einschlägigen Foren für Großformat- oder Analogfotografie zu mehr als 99 Prozent absolut talentbefreiten Bilderschrott, meist noch schlimmer als der digital geschaffene Müll? Nahezu jedes der dort ausgestellten Fotos hat neben gestalterischen auch erhebliche technische Schwächen.
Für mich ist es absolut einerlei mit welcher Technik man seine Fotos macht. Egal ob analog oder digital. Das Ergebnis zählt. Mehr nicht.
Welchen praktischen (Mehr-)Nutzen bietet das Format 8×10 inch dem Hobbyfotografen, der damit auf hohe Berge steigen möchte? Was möchte er mit den riesigen Negativen anfangen? Schon mit dem kleinen Großformat sind riesige Abzüge in phantastischer Qualität möglich, die man nur im direkten Vergleich, mit der Nase am mehr als 2 m breiten Abzug, als minimal schlechter als vom 8×10 bewerten kann. Das setzt aber voraus, daß dem Operator nicht der kleinste Fehler bei der Aufnahme unterlaufen ist.
Über die Preise für Filme etc. im Format 8×10 möchte ich gar nicht nachdenken. Ein Farbfoto im Hochgebirge (2 Aufnahmen vom selben Sujet [weil eines ja verwackelt sein könnte bzw. im Laborprozeß Schaden nehmen könnte]) kommt im Idealfall auf ca. 60 Euro reine Materialkosten. Ein prof. Trommelscan in Spitzenqualität kostet ca. 100 Euro. Riesenvergrößerungen in Farbe direkt vom Negativ, damit man auch die Qualitätsreserven ausnutzen kann, macht so gut wie niemand mehr. Wenn doch, dann kosten sie einen Monatsnettoverdienst eines Normalverdieners.
Jetzt beginnt sich die Diskussion im Kreis zu drehen …
Ich denke, dass es auf die Frage nach dem passenden Objektiv nur eine Antwort geben kann:
Cooke XVa Triple Convertible. Siehe https://www.cookeoptics.com/l/xva.html.
Spart Platz und Gewicht, weil 3 Objektive in einem. Und passt auch preislich sehr gut zur Kamera.
Vielleicht haben ja unsere "Praktiker" schon damit gearbeitet. Ich kenne das Ding nicht persömlich, da ich Rodenstock Fanboy bin. Würde mich aber interessieren. Brauchen werde ich es nicht. Ich will ja nicht so hoch hinaus.
"Eine Technik von gestern wird wiederbelebt,"
Diese Aussage ist schlicht und einfach falsch. Die analoge Foto-Technik war doch nie weg und muß deshalb auch nicht wieder zum Leben erweckt werden. Ich persönlich habe nie damit aufgehört mit meinen schönen "Filmkameras" von KB bis 4×5 inch zu fotografieren.
Damit wir uns nicht falsch verstehen, meine aktuelle Digitalkamera ist eine Sony A7 Mark II mit Zeiss Optiken. Ich gehöre weder einer analogen, noch einer digitalen Foto-Sekte an. Ich erlaube mir den Luxus analog und digital zu fotografieren.
Nein, ich habe mit dem genannten Objektiv weder fotografiert noch kenne ich es. Wenn ich mich aber nicht täusche ist es eine Vorkriegsrechnung. Was erwarten Sie von einer über 80 Jahre alten Rechnung? Es hat sicherlich einen Grund wieso sich Satzobjektive nicht am Markt behaupten konnten.
(…)
Ich habe etwa ein Dutzend Großformatobjektive, deren Rechnung im nächsten Jahr ihren 100. Geburtstag feiern wird. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Plasmat. Allerdings haben Hersteller, welche was von Optik verstehen, diese Rechnungen ein bisschen weiter entwickelt. Und die Glasherstellung, die Schleiftechnik und die Vergütung haben auch ein bisschen Fortschritte gemacht. Heute dürfen deren späte Nachfahren Scanbacks im Gigapixelbereich bedienen.
Das Cooke XVa ist mit diesen Rechnungen verwandt. Da wären praktische Erfahrungen interessant, was man denn so für den Gegenwert eines Motorrades erwarten darf. Zumindest für die offensichtlich präferierten ISO 400 Filme auf wackeligen, sturmgebeutelten Stativen sollte es bei ein bisschen Abblendung schon reichen. In der Praxis. Über die wir ja alle so gerne schwadronieren. Wir "Praktiker".
Nein ich bin nicht der Represent des Herstellers. Kenne aber genügen erfolgreiche Fotografen die aktuell über die Anschaffung genau einer solchen Kamera nachdenken zwecks Broterwerb. Hätten Sie meinen Text genau gelesen wäre Ihnen sicher aufgefallen, dass ich keine Ihrer "Praktiker Aussagen" angezweifelt habe.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen weiterhin immer gutes Licht egal auf welchem 5000er oder 8000er Sie sich gerade befinden.
Ich denke, hier wird auch eine Möglichkeit gesucht, sich von der Masse abzugrenzen, abzuheben oder einfach einen anderen Weg zu gehen. Was manchen Kommentator hier dann dazu bringt sich so zu echauffieren, dass Ansel Adams schließlich als ZITAT: "….Zonenzottel aus Carmel…" bezeichnet wird, löst bei mir nur Kopfschütteln aus.