Die Sofortbild-Ikone Polaroid ist zurück. Mit einer neuen Kamera, der OneStep 2 und dem neuen Film Sofortbildfilm i-Type. Hervorgegangen ist die neue „Polaroid Originals“ aus „The Impossible Project“. Dessen Angebot, klassische Polaroid-Filme und aufgearbeitete Gebrauchtkameras, findet sich ab sofort unter dem Dach der Polaroid Originals.
Der Kreis schließt sich: Nachdem bei Polaroid 2008 endgültig die Lichter ausgegangen waren, gelang es ein paar Enthusiasten, Anlagen zur Herstellung von Polaroid-Filmen in den Niederlanden zu retten und dort bald erfolgreich neue Filme zu produzieren. „The Impossible Project“ nannte sich das Unternehmen, das nach kurzer Zeit auch gebrauchte aber generalüberholte Polaroid-Kameras ins Angebot aufnahm. 2014 stieg Wiacezlaw „Slava“ Smolokowski, ein polnischer Industrieller und Investor, bei The Impossible Project ein. Vor wenigen Monaten übernahm die Smolokowski-Familie den Markennamen und was sonst noch von der alten Polaroid übrig war von der PLR IP Holdings LLC. Und so wird jetzt aus „The Impossible Project“ „Polaroid Originals“.
Die jetzt vorgestellte OneStep 2 ist eine Neuinterpretation der klassischen OneStep (Bild).
Zur Wiedergeburt gibt es mit der OneStep 2 gleich auch noch eine neue Kamera. Sie ist eine moderne Neuinterpretation der originalen OneStep – der Polaroid-Kamera, die zum Instagram-Logo wurde. Rund 120 Euro soll die OneStep 2 kosten, ab Oktober soll sie in den Ausführungen Weiß und Graphit erhältlich sein. Ausgestattet ist die OneStep2 unter anderem mit einem Fixfokus-Objektiv (Bildwinkel: 40° vertikal, 41° horizontal) einem Bordblitz und einem via USB aufladbaren Akku. Die OneStep2 nimmt die Filme i-Typ und 600 (Bildgröße 79 mm x 79 mm) auf.
Bildgalerie: Polaroid Originals OneStep 2
Der i-Typ-Film ist ebenfalls neu und kommt ohne eigene Batterie aus. Er wird sowohl als Farb- wie auch als Schwarzweißfilm angeboten. Letzterer ist allerdings nur im Tripple-Pack zusammen mit zwei Packen Farbfilmen für 45 Euro erhältlich. Ein Päckchen mit Farbfilmen für acht Aufnahmen kostet ca. 16 Euro.
Weiterführende Informationen (auf Englisch): Polaroid Originals
Kaum zu verstehen, der ganze Sofortbild-Hype. Unter der Lupe betrachtet sind das 2,-€ für ein technisch schlechtes Bild.
Aber auch nicht verwunderlich bei der ganzen Retro Welle. Obwohl mich das verwundert. Denn es gibt bei der heutigen digitalen Fotografie in Ihrer exzellenten Qualität kein schlüssiges Argument für das Erstellen von Fotos auf Film.
Wie in der Musikwiedergabe, Platten und Magnetbänder werden da auch nicht mehr benötigt.
Als Ausnahmen die Mittelformat und Großformat Fotografie. Solange, bis auch da die Sensoren erschwinglich sind und die Rechner flott genug für die Verarbeitung.
Eigentlich sehr verwunderlich, warum Impossible Project viel Geld in eine Sache investiert hat, die sich bis auf einen kleinen Hype wieder von selbst verschwinden wird.
Das schöne ist ja, Sie müssen es nicht verstehen.
Ich verstehe es.
Ich arbeite zum Broterwerb mit digitalem Kleinbild und Mittelformat mit bis zu 100Mpx.
Privat, zu meiner eigenen Freude ausschließlich auf Film, Kleinbild, Mittelformat, Großformat.
Sehr viel auch mit meiner Polaroid SX70 mit Impossible Film oder Polaroid Land 100.
Warum? Weil es Spaß macht und die Bilder für mich mehr Persönlichkeit haben, aber dies ist persönliche Präferenz.
Vielleicht macht es mir mehr Freude weil ich bereits mit digitaler Fotografie aufgewachsen bin und es eine angenehme Abwechslung zum Alltag ist.
Was auch immer es ist, lassen Sie den Leuten doch ihren Spaß und schießen weiter knackscharfe Bilder im Serienbildmodus.
Alternative zur HQ-Fotografie und irgendwie muss das Geld auch ausgegeben werden.
Nein verstehen muss man das nicht, braucht man auch nicht.
Mit großer Begeisterung nutze ich die fotografischen Möglichkeiten, die mir heute geboten werden. Neben meinen hochkarätigen Fujis und Hasselblads, verwende ich auch gerne meine Holga 120 und Polaroid SX 70.
Meine analoge Dunkelkammer habe ich auch wieder aus meinen Umzugskartons geholt und wieder hergerichtet. Ich habe "keinen Bock" mehr, den ganzen Tag nur noch vor dem PC zu sitzen. 😉
Ich freue mich schon auf die Polaroids! 🙂
Das länger wirkende Begehren liegt nicht im Modus des Verstehens oder der Ratio. Daher sind heute alle ,dunklen Kontinente' analog, mechanisch, sind die ,schönsten' Autos Oldtimer, unaufgeklärte eigenwillige Dinge, Leicas, Land Rover Defender, Zelt statt Hotel, Telemark Ski usw. Zwischen einem modernen Blechdach und Holzschindeln oder Stroh liegt eine Welt; die erste moderne Welt ist jene der beruhigten Zufriedenheit, die zweite geht weit darüber hinaus und wird zumeist eher teurer. In der Photographie wird es nicht anders gewesen sein.
Die Entwicklung ist nur konsequent.Sofortbildfotografie ist eine einzigartige Technologie,für es die auch Jahrzehnte nach ihrer Markteinführung keinen Ersatz gibt.
Sicher,über die Schärfe,Farbwiedergabe und sonstige Parameter lässt sich vortrefflich streiten.Das kriegt wohl jedes hochwertige Handy besser hin.Das ist aber gar nicht das Wesen der Sofortbildfotografie,sondern die Einzigartigkeit der Aufnahmen im wahrsten Sinne des Wortes.Jedes Bild ist ein Unikat,das sich im Gegensatz zur digitalen Aufnahme nicht beliebig vervielständigen lässt.Da sind 2 Euro für eine Aufnahme nicht zuviel.Zudem ist Polaroid ein "echtes" analoges Mittelformat.
Zwei Gründe die für das Sofortbild sprechen:
Erstens, jedes Bild ein echtes Original!
Zweitens, der Spaß und sofort ein Foto in Händen zu halten!
Fuji mit seinen Hybridkameras (digitale Aufnahme-mit Effekten ausdruckbare Bilder) verdient gutes Geld damit den Handynutzern eine greifbare Alternative zum Claude „Wolkenbild“ anzubieten.
Ich habe meine uralte Polaroid SX70 mit einem SW Film reaktiviert. Jedes Bild anders, mit den unterschiedlichsten Fehlern behaftete Originale. Von Qualität weit entfernt, aber es macht einfach Spaß!
Ueber die i-1 hab ich noch gelaestert. (https://www.otto.de/p/impossible-digital-kameras-i-1-600026434/) War auch eine bescheuerte Idee, eine analoge Kamera mit einer bestimmten Handy-Marke zu verdongeln. Dem neuen Anlauf wuensche ich dagegen wirklich viel Erfolg!
Ich finds gut. Von unserer Kleinen machen wir von Anfang an ein Album mit Sofortbildern (Fuji in schwarz-weiss). Jeder, der diese kleinen Alben schaut, kann sich dem Charme nicht entziehen.
Und da beginnt sie, die Frage, was sind gute Bilder? Die Milliarden technisch perfekten mit ihrer Seele tötenden Schärfe oder die paar Instax und Polaroid, die man in der Hand hält und lächelt?
Und noch eine Frage: Biergarten: zwei Mädels mit einer Sofortbildkamera. DAneben am Tisch mit der neuesten Sony? Wem fliegen die Herzen zu?
Da sind wir ja schon wieder bei der Frage: was ist ein gutes Bild?
Stefanie Schneider hat übrigens das unperfekte Bild zu einem hervorragenden Kunstprojekt gemacht. In zahlreichen Wohnzimmern hängen Kunstdrucke ihrer Polaroids. Gibt sogar kleine Bücher davon. Wer hat schon in der digitalen Fotografie ähnlichen Erfolg, wenn es um Kunst geht?
Ach, ja, schon wieder: was war noch ein gutes Bild?