Viele Stock-Photo-Anbieter aber auch Fotografen schützen ihre Werke mit einem Wasserzeichen auf den Vorschaubildern. Forscher des Google-Research-Teams haben nun eine Methode entwickelt, mit der sich diese Wasserzeichen per Mausklick rückstandslos entfernen lassen. Glücklicherweise liefert Google gleich auch noch eine Anleitung dazu, wie sich die Retusche-Automatik aushebeln lässt.
Wasserzeichen sind eine beliebte Methode, um seine im Internet angebotenen oder präsentierten Fotos vor nicht-autorisierter Verwertung zu schützen. Das Wasserzeichen liegt meist großflächig, halbtransparent über dem gesamten Bildbereich und gibt in der Regel einen Hinweis auf den Urheber beziehungsweise den Inhaber der Verwertungsrechte (Bildagentur).
Die großflächige Überlagerung soll dabei verhindern, dass einfach ein nicht gekennzeichneter Teil des Bildes kopiert wird. Halbtransparent sind die Wasserzeichen, damit der Bildinhalt weiterhin sichtbar bleibt.
Eine Software von Google Research lässt Wasserzeichen auf Knopfdruck verschwinden. (Bild: Google)
Tali Dekel und Michael Rubinstein vom Google-Research-Team haben nun ein Verfahren entwickelt, das die schützenden Wasserzeichen quasi auf Knopfdruck aus den Vorschaubildern entfernt. Alles, was die Automatik dazu braucht, sind möglichst viele Bilder mit demselben Wasserzeichen. Anhand dieser etwa 200 bis 300 Bilder kann die Automatik die Wasserzeichen erkennen und vom eigentlichen Bildinhalt unterscheiden. Hat die Automatik ein Wasserzeichen erst einmal erkannt, entfernt sie es praktisch rückstandsfrei aus den Bildern.
Wird ein Wasserzeichen nur leicht variiert (rechte Spalte), kann es die Automatik von Google nicht mehr rückstandslos eliminieren. (Bild: Google)
Das sind keine guten Nachrichten für Fotografen, die ihre im Web veröffentlichten Bilder mit Wasserzeichen schützen. Zum Glück hat die Forschungsabteilung von Google auch einen Tipp parat, wie Wasserzeichen dennoch zukünftig dem Bilderklau vorbeugen können. Schon wenn die Wasserzeichen der einzelnen Bilder nur leicht variiert werden, versagt die Retusche-Automatik von Google. Für die großen Stock-Photo-Agenturen, die ihre Fotos automatisch mit Wasserzeichen versehen, sicherlich keine einfache Lösung. Für Fotografen dagegen nur ein kleiner kleinen Zusatzaufwand, um ihre Top-Aufnahmen auf ihrer Webseite oder anderen Plattformen mit „individualisierten“ Wasserzeichen zu schützen.
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Wie die Wasserzeichenentfernung von Google funktioniert. (Video auf Englisch)
Vielen Dank Google! Ich habe jedes Jahr ca. 500 Fälle von Fotoklau und nun ist gerade jene Suchmaschine, die sehr viel Schuld mit ihrem "google images" an den widerrechtlichen Verwendungen im Internet trägt, die wieder einen Schritt weiter geht, um den Bilddieben zu helfen. Gratulation.
Die Abrechnungen mit den Bildagenturen (macrostock) werden immer weniger, die widerrechtlichen Bildverwendungen aber steigen um ein Vielfaches.
Vielleicht liest hier ein Rechtsanwalt diesen Artikel. Im Prinzip, wenn jemand öffentlich eine Straftat propagiert und zeigt, wie man Recht und Gesetz umgeht, hat dieser bereits eine Straftat begangen. Kann man Google vielleicht dafür verantwortlich machen?
Die Wasserzeichenerkennung von Google ist nicht im Einsatz, sondern lediglich eine Technologiedemonstration.
Wenn Sie den Bilderdiebstahl unterbinden wollen, beschäftigen Sie sich einfach mal mit der .htaccess Datei auf Ihrem Server. Damit kann man wunderbar den direkten Aufruf einzelner Dateien zum illegalen Kopieren unterbinden.