Sony ist ohne Zweifel einer der innovativsten Kamerahersteller derzeit. Doch kann das Unternehmen wirtschaftlich von den aktuellen Kameras und Objektiven profitieren? Detaillierte Einblicke zur wirtschaftlichen Situation des „Imaging Products & Solutions Segment“ gab Sony am Dienstag dieser Woche bei einem Treffen mit seinen Aktionären.

Sony Imaging Marktanteile 2016 16 Prozent Marktanteile reichen Sony, um bei den Systemkameras auf Platz 3 und den Kompaktkameras sogar auf Platz 2 zu landen.

Sony ist am Markt für Fotokameras weiterhin ein eher kleiner Player – 16 Prozent betrug der (wertmäßige) Marktanteil im Finanzjahr 2016 (das mit dem März 2017 zu Ende gegangen ist). Unter den Anbietern von Systemkameras mit Wechselobjektiv ist Sony die Nummer 3, mit einem Marktanteil von 14 Prozent. Das größte Stück vom Kuchen teilen sich hier offenbar weiterhin Canon und Nikon. Bei den Spiegellosen Systemkameras ist Sony nach eigenen Angaben inzwischen führend.

Dass Sony bei den Kompaktkameras besser aufgestellt ist als bei den Systemkameras, werden die Aktionäre sicherlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zur Kenntnis genommen haben:  Denn der Markt ist in den letzten drei Jahren gewaltig geschrumpft; anderseits geht die Talfahrt möglichweise gerade zu Ende, die jüngsten CIPA-Zahlen deuten darauf hin. 23 Prozent Marktanteil reichen Sony jedenfalls, um hier den zweiten Platz (vermutlich hinter Nikon) zu belegen.

 

2016 war kein gutes Jahr für Sony

2016 ist es nicht gut gelaufen für das Imaging Products & Solutions Segment bei Sony. Wie alle japanischen Unternehmen kämpft auch Sony mit dem harten Yen und damit verbunden den mageren Gewinn aus dem Auslandsgeschäft. Hinzu kommen in 2016 gesunkene Absatzzahlen. Sie sind nicht nur auf einen schrumpfenden Markt zurückzuführen, vor allem hat Sony massiv unter den Folgen des Kumamoto-Erdbebens gelitten. Im Rahmen der Vorstellung der Alpha 9 hat Sony im April Fotos von den betroffenen Fabrikhallen präsentiert – sie zeigten teils massive Zerstörungen.

Sony IR-Day Review 2016

Kumamoto-Erdbeben und rückläufige Absatzzahlen haben Sony Imaging 2016 das Geschäft vermiest.

Andererseits scheint Sonys Strategie aufzugehen, sich auf höherwertige und damit höherpreisige Produkte zu konzentrieren. Durch die damit einhergehenden Mehreinnahmen konnten die Mindereinnahmen durch rückgängige Absatzzahlen nahezu ausgeglichen werden. Ohne das Kumamoto-Erdbeben wäre der Effekt sogar positiv gewesen.

Was Sony Imaging für 2017 erwartet

Spannend wird es nun, wie Sony in die Zukunft blickt. Für das jetzt angelaufene Geschäftsjahr 2017 erwartet Sony bei den Spiegellosen Systemkameras und den passenden E-Mount-Objektiven eine Absatzsteigerung von jeweils 27 Prozent. Da dürften dann für dieses Jahr noch einige neue Kameramodelle anstehen, denn das neue Flaggschiff Alpha 9 wird sicherlich nicht derart durchschlagend für höhere Absatzzahlen sorgen.

Sony IR-Day Forecast 2017

Höherpreisige Produkte sollen 2017 wieder mehr Geld in die Kassen von Sony Imaging spülen.

Unterm Strich möchte Sony den Umsatz im laufenden Geschäftsjahr um 10,4 Prozent steigern, der operative Gewinn soll sogar um 12,7 Prozent zulegen. Dazu beitragen werden laut Prognose höhere Absatzzahlen und höherpreisige Produkte. Um dieses Ziel zu erreichen will Sony daran arbeiten, zukünftig noch stärker als Kameramarke wahrgenommen zu werden.