Sony ist ohne Zweifel einer der innovativsten Kamerahersteller derzeit. Doch kann das Unternehmen wirtschaftlich von den aktuellen Kameras und Objektiven profitieren? Detaillierte Einblicke zur wirtschaftlichen Situation des „Imaging Products & Solutions Segment“ gab Sony am Dienstag dieser Woche bei einem Treffen mit seinen Aktionären.
Dass Sony bei den Kompaktkameras besser aufgestellt ist als bei den Systemkameras, werden die Aktionäre sicherlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zur Kenntnis genommen haben: Denn der Markt ist in den letzten drei Jahren gewaltig geschrumpft; anderseits geht die Talfahrt möglichweise gerade zu Ende, die jüngsten CIPA-Zahlen deuten darauf hin. 23 Prozent Marktanteil reichen Sony jedenfalls, um hier den zweiten Platz (vermutlich hinter Nikon) zu belegen.
2016 war kein gutes Jahr für Sony
2016 ist es nicht gut gelaufen für das Imaging Products & Solutions Segment bei Sony. Wie alle japanischen Unternehmen kämpft auch Sony mit dem harten Yen und damit verbunden den mageren Gewinn aus dem Auslandsgeschäft. Hinzu kommen in 2016 gesunkene Absatzzahlen. Sie sind nicht nur auf einen schrumpfenden Markt zurückzuführen, vor allem hat Sony massiv unter den Folgen des Kumamoto-Erdbebens gelitten. Im Rahmen der Vorstellung der Alpha 9 hat Sony im April Fotos von den betroffenen Fabrikhallen präsentiert – sie zeigten teils massive Zerstörungen.
Kumamoto-Erdbeben und rückläufige Absatzzahlen haben Sony Imaging 2016 das Geschäft vermiest.
Andererseits scheint Sonys Strategie aufzugehen, sich auf höherwertige und damit höherpreisige Produkte zu konzentrieren. Durch die damit einhergehenden Mehreinnahmen konnten die Mindereinnahmen durch rückgängige Absatzzahlen nahezu ausgeglichen werden. Ohne das Kumamoto-Erdbeben wäre der Effekt sogar positiv gewesen.
Was Sony Imaging für 2017 erwartet
Spannend wird es nun, wie Sony in die Zukunft blickt. Für das jetzt angelaufene Geschäftsjahr 2017 erwartet Sony bei den Spiegellosen Systemkameras und den passenden E-Mount-Objektiven eine Absatzsteigerung von jeweils 27 Prozent. Da dürften dann für dieses Jahr noch einige neue Kameramodelle anstehen, denn das neue Flaggschiff Alpha 9 wird sicherlich nicht derart durchschlagend für höhere Absatzzahlen sorgen.
Höherpreisige Produkte sollen 2017 wieder mehr Geld in die Kassen von Sony Imaging spülen.
Unterm Strich möchte Sony den Umsatz im laufenden Geschäftsjahr um 10,4 Prozent steigern, der operative Gewinn soll sogar um 12,7 Prozent zulegen. Dazu beitragen werden laut Prognose höhere Absatzzahlen und höherpreisige Produkte. Um dieses Ziel zu erreichen will Sony daran arbeiten, zukünftig noch stärker als Kameramarke wahrgenommen zu werden.
"Für das jetzt angelaufene Geschäftsjahr 2017 erwartet Sony bei den Spiegellosen Systemkameras und den passenden E-Mount-Objektiven eine Absatzsteigerung von jeweils 27 Prozent."
Diese Prognose betrifft nicht nur die spiegellosen Systemkameras mit den E-Mount-Objektiven sondern alle ILC (Interchangeable Lens Cameras) von Sony, also auch die Kameras und Objektive mit dem A-Mount. Sony hat ja erst vor 8 Monaten mit der A99II ein neues Topmodell vorgestellt und auch ein klares Bekenntnis zum A-Mount abgegeben.
Da wäre es doch mal sehr interessant zu sehen, wo da die etablierten Mitbewerber aktuell stehen!
Die teilen sich die "übrigen" 84% Marktanteil.
Wer bekommt was von dem 84% Kuchen?
Wenn man Sony medial betrachten, müssten sie knapp 90 % Marktanteil haben. Für mich kommt Sony, so innovativ sie sein mögen, schon deswegen nicht in Betracht, weil ich sie vor lauter Neuheiten gar nicht mehr zuordnen kann. Sie sind mir zu aggressiv am Markt und damit einhergehend zu unübersichtlich. Allerdings muss auch zugeben, bei der nächsten digitalen Kamera definitiv wieder auf einen optischen Sucher zu gehen. Und da bleiben im Telebereich ehrlicherweise Canon und Nikon und im kleinbrennweitigem Bereich Leica.
Auch die Möglichkeiten, die mir Sony bietet, sind mir deutlich zu viele, ein schlankes Model würde ich immer bevorzugen. Vieles, was an Innovationen auf dem Markt ist, wird bestimmt gefordert, aber nur in ganz wenigen speziellen Fällen wirklich gebraucht. Aber das ist eben Marketing- den Menschen glaubend machen, sie müssten Dinge haben, ohne sie wirklich zu brauchen.
Ausser Wasser und Brot braucht man praktisch nichts. Wenn der Rest "Marketing" sein sollte, ist das eine wirklich symphatische Aufschwätzerei.