Von TH Swiss kommt mit dem Irix 11/F4.0 ein Superweitwinkel-Objektiv für DSLRs zunächst von Canon und Nikon; später folgt eine Variante für Pentax-Kameras. Das manuell zu fokussierende Objektiv wird in den beiden Ausführungen „Firefly“ und „Blackstone“ angeboten. Ende März wird es auf den Markt kommen, zu Preisen von 635 beziehungsweise 865 Euro.
Irix ist eine Marke von TH Swiss. Sie steht für Objektive, die in der Schweiz entwickelt und in Korea produziert werden. Nach dem Irix 15/F2.4 kommt nun das Irix 11/4 mit noch größerem Bildwinkel. Auch dieses Objektiv wird wieder in der kostengünstigen Ausführung „Firefly“ sowie in der besonders robusten Variante „Blackstone“ angeboten. Der Hauptunterschied: Bei der Firefly-Ausführung besteht der Tubus aus Kunststoff, während er bei der Blackstone-Variante aus einer Magnesium-Aluminium-Legierung gefertigt ist.
Bei der Ausführung „Firefly“ (links) besteht die Fassung aus Kunststoff, bei der „Blackstone“-Variante (rechts) aus Metall.
Die optische Konstruktion ist bei beiden Varianten identisch. Sie besteht aus 16 Elementen in zehn Gruppen und bildet einen diagonalen Bildwinkel von 126° ab. TH Swiss verspricht eine geringe tonnenförmige Verzeichnung von 3,6 Prozent.
Das jetzt angekündigte Irix 11/F4.0 bringt die typischen Ausstattungsmerkmale der Irix-Familie mit: Die „Fokus-Hold“-Funktion arretiert den Fokusring in der aktuellen Position, es gibt eine Skala für die Hyperfokaldistanz bei Blende F8, F11 und F16, zudem rastet der Fokusring ein, sobald er die Unendlichstellung erreicht hat.
Erstmals zu sehen sein wird das Irix 11/F4.0 ab 18. März auf der Photography Show in Birmingham. Direkt am Anschluss an die Messe wird der weltweite Verkauf für Canon EF- und Nikon F-Bajonett starten, die Variante mit Pentax-K-Anschluss soll später auf den Markt kommen.
Technische Daten: Irix 11/F4.0
Image size | 35mm ”Full Frame” | ||
Focal length | 11mm | ||
Field of View | 126⁰ (diagonal) | ||
Focusing range | 0.28 m (0.92 ft) - ∞ | ||
Focusing type | manual with lock function | ||
Aperture range | f/4.0 – f/22 | ||
Aperture control | via camera | ||
Aperture shape | 9 rounded blades | ||
Lens construction | 16 elements in 10 groups | ||
(4x HR, 3x ASP, 2x ED) | |||
Front filter thread | N/A | ||
Rear gelatin filter slot | 30 x 30 mm | ||
Available bayonet mounts | Canon EF, Nikon F, Pentax K | ||
Weight | Firefly | Canon | 785 g (1.73 lbs) |
Nikon | 723 g (1.59 lbs) | ||
Blackstone | Canon | 815 g (1.80 lbs) | |
Nikon | 792 g (1.74 lbs) | ||
Dimensions (D x H) | Firefly | Canon | 103 x 118 mm (4.06” x 4.64”) |
Nikon | 103 x 115 mm (4.06” x 4.53”) | ||
Blackstone | Canon | 103 x 118 mm (4.06” x 4.64”) | |
Nikon | 103 x 115 mm (4.06” x 4.53”) |
Unsere tägliche manuelle Scherbe gib uns heute …
Es gab mal eine Zeit, da hat man manuell zu fokusierende "Scherben" zu schätzen gewusst. Und man konnte auch damit umgehen. Ich habe den Eindruck, dass Sie weder das eine noch das andere ansterben. Gönnen Sie doch bitte den Menschen, die sich ersthaft mit der "Fotografie" (was immer das auch heute sein mag…) ein klein bischen Freude mit diesem kleinen, aber feinen Dreh am Objektiv. Früher ging es nur so. Und früher waren viele der gezeigten "Darbietungen", meiner Ansicht nach, besser und bescheidener, zumindest weniger anmaßend, als heute. Das betrifft auch Ihren Kommentar. Vielleicht sollten auch Sie zu dieser Bescheidenheit "zurückfinden", vielleicht sind Sie auch schlicht zu jung dafür. Vielleicht sind Sie auch nur ein Kind dieses überbordenden, nationalübergreifenden Narzismus, der immer mehr salonfähig wird? "Gute" Fotografie bedeutet, zumindest in meinen Augen, immer, sich zurück zu nehmen. Was meinen Sie? Sie können wirklich toll fotografieren mit "manuellen Scherben". Probieren Sie es doch mal aus!
Bin alt genug, musste die Zeit der manuellen Scherben leider noch miterleben. Bin sofort auf Autofokus umgestiegen, als Minolta damit rauskam. Seither habe ich ohne Not an keinem Fokusring mehr gedreht. Habe und werde nie wieder ein Objektiv ohne AF kaufen.
Gönne allen das zweifelhafte Vergnügen, wundere mich – aus betriebswirtschaftlicher Sicht – aber über die ständige und anhaltende Flut an manuell zu fokussierenden Objektiven. Und das in einen massiv schrumpfenden Markt hinein. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie die damit jemals auch nur die Kosten hereinbringen, geschweige denn etwas daran verdienen können. Als Gesellschafter/Aktionär würde ich dem Management derartige Spleens jedenfalls nicht erlauben.
Lieber "Gutlicht"!
Bitte verzeihen Sie. Als ich gestern Nacht Ihren Kommentar laß, da hatte ich nach einem sehr harten Arbeitstag bereits eine Flasche Wein verdrückt.
Natürlich können und sollen Sie Ihre Objektive scharfstellen, wie immer es Ihnen beliebt. Ich bin nur zunehmend verärgert, wenn ich immer und immer wieder über diese dämliche Diskussion um Sinn oder Unsinn von manuell zu fokussierende Objektive stolpere. Es gibt nun einmal Menschen, die sehr gerne eine Leica M oder eine analoge Mittel- oder Großformat in die Hand nehmen oder auf ein Stativ schrauben und für die das selbstverursachte Hineingleiten der Schärfe in den bildrichtigen Aufnahmeabstand, im Schnittbild oder auf der Mattscheibe, Teil der "Bildentstehung" ist. Diese Menschen begreifen "Schärfe" als Teil des Entstehungsprozesses einer fotografischen Aufnahme und wollen diesen Vorgang nicht der Kameratechnik überlassen. Was soll daran "schlecht" sein?
Zum Fotografieren reicht ein Schuhkarton mit Loch und Planfilm. Bei einer Lochkamera müssen Sie sich noch nicht einmal um die Fokussierung kümmern. Für einen "echten" Sportfotografen sind die heutigen, schnelles Autofokussysteme selbstverständlich ein Segen. Fotografie ist nicht gleich Fotografie. Entscheidend ist die gestalterische oder künstlerische Intention, genauso wie die wirtschaftlichen Notwendigkeiten des Fotografen. Die Technik wird den individuellen Erfordernissen angepasst und nicht umgekehrt. Aber das ist doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit und muss nicht ständig kontrovers diskutiert werden.
Die Fotografie ist viel zu spannend, als dass wir immer wieder diese Albernheiten aus der Schublade holen müssten.
Zuallererst: Das Verb "ansterben" muss ich mir merken. Selten so gelacht! Doch Spass beiseite – gehen Sie mit gutlicht nicht so hart ins Gericht (reimt sich!). Dass gefühlt jeden Tag ein neues manuelles Objektiv auf den Markt geworfen wird, ist ja wirklich eine Tatsache, und dass man dessen irgendwann überdrüssig wird, kann ich verstehen.
Abgesehen davon spiele ich mit dem Gedanken, mir das besagte Irix zu genehmigen, denn 11 mm ist schon ein Wort. Den Autofokus würde ich wirklich nicht vermissen. Wenn man es bei 11 mm nicht schafft, sich mit der hyperfokalen Entfernung zufrieden zu geben, wann dann?
Aber ein 85 ohne Autofokus – nein, das möchte ich nicht. Eigentlich noch nicht mal ohne Stabilisator, wenn's geht.
Diesmal kann ich Ihnen in allen Punkten zustimmen. (Bis auf die konkrete Kaufabsicht, für mFT sind 11 mm uninteressant)
Der Kommentar zur neuen Sprachschöpfung hat was, ihm schließe ich mich gerne an!
Für derartige Superweitwinkel nutze ich allerdings lieber meine spiegellose Kompaktkamera: Die Leica MD-2. Natürlich könnte ich auch solche Objektive an den anderen Leicas nutzen.
Aber an die (D)SLR kommt mir so etwas nicht dran.
Ist es vielleicht nicht ganz einfach seriös betrachtet so, dass jeder selbst entscheiden darf, was für ihn gut ist? Ich würde mir niemals anmaßen, gutlicht ein manuell zu fokussierendes Objektiv als ihre/seine optimale Lösung zu empfehlen. Aber der erste Beitrag im Thread von gutlicht hat eben genau diesen abfälligen Unterton zu diesen Objekten, der hier öfter wahrzunehmen ist, und wird aus diesem Grunde kritisiert. »Suum Cuique« sagt der Lateiner – jedem das Seine!
Und ja, bei den Superweitwinkeln wird diese Diskussion extrem lächerlich. Da reicht bereits die Schärfentiefenskala.
Übrigens verdienen Zeiss und Leica mit diesen veralteten Objektiven mit manuellem Fokus ganz gutes Geld, woran das nur liegen mag…
Viele Grüße, Bernhard
Nix für mich, ich kaufe nur Originalobjektive, aber immerhin liefert der Hersteller diese Superweitwinkel für die beiden wichtigsten Marken auf dem Fotomarkt: Nikon und Canon!
Das Problem das ich bei manuellen Objektiven sehe ist, dass es mit aktuellen Kameras ungleich schwerer ist, korrekt scharf zu stellen, als das zu Zeiten von Film und Mattscheibe der Fall war. In gut 70% meiner gemachten Bilder wäre ein AF nicht notwendig, weil mir meine Motive nicht weg laufen können und ich fast immer die Zeit hätte, manuell scharf zu stellen.
Aber man ist bequem und der AF moderner Kameras mittlerweile sehr schnell und treffsicher. Mit zunehmendem Alter kommt auch noch das nachlassen der Sehkraft hinzu, da ist AF eine echte Hilfe.
Hihihi…. Die Bezeichnung "Neutrino Coating" für die Vergütung ist ja sowas von daneben….
Darf ich mal fragen, welcher Hersteller sonst noch ein manuell zu fokussierendes 11 mm Superweitwinkel (kein Fisheye) mit verzeichnungsarmen 126° Bildwinkel in einer Metallfassung anbietet?
Samyang hat nichts dergleichen (full frame) im Angebot. Zeiss auch nicht. Nikon hatte früher das AIS Nikkor 5,6/13 mm produziert: einen 1,2 Kilo schweren Klopper mit riesiger Frontlinse, den man gebraucht nur schwer bekommen dürfte. Ansonsten stellt Nikon momentan noch das AF-Nikkor 2,8/14 mm her – mit Kunststoffassung für mindestens 1.300 EUR Neupreis erhältlich.
Also, wo sind die Alternativen? Ich denke, der Hersteller hat hier schon eine attraktive Nische ausgemacht.
Und was die Bezeichnung "Scherbe" von "gutlicht" betrifft: Man muss nicht jeden dummen Forensprech unreflektiert in seinen Sprachschatz übernehmen. In der Fotografie gab es mal Zeiten, wo man von solchen Objektivkonstruktionen nur träumen konnte. Da wäre ein bißchen mehr Demut schon angebracht.
Nein, das 14mm Nikkor hat natürlich eine Metalfassung!
Darf ich einmal fragen wozu man ein Kleinbildobjektiv mit einer Brennweite von 11 mm braucht?
Das dürfte doch der absolute Ausnahmefall sein. Wie oft ist man in der Situation daß man freiwillig ein solches Objektiv benutzt? Der sinnvolle Umgang mit einer derart kurzen Brennweite ist unheimlich schwer. Meist richtet es mehr Schaden an als es nutzen kann.
(Die wenigsten Fotografen werden Meteorologen sein die den Himmel fotografieren)
Innenaufnahmen sind praktisch unöglich. Die perspektivische Verzerrung bekommt man nahezu nicht nicht den Griff. Ähnliches gilt für Architekturaufnahmen im Allgemeinen; auch wenn es die Werbung ständig behauptet.
In meiner lanjährigen Praxis habe ich ein einziges Mal freiwillig zu einem 12mm-Objekti gegriffen um ein bestimmtes Architekturfoto zu machen. Die Ergebnisse waren entsprechend bescheiden. Aber es war alles drauf – ganau so wie gewünscht.
Ein bekannte Fotograf behauptete einmal daß starke Weitwinkel gefährlich und geschwätzig seien. Meist würden sie benutzt wenn der Person hinter der Kamera nichts einfällt. Ich denke, ich kann ihm zustimmen.
Absolut genial. Ich liebe solche Linsen