Nikon hat heute das Tilt-Shift-Ultraweitwinkel PC Nikkor 19 mm 1:4E ED vorgestellt. Es richtet sich vor allem an Architekturfotografen, soll aber auch für die künstlerischen Landschaftsfotografie geeignet sein. Die Tilt- und Shift-Funktionen können einzelnen oder auch in Kombination genutzt werden. Das PC Nikkor 19 mm 1:4E ED soll noch im Oktober auf den Markt kommen und ca. 3950 Euro kosten.
Pressemitteilung der Nikon GmbH:
Vollständige Kontrolle mit dem neuen Tilt&Shift-Objektiv PC NIKKOR 19 mm 1:4E ED
Düsseldorf, 19. Oktober 2016 – Als erstes PC-NIKKOR (Perspektivkorrektur) mit zwei PC-Rotationsmechanismen bietet dieses Objektiv für das FX-Format neue Möglichkeiten für die Bildkomposition und ein neues Niveau an Flexibilität. Das PC NIKKOR 19 mm 1:4E ED ist ideal für Architektur-, künstlerische und Landschaftsaufnahmen geeignet und das Profi-Objektiv für die Tilt&Shift-Fotografie im Bereich Ultraweitwinkel.
Dank des Bildwinkels und der einzigartigen Tilt&Shift- und doppelten Rotationsfunktionen haben Fotografen mit diesem Objektiv mit manueller Fokussierung perfekte Möglichkeiten zur Realisierung kreativer Ultraweitwinkelaufnahmen. Tilt&Shift können einzeln und in Kombination aktiviert werden und empfinden auf diese Weise die Bewegungen einer Großformatkamera nach. Fotografen haben umfassende Kontrolle über die Bildebene des Objektivs und können Bilder über die Shift-Funktion ohne stürzende Linien kreieren. Die Tilt-Funktion wird zur Verlagerung bzw. zur Erweiterung oder Reduzierung des Schärfebereichs genutzt. Sie ermöglicht eine Verschwenkung der Schärfeebene zur Sensorebene, wodurch eine große Schärfentiefe ohne zwingendes Abblenden möglich wird, beispielsweise für die Produkt- oder Architekturfotografie. Der 19-mm-Bildwinkel ist für große Strukturen und den offenen Raum ideal. Dank des einzigartigen optischen Aufbaus kommt es im Vergleich zu herkömmlichen Weitwinkelobjektiven kaum zu Verzeichnungen, auch nicht am Bildrand.
Dirk Jasper, Product Marketing Manager bei Nikon Europe, erklärt: „Dieses Objektiv für das FX-Format ist Nikons langerwartete Ergänzung der NIKKOR-Objektive mit Perspektivkorrektur. Wir haben uns an den Anforderungen professioneller Fotografen orientiert, die mit PC-Objektiven arbeiten, und eine leistungsstarke Kombination aus Bildwinkel und detailgetreuer Bildqualität bis an den Bildrand geschaffen.“
Wichtigste Ausstattungsmerkmale
Ultraweiter Bildwinkel
Dank des riesigen Bildwinkels bei 19 mm Brennweite können enge Räume aus kurzer Distanz bzw. weit ausgedehnte Szenerien mit allen Details erfasst werden.
Hohe Präzision: legendäre NIKKOR-Qualität
Zwei asphärische Linsen beseitigen Koma und weitere Arten von Abbildungsfehlern weitestgehend. Drei Linsen aus ED-Glas (Extra-low Dispersion = besonders niedrige Dispersion) minimieren Farblängsfehler. Nikons Nanokristallvergütung beseitigt Geisterbilder und Streulicht nahezu vollständig, auch bei Gegenlicht.
Doppelte PC-Rotation: perfekter Ausgangspunkt für alle Aufnahmen
Tilt&Shift können einzeln oder in Kombination aktiviert werden. Tilt ermöglicht eine unabhängige Rotation um 90° in beide Richtungen, das Objektiv selbst kann ebenfalls um 90° gedreht werden.
Reibungsloser Betrieb: herausragende Qualität, außergewöhnliche Ergonomie
Exakt arbeitende und robuste Mechanismen für Tilt&Shift sorgen für eine bequeme Bedienung und große Zuverlässigkeit. Das Objektiv ist kompakt und wiegt circa 885 g. Es ist mit der Nikon-Fluorvergütung ausgestattet, die Wasser, Staub und Schmutz abweist, ohne die Bildqualität zu beeinträchtigen.
Verfügbarkeit und Preis
Das PC NIKKOR 19 mm 1:4E ED ist voraussichtlich Ende Oktober 2016 zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 3.949,00 EUR bei ausgewählten Nikon Vertriebspartnern (selektive Distribution) erhältlich.
Technische Daten: PC NIKKOR 19 mm 1:4E ED
Brennweite | 19 mm |
Lichtstärke | 1:4 |
Kleinste Blende | 32 |
Optischer Aufbau | 17 Linsen in 13 Gruppen (davon 3 ED-Glaslinsen und 2 asphärische Linsen sowieLinsen mit Nanokristallvergütung oder Fluorvergütung) |
Bildwinkel | 97° (73° bei DX-Format-Kamera) |
Naheinstellgrenze | 0,25 m ab Sensorebene |
Max. Abbildungsmaßstab | 1:5,6 |
Anzahl der Blendenlamellen | 9 (abgerundet) |
Perspektivkorrektur | Horizontal und vertikal neig- und verstellbar. Verstellbarkeit ± 12 mm, Neigbarkeit ± 7,5° |
Bildorientierung | 90° links und rechts in Stufen von 30° |
Filterdurchmesser | Kein Filtergewinde möglich |
Abmessungen | ca. 89 mm maximaler Durchmesser x 124 mm (Durchmesser x Länge ab Bajonettanschluss, gemäß CIPA-Richtlinien) |
Gewicht | ca. 885 g (basierend auf CIPA-Standards) |
Mitgeliefertes Zubehör | Hinterer Objektivdeckel LF-4, vorderer Objektivdeckel mit Entriegelungstaste LC-K101, Objektivbeutel CL-1120 |
Wow, doppelt so viel "wert", wie das Canon-Pendant…
Bei Nikon scheint ja zur Zeit der Größenwahn in Sachen Preisgestaltung auszubrechen. Angesichts schrumpfender Absatzzahlen, der fehlenden, eigenen Innovationen und der zunehmend billiger werden Konkurrenz aus dem Mittelformatlager erstaunt mich diese Überheblichkeit.
Nikon 82° horizontal.
Canon 93°
😀
Sorry, aber die obigen Kommentare lassen ja schon wieder tief blicken:
@Daniele – nein nur doppelt so teuer – aber für manchen Fotografen mit Nikon-Equipment ist es wohl auch das wert, denn so eine Canon-Linse passt so schlecht an das F-Bajonett. Alternative wäre vielleicht zwar Sony mit Canon-Adapter und TS-E 17, nur würde das in etwaig dieselben Preisregionen angesiedelt sein und zusätliches Gewicht im Fotosack bedeuten.
@Zep – Ob das nun Größenwahn ist oder wirtschaftliche Notwendigkeit wird sich noch zeigen, denn letztlich entscheidet Angebot und Nachfrage – werden sie das Objektiv zu dem Preis nicht in den erwarteten Stückzahlen los, werden sie den Preis reduzieren. Das Mittelformat ist nun aber gerade nicht der Maßstab – schon mal geschaut, was die Preise bzgtl. Tilt-Shift, so denn überhaupt verfügbar, angeht? Abgesehen davon, dass Du für den Preis des günstigten Bodies mal locker die D810 plus dem Objektiv erwerben kannst. Ob das Quentchen mehr an Qualitiät diesen Aufwand rechtfertigt?
@Gut Licht! Prima Argument – da werfen wir mal kurz zwei Bildwinkelangaben in den Raum und dann? Was willst Du uns damit sagen? Freie Adaption eines Gegenarguments eines anderen Größenvergleichs: was will man mit 92° horizontalen Bildwinkels, wenn man damit nicht umgehen kann? Oder anders gesagt, brauche ich die 93° wirklich? Das PC 19mm füllt genau die Lücke, die auch Canon im Programm hat, denn auch bei denen gibt es zwischen 17mm und dem 24mm nichts. Also wenn mal das 17mm zu weitwinklig sein sollte, das 24mm zu lang, dann freuen sich die, die mit dem 19mm das Optimum im Beutel haben.
Ja, auf den ersten Blick tut der Preis weh, auch auf den zweiten – andererseits ist es schön, dass Nikon nun noch ein weitwinkligeres PC-Objektiv in sein Programm aufgenommen hat, auch oder gerade, wenn die Zielgruppe dafür eine recht überschaubare sein dürfte.
"Also wenn mal das 17mm zu weitwinklig sein sollte, das 24mm zu lang, dann freuen sich die, die mit dem 19mm das Optimum im Beutel haben."
Ja, genau! Da sieht man wieder, dass es doch am besten ist, wenn man der Einfachheit halber am besten ALLE Brennweiten eines System kauft
Canon tut sich sicher leichter beim Croppen …
850 Teuro mehr als in USA! Das spricht Bände über den deutschen Markt.
"Also wenn mal das 17mm zu weitwinklig sein sollte, das 24mm zu lang, dann freuen sich die, die mit dem 19mm das Optimum im Beutel haben."
Ich sag ja auch immer: Am allerbesten ist doch, wenn man sich ALLE Brenweiten für das System zulegt, die verfügbar sind. Kostet ein bisschen und vier T&S rumzuschleppen ist auch nicht easy. Aber zu kurz oder zu lang ist dann kein Propplehm mehr mit Festbrennweiten. Wenn's dann nicht passt, kann man immerhin sagen, man hat sein Möglichstes getan.
Wer damit Geld verdient, dem sei es gegönnt. Ich greife auf mein 12-24 und DXO zurück.
Für Architektur?? Da ist wohl DXO sowas wie T&S?