Bowens International und Calumet Photographic sind beide zum 29. Juli von der Münchner Beteiligungsgesellschaft Aurelius übernommen worden. Offenbar hatte Bowens finanzielle Schwierigkeiten bekommen, nachdem sich die Entwicklung des „Generation X“-Lichtsystem massiv verzögert hat. Im Zuge der Übernahme wurde bei Bowens fast das gesamte Top-Management ausgewechselt.
Bowens International und Calumet Photographic haben einen neuen Eigentümer, die Aurelius SE & Co. KGaA aus Grünwald bei München. Aurelius ist auf die Sanierung schwächelnder Unternehmen spezialisiert und hat(te) Firmen wie Blaupunkt (Insolvenz 2015), die der Reederei Peter Deilmann (früherer Eigentümer des „Traumschiffs“ MS Deutschland) oder den Schnapshersteller Berentzen im Portfolio.
Neuer „General Manager“ bei Bowens ist der Deutsche Eugene Ciemnyjewski, der in das Büro von John Gobbi in Colchester, Essex einzieht. Die Übernahme von Bowens erfolgt zu einem Zeitpunkt, da die Vorstellung eines neuen „Generation X“-Lichtsystems erwartet wird. Ursprünglich hatte Bowens dieses bereits auf der „The Photography Show“ im März in Birmingham präsentieren wollen, musste dann aber den Messeauftritt kurzfristig absagen, weil sich die Entwicklung des „Generation X“-Systems verzögert hat.
Wie nicht anders zu erwarten, sieht Ciemnyjewski hoffnungsvoll in die Zukunft von Bowens und verspricht mehreren Quellen zufolge, dass die neuen Produkte sowohl „bahnbrechend wie auch vergleichsweise preiswert“ sein sollen. Ob diese auf der photokina zu sehen sein werden, ist derzeit nicht bekannt.
Quelle: Lightning Rumours
(Redaktion photoscala)
Calumet
Gehört auch Calument Deutschland dazu oder nicht?
Ja
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Träge Industriestrukturen
und das nicht wahr haben wollen von drastischen Veränderungen im Konsum Verhalten der möglichen Kunden führen zu finanziellen Schwierigkeiten.
Dazu tragen andere Umstände im Umfeld der Werbe Industrie bei. Auf Messen sieht man zum Beispiel kaum noch Plakate und Prospekte, die wurden durch Großbildschirme und QR- Codes abgelöst. Wer braucht da noch „Auflösung“ von 100 Megapixel? Benötigte Studio Blitzanlagen, Studiolicht selbst Kameras werden immer weniger gekauft sondern für jeden Auftrag Termingerecht gemietet weil die Aufträge weniger Ertrag bringen, beziehungsweise das erforderliche Equipment schnell veraltet und dafür zu teuer geworden ist um es Zeitnah abschreiben zu können.
Da helfen „Sonderaktionen“ diverser Fotogroßhändler wenig, denn das schmälert höchstens die Rendite. Neues Kapital bringt das nicht.
Momentan habe ich eher den Eindruck das meine geliebte freie Marktwirtschaft sich selbst ein Bein stellt, als das sie zu Innovationen und besseren Produkten führt.
Die geliebte
freie Marktwirtschaft war noch nie wirklich frei. Noch nicht mal breit geliebt. Nur die gepflegte Fassade des Konsumwahns beginnt zunehmend zu bröckeln. Die darunter waltende Geistlosigkeit tritt zusehends blank zutage.
Der Anfang vom Beginn des echten Digitalzeitalters
Bis jetzt war fast alles was wir mit Profifotografie digital getan haben noch irgendwie hybrid. Und die aktuellen Marktstrukturen mit Medien, Konsumenten und Druck, sind die Überbleibsel des analogen Zeitalters.
Es gibt nur noch eine Prämisse: professionelle Fotografie ist wenn ein Kunde für das Bild bezahlt.
Wie der Fotograf zu diesem Content kommt ist sekundär, die Vermarktung ist multimedial, gleichzeitig und folgt nicht mehr tradierten Verkaufsmodellen.
Eine Fotoindustrie, ein Fotohandel die/der dem nicht Rechnung trägt und den Kunden NICHT dorthin folgt wo Bildschirme, Internet, soziale Medien und alle echten, digital verknüpften Vermarktungsmodelle sich hinbewegen, ist überflüssig.
Und wie mein Vorredner schon schrieb: da nützt mehr Kapital gar nichts. Nur mehr Gehirn.