Unter dem Label Meyer-Optik-Görlitz bringt das deutsche Unternehmen net SE einen weiteren Klassiker aus der einstigen Manufaktur von Hugo Meyer zurück, das Trioplan f2.9/50. Der Dreilinser zeichnet sich aus durch sein „Seifenblasen-Bokeh“, für das Trioplan-Objektive seit je her bekannt sind. Heute ist eine Kickstarter-Kampagne gestartet, bei der Unterstützer des Projekts zu einem vergünstigten Angebot vorbestellen können. Regulär soll das Objektiv im „kommenden Winter“ in den Handel kommen und dann rund 1400 Euro kosten.
Trioplan f2.9/50: Das Original (links) und seine Neu-Interpretation durch Meyer-Optik-Görlitz (rechts).
Presseinformation der Meyer-Optik-Görlitz | net SE:
Kickstarter-Kampagne bringt das legendäre Trioplan f2.9/50 zurück
Mit einer internationalen Kickstarter-Kampagne feiert Meyer-Optik-Görlitz 100 Jahre Trioplan: Die Crowdfunding-Initiative bringt das legendäre Trioplan f2.9/50 zurück. Mit der Neuauflage hält das beliebte Seifenblasen-Bokeh Einzug in viele Aufnahmesituationen. Die neue Frontfokussierung vergrößert den Abbildungsmaßstab auf 1:4 und bietet mit einer Naheinstellgrenze von unter 30cm zusätzlichen kreativen Spielraum.
Koblenz, 14. April 2016 – Eine heute gestartete Kickstarter-Kampagne bringt das Trioplan f2.9/50 von Meyer-Optik-Görlitz zurück. Mit einem Finanzierungsziel in Höhe von 50.000 US-Dollar möchte Meyer-Optik das historische Objektiv wiederbeleben, das für unverwechselbares Seifenblasen-Bokeh steht.
Die Kampagne startet 100 Jahre nach der Ankündigung des ersten Objektivs der Modellreihe Trioplan, die bis heute ein Inbegriff für die goldene Zeit der Fotografie ist. Das neue Trioplan f2.9/50 des Jahres 2016 wird Fotografen die bislang größte Flexibilität bieten: Die neu entwickelte innovative Front-Fokus-Linse ermöglicht die Schärferegulierung für Makrofotografien im Abbildungsmaßstab 1:4. Die Distanz zum Motiv lässt sich damit von 0,8 Meter auf 0,28 Meter reduzieren. Natürlich schafft das Objektiv auch das berühmte Seifenblasen-Bokeh.
Charakteristisch für das Trioplan f2.9/50 ist sein „Seifenblasen“-Bokeh.
Hightech im historischen Design
Das Design des modernen Objektivs orientiert sich am historischen Vorbild. Doch Materialien und Elemente entsprechen dem heutigen Stands der Technik. Meyer-Optik-Görlitz lässt die Modellreihe mit den modernen Möglichkeiten der Manufaktur-Fertigung in Deutschland produzieren.
Das Trioplan f2.9/50 wird das künstlerische Spektrum der Fotografie um eine große Bandbreite an Szenarien erweitern. Dazu gehören Landschafts- und Straßenfotografie, Events, Portraits und vieles mehr. „Ich suche stets nach dem besonderen und einzigartigen Bild“, sagt Portraitfotograf Firat Bagdu. „Das Trioplan 50mm bietet sehr viel Charakter, um ganz besondere Momente zu unterstreichen. Es geht dabei um mehr als um einen Effekt. Es ist damit möglich, eine besondere Stimmung oder ein Gefühl festzuhalten. Für mich als Portraitfotografen erweitert das Trioplan deutlich die Möglichkeiten meines Portfolios.“
Kickstarter-Kampagne läuft 35 Tage
Die Kickstarter-Kampagne ist am heutigen 14. April gestartet und endet am 19. Mai. Die Unterstützer finanzieren das Objektiv und können es zugleich zum außergewöhnlich niedrigen Preis ab 449 US-Dollar erwerben. Die unverbindliche Preisempfehlung für den Handel wird voraussichtlich bei 1.399 Euro liegen, sobald die Kickstarterobjektive im Laufe des kommenden Winters ausgeliefert sind.
„Das Trioplan 50 bietet Fotografen ein noch nie dagewesenes kreatives Werkzeug“, sagt Dr. Stefan Immes, geschäftsführender Direktor und kreativer Kopf des Projektes. „Man könnte es als filigraneren Bruder des Trioplan f2,8/100 bezeichnen, der feinere Blasen schafft und mehr Features hinzufügt. Denn schwere Objektive mit sich herumzutragen ist ein Luxus, den die meisten Fotografen irgendwann aufgeben. Das Trioplan 50mm ist kompakt und vielseitig und so für praktisch jede Situation geeignet, inklusive Makro-Fotografie. Diese Vielseitigkeit kombiniert das Objektiv mit dem einzigartigen Seifenblasen-Bokeh, für das Trioplan-Objektive so berühmt sind.”
Einzigartige Stimmungen einfangen
Im Rahmen der ersten Kickstarter Kampagne von Meyer-Optik-Görlitz im Jahr 2015 schrieben 452 Unterstützer Geschichte: Sie ermöglichten mit einer Finanzierungssumme in Höhe von 359.000 US-Dollar die Rückkehr des legendären Seifenblasen-Bokeh-Objektivs Trioplan f2,8/100. Das Trioplan 50mm ist die nächste Innovation, die das Angebot um eine kompaktere Linse erweitert, die besondere Momente in jeder Situation einfängt. Das Trioplan 50mm wird sowohl für spiegellose als auch für DSLR-Kameras erhältlich sein, etwa für Canon, Nikon, Sony, Fuji und Leica. Hier eine komplette Liste der Spezifikationen:
Das Trioplan 50mm wird erhältlich sein mit Mounts für:
- Canon EF
- Nikon F
- Sony-E
- FujiX
- Micro-Four-Thirds
- M42
- LeicaM (ohne Autofokus)
Das neue Trioplan 50mm ist kompatibel mit Vollformatkameras und mit APS-C (spiegellosen) Kameras. Hier die weiteren technischen Spezifikationen auf einen Blick:
- Optische Konstruktion: Klassisches Cooke-Triplet, 3 Linsen in 3 Gruppen
- Blende: 1:2,9 bis 1:22
- Brennweite: 50mm
- Mindestdistanz: 0,25 m mit Front-Fokus-Element (ß‘=-0,245 / 1:4)
- Filter: 35,5 mm
- Clip-On Durchmesser: 39 mm
- Größe: Ø 62 mm, Länge 39 mm
- Gewicht: ca. 200g
- Anzahl der Blendenlammelen: 12, AR-beschichtet
- Linsen: Anti-Reflex-Beschichtung/ Zulieferer: Schott Glas
- Format: 24 mm x 36 mm (kompatibel mit Vollformat und APSC-Kameras)
- Bildwinkel: 21°
- Abbildungsmaßstab: bis zu 1:4 mit dem Front-Fokus-Element
(Redaktion photoscala)
fünfmal
Seifenblasenbokeh im Text (einschließlich Redaktionstext)- das muss schon was Tolles sein! Das Beispielfoto sieht allerdings aus, als habe jemand am PC ein paar Flecken wahllos auf dem Bild verteilt, mehr so wie frühere Fehler beim Entwickeln. Mit dem neudeutschen (bescheuerten) Begriff Bokeh hat das eher nichts zu tun.
Wie groß ist die Nische für derartige Objektive?
Hmm, was so alles “legendär” ist und was man alles auferstehen lassen muss…
Würde mich mal interessieren, wie die Nachfrage nach dem Trioplan 100 mm ist, das es schon längere Zeit für ein Heidengeld gibt.
Ist die selbe Nische …
… die auch Produzenten von Plattenspielern, Tonbandgeräten, Analog-Filmen und Oldtimer-Ersatzteilen einnehmen.
First World Probleme von unbelehrbaren Menschen, für die Veränderungen immer und ausschließlich was Schlechtes darstellen.
Aus dem selben Grund glaubten viele ein Käfer wäre ein super-praktisches Auto gewesen, bis VW den Fehler machte, den Beatle neu aufzulegen und damit in Europa damit Schiffbruch zu erleiden. Seither ist das Käfer Image angeknackst.
Wette das Trioplan ereilt das selbe Schicksal …
Früher
war das Trioplan die Sparlösung für diejenigen, die sich weder Tessar noch gar Planar leisten wollten oder konnten.
Hardcore-Nostalgie hat eben ihren Preis;-).
Teurer sinnbefreiter Schnickschnack versus Gebrauchtware
Ich kann mir irgendwie nicht recht vorstellen, dass es ein nachhaltiges Geschäftsmodell sein soll, schlechte Optiken für mehr Geld als zeitgemäße Originalobjektive anzubieten.
Oder anders gesagt: Wie viele Käufer gibt es für diese Objektive, die bereit sind, einen so horrenden Preis zu bezahlen?
Auch wenn es in der Bucht zunehmend Glücksritter gibt, die für die alten Meyer Scherben Irrsinnspreise aufrufen. Letztlich ist es Flohmarktware, die man sich für wenige Euro zum Experimentieren kaufen kann.
Das Fotografieren mit diesen Einfachstobjektiven wird dann aber auch schnell langweilig. Dieser vermutlich nicht so große Markt ist zudem auch noch mit mehreren Anbietern (Lomography, Meyer, LensBaby) ziemlich umkämpft. Dazu kommen noch die C-Mount Objektive aus China für MFT und Pentax Q, die zumeist wesentlich bessere Abbildungsleistungen für Taschengeldpreise liefern.
Wühlkistenangebot
Gleich fahre ich zu einer Fotobörse, da finde ich das Trioplan bestimmt für zehn Euro in einer Wühlkiste, in der noch weitere Domiplan-, Tessar-, Isco- und Schneider-Objektive herum liegen. Auf einem der Verkaufstische möglicherweise zusammen mit einer ausgeleierten DDR-Knipskise für komplett 20 Euro. Aber selbst das wäre mir noch zu viel Geld, es passt einfach nicht in mein (jetzt kommt die Satire-Stelle) “künstlerisches Portfolio als Event-Street-Photographer?!” [quote=Gast]war das Trioplan die Sparlösung für diejenigen, die sich weder Tessar noch gar Planar leisten wollten oder konnten.
Hardcore-Nostalgie hat eben ihren Preis;-).[/quote]
Wann kommt endlich
das Pinholar von Meyer-Optik? Der Null-Linser in massiver Messingfassung in limitierter Sonderedition für 12.995 EUR?
😀 fehlt noch…
…das kleine schwarze Loch, das große Scheine ansaugt und diese sofort im optischen Nirwana verschwinden lässt.
Also in meiner Jugend war
Also in meiner Jugend war das Trioplan zwar kein richtig schlechtes Objektiv, aber auch keines, das man haben wollte, falls man sich ein Tessar oder sonstwas leisten konnte. In der Qualitätsklasse Trioplan spielten auch so bekannte Objektive wie das Ludwig Meritar mit. Erstrebenswert für DDR-Bürger, die nichts anderes kaufen konnten.So etwas wiederzubeleben, ist ein wenig vermessen. Aber die meisten potentiellen Käufer waren wohl noch nicht auf der Welt, als seinerzeit die Erzeugung eingestellt wurde und wissen daher nichts von der Vorgeschichte.
Ich nehme indessen an, es handelt sich ohnehin um ein neu gerechnetes 3-linsiges Objektiv, dem man halt einen traditionellen Namen geben wollte – so wie eine Kamera von Rollei in den letzten Jahren halt nur den Namen mit den früheren Kameras dieses Namens gleich hatte.
Wiedergänger, Zombies und Leichenfledderer
aber nur zu, offenbar stehen jeden Tag ein paar Dumme mit zuviel Geld auf. 🙂
Unterschied zum Domiplan???
Hat auch drei Linsen, Bubble – Bokeh und kostet bei Ebay 10 Euro – teilweise inklusive Kamera. Kann jemand helfen???
Trioplan: Bitte nicht
Gestern lag auf einer Fotobörse (im Ruhrgebiet) ein Trioplan in einem Karton: Für nur zehn Euro. Wollte ich aber trotzdem nicht, Zeiss aus Ost oder West (egal ob Trioplan, Tessar oder Planar) halte ich nicht für die Bereicherung meiner Fotoausrüstung! [quote=Gast]Hat auch drei Linsen, Bubble – Bokeh und kostet bei Ebay 10 Euro – teilweise inklusive Kamera. Kann jemand helfen???[/quote]
Preise
Die Preise für die neuen sog. Meyer-Objektive möge verstehen wer will. Nur klar ist auch daß die Preise für original Meyer-Optiken steigen werden. Die sind nämlich absolut unterschätzt, vor allen von Leuten die Photographie mit Schärfe gleichsetzen. Allerdings für den Künstler mit der Kamera sind original Meyer-Optiken ein absolutes Muss!
Bitte noch ein 600er. Danke.
Das derzeitige Angebot an Objektiven mit Emmentaler Buhkäh, im Volksmund auch gerne “Swirl Bokeh”, “Seifenblasen-Bokeh” oder wie auch immer geheissen, nähert sich einer gewissen Vollständigkeit. Ich hätte dann noch gerne eine Brennweite mit so 400 bis 600mm, damit meine Vogelbildchen auch so aussehen, als wären sie in einem runden Nistkasten mit 32 Einfluglöchern entstanden. Geht das?
In einer Zeit,
wo wahlberechtigte Menschen in U-Bahnen Wimmelbilder ausmalen und später daheim nach Farben bildhauen, darf man so etwas ungestraft und ohne ein schlechtes Gewissen zu haben “Innovation” nennen.
Aberischhabegarkeinfotoapparat
Ein Stück Karton tut es auch
und zusätzlich springt ein schöner Urlaub raus
https://www.youtube.com/watch?v=Mexs7HvHR2I
ab 18.53
Mit etwas „Adapteritis“
findet der Experimentierfreudige auf dem Altglas Markt viele unvorhergesehene Effekte. Wen der „Virus“ gepackt hat kann dort für wirklich kleines Geld unnachahmliche Objektiv Fehler einkaufen.
Für mich ist das was Meyer-Optik-Görlitz mit dem Trioplan f2.9/50 anbietet leicht überteuert.
Ich habe mal früher Exaktas gesammelt,
wenn mir da eine mit Trioplan unterkam, habe ich das Objektiv weggeworfen und wenigstens ein Tessar draufgesetzt. Soviel zur Wertigkeit dieser “legendären” Konstruktion. Das wollige “Bokeh” eines Trioplan wollte niemand wirklich haben, wenn die Geldnot nicht dazu zwang.
Wegwerfen?
Ich hätte es einem Raucher als Brennglas zum Zigarettenanzünden geschenkt;-).
legendär !!?
Das mit dem Begriff ‚legendär‘ ist so eine Sache. In den 50er und 60er Jahren in der Ostzone (DDR) war es so: wer Geld hatte kaufte sich eine Zeiss Optik und wer sparen musste eine Meyer Objektiv.
Von meinem Vater habe ich eine Altix geerbt mit eine Trioplan f2.9/50, er hätte viel lieber ein Zeiss Tessar 2.8/50 besessen.
Konica Hexanon gegen Zeiss Tessar
Mein Onkel war damals clever. Er kaufte sich fünf 24-er-Farbfilme bei seinem Fotohändler und legte sie in vier verschiedene Kameras ein, die auf seiner Wunsch-Einkaufsliste standen: Eine Praktica mit Jena T (Tessar), eine Zeiss-Icarex mit Tessar, eine Konica Auto-Reflex mit Hexanon und eine Miranda-Sensorex, alle mit Normalobjektiven bestückt. Dann testete er die Kameras mit immer den gleichen Einstellungen: Offene Blende, Blenden 5,6 und 11, dazu brachte er eine Testtafel im Format DIN A3 mit. Nach der Entwicklung zeigte er die Bilder dem Händler und kaufte sich dann die Konica. Sie hatte das mit Abstand beste Objektiv. Schrittweise holte er sich danach weitere Konica-Objektive, ein Weitwinkel 24 mm, ein Tele 135 mm und ein Zoom. Die Konica läuft heute noch problemlos. Die Konica-Objektive verwendet er gerne (mit Adapter) an seiner digitalen Nikon 1. [quote=Gast]Das mit dem Begriff ‚legendär‘ ist so eine Sache. In den 50er und 60er Jahren in der Ostzone (DDR) war es so: wer Geld hatte kaufte sich eine Zeiss Optik und wer sparen musste eine Meyer Objektiv.
Von meinem Vater habe ich eine Altix geerbt mit eine Trioplan f2.9/50, er hätte viel lieber ein Zeiss Tessar 2.8/50 besessen.[/quote]