Mit der Milvus-Familie hat Zeiss eine komplette Objektivserie für Kleinbildkameras von Nikon und Canon aufgelegt. Auf Autofokus verzichtet Zeiss bei ihr, dafür gibt’s einen breiten Fokusring zum manuellen Scharfstellen und hochwertige Verarbeitung. Photoscala hatte das Milvus 2.8/21 (1699 Euro) sowie das Milvus 2/35 (1099 Euro) in den letzten Wochen im Einsatz. Dabei stand auch die Frage an, ob man heute noch auf einen Autofokus verzichten kann oder will.
Mit der neuen Milvus-Serie greift Zeiss erneut das Design auf, das mit den Otus-Objektiven eingeführt wurde. Also ein komplett aus Metall gefertigter Tubus, der mattschwarz schimmert. Das sieht edel aus und fühlt sich auch gut an. Dazu passt der großzügig bemessene, glatt-gummierte Fokusring ebenso wie die aus Metall gefertigte Steulichtblende, die bei allen Milvus-Objektiven zum Lieferumfang gehört.

Die Milvus-Objektive sind sehr hochwertig verarbeitet, eine metallene Streulichtblende gehört zum Lieferumfang.
Äußere Werte
Ausprobiert hat photoscala die beiden Weitwinkel-Milvus für 2.8/21 und 2/35 mit ZF.2-Anschluss (für Nikon). Im Gegensatz zur ZE-Variante (für Canon) sind sie mit einem klassischen Blendenring versehen. Somit lassen sich die Nikon-Varianten über rein mechanische Adapter an einer Spiegellosen betreiben (in unserem Fall an einer Sony Alpha 7 II). Die Objektivanschlüsse sind natürlich elektronisch voll-kompatibel zum jeweiligen Kamerasystem, hier musste für unseren kleinen Praxistest eine Nikon D800 herhalten.
In ihrer mechanischen Qualität dürften die Objektive der Milvus-Familie denen der kompromisslosen Otus-Reihe kaum nachstehen. Darauf deutet schon das recht hohe Gewicht der beiden Weitwinkel-Objektive hin: Das 35er wiegt rund 650 Gramm, das 21er drückt 735 Gramm auf die Waage. Diese Gewichtsangaben gelten übrigens nur für die Nikon-Varianten, die Canon-Ausführungen sind nochmals schwerer.
Die beiden Weitwinkel-Objektive folgen dem Distagon-Design, sind also retrofokussierend. Durch das relativ hohe Anlagemaß bei DSLRs (das ja erhalten bleibt, wenn die Objektive an eine Spiegellose adaptiert werden), dürfte sich der mit der „Randstrahlenproblematik“ einhergehende Schärfeabfall zu den Bildrändern und -ecken in Grenzen halten – dazu gleich noch mehr.
Manuell fokussieren
Auf einen Autofokus verzichtet die komplette Milvus-Reihe, scharf gestellt wird also nach alter Sitte von Hand. Genau das aber bereitet in Praxis so manches Problem – insbesondere wenn der Fotograf vom Autofokus verwöhnt ist. Die Nikon D800 assistiert beim Scharfstellen mit einer kleinen Fokuswaage links unten im Sucher. Leuchtet deren Fokusindikator, ist alles im Lot, die Entfernungseinstellung unter dem aktuellen Fokusfeld ist perfekt. Liegt der Fokus daneben, weist ein leuchtendes Dreieck rechts oder links vom Fokusindikator darauf hin, in welche Richtung der Entfernungsring am Objektiv zu drehen ist.

Die Schärfe nachzuführen, während sich das Motiv bewegt, will gelernt sein.
In der Praxis klappt das aber längst nicht so gut, wie es sich liest. Der Fokusindikator der Nikon D800 reagiert äußerst sensibel auf geringste Abweichungen (was ja angesichts der 36 Megapixel Auflösung der Kamera durchaus lobenswert ist). Ihn bei Aufnahmen aus der Hand permanent leuchten zu lassen, ist praktisch nicht möglich – so lässt sich nur näherungsweise exakt fokussieren. Solange das Objektiv ordentlich abgeblendet ist, spielt der exakte Fokus zum Glück keine große Rolle. Aber um bei f/2.0 mit dem 35er ein Katzenporträt formatfüllend aufzunehmen, kommt es schon auf eine penibel eingestellte Entfernung an.
Dann also doch lieber „nach Auge“ scharfstellen, also beim Blick durch den Sucher? Auch das gelingt nicht wirklich, denn der Nikon D800 fehlen ja (wie allen modernen DSLRs) Einstellhilfen wie Schnittbildindikator oder Fresnelscheiben. Einzig über die Sucherlupe im Live-View-Modus gelingt das manuelle Fokussieren exakt. Leider geht dann aber der Überblick über das Ganze verloren.
Wenn die manuellen Objektive an eine Spiegellose wie die Sony Alpha 7 II adaptiert sind, wird’s nicht besser. Hier lässt sich die Lupe zwar auch beim Blick in den Sucher aktivieren – es geht dann jedoch das Gefühl für das gesamte Motiv beim Scharfstellen verloren. Alternativ kann die Alpha 7 II auch Kontrastkanten in der Schärfeebene farbig markieren (Fokus-Peaking). Was bei Telebrennweiten wunderbar funktioniert, erwies sich bei den Weitwinkelaufnahmen indes als zu ungenau: Da schillert das halbe Motiv rotumrahmt, dennoch ist (bei großer) Blende nicht die gewünschte Bildpartie im Fokus.

Als klassische Reportagebrennweite eignet sich das das Milvus 2/35
für vielfältige fotografische Gelegenheiten.
Wer sich auf die Milvus-Objektive einlässt, sollte also das manuellen Scharfstellen aus dem FF beherrschen. Dass es bis dahin selbst für versierte Fotografen ein langer Weg sein kann, davon berichtet übrigens Christopher Wesser im Camera Lens Blog von Zeiss.
Den vielleicht mühsam erscheinenden Weg zum manuell fokussierten Foto versüßen die Milvus-Objektive zum Glück mit Hilfen, die heute längst nicht mehr Gang und Gäbe sind: Da ist zum einen die gut lesbare Entfernungsskala auf dem Objektiv, mit deren Hilfe sich der Fokus blitzschnell grob einstellen lässt – übrigens auch bei abgeschalteter Kamera. Und zum anderen gibt es eine Tiefenschärfeskala als weitere Unterstützung. Da sich bei der Nikon-Variante der Milvus-Linsen zudem die Blende am Objektiv vorwählen lässt, kann man die Kamera bereits vor der Aufnahme und ohne Blick in/durch den Sucher schnell einstellen und kommt dann ohne Verzögerung „zum Schuss“.

Das Milvus 2.8/21 mit seinem Bildwinkel von 90° ermöglicht interessante
Porträts unter Einbeziehung des Bildhintergrunds.
Innere Werte
Zeiss verspricht, eine Menge zu tun, damit die Milvus-Objektive auch bei schwierigen Lichtsituationen herausragende Bildergebnisse erzielen:
- Eine T*-Anti-Reflex-Beschichtung soll die Bildkontraste auch bei direktem Gegenlicht hoch halten.
- Alle Linsenränder werden in aufwendiger Handarbeit mit einem tiefschwarzen Speziallack geschwärzt, um Störungen durch Streulicht zu minimieren.
- Zusätzlich sorgen Lichtfallen in mechanischen Bauteilen dafür, dass Reflexe innerhalb des Objektivs gar nicht erst entstehen können.
- Durch den Einsatz spezieller Glassorten mit anomaler Teildispersion wird die Neigung zu Farbsäumen an kontrastreichen Motivkanten extrem minimiert.
Unter diesen Aspekten musste vor allem das Milvus 2/35 zeigen, was in ihm steckt und ob es dem formidablen Canon EF 35mm 1:1,4L II USM das Wasser reichen kann.

Beide Milvus-Weitwinkel (hier das 35er bei f/2.8, 100%-Ausschnitt)
zeichnen ein angenehmes Bokeh mit nur wenig störenden Farbsäumen.
Farblängsfehler (longitudinale chromatische Aberrationen) hat Zeiss in der Tat sehr gut auskorrigiert (übrigens auch beim 21er Milvus), Farbsäume an Kontrastkanten in den Bildrändern kennen die beiden Objektive praktisch nicht. Auch die beim Betrachter meist deutlich unangenehmeren laterale chromatische Aberrationen (sogenannte „Bokeh-CAs“) hat das Milvus-Pärchen ziemlich gut im Griff. Spitzlichter weit hinter der Fokusebene erhalten allerdings bisweilen einen Farbsaum – das macht das Canon-Objektiv noch etwas besser.

Nur bei extremem Gegenlicht mogelt das Milvus 2/35 schon einmal Reflexionen in die Aufnahme.
Gegenlicht stellt die Milvus-Weitwinkel vor keine größeren Probleme. Blendenflecken und eine leichter „Color Cast“ ließen sich bestenfalls provozieren, wenn sich die Sonne nahe der Aufnahmeachse befand. Da hilft es bereits, den Kamerastandort um wenige Millimeter zu ändern, damit wieder alles Bestens ist. In dieser Hinsicht wusste vor allem das 21er zu gefallen, dessen großen Frontlinse ja durchaus eine Herausforderung für die Entwickler darstellt. Nicht ganz gefeit war das 21er dagegen von Farbringen in der Nähe einer Lichtquelle, falls stark abgeblendet wurde. Da gibt es für Zeiss durchaus noch etwas Verbesserungspotenzial bei der Unterdrückung von Reflexionen im Inneren des Objektivs.
Eine der Domäne von Zeiss sind Objektive, die sehr hoch auflösen und damit salopp gesprochen „scharf“ abbilden. Das gilt auch für das Milvus-Paar: Beide Objektive zeigen bereits bei Offenblende eine respektable Leistung, die 36 Megapixel einer Nikon D800 stellen sie nicht vor sichtbare Probleme. Werden die Objektive wenigstens um eine Stufe abgeblendet, ist zudem kaum noch ein Randabfall der Auflösung auszumachen.
Nicht so schön ist, dass beide Milvus-Weitwinkel recht stark vignettieren, insbesondere bei Offenblende. Immerhin gehört der Randabfall der Beleuchtungsstärke zu den Problemen, die sich leicht per Bildbearbeitung beheben lassen. Zumal in der jüngste Version von Lightroom entsprechende Korrekturprofile bereits integriert sind.

Lediglich bei Motiven mit rechtwinkligen Linien fällt die leicht tonnenförmige Verzeichnung des Milvus 2/35 auf.
Etwas lässig gehen beide Weitwinkel-Objektive mit dem Thema „Verzeichnung“ um. Bei Motiven mit rechtwinkligen Linien fällt beim Milvus 2/35 eine leicht tonnenförmige Verzeichnung auf, die sich dank der in Lightroom hinterlegten Korrekturprofile sauber beheben lässt. Anders beim Milvus 2,8/21: Es verzeichnet zwar nicht stark aber komplexer, eher wellenförmig. Und da scheint das Korrekturprofil für Lightroom überambitioniert zu Werke zu gehen – für eine saubere Korrektur der Verzeichnung ist jedenfalls noch etwas Handarbeit nötig.
Mit einer Anfangsblende von f/2 ist das 35er Milvus nicht ganz so lichtstark wie so manch anderes Reportage-Objektiv. Aber auch Blende f/2 wird in den meisten Fällen reichen, um ein Motiv wunschgemäß freizustellen. Dabei kommt einen das Objektiv mit einem angenehmen Bokeh entgegen, das bis etwa f/4 schön weich bleibt und kreisrunde Spitzlichter zeichnet. Beim Milvus 2.8/21 ist das Bokeh etwas harscher, aber durchaus noch annehmbar.

Auch an einer Sony Alpha 7 II weiß die Abbildungsleistung des Milvus 2/35 zu gefallen.
Insgesamt zeigen die beiden Milvus-Weitwinkel eine überzeugende Abbildungsleistung. Ihr Auflösungsvermögen ist hoch, leicht abgeblendet auch an den Bildrändern. Selbst bei extremen Gegenlichtsituationen verlieren sie kaum die Übersicht, nur unter extrem ungünstigen Bedingungen kann sich bisweilen die eine oder andere Reflexion in die Aufnahme mogeln. Ein Lob verdient auch das Bokeh beim Milvus 2/35, das selbst leicht abgeblendet angenehm weich bleibt. In Sachen Verzeichnung und Vignettierung zeigt das Milvus-Pärchen dagegen ganz leichte Schwäche, die jedoch bestenfalls bei Architekturaufnahmen sichtbar werden. Sehr schön ist zudem, dass beide Objektive wie die gesamte Milvus-Familie eine identische Farbwiedergabe aufweisen.
Mein Fazit
So lobenswert die optischen Eigenschaften der Milvus-Weitwinkel sind, der Umgang mit den nur manuell zu fokussierenden Objektiven will beherrscht sein. Wer sich darauf einlässt und vornehmlich statische Motive fotografiert, kann durchaus für ein ganzes Fotografenleben Freude an den Milvus-Objektiven haben. Das gilt umso mehr, als sich die Nikon-Variante ohne Klimmzüge an jede spiegellose Systemkamera adaptieren lässt.
(Martin Vieten)
Design
Sehr schönes Industriedesign. Das muss man schon mal sagen.
Zitat:
Mein Fazit
So
[quote]Mein Fazit
So lobenswert die optischen Eigenschaften der Milvus-Weitwinkel sind, der Umgang mit den nur manuell zu fokussierenden Objektiven will beherrscht sein. Wer sich darauf einlässt und vornehmlich statische Motive fotografiert, kann durchaus für ein ganzes Fotografenleben Freude an den Milvus-Objektiven haben. Das gilt umso mehr, als sich die Nikon-Variante ohne Klimmzüge an jede spiegellose Systemkamera adaptieren lässt.
(Martin Vieten)[/quote]
Was in meine Augen nur deshalb so problematisch ist, weil es früher mit Prismenring und Schnittbildindikator einfacher ging. Warum ich allerdings für ein Objektiv ohne AF teilweise mehr zahlen muss, als für ein Objektiv mit AF, will sich mir nicht so recht erschließen. Ich kann mich an Zeiten erinnern, zu denen niemand mehr MF wollte und alles nach AF schrie und just zu dieser Zeit waren die Kosten umgekehrt gelagert.
Kanalbau-Design
Was ist denn daran schön? [quote=Gast]Sehr schönes Industriedesign. Das muss man schon mal sagen.[/quote]
Was ist
ein Objektiv anderes, als ein Lichtkanal …? :-)))
Nie.
[quote=Gast]Die Optik ist nie die Ursache…[/quote]
Da muss ich den Kollegen aber in Schutz nehmen. Die Optik ist häufig die Ursache. Über die konkrete Situation kann ich jetzt nichts sagen, da ich das verwendete Objektiv nicht aus eigener Erfahrung kenne. Ich kenne aber sehr viele andere Objektive in einem recht breiten Leistungsspektrum. Auch Mittelformat- und Großformatobjektive habe ich schon mal so rein interessehalber an hochauflösenden Kameras mit Live View getestet.
Fokussieren kann im Einzelfall reine Glückssache sein.
Wie erklären wir das unseren jungen Mitgliedern? Nun, das Micro-Nikkor 55mm f/3.5 ist ein Objektiv aus den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Die Ära der manuell fokussierbaren Objektive hat bei allen Originalherstellern außer Leica in den 80er Jahren geendet. Allenfalls Spezialoptiken wie Tilt/Shift oder Lupenfoto sind noch manuell zu bedienen.
Zu Zeiten der manuellen Kameras kam eine hohe Lichtstärke vorwiegend dem hellen Sucherbild und der leichteren Fokussierung über Mattscheibe oder diversen Einstellhilfen zugute. Für hohe Qualität war eine Abblendung um etwa zwei Stufen angeraten. Bei Offenblende traten diverse Bildfehler stärker in Erscheinung als bei heutigen Hochleistungsobjektiven. Und das tun sie an dicht gepackten Digitalsensoren weit stärker, als an den vor drei, vier Jahrzehnten noch recht grieseligen Filmen. Wer also – wie er es damals gelernt hat – bei Offenblende fokussiert, der wird in der Lupenansicht mit einem vergleichsweise flauen, bei hohen Lichtstärken deutlich überstrahlenden Sucherbild zu kämpfen haben. Tritt noch eine wesentliche sphärische Aberration zu Tage, dann kann man die Fokussierung in einem gewissen Bereich hin und her drehen, ohne einen exakten Fokuspunkt zu finden. Das Bild „lebt“ zwar, es scheint zu arbeiten, zeigt manchmal tangentiale und manchmal saggittale Strukturen schärfer an, aber punktgenau scharf ist es nie. Bei einer signifikanten sphärischen Aberration – davon haben heute noch manche Objektive zu viel – kann die Schärfe beim anschließenden Abblenden noch wandern. Ist diese Abweichung so groß, dass sie die Schärfentiefe für die eingestellte Entfernung verlässt, dann ist die Aufnahme trotz sorgfältiger Arbeitsweise nicht so scharf wie sie sein sollte. Man könnte sich hier ein wenig heran tasten und eben bei leichter Abblendung fokussieren. Damit wird ein ohnehin schon mühsamer Prozess noch fummeliger.
Wie gesagt, Erfahung mit diversen Objektiven aus vier Jahrzehnten. Von hochpreisigen Zeiss Objektiven würde ich mir erwarten, dass die beschriebenen Abbildungsfehler so weit auskorrigiert wären, dass sie die exakte manuelle Fokussierung nicht behindern. Ein Objektiv mit unklarem Schärfepunkt kann man auch bei noch so großer Suchervergröße3rung nicht exakt scharf kriegen. Bei einem wirklich hochwertigen Objektiv sollte das deutlich leichter fallen.
Gast schrieb:
Sehr schönes
[quote=Gast]Sehr schönes Industriedesign. Das muss man schon mal sagen.[/quote]
Ich finde es seltsam, nicht „schön“. Sieht aus nach Colani.
http://static.photo.net/attachments/bboard/00X/00XiMf-303981584.jpg
Neu.
[quote=Gast]PS: das Milvus 50/1.4 und 85/1.4 haben übrigens eine gegenüber den ZW/ZF-Vorgängern neue optische Rechnung.[/quote]
An die beiden habe ich auch gedacht, als behauptet wurde, dass es an den ZF/ZE Objekiven nicht viel zu verbessern gäbe. Wir wollen doch sehr hoffen, dass diese „vereinfachten Otus Rechnungen“ eine sehr deutliche Verbesserung gegenüber den Vorgängern bringen.
Etwas umständlich
ist die Sache schon. Im Vergleich zu den alten Zeisslinsen mit Adapter auf Canon sieht es ähnlich aus mit der manuellen Fokussierung. Da gibt es 2 Merkmale. Das Entfernungssignal (rote LED) zur Scharfstellung funktioniert nur bei weit geöffneter Blende und je länger die Brennweite wird die Einstellung schwieriger. Nur kurzes Aufleuchten der LED und gar sehr problematisch beim z.B. Sonnar 4,0/80-200. Das eignet sich nicht für schnelle und bewegte Bilder. Da ist der Autofokus doch meilenweit vorne. Wer die alte langsame Photografie mag, der ist vermutlich mit den Milvus zufrieden; so wie mein Distagon 2,8/28 praktisch das Normalobjektiv bei APS Sensor darstellt.
Adapter -15mm
[quote=nuuj]ist die Sache schon. Im Vergleich zu den alten Zeisslinsen mit Adapter auf Canon sieht es ähnlich aus mit der manuellen Fokussierung. Da gibt es 2 Merkmale. Das Entfernungssignal (rote LED) zur Scharfstellung funktioniert nur bei weit geöffneter Blende und je länger die Brennweite wird die Einstellung schwieriger. Nur kurzes Aufleuchten der LED und gar sehr problematisch beim z.B. Sonnar 4,0/80-200. Das eignet sich nicht für schnelle und bewegte Bilder. Da ist der Autofokus doch meilenweit vorne. Wer die alte langsame Photografie mag, der ist vermutlich mit den Milvus zufrieden; so wie mein Distagon 2,8/28 praktisch das Normalobjektiv bei APS Sensor darstellt.[/quote]
je nach adapter rsp chip reagiert die kamera anders auf abblenden. der optixpcb-adapter(chip auf einzeln erhätlich)scheint das NONPLUS-Ultra betr. chiptechnologie zu sein.- betreffend verzeichnung habe ich Folgendes Erlebnis: Habe mal 15mm, 18mm Zeiss(contax/yashica) mit rotationspanoramen verglichen. Die gebogenen Linien lassen sich ja mittlweile ausgleichen bis 160Grad. Das 15er hatte in einer Ecke exakt die hier beschriebenen wellen-linien. Aufnamen eines Standes an der ArtBasel. War richtig erschrocken. Aber vor 30 Jahren gabs noch kein photoshop. Die beschriebenen probleme habe ich bei objektiv-tests mit adapter erlebt. Ganz präzises Fokussieren nötig. ich verwende zusätzlich zu 10x liveview noch eine aufsteck-lupe auf der brille. Ein paar alte Linsen sind wahre Leckerbissen auf APS-C. FF DSLR nicht getestet/nicht vorhanden.
Das Licht bestimmt die favorisierte Ausrüstung,
dazu sollte man die Eigenschaften seiner Objektive gut kennen. Ab einem Lichtwert von 10 bis 12 verwende ich gern meine DSLR mit einem guten Standardzoomobjektiv bei ISO 50 und belichte soweit wie möglich nach rechts – ohne das dass Histogram über die Klippe springt. Den zentralen Kreuzsensor nutze ich dabei wie einen Schnittbildindikator, den ich per Daumen über die AF-Taste aktiviere. Der Belichtungsumfang beträgt dann bis zu 14 Blendenwerten im ISO Low Betrieb. Später senke ich am Rechner die Belichtung motivgerecht ab und passe die Gradation je Ausgabemedium an.
Bei kargem Licht (LW 5 bis 8) greife ich lieber zum Kodak Portra 800 Farbnegativfilm und verwende Objektive, die bereits bei voller Öffnung hoch auskorrigiert sind und über eine gute Bildfeldebnung verfügen. Das Scharfstellen via Mischbild geht zügig von der Hand bei jeder angesetzten Brennweite. Die Auslöseverzögerung liegt unter 20 Millisekunden und kein Spiegel verdeckt den Moment der Belichtung!
Übrigens stellt sich bei guten Fotos niemals die Frage nach dem verwendetem Equipment!
Wer die Probleme
beim Fokussieren anspricht, sollte die eher geringe Spreizung der Entfernungsskala nicht verschweigen … die entspricht nämlich mehr einem von AF-Objektiven gewohnten Standard.
Chance vertan
Hier hat Zeiss eindeutig die Chance vertan bei der Umstellung auf ein neues Design die Objektive mit Autofokus auszustatten. Dass sie es können haben sie ja schon bei anderen Produktlinien bewiesen. Was war also der Grund für diesen „Mangel“ ?
Vielleicht,
weil bei den anderen Produktlinien Sony bzw. Fuji statt Cosina drin ist?
Gast schrieb:
Hier hat
[quote=Gast]Hier hat Zeiss eindeutig die Chance vertan bei der Umstellung auf ein neues Design die Objektive mit Autofokus auszustatten. Dass sie es können haben sie ja schon bei anderen Produktlinien bewiesen. Was war also der Grund für diesen „Mangel“ ?[/quote]
Können täten sie es schon, aber dürften tun sie es nicht! Canon und Nikon wollen doch auch ihre Gläser auch noch verkaufen!
Typisch verpeilt deutsch
Zeiss sollte nicht über lackierte Linsen und Lichtfallen schwadronieren – das erwarte ich in dieser Preisklasse einfach – sondern ENDLICH einen AF integrieren! Wenn man die Dinger nur mit Liveview bei statischen Motiven zuverlässig fokussieren kann, dann ist das ein Armutszeugnis für das Unternehmen.
Aber Hallo, das ist genau auf den Punkt gebracht.
[quote=Gast]Zeiss sollte nicht über lackierte Linsen und Lichtfallen schwadronieren – das erwarte ich in dieser Preisklasse einfach – sondern ENDLICH einen AF integrieren! Wenn man die Dinger nur mit Liveview bei statischen Motiven zuverlässig fokussieren kann, dann ist das ein Armutszeugnis für das Unternehmen.[/quote]
Im AF-Zeitalter mit MF-Objektiven punkten zu wollen, erschliesst sich mir nicht. Dann noch mehr dafür bezahlen zu müssen und im Handling behindert zu werden, bedeutet für mich: Diese Objektive werden von mir niemals gekauft. Dazu kommt das Zeiss mit Ausnahme von ein paar Objektiven, die man an den Fingern einer Hand abzählen kann, völlig überbewertet und überteuert ist.
Mal anders ausgedrückt..
Im Motorenbau sind die ersten 200 PS einfach zu haben, ab 300PS ist der Aufwand diese zu generieren erheblich größer und kostet mehr, alles was darüber hinaus geht ist zwar machbar, wird aber progressiv teurer.
In der Objektiv Fertigung scheint das ähnlich zu sein. Der Anwender der dies gerne hätte ist seltener und muss Manufaktur Preise dafür bezahlen. Solange es sich für den Hersteller rechnet ist dagegen nichts zu sagen.
Diese Objektive sehe ich daher eher in der beruflich genutzten Ecke, da wo es auf das letzte Quäntchen ankommt und nicht in der Hand eines Fotografen mit den üblichen Nutzungskriterien. Das der Umgang mit diesen Milvus Objektiven mehr Zeit und Genauigkeit erfordert ergibt sich aus deren Konstruktion, Autofokus ist für den gedachten Einsatzzweck eher hinderlich.
Kompletter Müll
[quote=Gast]
Diese Objektive sehe ich daher eher in der beruflich genutzten Ecke, da wo es auf das letzte Quäntchen ankommt und nicht in der Hand eines Fotografen mit den üblichen Nutzungskriterien. Das der Umgang mit diesen Milvus Objektiven mehr Zeit und Genauigkeit erfordert ergibt sich aus deren Konstruktion, Autofokus ist für den gedachten Einsatzzweck eher hinderlich.[/quote]
Seit wann ist Autofokus in der Berufsfotografie „eher hinderlich“? Das ist haarstäubender Blödsinn! Die beiden Batis-Objektive von Zeiss für die Sony Alpha sind nun alles anere, als für Amateure gedacht – und die verfügen über AF. Warum wohl?
Fazit: zumindest an Canon müsste man Masochist sein
um sich diese Scherben anzutun. Abbildungsqualität schlechter als das 35/1.4 L II und dazu noch das manuelle Scharfstell-Gefummle. Gerade für Reportage-orientiere Fotografie und bei bewegten Sujets in wenig Licht – also dann, wenn ein f/1.4 Objektiv bevorzugt zum Einsatz kommt. Für Landschaft braucht man es ja eher nicht, da reicht Blende f/4 statt 1.4 als Anfangsöffnung auch. Abgesehen davon, dass bei einem Festbrenner in dieser Preislage sicher keine mit freiem Auge sichtbare Verzeichnung toleriererbar ist.
Fazit: Ich kaufe nicht. Brauche keine Briefbeschwerer im Edel-Design.
Originalobjektive von Canon oder Nikon sind immer besser!
Die Fragen nach dem Kauf dieser Zeiss-Tonnen stellt sich auch nicht. Amateure und vor allem auch Profis sind gut beraten, nur die Originalobjektive der Hersteller zu kaufen, denn dort ist die Auswahl groß, die Abstimmung zwischen Kamera und Objektiv sitzt perfekt und da stimmt auch der Wiederverkaufswert. Nebenbei: Den Autofokus meiner Nikon-Objektive stelle ich bei bestimmten Aufgaben (Nachtfotografie, Luftbilder) auch ab und das geht sehr gut, aber nur „manuell“, das ist Fotografie der Achtziger Jahre und wirklich nicht zu empfehlen. [quote=Gast]um sich diese Scherben anzutun. Abbildungsqualität schlechter als das 35/1.4 L II und dazu noch das manuelle Scharfstell-Gefummle. Gerade für Reportage-orientiere Fotografie und bei bewegten Sujets in wenig Licht – also dann, wenn ein f/1.4 Objektiv bevorzugt zum Einsatz kommt. Für Landschaft braucht man es ja eher nicht, da reicht Blende f/4 statt 1.4 als Anfangsöffnung auch. Abgesehen davon, dass bei einem Festbrenner in dieser Preislage sicher keine mit freiem Auge sichtbare Verzeichnung toleriererbar ist.
Fazit: Ich kaufe nicht. Brauche keine Briefbeschwerer im Edel-Design.[/quote]
MpF.
Dass die oben besprochenen Objektive als manuell fokussierbare Objektive teurer sind als Autofokus Objektive, bedeutet nicht, dass sie billiger wären, wenn sie Autofokus hätten. Das stimmt z. B. für Nikon MF Objektive der 80er Jahre. Die waren wesentlich teurer als die AF Objektive der 90er Jahre. Es waren in den letzteren sogar die gleichen Linsen drin, aber in einer rappeligen und kunststofflastigen AF Fassung anstelle einer hochwertigen MF Fassung. In der Zwischenzeit hat sich die AF Technik weiter entwickelt. Primitiver Stangen-AF ist längst Geschichte. Nikon hat seit vielen Jahren ausschließlich Objektive mit Ultraschall AF vorgestellt. Moderne Hightech-Kunststoffe bieten einige Vorteile gegenüber konservativem Maschinenbau. Damit ist aber auch ein allfälliger Preisvorteil weg.
Dass Zeiss sich hier moderner Technik verweigert, erinnert natürlich an strategische Fehlentscheidungen vor mehr als einem einem halben Jahrhundert. Diesmal muss es aber nicht schief gehen, da der Massenmarkt ohnehin nicht im Fokus ist. Vitrinenbewacher und Audi R8 Fahrer haben andere Präferenzen und wenn einer mit Zeiss Linsen Geld verdienen will, muss auch er zuerst mal viel Geld bei Zeiss lassen.
Was versäumt wurde, war ein Status als alternativer Erstausrüster. Gerade Nikon hat in den letzten Jahren sehr viele neue Kamera vorgestellt, welche sehr hohe Anforderungen an die Objektive stellen. Dazu hat man viele neue Objektive präsentiert, welche nicht in der Lage sind, den D3 Sensor an seine Grenzen auszulasten. Für Berufsfotografen mag das nicht so das Problem sein, denn diese müssen nicht so hohe Ansprüche an die Bildqualität stellen. Ein Enthusiast hingegen, der sein sauer verdientes Geld einsetzt und dafür haben möchte, was für diesen Preis technisch möglich ist, hat wenig Verständnis dafür, dass er Canon Preise zahlen soll, um dafür Nikon Qualität zu erhalten. Speziell dann, wenn es noch gar nicht solange her ist, dass dies umgekehrt war. Das AF-S Nikkor 14-24mm hatte das teurere Canon EF 14mm zu Weissglas mit Buntring degradiert und Novoflex viele Adapterkäufe beschert. Heute kann Nikon so ein Objektiv nicht mehr konstruieren. Wer es nicht glaubt, der mache ein paar Testaufnehmen mit dem neuen 24-70mm.
Hier hätte Zeiss die Chance gehabt, eine Käuferschicht zu bedienen, welche eine hochauflösende Kamera mit hochauflösenden Objektiven bestücken möchte. Und nicht nur bei Nikon. Canon hat in den letzten Jahren viel getan, aber auch die haben noch lange keine vollständige Objektivreihe für einen 50 Megapixel Sensor. Das sind alles potentielle Kunden, welche auch bereit wären, Geld in die Hand zu nehmen, wenn der Gegenwert stimmt. Dass dies gegeben ist, wenn man auf wesentliche Ausstattungsmerkmale verzichten muss, sehen manche so, aber bei weitem nicht alle. AF-Objektive, mit welchen man gut manuell fokussieren kann, sind möglich. Umgekehrt geht’s nicht.
Canon hat objektivseitig alles für 50MP Sensoren
Von 11 bis 800mm gibt es jede Brennweite uneingeschränkt 50MP tauglich. Bis 200mm sogar als Zoom.
11-24
16-35/4
24-70/2.8 II
70-200/2.8 II und f/4 L IS (beide!)
300, 400/2.8 II
500/4, 600/4, 800/5.6
Dazu die tilt-shift 17/4, 24/3.5 II sowie 24/1.4 II, 35/1.4 II, 100/2.8 L IS Macro und das 8-15 fish-Zoom.
Alles mit autofokus (ausser die TS), alles pipifein, alles weniger teuer als die Zeiss manuell-Scherben.
Bei Canon fehlt es seit ca. 5 Jahren nur an der Sensortechnik. Leider. Glas ist kein Thema, das passt – sonst hätten sie auch noch viel mehr Kunden verloren.
Sigma
liefert doch in der Art Serie optisch hervorragende Objektive mit Autofokus zu deutlich geringen Kosten.
Wozu also Zeiss?
Wenn man mit diesen Zeiss Objetiven Landschaft fotografieren will, dann kann man zwar den Monitor via Live-View benutzen, doch in einer hellen Umgebung ist das auch problematisch.
Ich vermute mal, dass Zeiss diese Objektivreihe für Canon und Nikon auf den Markt gebracht hat, in der Erwartung auf kommende EVIL-Kameras der beiden Hersteller. Dann ist da mit Fokuslupe und peaking leicht punktgenau manuell zu fokusieren.
Wenn ich
mit den Zeiss-Optike Landschaft fotografieren möchte, ist der AF wirklich das Letzte, was ich vermisse …
Warum kein AF?
Die Antwort ist denkbar einfach: Canon und Nikon lassen sich die Lizenzen dafür teuer bezahlen! Diese Firmen haben kein, oder vielmehr überhaupt kein Interesse an Fremdherstellern. Und für ein AF-Objektiv benötigt man eine umfangreiche, elektronische Schnittstelle. So einfach kann das sein.
Kann leider nur abraten.
Ich habe selbst des öfteren – nur so aus Spass – an einer Olympus OM-1 oder einer Panasonic GX7 Leica-M-Objektive (90mm, 135mm Apotelyt), aber auch das 55mm/3,5 Micro-Nikkor (hat dabei übrigens besser abgeschnitten als das 55mm/2,8, nur so nebenher) adaptiert. Trotz Vergrößerung, trotz Kantenindikator lag ich manchmal knapp daneben. Bei aller Sorgfalt, die ich immer walten lasse, es ist nichts. Nur das Micro-Nikkor, reichlich abgeblendet, schnitt gut ab. 35mm bei Blende 2 würde ich mir manuel nicht zutrauen. eher schon 21mm bei 2,8. Warum Zeiss so etwas baut, erschließt sich mir leider nicht.
Abgeschnitten.
[quote=Gast]das 55mm/3,5 Micro-Nikkor (hat dabei übrigens besser abgeschnitten als das 55mm/2,8[/quote]
Nicht dass wir das jetzt in epischer Breite diskutieren müssten, aber das ist durchaus in beide Richtungen realistisch.
Es kommt auf den Abbildungsmaßstab an. Das Micro Nikkor 55mm f/3.5 hatte einen starren Linsenblock, der ebenso wie beim Micro Nikkor 105mm f/4 für Makroaufnahmen optimiert war. Sprich bei Fernaufnahmen waren beide Objektive schwächer als ein Nikkor 50mm f/2 oder ein 105mm f/2.5, wurden aber bei steigendem Abbildungsmaßstab immer besser, um im echten Makrobereich – also mit Zwischenring PK-13 oder PN-11 ihre volle Stärke zu zeigen. Die neueren Objektive Micro Nikkor 55mm f/2.8 und 105mm f/2.8 sind Floating Elements Konstruktionen, bei welchen sich eine Linsengruppe beim Fokussieren verschiebt und damit vom Fern- bis in den Nahbereich für optimale Korrektur sorgt.
Theoretisch.
Beide Objektive reichen nur bis 1:2 (obwohl z. B. Kiron damals schon ein exzellentes 105mm f/2.8 bis 1:1 hatte). Brachte man an den Micro Nikkoren den dazu passenden Zwischenring an, dann erschloss man damit den Bereich von 1:2 bis 1:1. Allerdings hatte man dann bei 1:2 ein auf unendlich korrigiertes Objektiv am Zwischenring, also ein optisches No Go. Die Korrektur wurde dann mit steigendem Auszug immer besser, um bei 1:1 wieder ideale Werte anzunehmen. Deshalb hatte z. B. das manuelle 105mm f/2.8 eine eigene Skala mit der Empfehlung für die Mindestabblendung:bei 1:2 mind. f/11bei 1:1,6 mind. f/5.6bei 1:1,3 mind. f/4bei 1:1 darf dann auch f/2.8 verwendet werden.
Die kleinste empfohlene Blende ist übrigens in allen Fällen f/32. Ich musste ein Weilchen suchen, um Testergebnisse eines klassischen Makroobjektives ohne Innenfokussierung zu finden: http://www.lenstip.com/29.4-Lens_review-Nikon_Nikkor_AF_Micro_60_mm_f_2.8D_Image_resolution.html. Man beachte die Auflösung bei f/32. Bei 1:1 kann man da noch was abschlagen, da die Beugung im Makrobereich früher einsetzt.
Abgesehen von den kostruktionsbedingten Sprüngen in der erzielbaren Auflösung hatte ich bei beiden manuellen Micro Nikkoren mit Lichtstärke 2.8 auch den Eindruck, dass die Fern-bis-Nah Korrektur für unendlich bis 1:2 eben eine durchgehende „4 von 5 Sternen“ Qualität bringt. Gut und ausgeglichen, aber nicht überragend. Festgestellt auf Film in den 80er Jahren. Ich habe beide Objektive, ich habe eine Olympus und ich habe einen Adapter. Nein, ich werde nicht ausprobieren, wie die heute an einem so dicht gepackten Sensor abschneiden.
Ohne Lupensucher und Konsorten….
[quote=Gast]Ich habe selbst des öfteren – nur so aus Spass – an einer Olympus OM-1 oder einer Panasonic GX7 Leica-M-Objektive (90mm, 135mm Apotelyt), aber auch das 55mm/3,5 Micro-Nikkor (hat dabei übrigens besser abgeschnitten als das 55mm/2,8, nur so nebenher) adaptiert. Trotz Vergrößerung, trotz Kantenindikator lag ich manchmal knapp daneben. Bei aller Sorgfalt, die ich immer walten lasse, es ist nichts. Nur das Micro-Nikkor, reichlich abgeblendet, schnitt gut ab. 35mm bei Blende 2 würde ich mir manuel nicht zutrauen. eher schon 21mm bei 2,8. Warum Zeiss so etwas baut, erschließt sich mir leider nicht.[/quote]
…läuft einem halt die Schärfe schnell aus dem Ruder! Die Optik ist nie die Ursache…
Das Einzige
was ich an den Zeiss-Optiken vielleicht auszusetzen hätte: Dass sie nicht noch konsequenter – Drehwinkel, Schärfentiefenskala – auf den manuellen Betrieb ausgelegt sind.
Menschenskinder…
…hat denn keiner von Euch je mit einem klassischen Distagon photographiert, dass Ihr hier mehrheitlich so einen Schrott abladet?
Zeiss Distagon 35/2.0 oder 21/2.8 gab es mit ZF/ZF.2/ZE Mount schon seit Jahren. Jetzt bekommen sie halt ein neues Design und den Reihennamen Milvus verpasst. Na und? Optisch scheinen die Formeln weitgehend identisch, nur in Details optimiert (viel zu verbessern hätte es eh nicht gegeben). Abbildungsleistung und Bauqualität vom Feinsten. Und wer mit einem Distagon 35/2.0 an einer Sony Alpha trotz Focus Peeking (das übrigens stufenweise einstellbar ist!) und Lupe partout nicht scharfstellen kann, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
Danke übrigens allen, die trotzigrotzigfrech das Statement abgeben: „Nein, diese Scherbe kauf ich nicht!“
Dann brauchen wir, die echte Qualität schätzen, vielleicht nicht mehr monatelang auf ein Spitzenobjektiv zu warten.
Zeiss gegen Nikon und Canon
Na klar haben wir mit den Zeiss-Scherben schon fotografiert! In Köln auf der Photokina versuchte Zeiss, die vielen Amateure (Profis kaufen so etwas bestimmt nicht) an ihrem Stand zu überzeugen. Haben wir dann auch ausführlich mit identischem Motiv auf immer der geichen Karte getestet: Zeiss gegen Nikon- und Canon (besitzt mein Mitfahrer). Das Ergebnis abends auf unseren Photoshop-Computern: Alles nur heisse Luft, die Originalen von Nikon und Canon sind ihren Preis wirklich wert und zeichnen exzellent. Nebenbei: Der AF an meiner Nikon-Vollformat stellte außerdem schnell und äußerst präzise scharf! [quote=Gast]…hat denn keiner von Euch je mit einem klassischen Distagon photographiert, dass Ihr hier mehrheitlich so einen Schrott abladet?
Zeiss Distagon 35/2.0 oder 21/2.8 gab es mit ZF/ZF.2/ZE Mount schon seit Jahren. Jetzt bekommen sie halt ein neues Design und den Reihennamen Milvus verpasst. Na und? Optisch scheinen die Formeln weitgehend identisch, nur in Details optimiert (viel zu verbessern hätte es eh nicht gegeben). Abbildungsleistung und Bauqualität vom Feinsten. Und wer mit einem Distagon 35/2.0 an einer Sony Alpha trotz Focus Peeking (das übrigens stufenweise einstellbar ist!) und Lupe partout nicht scharfstellen kann, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
Danke übrigens allen, die trotzigrotzigfrech das Statement abgeben: „Nein, diese Scherbe kauf ich nicht!“
Dann brauchen wir, die echte Qualität schätzen, vielleicht nicht mehr monatelang auf ein Spitzenobjektiv zu warten.[/quote]
Gast schrieb:
…hat denn
[quote=Gast]…hat denn keiner von Euch je mit einem klassischen Distagon photographiert, dass Ihr hier mehrheitlich so einen Schrott abladet?
Zeiss Distagon 35/2.0 oder 21/2.8 gab es mit ZF/ZF.2/ZE Mount schon seit Jahren. Jetzt bekommen sie halt ein neues Design und den Reihennamen Milvus verpasst. Na und? Optisch scheinen die Formeln weitgehend identisch, nur in Details optimiert (viel zu verbessern hätte es eh nicht gegeben). Abbildungsleistung und Bauqualität vom Feinsten. Und wer mit einem Distagon 35/2.0 an einer Sony Alpha trotz Focus Peeking (das übrigens stufenweise einstellbar ist!) und Lupe partout nicht scharfstellen kann, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.[/quote]
Es geht nicht darum, ob es „irgendwie“ möglich ist. Ich weiß, dass es geht. Durfte selbst lange genug manuell scharfstellen. Seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bin ich damit aber endgültig durch und werde mir das nie wieder antun. Ich „lasse die Kamera scharfstellen“ und konzentriere mich auf die Aspekte der Fotografie, welche interessant sind und meiner Lebtag von keiner Automatik zufriedenstellend erledigt werden können: mich interessierende Motive suchen, sehen, finden. Für mich interessantesten Blick auf eine Motivszene finden. Für mich interessantesten Bildaufbau festlegen. Bestimmen, WO und WIE im Bild die Schärfenebene liegen soll. Den für mich interessantesten Moment erwischen.
Und Alles, was mich an Fotografie nicht interessiert, sollen die sündteuren Apparate doch gefälligst selbst erledigen. Zum Glück machen sie das im 21. Jahrhundert mittlerweile auch schon recht passabel.
PS: das Milvus 50/1.4 und 85/1.4 haben übrigens eine gegenüber den ZW/ZF-Vorgängern neue optische Rechnung. Aber ebenfalls keinen AF … und deshalb überlasse ich Dir auch diese „Spitzenscherben“ gerne zum Kauf.
Zeiss Objektive
Ich kann dem nur beipflichten. Ich hatte diverse Canon-Objektive für das Vollformat und bin aus gutem Grund auf Zeiss umgestiegen. Ich würde aber natürlich auch gar nicht behaupten, dass alle Canon-Linsen schlecht sind. Das unbefriedigende an vielen Kommentaren hier ist für mich, dass so oft eine Religion daraus gemacht wird. Keiner will hier jemand seine Canon- oder Nikon-AF-Objektive madig machen.
Für mich ist eben AF Nebensache, zumindest solange meine Augen noch gut genug sind und ich die Dioptreneinstellung am Sucher meiner D800E auf die jeweilig verwendete Brille anpasse (oder die getragenen Kontaktlinsen). AF ist super schnell. Manueller Fokus wird bewusst auf ein bestimmtes Motivteil angewendet. Bei bestimmten Aufnahmen, wo es rasend schnell gehen muss, ist das wohl oft nicht möglich.
Wer glaubt, dass Zeiss nur überteuerte Edel-Linsen anbietet, hat vielleicht keinen Gefallen an dem »Zeiss-Look«, meist aber wird in meinen Augen der ganze Technik-Schnickschnack viel zu hoch gehängt und das eigentliche Bild zu wenig beachtet. Für das Sportmotiv mag ein gutes AF-Objektiv perfekt erscheinen. Für meine Landschaften oder Porträts sehe ich nicht, wo Canon oder Nikon die wirklich guten Zeiss-Objektive toppen würden. Und für das bewusste und ruhige Arbeiten ist der manuelle Fokus für meinen Stil einfach perfekt.
Worauf achte ich? Nicht nur allgemeine Schärfe, am besten bis zum Bildrand, sondern auch Verhalten im Gegenlicht, harmonisches Bokeh, gute Reproduktion der Farben, teils auch abhängig von der Brennweite unterschiedlich gewichtet. Selbstverständlich hatte auch Zeiss bereits einige schwächere Kandidaten im Programm, das wird jetzt wohl gerade mit der Milvus-Reiher behoben (1,4/50 und 1,4/85 hatten tolles Bokeh, aber schlechte Schärfe bei Offenblende und erst recht am Rand).
Ich habe die neuesten Optiken von Nikon und Canon nicht mit Otus vergleichen, kenne aber die Vorgänger und würde mich durchaus wundern, wenn da eines mit Otus mithalten kann. Es ist aber auch vollkommen klar, dass bei weitem nicht jeder überhaupt eine Verwendung für derart hochgezüchtete Objektive hat, dass es sich ökonomisch rechnet. Suum cuique!