Mit der Lizenzierung des Patentportfolios von IV will Leica einerseits auf deren wachsendes Patentportfolio zuzugreifen können, andererseits dank des strategischen Verteidigungsprogramms „IP-for-Defense“ besser für mögliche Patentstreitigkeiten gerüstet sein:

Presseinformation der Leica Camera AG:

Leica Camera AG lizenziert Patentportfolio von Intellectual Ventures

Die Leica Camera AG hat ein Patentportfolio von Intellectual Ventures™ (IV) lizenziert, um die Strategie und Position von Leica Camera in Bezug auf geistiges Eigentum (Intellectual Property, IP) zu stärken. Mit der Vereinbarung erhält der Wetzlarer Hersteller von Kameras und Sportoptik-Produkten eine Lizenz für IVs Patentportfolio von fast 40.000 geistigen Eigentumswerten in über 50 Technologiebereichen, zu denen auch die digitale Bildbearbeitung gehört. Darüber hinaus nimmt Leica an IVs strategischem Verteidigungsprogramm IP-for-Defense™ teil, das Unternehmen bei drohenden Patentstreitigkeiten unterstützt. Die Vereinbarung erlaubt es Leica, nach Bedarf auf das wachsende Patentportfolio von IV zuzugreifen, um seine Geschäfte abzusichern.

„Als einer der bekanntesten Kamerahersteller der Welt haben wir schon lange den Wert von Erfindungen erkannt, die kontinuierliche Innovationen vorantreiben und es uns ermöglichen, neue Produkte auf den Markt zu bringen“, erklärt der CEO der Leica Camera AG Alfred Schopf. „IV ist ein wichtiger Partner, der uns hilft, unseren Zugriff auf neueste Technologien und Produktinnovationen zu sichern.“

Die Marke Leica Camera ist berühmt für ihre Innovationen: Vor 100 Jahren wurde mit der „Ur Leica“ die erste erfolgreiche 35-mm-Kleinbildkamera der Welt erfunden – die bis heute einflussreichste und meistkopierte Kamera. Dieses visionäre Denken setzt Leica auch heute fort, um neue und innovative Technologien zu liefern, mit denen die Käufer in allen Situationen rund um das Sehen und Wahrnehmen brillante Aufnahmen machen können.

„Leica ist die bisher letzte in einer Reihe von branchenführenden Marken, die eine Partnerschaft mit IV eingehen, um ihre IP-Strategie weiterzuentwickeln“, sagt Cory Van Arsdale, Senior Vice President von Global Licensing bei IV. „Diese Beziehung ist ein weiteres Beispiel für die einzigartige Fähigkeit von IV, Unternehmen wie Leica Zugang zu den Innovationen zu verschaffen, die ihnen am besten helfen, ihre strategischen Geschäftsziele zu verwirklichen.“

Über Intellectual Ventures
Intellectual Ventures (IV) wurde im Jahr 2000 gegründet und ist Weltmarktführer im Geschäftsbereich Erfindungen. IV arbeitet mit führenden Erfindern und Pionierunternehmen zusammen und investiert Fachwissen und Kapital in den Erfindungsprozess. Mission von IV ist es, eine Erfindungswirtschaft zu fördern und zu stärken, die weltweit Innovationen vorantreibt.

Über Leica Camera AG
Die Leica Camera AG ist ein international tätiger Premiumhersteller von Kameras und Sportoptik-Produkten. Den Grundstein für den Mythos der Marke Leica haben die Optiken des Traditionsunternehmens gelegt. In Verbindung mit innovativen Technologien sorgen sie bis heute für das bessere Bild in allen Situationen rund um das Sehen und Wahrnehmen. Der Hauptsitz der Leica Camera AG befindet sich im hessischen Wetzlar, der zweite Produktionsstandort in Vila Nova de Famalicão, Portugal. Das Unternehmen hat eigene Vertretungen in England, Frankreich, Japan, Singapur, der Schweiz, Südkorea, Italien, Australien und den USA. Neue, innovative Produkte haben die positive Entwicklung des Unternehmens in der jüngeren Vergangenheit vorangetrieben.

 
 
Siehe auch:
Leica Camera AG
Intellectual Ventures Management, LLC

Intellectual Ventures bei Wikipedia (Englisch)

Intellectual Ventures ist umstritten (siehe dazu auch den Wikipedia-Eintrag). In einem Fortune-Bericht aus dem Jahr 2006 etwa wird Shane Robison, damals Chefstratege bei Hewlett-Packard, mit den Worten zitiert: „Das ist ein sehr großer Patenttroll.“ Unter Patenttrollen versteht man Firmen, die Patentverletzungen auf von ihnen gehaltene (zugekaufte) Patente einklagen und teils viel Geld damit erlösen, obwohl sie die entsprechenden Patente gar nicht in der eigenen Firma für Waren oder Dienstleistungen benutzen und benötigen. IV dazu auf ihrer Webseite: „70,000 IP assets acquired and nearly 40,000 IP assets in active monetization programs“. Frei übersetzt: sie halten 70.000 Schätze geistigen Eigentums und davon werden fast 40.000 „aktiv monetarisiert“. Diese „IP assets“ können Patente, Urheberrechte, Markenrechte oder auch Markengeheimnisse sein (berühmtestes Beispiel für ein Markengeheimnis: das Rezept von Coca-Cola – wäre es patentiert, wäre es auch öffentlich und das will die Firma nicht).

Dennoch kann es für eine Firma durchaus Sinn machen, sich mit IV zu verbünden: Sollte man wegen Patentverletzung angeklagt werden (z. B. von einem Patenttroll oder sonstwem), dann finden sich unter den 70.000 „Schätzchen“ ja vielleicht eins oder zwei, mit denen man gegenhalten kann.
 

(thoMas)