Der Nahbereich bis Maßstab 1:2 soll sich nun auch (wieder) den Messsucher-Leicas erschließen, und zwar mit dem Macro-Elmar-M 4/90 mm (2850 Euro) samt Macro-Adapter-M (550 Euro), die es ab Mitte Juni 2014 geben soll:
Presseinformation der Leica Camera AG:
Für die Makrofotografie mit der Leica M:
LEICA MACRO-ELMAR-M 1:4/90 mm und LEICA MACRO-ADAPTER-M
Mit dem Leica Macro-Elmar-M 1:4/90 mm stellt die Leica Camera AG ein neues, versenkbares Makroobjektiv im Leica M-System vor. Wie bereits beim Vorgängermodell, wurde die Leistungsfähigkeit der Optik bewusst auf den gesamten Arbeitsbereich von unendlich bis in den Makrobereich optimiert. Damit ist das Leica Macro-Elmar-M 1:4/90 mm sowohl als Universalobjektiv mit leichter Telebrennweite einsetzbar und verfügt darüber hinaus als Makroobjektiv vor allem im Nahbereich über eine hervorragende Abbildungsleistung. So lassen sich zusammen mit dem neuen Leica Macro-Adapter-M, der speziell auf die Verwendung an der Leica M mit Live View-Funktion abgestimmt ist, effektvolle Nahaufnahmen bis zu einem Maßstab von über 1:2 anfertigen.
Der Leica Macro-Adapter-M wird zwischen Kamera und dem Leica Macro-Elmar-M 1:4/90 mm befestigt. Ausgestattet mit einer integrierten Einstellschnecke ermöglicht er eine Auszugsverlängerung des Objektives zwischen 18 und 30 mm. So lässt sich der Abbildungsmaßstab variabel einstellen. Zusammen mit dem Adapter kann das Leica Macro-Elmar-M 1:4/90 mm auch in versenkter Position für Aufnahmen bis Entfernung unendlich genutzt werden. Dank neuer Arretier-Funktion können somit alle Entfernungen von 41 cm (Abbildungsmaßstab 1:2) bis unendlich eingestellt werden, ohne dass der Adapter abgenommen werden muss.
Da der Macro-Adapter-M sich auch zusammen mit anderen M-Objektiven verwenden lässt, ergeben sich für Leica M Fotografen vielfältige Möglichkeiten zur Bildgestaltung und für abwechslungsreiche Reportagen. Mit Leica Objektiven ab 50 mm Brennweite lassen sich Makroaufnahmen bis zu einem Abbildungsmaßstab von 1:2 erstellen, mit Weitwinkelobjektiven können noch höhere Abbildungsmaßstäbe erzielt werden. Die erforderliche Objektentfernung nimmt mit der Brennweite ab. Die Kombination von Adapter und Objektiven mit 28 mm, 35 mm oder 50 mm Brennweite sorgt für interessante Effekte. Durch den kurzen Abstand zum Objekt entstehen eine starke perspektivische Verzerrung und eine sehr selektive Schärfe. Da die Abbildungsleistung dieser Objektive anders als bei einem Makroobjektiv nicht für den Nahbereich optimiert wurde, ist es empfehlenswert, 1 bis 2 Stufen abzublenden. Eine Nutzung des Macro Adapters mit Objektiven von weniger als 28 mm Brennweite ist nicht ratsam, da die Entfernung zum Objekt sehr nah sein muss, um eine scharfe Abbildung zu erzielen.
Das Leica Macro-Elmar-M 1:4/90 mm ist ohne Adapter als Teleobjektiv vielseitig einsetzbar, beispielsweise für Portraitaufnahmen mit geringer Schärfentiefe sowie in der Reisefotografie für Detailansichten bei Landschaftsaufnahmen. In der Reportagefotografie erlaubt das Leica Macro-Elmar-M 1:4/90 mm diskrete Aufnahmen aus größerer Entfernung. Im Vergleich zu den bestehenden Leica M-Objektiven mit 90er Festbrennweite stellt das Leica Macro-Elmar-M 1:4/90 mm eine kompakte und leichte Alternative dar. Zum Transport kann das Objektiv besonders platzsparend versenkt werden.

Der optische Aufbau des neuen Leica Macro-Elmar-M 1:4/90 mm besteht aus vier Linsen in vier Gruppen. Die Abbildungsleistung ist über das gesamte Bildfeld sehr gut. Schon bei Blende 4 liefert das Objektiv seine nahezu optimale Leistung. Auch im Nahbereich bleibt die hohe Abbildungsleistung weitestgehend erhalten. Durch Abblenden wird bei diesem Objektiv im Wesentlichen nur noch die Schärfentiefe erhöht.
Das Leica Macro-Elmar-M 1:4/90 mm und der Leica Macro-Adapter-M sind ab Mitte Juni 2014 verfügbar. Die unverbindliche Preisempfehlung in Deutschland für das Leica Macro-Elmar-M 1:4/90 mm beträgt 2850 Euro. Der Leica Macro-Adapter-M kostet 550 Euro.
Technische Daten Macro-Elmar-M 4/90 mm | |
Bildwinkel (Diagonal, Horizontal, Vertikal) | 27°, 23°, 15°; M8: 20°, 17°, 11° |
Optischer Aufbau | Zahl der Linsen / Gruppen: 4 / 4; Lage der Eintrittspupille zum Bajonett: 22 mm; Arbeitsbereich: 0,8 m bis unendlich (ohne Makro-Adapter) |
Entfernungseinstellung | Skala: Kombiniert Meter / feet |
Kleinstes Objektfeld | 160 x 240 mm (Adapter: 72 x 108 mm); M8: 120 x 180 mm (Adapter: 54 x 81 mm) |
Größter Maßstab | ca. 1:6,7 (Adapter: 1:2) |
Blende | Einstellung / Funktionsweise: Vorwahl mit Rastung, halbe Stufen, rastend |
Kleinster Wert | 22 |
Bajonett | Leica M-Schnellwechsel-Bajonett |
Filtergewinde | E39 |
Gegenlichtblende | separate Metall-Gegenlichtblende |
Abmessungen | Länge (ohne / mit Adapter): ca. 59/77 mm; Größter Durchmesser: ca. 52mm |
Gewicht (ohne / mit Adapter) | ca. 230 g (350 g) ohne Gegenlichtblende |
(thoMas)
Nachtrag (23.5.2014): Eine weitere Abbildung zum Macro-Adapter-M eingefügt, auf dass seine Verstellmöglichkeit respektive die integrierte Einstellschnecke deutlicher wird.
Auf einer T
könnte das u.U. sinnvoller angewandt sein … und billiger sowieso. Relativ. 😎
Da man z.B. an der Leica
Da man z.B. an der Leica M240 über LiveView und Adapter jetzt universelle Möglichkeiten hat, ist dieses Objektiv fast überflüssig, zumindest für die Leute, die kein Prestige brauchen. Andere Mütter, haben ja auch schöne Töchter!
Naaa…..
Zeiss hat das mal erklärt, warum sie nur 1:2 machen: Wenn man bis 1:1 korrigieren will, muss man Abstriche bei der BQ machen. Steht auch hier im Pressetext versteckt und ist der Grund warum man für 1:1 einen Zwischenring verwenden muss und dabei das Objektiv zwei Blendenstufen zudrehen muss, um die brauchbare Bilder zu erhalten.
wow … soviel Aufwand und erst nur 1:2
aber Leica-Kunden finden die Lösung sicher „optimal“.
Stell Dir mal
den Lichtverlust bei M1:1 vor … aber Elpros hat man wohl erst gar nicht angedacht, damit niemand auf dumme Gedanken kommt. 😎
1:1
[quote=Gast]soviel Aufwand und erst nur 1:2[/quote]
Für 1:1 braucht es mehr Auszugsverlängerung und alles wird größer. Anders als manche SLR-Makros verkürzt dieses Objektive im Nahbereich nicht die Brennweite, also braucht man für 1:1 die vollen 90mm zusätzlichen Auszug. Offenbar im Sinne der Kompaktheit hat man es darum bei 1:2 belassen. Wer unbedingt noch mehr will, der nimmt halt einen längeren Zwischenring dazu. Elektronik- oder Springblendenübertragung braucht’s ja keine.
Witzlar
Die ganze Absurdität der Preisgestaltung bei Leica erkennt man an den sagenhaften 550 Euro für einen dämlichen, mechanischen Zwischenring. Das selbe bekäme man vermutlich von Novoflex 400 Euro billiger – und dennoch „made in Germany“.
Aber sicher nicht
mit 6-Bit-Codierung … 😎
Das Wort
„mechanisch“ ist zu viel: „dämlicher Zwischenring“ trifft’s besser.
Aber faszinierend, wie Leica das Stückchen Rohr als High-Tech-Wunder anpreist…
Gast schrieb:
Das selbe
[quote=Gast]Das selbe bekäme man vermutlich von Novoflex 400 Euro billiger – und dennoch „made in Germany“.[/quote]
Gut möglich. Bei Leica ist’s in der Regel noch etwas edler ausgeführt und hübscher verpackt. Und solange Leica dafür Kunden findet muss es uns nicht stören, oder?
Preisgestaltung
[quote=Gast]Die ganze Absurdität der Preisgestaltung bei Leica erkennt man an den sagenhaften 550 Euro für einen dämlichen, mechanischen Zwischenring. Das selbe bekäme man vermutlich von Novoflex 400 Euro billiger – und dennoch „made in Germany“.[/quote]
Naja, der Novoflex-Zwischenringsatz kostet 199.- und die Schreiberei ist etwas „unelegant“. Das Pendant zu Leica von Cosina/Voigtländer (Close Focus Adapter VM-E) mit Schnecke kostet 290.-. Billiger ist das, ob preiswerter wär‘ ich mir nicht sicher. Vergleicht man mal nach ein paar Jahren fleissigen Gebrauchs die Fokussierung an Cosina/Zeiss ZM Linsen mit der an Leica Linsen, ist Ernüchterung eine milde Reaktion …
Gast schrieb:
Die ganze
[quote=Gast]Die ganze Absurdität der Preisgestaltung bei Leica erkennt man an den sagenhaften 550 Euro für einen dämlichen, mechanischen Zwischenring. Das selbe bekäme man vermutlich von Novoflex 400 Euro billiger – und dennoch „made in Germany“.[/quote]
Die Frage dazu ist, ob der Adapter nicht doch von Novoflex für Leica hergestellt wird! Leica produziert die Teile kaum noch selbst!
Da kann ich mitreden
[quote=Gast]Vergleicht man mal nach ein paar Jahren fleissigen Gebrauchs die Fokussierung an Cosina/Zeiss ZM Linsen mit der an Leica Linsen, ist Ernüchterung eine milde Reaktion …[/quote]
Mein M-Summicron 35 hat schon nach knapp zwei Jahren am Schneckengang erbärmlich gewackelt und der Blendenring laut gequietscht.
Das M-Summicron 50 schraubt sich beim Filterwechsel in zwei Teile auseinander.
Meine Zeiss/Cosina-Objektive fokussieren dagegen präzise und butterweich, wie am ersten Tag.
Und hatte ich schon erwähnt, dass bei diesen auch der Unendlichanschlag stimmt, mein M-Apo-Summicron 75 sich aber nie richtig auf Unendlich fokussieren ließ?
Was habe ich also „nach ein paar Jahren fleissigen Gebrauchs“ gelernt:
1. Von Leica kaufe ich höchstens noch Kameras. – Mangels Konkurrenz im Vollformat.
2. Zeiss/Cosina-Objektive kaufe ich jederzeit gerne wieder.
Andere Fotografen (Berufskollegen) berichten von ähnlichen Erfahrungen.
Fokussierung
[quote]Zusammen mit dem Adapter kann das Leica Macro-Elmar-M 1:4/90 mm auch in versenkter Position für Aufnahmen bis Entfernung unendlich genutzt werden. Dank neuer Arretier-Funktion können somit alle Entfernungen von 41 cm (Abbildungsmaßstab 1:2) bis unendlich eingestellt werden, ohne dass der Adapter abgenommen werden muss.[/quote]
Verstehe ich das richtig – bei dieser Variante bleibt das Objektiv selbst versenkt und der fehlende Auszug kommt dann ersatzweise vom „Zwischenring“? Damit man den nicht immer an- und abbauen muß? Das wäre eine pfiffige Lösung.
Adapter
Auf den Bildern, die für diesen Beitrag ausgewählt wurden, ist es nicht zu sehen. Der Adapter ist nicht nur „ein Stück Rohr“, sondern etwas das der alten Universalschnecke für den Visoflex ähnlich ist. Er beherbergt einen Gewindeauszug zum einstellen.
Regen Sie sich also ab.
Gast schrieb:
Verstehe ich
[quote=Gast]
Verstehe ich das richtig – … Das wäre eine pfiffige Lösung.[/quote]
Ja
Kompromisslösung
Ein Vierlinser für ein Makro ist schon ein fragwürdiger Kompromiss. Ein ordentliches Makro ist wenigstens ein sechselementiger Gauss-Typ. Triplet-und Tessar-Konstruktion waren sinnvoll, als man noch keine Vergütung kannte, und man darauf angewiesen war, die Zahle der Luft-Glas-Übergänge zu minimieren.
Dann fragt man sich
[quote=Gast]Ein Vierlinser für ein Makro ist schon ein fragwürdiger Kompromiss. Ein ordentliches Makro ist wenigstens ein sechselementiger Gauss-Typ. Triplet-und Tessar-Konstruktion waren sinnvoll, als man noch keine Vergütung kannte, und man darauf angewiesen war, die Zahle der Luft-Glas-Übergänge zu minimieren.[/quote]
warum Leica überhaupt so ein Teil anbietet (außer einschlägige Kundschaft noch blöder ausschaun zu lassen)!?