Mit „computational lighting design“ wollen Informatiker der Cornell University und Adobe Research die perfekte Beleuchtung für Sachaufnahmen drastisch vereinfachen. Eine Software verarbeitet dazu bis zu 100 und mehr Beleuchtungsvarianten zum möglichst perfekt ausgeleuchteten Foto:
Informatiker der Cornell University haben eine Software entwickelt, die perfekt belichtete und ausgeleuchtete Fotos einfacher macht. Denn das Tool automatisiert das „Computational Lighting Design“, ein Trick der digitalen Fotografie, bei dem die endgültige Belichtung aus einer ganzen Serie von Aufnahmen abgemischt wird. Profi-Fotografen sollen dank der Software viel Zeit sparen, während sie Amateuren die Möglichkeit verspricht, in wenigen Minuten professionell wirkende Fotos zu erstellen.
Den Anstoß zum Projekt gab der Informatik-Professorin Kavita Bala ein Werbefoto, das so perfekt aussah, „dass man das Produkt haben will“. Das liegt letztlich an der idealen Beleuchtung, die mit einer Einzelaufnahme gar nicht möglich wäre. Der Trick: mit der Kamera auf einem Stativ werden 100 oder mehr Aufnahmen gemacht, wobei die Beleuchtung dank eines durch den Raum bewegten Blitzes jedes Mal etwas anders ausfällt. Mit einer Bildverarbeitungssoftware kann der Fotograf dann aus diesen Einzelaufnahmen ein Bild abmischen, das wirklich perfekt aussieht – was allerdings einen Arbeitsaufwand von Stunden oder gar Tagen bedeutet.
Ein paar der Eingabe-Fotos und zwei Ergebnis-Varianten
Illustration: Cornell University
In Zusammenarbeit mit Profifotografen und bei späteren Tests mit Amateuren haben Kavita Bala, ihr Student Ivaylo Boyadzhiev und Sylvain Paris von Adobe Research nun eine Software entwickelt, die die vielen Licht-Ebenen in drei grundlegende Ansichten / Ebenen zusammenrechnet, die der Nutzer dann kombinieren und verändern kann. Das sind „Edge Lighting“ (Kantenlicht), das Formen und Schatten hervorhebt, „Fill Lighting“ (Fülllicht) zum gleichmäßigen Ausleuchten bzw. zur Kontrastreduzierung sowie „Diffuse Color Light“ (Flächenlicht), das Farbe und Textur von Gegenständen sichtbar macht. Der Nutzer kann dann einfach für einzelne Bereiche seines Bildes auswählen, wie stark welche Beleuchtungsart betont werden soll. So wird ist es möglich, den Lichtfokus auf bestimmte Stellen zu setzen oder eine diffuse Lichtquelle zu simulieren. Bei Bedarf kann auch auf die Einzelaufnahmen zurückgegriffen werden, um Feinanpassungen vorzunehmen.
Prinzipiell soll die Software genau die Lichtverhältnisse darstellen, mit denen Fotografen bevorzugt arbeiten. Dass das gelungen ist, haben Tests mit drei Profis gezeigt. Ihnen zufolge liefert die Software mit ihren Basis-Beleuchtungstypen eine gute Arbeitsgrundlage, so dass sie wesentlich schneller zum gewünschten Ergebnis kommen, als wenn sie die Einzelaufnahmen rein von Hand abmischen. Ein Experiment mit sieben Anfängern wiederum hat ergeben, dass diese im Schnitt nur 15 Minuten brauchen, um mit dem Tool professionell augeleuchtet wirkende Bilder zu erstellen.
Noch ist die Software, die im Juli auch im Rahmen der Computergrafik-Konferenz SIGGRAPH vorgestellt wurde, nicht wirklich fertig. Doch hofft das Team Bala zufolge, bald zumindest einen Prototypen bereitzustellen. Langfristig werde die Lösung wahrscheinlich in ein Adobe-Produkt wie Photoshop integriert werden. Die Entwicklungsarbeit hat das Unternehmen jedenfalls bereits finanziell unterstützt.
(pte / Thomas Pichler)
Wie man am Beispiel sieht
wird ein mieses Bild auch durch technischen Heckmeck nicht zu einem guten Bild.
Adobe: Abo(r)niert
Nix verstanden? Schade.
Nix verstanden? Schade.
Gast schrieb:
wird ein
[quote=Gast]wird ein mieses Bild auch durch technischen Heckmeck nicht zu einem guten Bild.
Adobe: Abo(r)niert[/quote]
Dieses Argument kann man auch gegen den Buchdruck anbringen.
Das ist nicht das Unwohlsein
Das ist nicht das Unwohlsein der Pferdezüchter nach Erfindung des Automobils, das ist längst eine Krise der Fotografie.
Zum allgemeinen Tiefststand der Glaubwürdigkeit und der zunehmenden Belanglosigkeit des Inhalts tritt nun noch die Beliebigkeit der Beleuchtung. Wie bei analogen Entwicklungen in Politik und Gesellschaft wird die Reaktion Desinteresse sein.
Test- und Demonstrationsbilder
[quote=Gast]wird ein mieses Bild auch durch technischen Heckmeck nicht zu einem guten Bild.[/quote]
So ist es halt mit Test- und Demonstrationsbildern. Wer mit einer Fachkamera Würfel fotografiert, um die Verstellung der Standarten und ihre Auswirkung zu zeigen, der hat auch keine meisterlichen Bildinhalte im Sinn sondern nur ein geeignetes Testmotiv. So ist’s hier auch: ein Motiv, das den gewünschten Effekt deutlich zeigt. Nicht mehr und nicht weniger.
Bezeicvhnender Weise
[quote=Gast][quote=Plaubel]die Beliebigkeit der Beleuchtung. [/quote]
Aber ganz im Gegenteil – es geht doch gerade um kontrollierte, gestaltete Lichtführung in den Fällen, wo die Umgebung das eigentlich nicht zulässt.[/quote]
geht das auch nur – so wie alle Montagetechniken – mit statischen, also leblosen Motiven …
Das liegt sicher daran
dass ein Profifotograf, der auf sich hält, erst gar nicht in Versuchung kommt, für so ein Tool den Leithammel abzugeben. Und von denen, die gern als Leithammel (sic!) vorangehen, kann man nicht erwarten, dass sie auch noch perspektivisch korrekt abbilden. Seltsamer Weise noch nicht mal mit Hilfe eines anderen Tools aus der Wundertüte …
Vielleicht sollten Sie einfach darauf
reflektieren, dass die Autoren dieses Bildes keine gestalterische Absicht hatten, sondern einfach nur ein Beispiel fotografiert haben, in dem Fall die Uni-Kantine, die im Hintergrund nicht mehr beleuchtet ist. Das ist alles.
Das Tool stellt die Mittel zur Verfügung, das Erbebnis produziert der Anwender, also entweder der Fotograf selber, oder wahrscheinlicher, der Grafiker, der das Bild bearbeiten muss.
Ihre “gestalterischen” Hinweise sind in dem Zusammenhang völlig kontraproduktiv, weil nicht Gegenstand der Betrachtung.
Man kanns kaum glauben,
dass angebliche Profis so einen unglaublichen Quatsch verzapfen.
Fotografen, die nicht wissen, was nach dem Shooting mit den Fotos passiert, haben in der Branche nichts verloren. Ganz einfach.
Schon Gegenstand der Betrachtung
[quote=Gast]reflektieren, dass die Autoren dieses Bildes keine gestalterische Absicht hatten, sondern einfach nur ein Beispiel fotografiert haben, in dem Fall die Uni-Kantine, die im Hintergrund nicht mehr beleuchtet ist. Das ist alles.
Das Tool stellt die Mittel zur Verfügung, das Erbebnis produziert der Anwender, also entweder der Fotograf selber, oder wahrscheinlicher, der Grafiker, der das Bild bearbeiten muss.
Ihre “gestalterischen” Hinweise sind in dem Zusammenhang völlig kontraproduktiv, weil nicht Gegenstand der Betrachtung.[/quote]
Auch in der Mode ist der Trash-Stil schon längst wieder ganz out … das hier ist PR, die sich selbst ins Knie schießt.
manno!
[quote]… weil nicht Gegenstand der Betrachtung.[/quote]
manno, stellt euch nicht so an.
das zusammensetzen von bildern aus mehreren aufnahmen am pc ist nicht neu – aber in obigem artikel wird der begriff “profi” ganze dreimal beansprucht und die gezeigten [quote]zwei Ergebnis-Varianten[/quote]
zeigen etwas ganz anderes.
wenn man mit sowas an die öffentlichkeit geht wäre das bisschen aufwand für ein besseres bild locker gerechtfertigt gewesen.
not just my 2 cents
im übertragenen Sinn …
… ist dies der Versuch, per Computer aus Schlachtabfällen ein Gourmet-Menu zu machen.
Auch wenn die Beleuchtung gelungen wäre, gestalterisch ist es schon fast auf McDo-Niveau.
Das ist heute
State of the art … manch Einer verkaufte für diesen Abklatsch von Wirklichkeit glatt seine Großmutter. 😎
Das macht…
…doch alles keinen Spaß mehr.
Man kann auch alles tot computern.
Sie sagen es:
diese Einwürfe von wegen Doof usw. kommen aus einer Ecke, die sich selber in der Sonne vermeintlicher Professionalität sehen, ohne den Job von allen Ecken her zu kennen. Diese Einwürfe entlarven die Schreiber als verbohrte Amateure, die einfach nicht wissen, dass in der professionellen Bildverarbeitung, in der Fotografie nur ein Bestandteil des gesamten Workflows ist, vor allem die schnelle und präzise Umsetzung von Vorgaben ist. Und dazu gehört schlicht, dass ein ungünstig ausgeleuchteter Raum, eine Szenierie, wie auch immer, zu den Grundaufgaben gehört, jenseits aller künstlerischen Abwägungen. Und je schneller und präzier um so besser.
Mit anderen Worten:
Eine Technik entwickelt von Leuten, die nicht fotografieren können und die sie anderen Leuten für Geld verkaufen wollen, die aber fotografieren können.
Da fehlt mir tatsächlich die Begeisterung.
Denn den Unterschied zwischen Könn und Nicht-Können wird man immer sehen, hören, schmecken und fühlen können. Da nützt auch die dickste Rechenleistung der Surrogatmaschine nichts.
Die konsequente Anwendung
Die konsequente Anwendung digitaler Technik macht den Beruf des Fotografen und jede Form von Autorenschaft entbehrlich.
Tja, Digitalfans, ihr hättet vielleicht mal nachdenken sollen. Mal sehen wie lange euch die (teuer bezahlten) Geräte und Bilder noch ‘gehören’.
Ok, auf der Habenseite natürlich das Ende der Leithammelkultur. Durch den ganzen durchmanipulierten Kram muss man sich jetzt selbst wurschteln.
Aha. Und wie leuchtet der
Aha. Und wie leuchtet der analoge Altmeister einen großen Raum mit Blitzlicht gleichmässig aus?
Nur Bildbearbeitung
Ob analog oder digital, das hat mit Photographie nichts mehr zu tun, das ist nur Bildbearbeitung. Und wer den Unterschied nicht kennt, der sollte bei der Bildbearbeitung bleiben !
Das ist die konsequente Weiterentwicklung
von bisheriger Mehrfachbelichtung, mehrfachem Blitzen und der Gebrauch vom Lichtpinsel. Nur hilft das Programm beim zusammensetzen der einzelnen Bilder. Das Tool so wie es vorgestellt ist, erleichtert die Arbeit, aber mach sie keineswegs einfacher. Das Verständnis zum Ausleuchten muss immer noch da sein. Von wegen Doof….
Ja
großer Guru, Du hast Recht; aber da müssen wir durch, fürchte ich … digitale Technik, wie sie sich heute präsentiert, ist ein geschlossenes System, dessen Kollaps sich schon abzuzeichnen beginnt, wenn man die Zeichen richtig deutet.
Können
Früher sind die Profis mit einer Leuchte durch eine Hotelhalle gelaufen und haben dadurch ein perfekt ausgeleuchtetes Bild erstellt (Wanderlicht),
heute klappt´s nicht mal mit 16 Bildern…
Bald machen solche Fotos eh Drohnen, die alles filmen, dann kann man dreidimensional im Raum navigieren. Fotografie an sich ist ja jetzt schon retro.
Rendering
[quote=Gast]Früher sind die Profis mit einer Leuchte durch eine Hotelhalle gelaufen und haben dadurch ein perfekt ausgeleuchtetes Bild erstellt (Wanderlicht),
heute klappt´s nicht mal mit 16 Bildern…
Bald machen solche Fotos eh Drohnen, die alles filmen, dann kann man dreidimensional im Raum navigieren. Fotografie an sich ist ja jetzt schon retro.[/quote]
ist Vielen eh schon viel lieber, als sich mit der sperrigen Realität auseinander zu setzen. So sehen die Ergebnisse dann auch aus: Leblos und kalt – spiegelbildliche Abbilder ihrer Protagonisten.
Spannendes Projekt
Spannendes Projekt, dem der Titel “rechnet die Beleuchtung schön” mMn nicht gerecht wird.
Wenn die Einzelaufnahmen automatisch verrechnet werden und der Anwender dann die Stellschrauben Kantenlicht, Füllicht und Flächenlicht hat, dann erscheint mir das sehr praxisgerecht im Sinne herkommlicher Lichtführung.
Das Genörgel der Kommentare verstehe ich auch nicht so recht, denn das untere Beispiel wäre (ungeachtet aller gestalterischen Fragen) mit endlichem Blitzaufwand sonst nicht ausleuchtbar gewesen. Hier gibt die Software einen Freihheitsgrad bei der Lichtführung, der anders schwer erzielbar wäre.
Lightstitching
Aber von “Beleuchtungsvarianten” kann man eigentlich nicht sprechen …
?
Also zuerst einmal finde ich es sehr gut, alles, was nicht zur Kunst oder Kreativität gehört, zu automatisieren. Je mehr Computer belanglose Arbeiten abnehmen, desto besser.
Das hier vorgestellte Konzept kapiere ich aber nicht. Wo liegt jetzt der Vorteil?
Wenn ich lauter Einzelaufnahmen mache – was hat das für einen Sinn? Ob ich nun die Blitze einzeln auslöse oder alle zusammen, ist doch Wurst. Der Rest wird wie immer in Photoshop nachbearbeitet.
Kann mir das mal jemand erklären?
Gut Licht!
Die üblichen Heulsusen…
Wie üblich, jede Menge Gejammer hier auf Photoscala, anstatt sich darüber zu freuen, das es ein eventuell nützliches Tool gibt, mit dem einfach auf komplexe Ausleuchtung verzichten kann.
Wer als Fotograf Ergebnisse produzieren muss oder will, für den ist jedes neue Werkzeug erst einmal interessant. Es sind nur die Zurückgebliebenen, die bei jeder möglichen Veränderung herumposaunen, früher sei alles besser gewesen.
Nach der Logik bitte konsequent die nächste Höhle suchen und im Dunkeln sitzen. Danke
Wir schalten
[quote=Gast]
Nach der Logik bitte konsequent die nächste Höhle suchen und im Dunkeln sitzen. Danke[/quote]
dann den Computer ein, und simulieren ein Lagerfeuer – zum Herzerwärmen …
Jubelperser
ist ein trauriger Beruf.
Oft führt er in den Adobeismus.
Der wiederum eine eigentümliche Form von “Autismus” sein könnte, da er mit praktisch völliger Unfähigkeit zur Kommunikation einhergeht.
Häufig ist beim Adobeismus auch eine krankhafte Furcht vor der Freiheit jedes Einzelnen, der persönlichen Meinungsäußerung und der auf unabhängigen Erfahrungen beruhenden Entscheidung zu beobachten.
Zu Deiner photoscala-Schelte: Die Kritik kommt hier von Leuten, die genau den Unterschied zwischen Werkzeug und Spielzeug für die Fotografie erkennen können.
Ach ja: Am dunklen Ende der Höhle steht heutzutage übrigens immer ein Computerbildschirm. Und davor sitzt dann jemand, der nicht mehr den Weg aus der Höhle heraus findet.
Kalter Kafee
Mit Wanderlicht lässt sich das sehr schön lösen. Es braucht dazu nicht mal eine digitalkamera. Es geht mit Film und einer Auslösung. Vorausgesetzt, Fotograf weiss was er tut.
Alter Wein in neuen Schläuchen.
Es geht auch mit nem appen Arm
Aber warum soll man sich der Kontrolle über das Bild entziehen? Nur um als eine Art Magier analoger Bildkunst da zu stehen. Warum soll man sich das vorgaukeln?