Grafik DxO LabsDie nominelle Sensor-Auflösung einer Digitalkamera ist das eine, die tatsächlich realisierte Bild-Auflösung der Kombination aus Kamera und Objektiv das andere. Mit dem Messwert „Perceptual Megapixel“ (wahrgenomme Megapixel) will DxO Labs verlässliche und nachvollziehbare Aussagen darüber treffen, wie viel der Kameraauflösung von einem bestimmten Objektiv sichtlich abgebildet wird. Im Schnitt, so die DxO-Techniker, bleibt dabei rund die Hälfte (45 %) der Auflösung auf der Strecke – wir allerdings glauben, dass es im Schnitt nur rund ein Viertel ist:

Pressemeldung von DxO Labs:

DxOMark führt Perceptual Megapixel als neue Maßeinheit für die perzeptive Schärfe von Objektiven ein

Ein einfacher Weg um Auswirkungen der Schärfe eines Objektivs auf die Kameraauflösung zu quantifizieren

17 décembre 2012 – DxOMark, die Referenz-Website für Tests der Bildqualität von Digitalkameras und Objektiven kündigt die Einführung des Perceptual Megapixel (perzeptive Megapixel) als neue Maßeinheit für die Schärfe von Objektiven an. Die Einheiten, in denen Perceptual Megapixel angegeben werden, sind der breiten Öffentlichkeit bereits bekannt sind und geben Fotografen sofort eine Vorstellung über die Leistungsfähigkeit eines Objektivs an einer Kamera, indem die Auswirkung des Objektivs auf die vom Kamerasensor wahrgenommene Auflösung beziffert wird.

Eine Messgröße, die mit dem menschlichen Sehen korreliert

Von den DxOMark-Experten entwickelt, beziffert das Perceptual Megapixel die durch den Fotografen „wahrgenommene“ Schärfe unter Berücksichtigung aller Charakteristika und Mängel des Objektivs und des Kamerabodies.

„Diese neue Maßeinheit wird die MTF ersetzen, die wir bis jetzt veröffentlicht haben. Im Grunde wird bei dem Perceptual Mpix die MTF mit der Empfindlichkeit des menschlichen Sehsystems für Details gewichtet, womit eine Punktzahl für die von unserem Auge wahrgenommene Schärfe vergeben wird. Wir denken, dass diese neue Messgröße für Fotografen, die unsere Website besuchen, viel verständlicher und praktischer sein wird“, kommentiert Frédéric Guichard, Chief Scientific Officer bei DxO Labs.

45% der Megapixel gehen im Schnitt verloren

Mit der Maßeinheit Perceptual Megapixel können zahlreiche Vergleiche zwischen Kameras gezogen werden, und zum ersten Mal kann auch der Einfluss der Schärfe eines Objektivs auf die Auflösung einer Kamera beziffert werden. So kann sich die wahrgenommene Auflösung einer Kamera je nach Objektiv, mit dem sie verwendet wird, signifikant von der nativen Auflösung unterscheiden.

Zum Beispiel hat das Sigma 35mm F1.4 DG HSM mit der Canon EOS 5D Mark II (die über einem 21 Mpix Sensor verfügt) eine Perceptual Mpix Punktzahl von 17,2, während das Carl Zeiss Distagon T* 35mm f/1.4 ZE mit der selben Kamera eine Punktzahl von 15,2 Perceptual Mpix erreicht.
 

Grafik DxO Labs

 
Das Beispiel oben basiert auf den Daten der DxO Mark Datenbank mit Testergebnissen von mehr als 2.700 Kamera-Objektiv Kombinationen. Dieses Tests zeigen, dass im Schnitt circa 45% der Auflösung durch Objektivfehler verloren sind.

„Mit dem Perceptual Megapixel kann der Fotograf etwas Distanz gewinnen zu den Herstellerangaben zur Auflösung, wenn es um die Schlüsselfrage geht, ob Equipment ausgetauscht werden soll: Ist es besser, eine neue Kamera zu kaufen oder ein neues Objektiv?“ erklärt Nicolas Touchard, VP Marketing, Image Quality Evaluation bei DxO Labs.

Diese neue von DxOMark eingeführte Messgröße reiht sich in die Normierungsarbeiten ein, die derzeit unternommen werden von der IEEE, der International Imaging Industry Association (I3A) und der ISO – bei denen DxO Labs aktiv teilnimmt. Das Perceptual Megapixel basiert auch auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen der CNES (agence spatiale française – die französische Rauagentur) in Bezug auf die Optimierung der digitalen Erfassung, insbesondere im Bereich von Satellitenbildern.
 

Grafik DxO Labs

Vergleich der Auflösung von verschiedenen Objektiven an Canon EOS 5D Mark II, EOS 5D und EOS 7D. Ganz links die jeweils nominelle Auflösung des Kameragehäuses, nach rechts dann die gemäß „Perceptual Megapixel“ wahrnehmbare Auflösung mit einem Sigma 1,4/35 mm und einem Samyang 1,4/35 mm.

 
Mehr als 2.700 Kamera-Objektiv Kombinationen verfügbar

DxOMark ist frei verfügbar und wurde aufgebaut, um der gesamten Fotocommunity zu dienen, sowohl dem anspruchsvollen Fotografen als auch Profis bis hin zu Fachjournalisten. DxOMark hat eine dreifache Mission: objektive Messdaten über die Bildqualität digitaler Kameras und Objektive zu liefern, deren Leistungsfähigkeit zu analysieren und aussagekräftige Vergleiche zu ermöglichen.

DxOMark verfügt heute über eine Datenbank von mehr als 2.700 Kamera-Objektiv Kombinationen. Die Messungen werden von Dutzenden Ingenieuren und Technikern in sechs Messlabors von DxO Labs durchgeführt, die etwa alle zehn Sekunden ein Foto machen. Die Testprotokolle sind vollständig reproduzierbar und konform mit den internationalen Normen der Camera & Imaging Products Association (CIPA),der International Imaging Industry Association (I3A),sowie der Camera Phone Image Quality Gruppe (CPIQ).
 
 
Über DxOMark

Von DxO Labs gegründet, ist DxOMark (www.dxomark.com) die zuverlässigste, objektivste und herstellerunabhängige Informationsquelle in Bezug auf Bildqualität für Digitalkameras, Objektive und Fotohandys, die der Gemeinschaft von Fotografen und Imaging-Profis kostenlos zur Verfügung steht. DxO Mark besteht aus zwei Bereichen: einer Datenbank mit Messergebnissen zur Bildqualität für alle wichtigen Kameras und Objektive, sowie einem Bewertungssystem, mit dem alle Anwender die Leistungsfähigkeit von Fotoequipment untereinander vergleichen können.

Unter allen Informationsquellen über Bildqualität hat einzig DxOMark sich dafür entschieden, bei den Messungen mit RAW-Daten direkt aus der Kamera zu arbeiten. So können Fotografen die inhärente Qualität der Kamerasensoren und Objektive unabhängig von Kamera-interner Bildverarbeitung beurteilen. Um die Präzision und Zuverlässigkeit in den DxO Labs Messlaboren zu garantieren, werden alle Messungen unter kontrollierten Bedingungen und strengen Protokollen durchgeführt. Diese Protokolle werden auf der DxOMark Website detailliert aufgeführt, sodass jeder, der daran interessiert ist, seine eigenen Messungen vornehmen kann.

Die von DxOMark realisierten Tests basieren auf der Technologie des DxO Analyzer, der weltweit führenden Lösung zur Evaluation von Bildqualität. Dank der Genauigkeit, Vollständigkeit und Zuverlässigkeit hat sich der DxO Analyzer zum absoluten Referenzwerkzeug für zahlreiche führende Akteure der Bildverarbeitungsindustrie, bei Fotomagazinen und speziellen Websites entwickelt.

Über DxO Labs

DxO Labs entwickelt Technologien zur Bildverarbeitung. Das Unternehmen lizenziert außerdem verschiedene Lösungen für die wichtigsten Akteure in der Bildbranche:
• Eingebettete Technologien zur Echtzeit-Bildverarbeitung für Hersteller von Kameras, Fotohandys und Smartphones.
• Tools zur Bewertung und Messung der Bildqualität für Hersteller von Imaging-Komponenten (z. B. Hersteller von Kameramodulen, Lieferanten von Sensoren und Prozessoren) sowie Fotojournalisten und Imaging-Experten
• Bildverarbeitungssoftware für Mac und PC für engagierte Fotografen.

Weitere Informationen über DxO Labs finden Sie unter: www.dxo.com

DxO ist eine eingetragene Marke von DxO Labs. Andere eingetragene Marken und Handelsnamen können in diesem Dokument zur Bezeichnung der Eigentümer dieser Marken und Namen oder zur Bezeichnung ihrer Produkte verwendet werden. DxO Labs dementiert jeglichen Anspruch auf fremde Marken und Handelsnamen.
 
 
Anmerkung: Dxo Labs rechnet offensichtlich etwas ungewöhnlich, was den Auflösungsverlust angeht (hoffentlich nur im Text, nicht im Messprogramm). Die im obigen Text (und auch die in „Looking for new photo gear? DxOMark’s Perceptual Megapixel can help you!“) genannten 45 % durchschnittlich wahrnehmbarer Auflösungsverlust lassen sich anhand der genannten Zahlen nur nachvollziehen, wenn man vom reduzierten Wert hochrechnet: 15,2 plus 45 % = 22,1. Tatsächlich aber ist ja der Sachverhalt ein anderer: von 21,1 Megapixeln bleiben beispielsweise 15,2 übrig – das sind rund 28 % Verlust.

Laut DxOMark haben sich mit „Perceptual Megapixel“ auch diverse Faustregeln bestätigt, etwa jene, dass eine 12-Megapixel-Kleinbildkamera sichtlich schärfer ist als eine 18-Megapixel-APS-C-Kamera. Detaillierte Analysen sollen bald angeboten werden.

(thoMas)