Der japanische Elektronikkonzern Sony kann auch im zweiten Geschäftsquartal 2011 keine Kehrtwende einleiten. Der starke Yen, das schwächelnde TV-Geschäft und die Thailand-Flut das laufende Geschäftsjahr wird verlustbringend. Der Digitalkamera-Absatz ist noch stabil bei 6 Mio. Stück. Lieferengpässe, durch die Flut bedingt, werden sich erst in den Folgequartalen auswirken:
Sony meldet für das zweite Quartal (Juli bis September 2011) um gegenüber dem Vorjahr 9,1 % gesunkene Umsätze Q2 FY2011 Consolidated Results (PDF-Datei). An Stelle eines operativen Gewinns muss Sony 1,6 Mrd. Yen (ca. 15 Mio. €) Verlust ausweisen, weil das Betriebsergebnis durch Restrukturierungskosten und Abschreibungen auf Anlagen der LCD-TV-Produktion belastet wird. Der Nettoverlust klettert so im zweiten Quartal auf 27 Mrd. Yen (ca. 251 Mio. €); gegenüber einem Quartalsgewinn in etwa gleicher Höhe im Vorjahr.
Ein Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche zeigt, dass vor allem die zwei Hauptsparten „Consumer Products & Services“ (CPS) und „Professional, Devices & Solutions“ (PDS) die Verlustbringer sind. Die Sparte CPS, die das TV-Geschäft und auch die Digitalkameras enthält, erzielt mit 779,7 Mrd. Yen (ca. 7,3 Mrd. €) rund 12 % weniger Quartalsumsatz als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Der operative Verlust steigt auf 34,6 Mrd. Yen (ca. 322 Mio. €). Dieser Geschäftsbereich leidet vor allem unter der starken Yen-Aufwertung. Das TV-Geschäft und die Auswirkungen der Naturkatastrophen in Japan und Thailand beeinträchtigen das Ergebnis zusätzlich negativ. Der Absatz von LCD-Fernsehern ist so stark rückläufig, dass sich der Konzern gezwungen sieht, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Das ursprüngliche Absatzziel von 40 Mio. Sony-Fernsehern oder einem Marktanteil von 20 % bis Ende März 2013 scheint nicht mehr erreichbar zu sein. Dieses langfristige Absatzziel hatte Sony im Jahr 2009 angesichts eines Fernseh-Booms festgelegt. Sony senkt die Absatzmarke für das laufende Geschäftsjahr auf 20 Mio. LCD-Fernseher. Um dieses zu erreichen, muss der Konzern zusätzliche Investitionen in die Produktionsanlagen und weitere Anstrengungen zur Kostenreduktion vornehmen. Von dem langfristigen Absatzziel scheint sich der Konzern nur langsam zu verabschieden: TV Business Profitability Improvement Plan (PDF-Datei)
Sony verkauft im zweiten Geschäftsquartal rund 6 Mio. Digitalkameras. Damit kann der Konzern den Absatz gegenüber dem ersten Quartal steigern, reicht jedoch nicht an das Vorjahresniveau heran. Der Umsatz bei „Digital Imaging“ sinkt um 12 % auf 142,8 Mrd. Yen (ca. 1,3 Mrd. €).
Sony senkt die Absatzprognose für das laufende Geschäftsjahr und geht nun von einem Kamera-Absatz in Höhe von 23 Mio. Stück (im Vorjahr waren es 24 Mio.) aus.
Die Flutkatastrophe in Thailand hat Sony empfindlich getroffen (siehe auch: Die Flut in Thailand). Etliche Produktionsanlagen in der Kamera- und Fernsehfertigung sind so stark beschädigt, dass Sony die Versicherungsschäden in einer ersten Schätzung auf 25 Mrd. Yen (ca. 233 Mio. €) beziffert. Zusätzlich muss die Markteinführung neuer Produkte verschoben werden, weil Komponenten aus der überfluteten Fertigung fehlen. Genaue Zahlen über die Verluste, die durch die Flut hervorgerufen wurden, werden zur Zeit bei Sony ermittelt.
Der PDS-Bereich weist um 11 % gesunkene Quartalsumsätze und einen Quartalsverlust in Höhe von 12,3 Mrd. Yen (ca. 115 Mio. €) aus. Hervorgerufen wird dieses Ergebnis vor allem durch Abschreibungen. Diese Abschreibungen wurden notwendig, weil das Geschäft mit kleinen und mittelgroßen Displays von Sony ausgegliedert wurde.
Die Musik- und Finanzsparte von Sony verzeichnen ebenfalls Umsatz- und Gewinnverluste, der operative Gewinn bleibt aber im positiven Bereich. Die Filmsparte kann Umsatz und Gewinn im zweiten Geschäftsquartal signifikant steigern.
Sony revidiert die Prognose für das laufende Geschäftsjahr und geht nun von einem Nettoverlust in Höhe von 90 Mrd. Yen (ca. 838 Mio. €) aus. Die Umsätze sollen weiter fallen und letztlich 6,5 Bill. Yen (ca. 60,5 Mrd. €) betragen. Sie liegen damit weit unter dem Vorjahresniveau. Ursprünglich hatte Sony auf die Rückkehr in die Gewinnzone gehofft. Dieses Ziel ist nun sprichwörtlich baden gegangen.
Zeitraum |
Umsatz Digital Imaging* in Mrd. Yen |
Operativer Gewinn CPS in Mrd. Yen |
Siehe auch: |
1. Quartal (April-Juni 2008) | 275,6 | 36,1 | Sony muss Gewinneinbruch von 47 % verkraften |
2. Quartal (Juli-Sept. 2008) | 253,1 | 67,0 | Sony mit dramatischem Gewinnrückgang |
3. Quartal (Okt.-Dez. 2008) | 208,4 | -19,8 | |
4. Quartal (Jan.-März 2009) | 126,7 | -205,0 | Sony: Erster Jahresverlust seit 14 Jahren |
Geschäftsjahr 2008 | 863,8 | -115,08** | |
1. Quartal (April-Juni 2009) | 184,8 | -8,9 | Der Yen ist schuld an Sonys Verlusten |
2. Quartal (Juli-Sept. 2009) | 170,3 | 6,5 | Sony macht Miese; Digitalkamera-Absatz bleibt konstant |
3. Quartal (Okt.-Dez. 2009) | 188,4 | 50,8 | Sony schreibt wieder schwarze Zahlen |
4. Quartal (Jan.-März 2010) | 135,7 | -101,6 | Sony verkauft 21 Millionen Digitalkameras |
Geschäftsjahr 2009 | 679,2 | -53,2** | |
1. Quartal (April-Juni 2010) | 172,2 | 28,5** | Sony – Back in Black |
2. Quartal (Juli-Sept. 2010) | 162,5 | 1,0** | Sony: Weniger Geld mit mehr Kameras |
3. Quartal (Okt.-Dez. 2010) | 188,5 | 63,5** | Sony will mehr Kameras verkaufen |
4. Quartal (Jan.-März 2011) | 119,4 | -82,2** | Sony: Schwaches viertes Geschäftsquartal ohne Michael Jackson |
Geschäftsjahr 2010 | 642,6 | 3,9** | |
1. Quartal (April-Juni 2011) | 131,05 | 1,7 | Sony: Schwieriges TV-Geschäft, gutes Digitalkamera-Geschäft |
2. Quartal (Juli-Sept. 2011) | 142,8 | -34,6 |
* Digital Imaging ist Bestandteil des Bereiches Consumer Products & Services (CPS). Der Umsatz wird für Digital Imaging auch allein ausgewiesen, der operative Gewinn / Verlust nur für CPS.
** Sony hat den operativen Gewinn dieses Geschäftsjahres nachträglich revidiert.
Siehe auch: Geschäftsberichte lesen und verstehen
(agün)
Nachtrag (2.11.2011; 18:28 Uhr): Tabellenwerte korrigiert (das betrifft alle Werte des Geschäftsjahres 2010 die zwei Sternchen ** haben).
Da kann Sony von Deutschland lernen!
“und weitere Anstrengungen zur Kostenreduktion vornehmen”
Hier nennt man das Gewinnoptimierung durch Entlassungen und Arbeitsplatzsponsoring durch das Arbeitsamt, also vom Staat!
Mann, oh Mann! Jetztz holen die Überflieger sogar Kant
wie Kai aus der Kiste. Virgilanz, ja so drückt sich die Sony-Zielgruppe aus, nachdem sie vorher geistigen Getränken zusprach. Gekaufte Sony-Claquere, Sony-Fetischisten, Sony-Jubelperser und die hier immer wieder auftretenden Sony-Mitarbeiter werden es nie schaffen, Sony Alpha – DSLR mit teildurchlässigem Spiegel zu nennenswertem Umsatz, von Gewinn keine Rede, zu führen. Das haben auch die von Olympus mit FT nicht geschafft und die Digital-Pocket-Connection wird als nächste baden gehen.
Hififan weiss natürlich in eigener Machtvollkommenheit, was andere getestet haben oder nicht. Und es mag ja sein, dass alle irgendwo Nieten haben, Sony ist aber eine Niete im grossen und ganzen. Ausserdem gehht es stets darum, die Nieten von den Rosinen zu trennen. Vor 3 1/2 Jahren war Hififan zum letzten Mal beim Sony-Service, was darauf hindeuten lässt, dass Sony-Geräte bei ihm nicht gerade rangenommen werden. Und den Sony-Service als absolute Spitzenklasse zu deklarieren, weil vielleicht eine kleine Schraube hinten links mal – kostenlos – festgezogen wurde, hat ja mit Service nichts zu tun.
Es bleibt dabei: Wer nicht baden gehen will, lässt die Hände von Sony-Geräten. Im übrigen gibt es bessere Alternativen zu jedem von Sony angebotenem Segment.
Und das
bei so vielen schönen, neuen Produkten …
Wenn Sie einen echten, lebenden Klugscheisser sehen
wollen, treten Sie einfach vor den nächsten Spiegel. Da sehen Sie auch direkt ein Janus-Gesicht: nämlich ein frustiertes, armseeliges Würstchen. Wer von Leica zu Sony wechselt, kommt natürlich vom Regen in die Traufe – wie der Volksmund kund tut.
Woher Sie sich anmassen, für eine ganze Reihe von Leuten zu sprechen, bleibt ebenso offen, wie die Tatsache, dass Sie die Nikon 1 als Alternative zur Nex-7 überhaupt in Erwägung ziehen. Der Hobel A900 ist wegen Erfolgslosigkeit bereits eingestellt; der Profi-Sektor bei Sony wird nicht nur stiefmütterlich behandelt, sondern man hat sich vorübergehend den DSLR-Modellen mit teildurchlässigem Spiegel verschrieben, deren Marktzeit bereits abläuft.
In Sachen DSLR gibt es aktuell folgendes zu berichten:
Nikon steht mit der Nikon D700 immer noch auf dem Siegertreppchen der DSLR-Kameras, obwohl das Modell bereits nach einer Nachfolgerin geradezu schreit.
Canon ist total überbewertet; wer sein Geld diesem Unternehmen unbedingt in den Rachen werfen will, sollte mit einer Canon EOS 600D zufrieden sein.
Pentax wurde gerade als Braut mit K-5 und K-r sowie der digitalen 645er aufgehübscht und hat auch endlich einen Bräutigam gefunden. Gelten die drei Kameramodelle als besonders empfehlenswert, wird es Ricoh schon in Kürze schaffen, gleich beide Marken hin zu richten.
Sony setzt auf die DSLRs mit teildurchlässigem Spiegel, Türspionsucher und fehlender Blitzsynchronisation für Studio-/Fremdblitzgeräte; letztere kann man für auuserirdisch viele Euronen nachrüsten (Brenner macht’s allerdings zu einem Bruchteil des Sony-Preises). Wer Geld zum Vernichten hat, der soll es zu Sony tragen.
Olympus hat sich aus dem DSLR-Markt sang- und klanglos verabschiedet; die Totgeburt FT ist bereits Geschichte. Und was haben sich die Konsorten Ihresgleichen zu dem Thema aus den Fingern gesogen.
Bleibt noch Sigma mit der SD1, die sich noch nicht einmal gut betuchte Ausserirdische zu dem geforderten Preis zulegen würden.
Und zum Thema spiegellose Systemkameras, dass bei abklingen des Hypes keines mehr sein wird, steht Panasonic mit der G3 und der GH2 völlig allein in der Wüste.
Sony ist doch schon längst baden gegangen:
Die DSLR-Modelle beschränken sich wohl nur noch auf solche mit teildurchlässigem Spiegel. Die Türspion-Sucher sind ebenso eine Zumutung wie die Tatsache, dass man einen Blitzsynchronanschluss für exorbitantes Geld zusätzlich erwerben muss. Das Objektivprogramm lässt ebenso zu wünschen übrig wie der üble Service.
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[quote=Gast]Die DSLR-Modelle beschränken sich wohl nur noch auf solche mit teildurchlässigem Spiegel. Die Türspion-Sucher sind ebenso eine Zumutung wie die Tatsache, dass man einen Blitzsynchronanschluss für exorbitantes Geld zusätzlich erwerben muss. Das Objektivprogramm lässt ebenso zu wünschen übrig wie der üble Service.[/quote]
“Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen”, sagte einst Immanuel Kant.
Ein Kommentar wie das Ihrige verdient im Regelfall keine Vigilanz, aber vielleicht gibt Ihnen das oben erwähnte Zitat ein wenig zu denken.
Wenn Ihnen Kleinbildkameras zu wenig bieten, kaufen Sie sich eine Alpa, Silvestri, Hasselblad, Phase One, Linhof oder Arca Swiss. Ganz einfach.
-O
Immer die gleiche
LEIER von Leuten die GARANTIERT nicht selbst getestet, ausprobiert haben!
ALLE Hersteller haben Überflieger und auch Nieten, ALLE!!! Ob Sigma, Nikon, Canon, Olympus, Pana, Sony, Samsung und und und, ALLE!!!
Zum Sony Service kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen, “Bei mir war er vor 3,5 Jahren absolute SPITZENKLASSE!”
Alle Hersteller
machen doch Verluste. Der Markt ist eben gesättigt.