Casio spart sich zum Gewinn

Casios Digitalkamera-Geschäft hat sich im zweiten Geschäftsquartal 2010/11 rentabel entwickelt. Die Marke „Exilim“ soll weltweit forciert werden und neue Funktionen wie „HDR Art“ sollen die Digitalfotografie grundlegend verändern, so Casios künftiges Ansinnen:

Das japanische Elektronik-Unternehmen Casio Computer verzeichnet einen um 24,9 % gesunkenen Umsatz im zweiten Geschäftsquartal des Geschäftsjahres 2010/11 gegenüber dem Vorjahresquartal: Consolidated Financial Summary. Der Umsatz von 86,94 Mrd. Yen (ca. 770 Mio. €) reicht auch nicht mehr an die erzielten Umsätze im ersten Quartal heran. Die Umsätze gehen Casio vor allem am heimischen Markt Japan mit – 34,7 % verloren. Insbesondere die Handy- und TFT-LCD-Umsätze sinken bei Casio Computer. Casio kann dennoch einen operativen Gewinn in Höhe von 2,8 Mrd. Yen (ca. 25 Mio. €) verbuchen. Ein Erfolg nach dem verlustbringenden Vorjahr, der den Anstrengungen zur Kostenreduzierung zuzuschreiben ist.

Der Geschäftsbereich „Consumer“, der u.a. die Digitalkameras enthält, erzielt 63,38 Mrd. Yen (ca. 561,5 Mio. €) Umsatz im zweiten Geschäftsquartal. Der operative Gewinn beträgt 3,04 Mrd. Yen (ca. 27 Mio. €). Casio Computer hat mit dem zweiten Geschäftsquartal das erste Geschäftshalbjahr 2010/11 abgeschlossen.

Unter der Leitstrategie „Digitization of art“ (Digitalisierung der Kunst) will sich Casio neue Geschäftsfelder erschließen. Unter diesem Motto soll die Neuentwicklung von Druckern, Digitalkameras und gänzlich neuen Geräten / Produkten stehen. Casio will, so der eigene Anspruch, die Geschichte der Digitalfotografie mit Produktmerkmalen wie „HDR Art“ im zweiten Geschäftshalbjahr umschreiben; erste Hoffnungsträgerin ist die Exilim EX-ZR10. Die Marke „Exilim“ soll weltweit gestärkt werden. Um die Wichtigkeit dieses Anliegens zu unterstreichen, liefert Casio weniger Zahlen in der Geschäftszahlen-Präsentation (PDF-Datei), als viel mehr auf sechs von fünfzehn Seiten Beispiele und Erläuterungen zu „HDR Art“.
 

 
Die anderen Geschäftsbereiche „System Equipment“ (u.a. Computer, Handy Terminals, Kartenzahlungsgeräte) und „Others“ (u.a. LCD) machen nur etwas mehr als jeweils 10 % des Gesamtumsatzes aus und können ebenfalls einen operativen Gewinn aufweisen. Für diejenigen, die sich wundern, dass der gesamte operative Gewinn geringer ausfällt als die Summe der einzelnen Spartengewinne: Wertberichtigungen verringern den unternehmensweiten operativen Gewinn.

Die Prognose für das laufenden Geschäftsjahr, das am 31. März 2011 endet, wird für den Geschäftsbereich „Consumer“ nach unten korrigiert. Der Spartenumsatz soll nun 282 Mrd. Yen (ca. 2,5 Mrd. €) betragen, davon entfallen auf die Digitalkameras 95 Mrd. Yen (ca. 842 Mio. €). Der operative Gewinn soll 21,7 Mrd. Yen (ca. 193 Mio. €) betragen. Die Gesamtprognose für das Unternehmen belässt Casio unverändert, weil der Geschäftsbereich „System equipment“ entsprechend dem Rückgang bei „Consumer“ zulegen soll.
 
 

 
Erläuterung zur Tabelle: Die Sparte „Consumer“ wird bis zum Geschäftsjahr 2009/10 als Untersparte des Geschäftsbereichs „Electronics“ geführt. Leider wird für „Consumer“ nicht der Gewinn veröffentlicht, sondern nur für den gesamten Geschäftsbereich. Unter „Electronics“ finden sich die Produktgruppen „Consumer, Timepieces, Mobile Network Solutions, System Equipment“. Mit dem Geschäftsjahr 2010/11 hat Casio die Geschäftsbereiche neu strukturiert. Der Bereich „Consumer“ wird seitdem als Kerngeschäftsbereich geführt, „System Equipment“ und „Mobile Network Solutions“ werden separiert.

(agün)