Weiblichkeit und Erotik, das sind zentrale Themen in den Arbeiten der amerikanischen Künstlerin Marilyn Minter. „Minters voyeuristische Halluzinationen“ sind jetzt in Hamburg zu sehen:

Marilyn Minter: Chewing Pink, 2008, C-Print
© Marilyn Minter. Courtesy Salon 94, New York
Marilyn Minter: Pink Bra (Pamela Anderson), 2007
C-Print 218 x 152 cm
© Marilyn Minter. Courtesy Salon 94, New York
Information der Deichtorhallen Hamburg:
Marilyn Minter
30. APRIL 12. JUNI 2011 SAMMLUNG FALCKENBERG, HARBURG
Erstmalig wird das Werk der amerikanischen Künstlerin Marilyn Minter (*1948) umfangreich in Deutschland vorgestellt. Ihre zwischen Malerei und Fotografie changierenden Werke haben oft die Darstellung von Erotik und Weiblichkeit zum Thema. Die hyperrealistischen Nahaufnahmen von scheinbar glamourösen Bildern, einschließlich Make-up-beladenen Lippen, Augen und Zehen untersuchen die zunehmende Trennung zwischen dem fiktiven, durch Medien und Werbung vermittelten Körperbild und dem realen Körper. In einer umfangreichen Werkserie von 2007 ist Pamela Anderson das Modell. Ausschnitte aus „Green Pink Cavier“ von Marilyn Minter wurden 2009 von Madonna als Bühnenhintergrund zu ihrer Welttournee „Sticky & Sweet“ genutzt.
In Marilyn Minters Arbeiten nimmt die komplexe Beziehung zwischen Körper, Fotografie und Malerei einen zentralen Stellenwert ein. Minter legt dabei die kulturellen Beklemmungen im Umgang mit Sexualität und Verlangen offen, die hyperrealistischen Aufnahmen von hochglanzpolierten Oberflächen und Körperpartien wirken verführerisch und verstörend zugleich. In der fragmentierten Darstellung von Lippen, Augen, Münder und Nacken stehen sich Dekadenz und Schönheit sowie die Abgründe und Faszination des Glamours gegenüber. Minters voyeuristische Halluzinationen erscheinen verlockend und gefährlich zugleich. Die Schönheit offenbart sich als brüchiges Konstrukt, bei der sich Sinnlichkeit und Selbstzerstörung nahe sind; Fleisch, Verlangen, Sexualität und Geschlechtermodelle erscheinen als kommerzielles Produkt. Darüber hinaus ist Minters Spiel mit den Klischees inszenierter Körperlichkeit ein Experiment, das ungewohnte Blickwinkel auf den abstrakten Schönheitskult aus Werbung und Mode ermöglicht.

Marilyn Minter: Chewing Green, 2008
C-Print 150 x 218 cm
© Marilyn Minter. Courtesy Salon 94, New York
Die 1948 in Shreveport, Louisiana, USA, geborene Marilyn Minter studierte an der University of Florida und an der Syracuse University. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, darunter im Museum of Modern Art, New York, der Galerie Thaddeus Ropac, Paris, dem Museum of Fine Arts, Boston und im San Francisco Museum of Modern Art. Marilyn Minter ist unter anderem in den Sammlungen des Guggenheim Museum, der Deutschen Bank, New York, dem Kunsthaus Museum, Zürich sowie dem Museum of Modern Art, New York, vertreten. Sie war Stipendiatin des Guggenheim Fellowship New York, der New York Foundation for the Arts und des Louis Comfort Tiffany Grants.

Marilyn Minter: Green Pink Caviar, 2008
Madonna Sticky & Sweet-Tour, Video
© Marilyn Minter. Courtesy Salon 94, New York
Marilyn Minter
30. April 12. Juni 2011
Deichtorhallen Hamburg – Sammlung Falckenberg
Phoenix Fabrikhallen
Wilstorfer Straße 71, Tor 2
21073 Hamburg – Harburg
Ausstellungsbesuch:
Der Besuch der Sammlung Falckenberg und der Sonderausstellungen ist nur im Rahmen von geführten Rundgängen möglich (Mittwoch 18:00 Uhr, Samstag 15:00 Uhr, Sonntag 12:00 und 14:00 Uhr). Eine Anmeldung ist erforderlich: Buchungssystem der Webseite, per Mail an besuch@sammlung-falckenberg.de, telefonisch unter 040 – 32 50 67 62.

Marilyn Minter: Chesire (Wangechi Mutu), 2011
enamel on metal 152 x 244 cm
© Marilyn Minter. Courtesy Salon 94, New York
(thoMas)
?
So etwas sollte man mal in deutschsprachigen Fotoforen hochladen!
Das würde sicher Verrisse ohne Ende geben!
War schon mal
[quote=Gast]So etwas sollte man mal in deutschsprachigen Fotoforen hochladen!
Das würde sicher Verrisse ohne Ende geben![/quote]
ein vielversprechender Beginn … 😎
Wieso?
Wenn Sie das irgendwo als Serie bringen, wird das zwar nicht jedem gefallen, aber durchaus Respekt ernten. Ein Einzelbild für sich allein bringts dabei halt einfach nicht…wie bei allen Serien.
mailyn minter und mehr
was man zu der ausstellung in der sammlung falckenberg noch wissen sollte. es gibt mehr für fotografie interessierte zu sehen, als diese farbarbeiten.
von marilyn minter beeindruckende fotos in schwarzweiss, die ihre mutter zeigen und zum teil in den selben räumen, fotografien
von lee friedlander (serie: little screens), larry clark (teile von tulsa und bikers) und noch einen beeindruckend grossen print,
der anfang der 70er jahre erstellt wurde, von “penny pictures display, 1936” von walker evans. wenn man schon in harburg ist, lohnt es sich noch in den hafen zu gehen: im harburger binnen hafen kann man die verbindung von moderner architektur und alter hafenstruktur erwandern oder bei einem café anschauen.
frieder blickle