Lyonel Feininger ist der Maler, sein Sohn Andreas Feininger der Fotograf. Das ist bekannt. Weniger bekannt ist, dass sich Lyonel Feininger von der Fotobegeisterung des Sohnes anstecken ließ:
Der deutsch-amerikanischen Künstler Lyonel Feininger (1871-1956) wandte sich, als er am Bauhaus lehrte, auch dem Medium der Fotografie zu, das er zuvor als zu mechanisch abgelehnt hatte. Inspiriert durch Laszlo Moholy-Nagy, aber auch durch die Fotobegeisterung seiner beiden Söhne Andreas und Theodore Lux, beschäftigte sich Feininger ab 1928 intensiver mit der Fotografie.

Lyonel Feininger: Bauhaus, 26. März 1929
Gelatinesilberabzug, 17,9 x 24 cm Harvard Art Museums / Busch-Reisinger Museum, Schenkung T. Lux Feininger. BR71.21.23
© VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Lyonel Feininger: Schönheitstrunkene, 1932
Gelatinesilberabzug, 17,9 x 23,9 cm Houghton Library, Harvard University, Schenkung T. Lux Feininger. MS Ger 146.4 (483)
© VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Lyonel Feininger: Eines der Fenster in meinem Turm, 1929-1931
Gelatinesilberabzug, 17,7 x 23,7 cm Houghton Library, Harvard University, Schenkung T. Lux Feininger. MS Ger 146.4 (394)
© VG Bild-Kunst, Bonn 2011
„Das Fotografieren hat mir das Sehen auf eine neue Art gesteigert.“
(Feininger in einem Brief an seine Frau Julia, 21.5.1929)
Feininger interessierten extreme Licht- und Witterungsverhältnisse, er experimentierte mit Doppelbelichtungen, unscharfen Einstellungen und gleißenden Lichtquellen. Jetzt sind 76 seiner Fotografien, vorwiegend aus der Dessauer Bauhauszeit und den Jahren im Exil stammend, zunächst in Berlin und dann in München zu sehen. Damit wird erstmals in Deutschland ein Einblick in diesen Werkbereich Feiningers möglich.
In der retrospektiven Doppelausstellung sind 77 Aquarelle und Zeichnungen sowie in einer separat konzipierten Schau 76 Fotografien Feiningers zu sehen. Ergänzt wird die Ausstellung durch vier seiner charakteristischen farbprismatischen Gemälde.

Lyonel Feininger: Ohne Titel (Dorf mit Kirche, vermutlich Umpferstedt), 9. Januar 1914
Farbstift, 20 x 16 cm Harvard Art Museums / Busch-Reisinger Museum, Nachlassschenkung William S. Lieberman, 2009.100.22
© VG Bild-Kunst, Bonn 2011
Ausstellung in Berlin:
Feininger aus Harvard. Zeichnungen, Aquarelle und Fotografien
26. Februar bis zum 15. Mai 2011
Staatliche Museen zu Berlin
Kulturforum Potsdamer Platz
Kupferstichkabinett
Eingang: Matthäikirchplatz
10785 Berlin-Tiergarten
Ausstellung in München:
Feininger aus Harvard. Zeichnungen, Aquarelle und Fotografien
2. Juni bis 17. Juli 2011
Graphische Sammlung München
Pinakothek der Moderne
Werke von Andreas Feininger werden derzeit im Stadtmuseum Münster gezeigt.
(thoMas)
Der Apfel
fiel gottlob weiter vom Stamm … 😎
Hätte mich auch gewundert,
Hätte mich auch gewundert, wenn ein Bauhäusler IRGENDWAS gut könnte.
Lyonel Feininger
Lyonel Feininger war ja auch mehr Grafiker als Photograph, darum ist die Zeichnung für mich
auch die gelungenste Arbeit.
Nichtsdestotrotz sind die Bilder für mich reizvoller als vieles sonst hier gezeigte.
Aber gut, über persönliche Vorlieben usw….. Sie wissen schon!
So wie
nicht alles Kunst ist, was Kunst sein will, so ist nicht alles erträglich was BAUHAUS hervorgebracht hat.
Über BAUHAUS darf man doch wirklich geteillter Meinung sein !
Vor einiger Zeit kommentierte Jemand die BAUHAUS-Idyllen als Auslöser der Grafittis, weil ohne, die Tristigkeit von BAUHAUS, zumindest in der Architektur, nicht zu ertragen ist.
Fotos
„Eines der Fenster in meinem Turm“
gefällt mir ausserordentlich gut. – Die künstlerische Kritik überlasse ich anderen.
MfG
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Wissen ist Macht.
[Francis Bacon, 1561 – 1626]
… halten?
Warum immer gleich so aggressiv, wenn’s nur um erkennbare Geldmache mit fragwürdiger Kunst geht? 😎
Achja
Achja,
das übliche Totschlagargument um auch wirlich jeden hier abgelassenen Sondermüll zu rechtfertigen.
fotografien von Lyonel Feininger
dies sind genau die art von fotos, die mir gut gefallen. er hält das fest, was er sieht. ob sie jetzt von einem „großen“ künstler sind, oder nicht, ist mir egal.
Hat denn einer der talibanösen Kommentatoren die
Ausstellung überhaupt gesehen?
Die Fotos werden dort gar nicht als alleinstehende KUNSTwerke gezeigt, sondern zeigen ganz gut die Inspiration und die Arbeitsweise des Malers und Grafikers Feininger.
Wenn man sich die Lichtstimmung der Fotos ansieht, erkennt man, daß er auch fotografisch versucht hat, mit dem Licht zu spielen. Daß es ihm nicht immer gut gelungen ist, erkennt man an den gezeigten Fotos.
Aber nicht Feininger stellt aus (er hat die Fotos soviel ich weiß nie ausgestellt), sondern irgendjemand stellt aus seinem Nachlaß aus, Feininger kann also nichts dazu.
Wenn man diese Fotos anschaut wie man Skizzen und Vorstudien anschaut und dann mit den ebenfalls ausgestellten Zeichnungen vergleicht — dann wird ein Schuh draus.
Und dann wird er ganz ruhig, der Kunsttaliban.
Was bliebe uns nicht alles erspart
würden sich diverse Nachfahren nicht aus finanziellen und/oder irrationalen Erwägungen heraus dazu berufen fühlen, die Hinterlassenschaften ihrer Vorfahren zu schänden … 😎
Design…… würde ich heute sagen.
Ob es mir gefällt? BAUHAUS ist ein bestimmtes Design, wie der verspielte Jugendstil oder Ähnliches. Dabei entstehen immer wieder recht ausgewogene Objekte die sich der IDEALEN Form annähern. Auf jeden Fall wird dem Betrachter nicht langweilig weil er sich damit beschäftigt.
Feininger? Personen die sich nicht wehren können angreifen? Man kann Kund tun das einem die Werke nicht gefallen, aber bitte mit etwas Respekt vor dem Lebenswerk der Person. Anstand sollte sein, schließlich konsumiert nicht jeder die Zeitung mit den großen Bildern.
Zum Thema
aus welchem Berufszweig ein Mensch kommt ist doch total schnurz.Kreativität ist kein Monopol der Akademiker.Alles ist Übungs- und vor allem Ansichtssache.
Zu dem darf man nicht vergessen zu welch einer Zeit diese Aufnahmen gemacht wurden. Vor fast hundert Jahren war der gesamte fotografische Workflow erheblich schwieriger und aufwändiger als heute!
freundliche Grüße,
Timo Schwaninger
Früher war alles schwieriger?
[quote=Gast]…
Vor fast hundert Jahren war der gesamte fotografische Workflow erheblich schwieriger und aufwändiger als heute!
freundliche Grüße,
Timo Schwaninger[/quote]
„Früher war mehr Lametta“ … 🙂
Mal im Ernst: SO wie Sie das hier machen, können Sie die Zeiten nicht vergleichen. Ich denke, das wissen Sie, andere und ich auch. Sie hatten es nur gerade vergessen – wie man eben schnell mal sagt: „Früher war… …“
MfG
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Wissen ist Macht.
[Francis Bacon, 1561 – 1626]