Simone Demandt, 1959 in Dortmund geboren, ist eine Fotokünstlerin, die stets bestrebt ist, gegen die vermeintlichen Sicherheiten des fotografischen Blicks anzugehen:
Der jetzt vorliegende Band „Simone Demandt. Turn round“ zeigt einen Überblick über Arbeiten und Serien, die in den vergangenen zehn Jahren entstanden sind. So unterschiedlich ihre Serien formal aussehen, so ähnlich ist die Botschaft: Das fotografische Bild soll verunsichern. „Meine Fotoarbeiten müssen mich selbst immer wieder neu überraschen“, sagt die in Baden-Baden lebende Simone Demandt. „Wenn sie mir fremd bleiben, empfinde ich es als wohltuend. Mein Fotoapparat ist mein schwierigster Freund“.
College Fenelon, Paris, 2003
Sammlung Paläontologie, Tübingen, 2007
Mit diesem hat sie etwa Schränke der Universität Tübingen fotografiert: Schauvitrinen und Hängeregistraturen, Solitäre im Raum, aber oft auch unspektakuläre Ausstattungsstücke und Gebrauchsmöbel. Ein Universitätsschrank ist ein Gehäuse für Wissen, doch noch mehr, wie die Fotografin anmerkt: „Der Schrank zeigt sich hermetisch verschlossen und freigiebig offen, geheimnisvoll und kompliziert. Der banale Gegenstand Schrank ist ein Akteur im Raum wie im Bild.“
Parfümeur Roland Tentunian, Karlsruhe, 2009
Eine andere Bildserie mit dem Titel „Dunkle Labore“ beschäftigt sich mit Laboren, die Demandt in Langzeitbelichtungen bei Nacht fotografiert hat: unheimliche Bilder hochtechnisierter Apparaturen, die Nachts ein eigenes Leben zu führen scheinen. Ein wenig unheimlich sind auch ihre Kinder-Porträts. „Kein Kinderspiel“ heißt die Serie, die durch eine zerkratzte Acrylglasscheibe fotografiert ist.
„Freude am Leben“ nennt sich eine andere mehrteilige Arbeit, die in Garagen, doch ohne Autos aufgenommen ist. „Mein Interesse gilt dem Konglomerat von Gegenständen und Geräten in Garagen, den Arrangements rund um den Platz fürs Auto, die die Anmutung von Rauminstallationen haben, die wie unter künstlerischen Gesichtspunkten geplant zu sein scheinen“, sagt Demandt. All diese Bilder versammelt nun ein Katalog. Ein inspirierendes Fotobuch.
(Marc Peschke)
Kunstverein Ludwigshafen, Arp Museum Bahnhof Rolandseck (Hrsg.)
Simone Demandt: Turn Round (bei amazon.de)
Texte von Barbara Auer, Heike Henze-Bange, Oliver Kornhoff, Johannes Meinhardt
Deutsch/Englisch. 144 Seiten. Gebunden
Verlag Hatje Cantz 2010
ISBN 978-3-7757-2611-5
€ 29,80
Ja
diese schwierige Beziehung ist durchaus sichtbar …
Bei Ihnen
gibt es sicherlich nichts, was nicht ganz, ganz einfach ist.
Er mag ja Kunst
Aber mit den Zitaten haben er und sein Vorschreiber auch aufgezeigt, wie Kunst zur Künstlichkeit verkommt.
Das Schlimme daran sind nicht die Selbsttherapien, denen sich manche “Künstler” in aller Öffentlichkeit unterziehen; sondern dass ein weitgehend phlegmatisches Publikum meint, dass dieser Selbstzweck die tiefere Bedeutung von Kunst sei.
Ist das wirklich eine Frage?
Von einem HiFi-Fan? Der sollte eigentlich wissen, dass Kunst aus gekonntem Handwerk erwächst. Oder sind die Hörgewohnheiten auch schon von MP3-Files korrumpiert?
Nee,
Kunst ist das, was man nicht kann. Wenn man’s kann, ist es keine Kunst mehr.
…
[quote=Der Faröer]und gesund, alles zu hassen, was man nicht versteht. Noch natürlicher und gesünder ist, das zu hassen, was man meint zu verstehen, über das man sich aber erheben kann.
Lieber guter Mann, Hass ist ein großes Wort und bei den meisten Menschen ist Kunst so beliebt wie geschnitten Brot. Sagen Sie deshalb doch lieber, warum Sie Kunst nicht mögen, anstatt für die “Menschen” zu sprechen.[/quote]
Junger Freund,
es ging hier nicht um mich – ich schrieb bewusst von “Menschen”. Das hat den Hintergrund, dass ich Leute persönlich kennengelernt habe (natürlich!), die mir unmissverständlich nahelegten, was sie von bestimmten Arten der “Künste” halten. Wir wollen jetzt aber nicht weiter darauf eingehen, denn dies kann eine sehr umfassende Diskussion werden, die hier nicht am richtigen Platz ist.
Ich bedaure, dass Sie hier etwas behaupten, was ich nicht gesagt, noch gemeint habe. Ich zitiere Sie: “Sagen Sie deshalb doch lieber, warum Sie Kunst nicht mögen…”
Bitte achten Sie doch besser auf den Inhalt Ihrer Worte, bevor Sie sich konkret äussern.
MfG
Gast schrieb:
Kunst ist
[quote=Gast]Kunst ist das, was man nicht kann. Wenn man’s kann, ist es keine Kunst mehr.[/quote]Nettes Bonmot.
Aber wenn hier jemand wirklich wissen will ob eines der gezeigten Fotos Kunst sind, einfach mal selbst probieren.
——————————
no_photo_please schrieb:
[quote=no_photo_please][quote=Gast]und das tut Diese offensichtlich. :-)[/quote]
So gesehen provoziert auch öffentliches Schei**en.
Was meinen Sie, wollen wir da hin? Ist es das, wonach sich der Mensch sehnt? (Im privaten Bereich mag das ein berechtigtes Bedürfnis sein, das will ich hier ausser Frage stellen.)
Und noch eine Frage: Ist jeder Individualmüll per se ein Kunstobjekt?
Ich bin froh, dass letztendlich nur Leute gute und beachtete Künstler werden, die es schaffen, bei dem, was sie öffentlich tun, auch eine Menge von Rezipienten positiv anzusprechen, als sie zu beleidigen, anzuöden und/oder abzustossen.
MfG
(PS: Weil hier oben die Frage in den Raum gestellt wurde, möchte ich sie aus MEINER Richtung beantworten: Ja, auch ich habe schon Sporthallen aus allen nur erdenklichen Winkel fotografiert. Doch zu mir sprachen nicht nur Sprossenleitern und Kletterstangen – perdauz, ich erklomm sie sogar selbst. Dumm nur, fällt mir da gerade ein, dass ich meine Kamera nicht mit hoch nahm… Oh, jetzt habe ich auch noch eine Idee verraten… )[/quote]
Contenance! Jetzt wirst Du aber albern!
Was willst Du hier eigentlich definieren?
Und wenn Du öffentlich scheißen willst und damit es wortwörtlich ausdrückst, gibt es bestimmt welche, die es als Kunst auffassen! 😉
Schlimmer finde ich, wenn Leute wie Du meinen, festlegen zu können, was erlaubte Kunst ist und was nicht.
Das hatten wir schon mal.
Lieber guter Mann,
ich habe Sie schon verstanden und wiederum absichtlich nicht verstanden. Ich finde es absolut ekelhaft, wie Sie Ihre Urteile und Vorurteile hinter einem von Ihnen behaupteten Volksempfinden verstecken.
Ich achte schon auf den “Inhalt meiner Worte”. Ich denke, Sie fühlen sich zwar unverstanden, aber ertappt.
Ich kann mit den Bildern von Frau Demandt auch nichts anfangen, aber aus mir strömt dehalb noch lange nicht so ein Schwall altbackener Vorurteile.
Wenn Sie einmal
nach Wien in den Schönbrunner Tiergarten kommen sollten, werden Sie sich dort mit einem Orang Utan konfrontiert sehen, dessen fotografische Ergebnisse auch schon als Kunst aus Affenhand abgefeiert wurden – und, ich meine mich zu entsinnen, auch käuflich erwerbbar sein dürften … 😎
Lieber junger Freund, ich darf doch hoffe ich auch so sagen, die Haltung der Menschen rührt aus ihren Erfahrungen, und diese sind halt keineswegs wertfrei (wozu uns der liebe Gott ja auch ein Hirn spendiert hat).
Die Welt ist schlecht und hier ist die Zentrale….
[quote=Gast]Thomas Ruff – es wird immer schlimmer. Einfach bei ebay den Namen eingeben und dann unscharfe Langweiler-Passbilder sehen. Das ist dann moderne Fotokunst. [quote=Gast]Neben Demand sollte man sich also auch Demandt merken, wenn man mal neue spannende Positionen in der Fotografie sucht. Tolle Arbeiten, die sich mit der gewollten und ungewollten Inszenierung und der Ästhetik des Alltäglichen beschäftigen. Wenn man die frühen (und inhaltlich sehr unterschiedlichen) Interieur-Arbeiten von Thomas Ruff und Jörg Sasse kennt und schätzt, finde ich, dass Frau Demandt das Thema auf eine ganz andere und spannende Art aufgreift und umsetzt. Danke für den Buchtipp![/quote][/quote]
Wie furchtbar, du hast es bestimmt nicht leicht. Bestimmt willst Du uns aber nicht sagen, was so richtige Fotokunst ist. Gemein. Finde ich nicht gut, das Du Gast uns so zappeln lässt!
Danke!
Bisher habe ich mir moderne Fotokunst im C/O-Berlin und gerne auch im Gropius-Bau angeschaut. Jetzt nicht mehr nötig: einfach bei Ebay den Namen eingeben, den mir ein übellauniger Forent im Internet nennt. Dafür muss ich auch keine Hose anziehen. Juhuu!
Manche Epigonen
von damals finden noch heute ihre Befriedigung ausschließlich im Gestank, den sie verbreiten, offen sichtlich …
Wahnsinn
Auf dieses Fotobuch hat die Welt gewartet!
Sphären
[quote=Lebualb][quote=no_photo_please]”„Der Schrank zeigt sich hermetisch verschlossen und freigiebig offen, geheimnisvoll und kompliziert. Der banale Gegenstand Schrank ist ein Akteur im Raum wie im Bild.“
Unglaublich.
MfG[/quote]
Unglaublich ist deine Engstirnigkeit. Du hast eine sehr einfache Auffassung von Kunst. Du tust mir leid. Du scheinst mir aber auch sehr einfach gestrickt zu sein.[/quote]
Allein schon durch Ihre respektlose Art, andere ungefragt zu duzen, besteht für mich keine Möglichkeit, mit Ihnen niveauvoll zu debattieren.
Erlernen Sie erstmal die Grundregeln anständigen Verhaltens, da haben Sie genug zu tun.
Besonders lächerlich wirkt ihre süffisante Art, die Ihr Unvermögen auch noch ins Rampenlicht stellt. Ist Ihnen das nicht peinlich?
MfG
Gast schrieb:
Provozieren?
[quote=Gast]Provozieren? Das soll reichen? Ich sehe lieber gute Bilder, gebe monatlich viel Geld für Fotobücher aus, aber dieses “Mängelexemplar” kommt nicht in meinen Bücherschrank: Langweiler-Fotos, garniert mit dusseligen Texten. Langsam begreifen viele Bürger, dass es nötig ist, insgesamt den Widerstand dagegen aufzubringen. Viele Städte klagen über die Finanznot, verplempern aber Steuermittel für “moderne Kunst”. Mitten in Halle steht ein Denkmal von Georg Friedrich Händel, in Weimar geben sich Goethe und Schiller die Hand. Diese Statuen haben sich bei den Einwohnern und Besuchern positiv in den Gedanken verfestigt. Es ist eine Freude, sie zu sehen. In Bochum rostet mitten in der Innenstadt hässlicher Stahlschrott von Sierra vor sich hin, von den frustrierten Bürgern als Toilettenersatz verwendet. In Gelsenkirchen verschandelt seit einigen Wochen ein 18 Meter hoher und wirklich sehr schlecht gearbeiteter “Hercules” das noch stehengebliebene Hauptgebäude der Zeche Nordstern. Dieses peinliche Teil trägt einen blauen Bart und besitzt nur einen Arm. Vermutlich war da gerade Mittagspause und danach “Feierabend”. Die zwei Millionen dafür gab eine Wohnungsbaufirma. Das werden die Euros bei Gelegenheit auf die Mieten umlegen, Herrn Lüpertz wird es freuen, er konnte munter abkassieren. Die Anwohner wurden nicht gefragt, warum auch? Die werden jetzt jeden Tag mit diesem peinlichen Teil konfrontiert. Ergo: Es gibt eine Minderheit, die für ihren Kunstmüll nur noch ein paar “Kunstsachverständige” finden müssen, die ihnen das finanzieren. In der Fotografie sieht`s nicht anders aus. Thomas Höpker hat sich auch ohne umscharfe Langweiler-Fotos im Illustrierten-Bereich etabliert, seine Bilder und Reportagen sind einfach sehenswert. Nur die Dilletanten, wegen ihrer fotografisch schlechten Leistung mit wenig Aussicht auf Job oder Honorar, machen dann “auf Kunst”. Dazu August Everding: Kunst kommt von Können und nicht von Wollen, sonst hieße es “Wulst!” [quote=Gast]und das tut Diese offensichtlich. :-)[/quote][/quote]
Gähn. Ein Sturm im Wasserglas.
Ditt
sind ja voll die 80er-Jahre-Vorurteile! Mein Schimpanse kann besser malen. Das es sowas noch gibt.
Re:
Bitte mehr davon, denn Ihr Kunstverständnis ist schlicht zum brüllen! 😀
odysseus schrieb:
Bitte
[quote=odysseus]Bitte mehr davon, denn Ihr Kunstverständnis ist schlicht zum brüllen! :D[/quote]
Na klar. Überhöhung ihres verirrten Ichs. Was ist denn ein richtiges Kunstverständnis?
Ausschuss
…und die Wühlkiste auch. [quote=Gast]Auf dieses Fotobuch hat die Welt gewartet![/quote]
🙂
„Mein Interesse gilt dem Konglomerat von Gegenständen und Geräten in Garagen, den Arrangements rund um den Platz fürs Auto, die die Anmutung von Rauminstallationen haben, die wie unter künstlerischen Gesichtspunkten geplant zu sein scheinen“
………. ja, nee ……is klar, ne 🙂
Ab in die Wühlkiste
Ein paar Schrottfotos, dazu hochgestochenes und schwer verständliches Gelaber, fertig ist das “Fotobuch der Künstlerin”. Bei nächster Gelegenheit in der Wühlkiste anzutreffen, für einen Euro!
Warum Menschen sogenannte Kunst hassen
“„Der Schrank zeigt sich hermetisch verschlossen und freigiebig offen, geheimnisvoll und kompliziert. Der banale Gegenstand Schrank ist ein Akteur im Raum wie im Bild.“
Unglaublich.
MfG
Die Betonung
liegt aber auf “sogenannte”. Echte Kunst ist eine Bereicherung, die ich nicht missen möchte.
Es ist nur natürlich
und gesund, alles zu hassen, was man nicht versteht. Noch natürlicher und gesünder ist, das zu hassen, was man meint zu verstehen, über das man sich aber erheben kann.
Lieber guter Mann, Hass ist ein großes Wort und bei den meisten Menschen ist Kunst so beliebt wie geschnitten Brot. Sagen Sie deshalb doch lieber, warum Sie Kunst nicht mögen, anstatt für die “Menschen” zu sprechen.
Passt schon.
[quote=no_photo_please]”„Der Schrank zeigt sich hermetisch verschlossen und freigiebig offen, geheimnisvoll und kompliziert. Der banale Gegenstand Schrank ist ein Akteur im Raum wie im Bild.“
Unglaublich.
MfG[/quote]
Unglaublich ist deine Engstirnigkeit. Du hast eine sehr einfache Auffassung von Kunst. Du tust mir leid. Du scheinst mir aber auch sehr einfach gestrickt zu sein.
Kunst
Die gute Frau Demandt beherrscht vor allem die Kunst, die banalsten/nichtssagendsten Aufnahmen schön zu reden… Und der Herr Peschke klatscht dabei auch noch in beide Hände! *kopfschüttel*
Gast schrieb: Die gute Frau
[quote=Gast]Die gute Frau Demandt beherrscht vor allem die Kunst, die banalsten/nichtssagendsten Aufnahmen schön zu reden… Und der Herr Peschke klatscht dabei auch noch in beide Hände! *kopfschüttel*[/quote]
Das ist nur dein subjektiver Eindruck. Gemerkt? Für dich banal. Für andere vielleicht schön, interessant. Zumindest habe ich von einem Gast auf Photoscala noch keinen Bildband im Handel entdecken können. Und wie definiert man eigentlich “Kunst”? Schwierig, oder?
Btw.: Hast Du schon alle 144 Seiten gesehen?
Kommt Kunst von
[quote=Gast]Die gute Frau Demandt beherrscht vor allem die Kunst, die banalsten/nichtssagendsten Aufnahmen schön zu reden… Und der Herr Peschke klatscht dabei auch noch in beide Hände! *kopfschüttel*[/quote]
Können oder Künstlich? Hm ich schwanke da manchmal!
Klatschen
[quote=Gast]Die gute Frau Demandt beherrscht vor allem die Kunst, die banalsten/nichtssagendsten Aufnahmen schön zu reden… Und der Herr Peschke klatscht dabei auch noch in beide Hände! *kopfschüttel*[/quote]
Da Sie das sagen: Das Schlimme ist (Ich arbeite selbst im künstlerischern Bereich und werde oft mit bestimmten “Künstlern” konfrontiert…), dass man sich gegen diese “Künste” nicht wehren kann, ausser sie zu ignorieren. Andererseits hat man es im Alltag ja oft genug mit Erscheinungen zu tun, die einem ungefragt ins Gesicht wehen – und seien es nur die Duftnoten ungewaschener Leute… Da kann man sich ja auch nicht wehren, als eben wegzugehen…
MfG
Kunst darf provozieren
und das tut Diese offensichtlich. 🙂
Gast schrieb:
und das tut
[quote=Gast]und das tut Diese offensichtlich. :-)[/quote]
Ist doch schön, oder!? 😉 Finde ich gut!
Provokation
[quote=Gast]und das tut Diese offensichtlich. :-)[/quote]
So gesehen provoziert auch öffentliches Schei**en.
Was meinen Sie, wollen wir da hin? Ist es das, wonach sich der Mensch sehnt? (Im privaten Bereich mag das ein berechtigtes Bedürfnis sein, das will ich hier ausser Frage stellen.)
Und noch eine Frage: Ist jeder Individualmüll per se ein Kunstobjekt?
Ich bin froh, dass letztendlich nur Leute gute und beachtete Künstler werden, die es schaffen, bei dem, was sie öffentlich tun, auch eine Menge von Rezipienten positiv anzusprechen, als sie zu beleidigen, anzuöden und/oder abzustossen.
MfG
(PS: Weil hier oben die Frage in den Raum gestellt wurde, möchte ich sie aus MEINER Richtung beantworten: Ja, auch ich habe schon Sporthallen aus allen nur erdenklichen Winkeln fotografiert. Doch zu mir sprachen nicht nur Sprossenleitern und Kletterstangen – perdauz, ich erklomm sie sogar selbst. Dumm nur, fällt mir da gerade ein, dass ich meine Kamera nicht mit hoch nahm… Oh, jetzt habe ich auch noch eine Idee verraten… )
Kunstmüll
Provozieren? Das soll reichen? Ich sehe lieber gute Bilder, gebe monatlich viel Geld für Fotobücher aus, aber dieses “Mängelexemplar” kommt nicht in meinen Bücherschrank: Langweiler-Fotos, garniert mit dusseligen Texten. Langsam begreifen viele Bürger, dass es nötig ist, insgesamt den Widerstand dagegen aufzubringen. Viele Städte klagen über die Finanznot, verplempern aber Steuermittel für “moderne Kunst”. Mitten in Halle steht ein Denkmal von Georg Friedrich Händel, in Weimar geben sich Goethe und Schiller die Hand. Diese Statuen haben sich bei den Einwohnern und Besuchern positiv in den Gedanken verfestigt. Es ist eine Freude, sie zu sehen. In Bochum rostet mitten in der Innenstadt hässlicher Stahlschrott von Sierra vor sich hin, von den frustrierten Bürgern als Toilettenersatz verwendet. In Gelsenkirchen verschandelt seit einigen Wochen ein 18 Meter hoher und wirklich sehr schlecht gearbeiteter “Hercules” das noch stehengebliebene Hauptgebäude der Zeche Nordstern. Dieses peinliche Teil trägt einen blauen Bart und besitzt nur einen Arm. Vermutlich war da gerade Mittagspause und danach “Feierabend”. Die zwei Millionen dafür gab eine Wohnungsbaufirma. Das werden die Euros bei Gelegenheit auf die Mieten umlegen, Herrn Lüpertz wird es freuen, er konnte munter abkassieren. Die Anwohner wurden nicht gefragt, warum auch? Die werden jetzt jeden Tag mit diesem peinlichen Teil konfrontiert. Ergo: Es gibt eine Minderheit, die für ihren Kunstmüll nur noch ein paar “Kunstsachverständige” finden müssen, die ihnen das finanzieren. In der Fotografie sieht`s nicht anders aus. Thomas Höpker hat sich auch ohne umscharfe Langweiler-Fotos im Illustrierten-Bereich etabliert, seine Bilder und Reportagen sind einfach sehenswert. Nur die Dilletanten, wegen ihrer fotografisch schlechten Leistung mit wenig Aussicht auf Job oder Honorar, machen dann “auf Kunst”. Dazu August Everding: Kunst kommt von Können und nicht von Wollen, sonst hieße es “Wulst!” [quote=Gast]und das tut Diese offensichtlich. :-)[/quote]
“Mein Fotoapparat ist mein
“Mein Fotoapparat ist mein schwierigster Freund”
Ist Eh klar, Frauen haben selten Ahnung von Fotoapparaten – macht aber nix, da das Verständnis von Kameratechnik höchstens 5% des Bilderfolges ausmacht und sich immer ein Macker findet bei dem sie lernen kann…
Ich beneide Lebenskünstler, die 10 Kloschüsseln in einem Austellungsraum installieren lassen und dafür das 100fache kassieren wie ein Klempner. Diese Kunst der Vermarktung beherrschen nur sehr wenige ( Aussehen , Aura, Marktpsychologie, Selbstbewußtsein – all das könnt Ihr z.B. nicht an der Fototheke kaufen…)
Diese selten anzutreffende Kunst der Vermarktung weckt unter anderem den hier angesprochenen Haß – weil kaum einer dazu in der Lage ist. Die meisten “Künstler” übrigens auch nicht.
Der Rolleiflexer
Allegorie
[quote=Gast]”Mein Fotoapparat ist mein schwierigster Freund”
Ist Eh klar, Frauen haben selten Ahnung von Fotoapparaten – macht aber nix, da das Verständnis von Kameratechnik höchstens 5% des Bilderfolges ausmacht und sich immer ein Macker findet bei dem sie lernen kann…
Ich beneide Lebenskünstler, die 10 Kloschüsseln in einem Austellungsraum installieren lassen und dafür das 100fache kassieren wie ein Klempner. Diese Kunst der Vermarktung beherrschen nur sehr wenige ( Aussehen , Aura, Marktpsychologie, Selbstbewußtsein – all das könnt Ihr z.B. nicht an der Fototheke kaufen…)
Diese selten anzutreffende Kunst der Vermarktung weckt unter anderem den hier angesprochenen Haß – weil kaum einer dazu in der Lage ist. Die meisten “Künstler” übrigens auch nicht.
Der Rolleiflexer[/quote]
Ihre Allegorie mit den Kloschüsseln etc. hat mir ausnehmend gut gefallen. 🙂
Und dem Vermarktungsvorwurf schliesse ich mich gern an. Passt ja auch zu einer Gesellschaftsform, in der das Geld an erster, der Mensch an anderer Stelle steht.
MfG
Top!
Neben Demand sollte man sich also auch Demandt merken, wenn man mal neue spannende Positionen in der Fotografie sucht. Tolle Arbeiten, die sich mit der gewollten und ungewollten Inszenierung und der Ästhetik des Alltäglichen beschäftigen. Wenn man die frühen (und inhaltlich sehr unterschiedlichen) Interieur-Arbeiten von Thomas Ruff und Jörg Sasse kennt und schätzt, finde ich, dass Frau Demandt das Thema auf eine ganz andere und spannende Art aufgreift und umsetzt. Danke für den Buchtipp!
Die Ästhetik der Langeweile
Ja, die “gewollte und ungewollte Inszenierung” und die “Ästhetik des Alltäglichen”. Ja, also echt. Jetzt sehe ich das auch viel deutlicher: Diese Schränke auf dem Flur in dieser surrealen Einsamkeit, die nicht fliehen können aus der Enge der Realität – und erst einmal der Basketballkorb in der Turnhalle in seiner vorherbestimmten Wirklichkeit, er steht auch für die Einsamkeit des Individuums in den Metropolen – oder so ähnlich – auch wirklich beeindruckend (kicher), wie Frau Demandt dieses schwierige Motiv in ein packendes “Sujet” umgewandelt hat. Das sind doch wirklich “spannende Positionen (schnarch) in der Fotografie.” Bitte nicht noch mehr davon. Jedes nicht bedruckte Papier hilft der Umwelt. [quote=Gast]Neben Demand sollte man sich also auch Demandt merken, wenn man mal neue spannende Positionen in der Fotografie sucht. Tolle Arbeiten, die sich mit der gewollten und ungewollten Inszenierung und der Ästhetik des Alltäglichen beschäftigen. Wenn man die frühen (und inhaltlich sehr unterschiedlichen) Interieur-Arbeiten von Thomas Ruff und Jörg Sasse kennt und schätzt, finde ich, dass Frau Demandt das Thema auf eine ganz andere und spannende Art aufgreift und umsetzt. Danke für den Buchtipp![/quote]
Nein Danke
Thomas Ruff – es wird immer schlimmer. Einfach bei ebay den Namen eingeben und dann unscharfe Langweiler-Passbilder sehen. Das ist dann moderne Fotokunst. [quote=Gast]Neben Demand sollte man sich also auch Demandt merken, wenn man mal neue spannende Positionen in der Fotografie sucht. Tolle Arbeiten, die sich mit der gewollten und ungewollten Inszenierung und der Ästhetik des Alltäglichen beschäftigen. Wenn man die frühen (und inhaltlich sehr unterschiedlichen) Interieur-Arbeiten von Thomas Ruff und Jörg Sasse kennt und schätzt, finde ich, dass Frau Demandt das Thema auf eine ganz andere und spannende Art aufgreift und umsetzt. Danke für den Buchtipp![/quote]