Gleichsam aus der Portokasse finanzierte der japanische Konzern Panasonic die Übernahmen des kleineren ehemaligen Konkurrenten Sanyo Electric und des Tochterunternehmens Panasonic Electric Works. Beide Komplettübernahmen sind so gut wie abgeschlossen eingeplantes, zusätzliches Finanzierungskapital erwies sich als unnötig:
Panasonic meldet die geglückte Komplettübernahme der Tochterunternehmen Sanyo Electric und Panasonic Electric Works per 6. Oktober 2010 und hat bald auch die vollständige Kontrolle über beide Unternehmen vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre auf einer außerordentlichen Aktionärsversammlung im März 2011. Der Konzern verfügt nunmehr über eine Aktienmehrheit von 80,98 % bei Sanyo (vor dem Aktienkaufangebot 50,19 % – siehe auch Sanyo unter Kontrolle von Panasonic) und 83,93 % bei Panasonic Electric Works.
Gleichzeitig gibt Panasonic bekannt, dass eine Vorausregistrierung (shelf registration*) zur Ausgabe neuer Panasonic-Aktien in Japan zurückgezogen wird. Diese Vorausregistrierung in Höhe von 500 Mrd. Yen (ca. 4,34 Mrd. €) hatte Panasonic im Juli dieses Jahres angemeldet, um die nach der Sanyo-Übernahme geschröpfte Kasse wieder füllen zu können. Nach Prüfung der Ergebnisse der Übernahmeofferten verzichtet Panasonic auf diese Kapitalerhöhung.
(agün)
*Vorausregistrierung (shelf registration): Dabei handelt es sich um eine Vorabgenehmigung der Börsenaufsichtsbehörde mit einer festgelegten Laufzeit, hier zur Ausgabe neuer Aktien; damit das börsennotierte Unternehmen bei Bedarf und günstigen Marktbedingungen schnell und ohne bürokratische Hürden Neuemissionen vornehmen kann.