Foto: thoMasEin paar Stunden konnte ich schon erste Hand an sie legen, an Fujifilms FinePix Real 3D W3. Hier erste Eindrücke und Ausführungen zur 3D-Fotografie:

Fujifilm gehört zu den Unternehmen, die schon sehr früh Großseriengeräte für den jetzt erst so richtig anlaufenden 3D-Hype vorgestellt haben. So zeigte das japanische Unternehmen das erste 3D-taugliche Digitalkamerasystem des Hauses auf der photokina 2008, um es dann im Juli 2009 vorzustellen bzw. einzuführen: Fujifilms „FinePix REAL 3D System“ wird real. Just eben nun hat Fujfilm die FinePix Real 3D W3 vorgestellt, und die kann gegenüber der FinePix Real 3D W1 doch ein paar Argumente mehr pro 3D-Fotografie (und 3D-Film, denn stereofilmen kann sie auch) ins Feld führen.

Da ist einerseits der kamerainterne Monitor, der 3,5 Zoll misst und 1150k Bildpunkte (dots) hat (W1: 2,8 Zoll, 230k dots). Der Monitor der Neuen ist damit sichtlich besser und das dreidimensionale Bild (und auch der 3D-Film) ist sehr gut zu sehen. Das dürfte es dem Fotohändler etwas einfacher machen, die Kamera zu verkaufen, sieht der Interessent doch gleich, was ihm da geboten wird. Wobei Fujifilm sagt, dass sich die 3D W1 über den Erwartungen verkauft habe – man habe konservativ geordert und hätte mehr verkaufen können. Dennoch, der alte Monitor hatte eher den „Wackelbildcharakter“ (nicht immer war das dreidimensionale Bild sofort gut zu erkennen), der neue hat den nicht.
 

Foto der FinePix Real 3D W3 von Fujifilm
 
 
Foto der Rückseite der FinePix Real 3D W3

 
Der zweite Vorzug, und der dürfte noch schwerer wiegen, ist die Tatsache, dass sich Fujifilm keine großen Gedanken mehr um die Ausgabe der Fotos und Filme machen muss. Computermonitore und Fernsehgeräte werden zunehmend 3D-fähig und die Bildinhalte der 3D W3 können laut Fujifilm auf allen aktuellen 3D-fähigen Geräten mit HDMI-Anschluss gezeigt werden. Folgerichtig läuft der 3D-Bilderrahmen V1 aus dem Real 3D System auch aus. Besitzer der W1 haben mit Fujifilms Kartenlesegerät HDP-L1 mit HDMI-Anschluss die Möglichkeit, ihre 3D-Daten auszugeben.

3D-Prints lassen sich entweder unter www.fujifilmreal3d.com bestellen, oder demnächst auch beim Fotohandel vor Ort ordern. Fujifilm hat dafür das Kiosksystem „3D Printer“ – hausintern auch liebevoll „R2D2“ getauft – entwickelt.
 

Foto: thoMas

Stellen Sie sich das mal in 3D vor ….
 
 
Foto: thoMas

… dann sieht das etwa so aus (Sie sehen ein räumliches Bild, wenn Sie eine Rot-Grün-Brille aufsetzen).

 
Im Anaglyphen-Verfahren (rot-grün Bilder) schließlich lassen sich die 3D-Ergebnisse auf jedem Farb-Bildanzeigegerät, Monitor oder TV, betrachten – und das farbig und gar nicht mal so schlecht (wobei allerdings manche mit dieser Art der Darstellung gar nicht zurechtkommen). Zumindest für eine Erst-Prüfung der Ergebnisse ist das ein probater Weg. Ganz grundsätzlich stehen den 3D-Daten alle möglichen Spielereien und auch ernsthafte Anwendungen und Konvertierungen zur Verfügung: Fotos legt die 3D W3 im Format „MPO“ ab, Filme im Format „3D AVI Video“. Beides sind jeweils Container, die die Stereo-Daten enthalten. Im Fall von Fotos liegen also in der MPO-Datei die beiden JPEGs fürs rechte und linke Auge, gleiches gilt sinngemäß für „3D AVI Video“ bzw. die Stereofilme.

Mit geeigneter Software – die u.a. auch als Freeware zur Verfügung steht – können diese Daten gelesen und in beliebige andere Formate bzw. Stereo-Sichtverfahren konvertiert werden. Siehe z.B. den StereoPhoto Maker für Windows. Die Szene blüht und gedeiht.

Was nun die Kamera 3D W3 angeht, dazu siehe zunächst einmal Dreidimensionale Foto- und Film-Erlebnisse: FinePix REAL 3D W3; dort finden sich die Beschreibung und die Technischen Daten.

Fotos und Filme macht die 3D W3 mit dem Stereo-Objektiv 3,7-4,2/35-105 mm (entspr. Kleinbild) und zwei 10-Megapixel-Sensoren. Wobei die Digitalkompakte natürlich auch wie eine ganz normale 2D-Kamera genutzt werden kann: Parallel zu jeder MPO-Datei wird immer auch ein JPEG gespeichert.

Doch das ganz große Aha-Erlebnis, das ist die Stereofotografie und -filmerei mit der 3D W3: Schon auf dem kleinen Monitor der große Spaß, und mit allen Möglichkeiten, seine Fotos und Filme dreidimensional zu zeigen.

Das macht Laune.

(thoMas)
 

Nachtrag (18.8.2010; 22:15 Uhr): Farb-Anaglyphenbild eingefügt.