Wissenschaftler des Instituts für Computergraphik der Technischen Universität Braunschweig haben eine Software entwickelt, die die Auflösung von digitalen Fotos erheblich erhöhen kann – Mittel dazu ist die bildübergreifende Interpolation:

Pressemitteilung des Instituts für Computergraphik der TU Braunschweig:

TU Braunschweig: Foto-Zoom – verbesserte Detailauflösung von Digitalfotos

Belieblig viele Aufnahmen machen, die Fotos sofort betrachten und eine hohe Qualität erzielen – die digitale Fotografie kann vieles, doch eines kann sie noch nicht: Beliebig in Fotos hineinzoomen, denn die Auflösung der Kamera ist begrenzt. Wissenschaftler des Instituts für Computergraphik der Technischen Universität Braunschweig haben eine Software entwickelt, die neue Möglichkeiten eröffnet und die Auflösung von digitalen Fotos erheblich erhöht.

Fotografieren, kann heutzutage jeder. Doch nicht jedes Motiv kann aus der Nähe aufgenommen werden. Zuhause am Bildschirm stellt der Nutzer fest, dass Details im Hintergrund beim Heranzoomen „verpixelt“ und nicht mehr zu erkennen sind.

Die Braunschweiger Wissenschaftler haben eine Lösung für das Problem gefunden. Das Programm verwendet zusätzliche Informationen aus ähnlichen Bildern, um Details besser darzustellen. Als Zusatzmaterial können andere Urlaubsbilder oder Aufnahmen aus Fotoarchiven wie „Flickr“ dienen, die sich der Anwender zusammenstellen kann.

Liegt kein zusätzliches Bildmaterial vor, kann die Software je nach Bildvorlage auch Bildregionen im gleichen Foto zur Verbesserung weniger aufgelöster Bildinhalte verwenden. Bei einem Foto einer Baumallee kann die Auflösung der Bäume im Hintergrund mittels Bildinformationen der Bäume im Vordergrund berechnet und erhöht werden.
 

Foto-Vergleich TU Braunschweig

Das Programm der Braunschweiger Wissenschaftler verbessert die Auflösung, so dass die Bildinhalte nach dem Zoomen noch zu erkennen sind (oben).
Bei der Originalvorlage ist wegen der begrenzten Auflösung der Kamera das Bild beim digitalen Zoom nicht mehr zu erkennen (unten).

 
Diese Entwicklung ist nicht nur für Hobbyfotografen interessant: Der Algorithmus kann zukünftig auch Informationen für hochauflösende Texturen in Computer- und Video-Spielen liefern, um diese optisch ansprechender und realistischer zu gestalten. Die Forscher sind dabei, das Verfahren weiter zu optimieren.

Bei dem Forschungsprojekt arbeiten die beiden Wissenschaftler der TU Braunschweig Martin Eisemann und Marcus Magnor mit dem Max Planck Institut für Informatik in Saarbrücken und der französischen Universität ParisTech zusammen. Die Forscher stellten ihre Forschungsergebnisse auf der Graphics Interface 2010 vom 31. Mai bis 2. Juni in Ottawa, Kanada, vor.
 

(thoMas)