Dank nachträglicher digitaler Autokorrektur in der Phocus-Software will Hasselblad die Bildqualität der Aufnahmen mit (alten) Zeiss-Objektiven und dem Digitalrückteil CFV-39 (für „analoge“ Hasselblad-Kameras) „nochmals steigern“ und „auch kleinste Fehler“ korrigieren können:
Über Hasselblads Digitalrückteil CFV-39, das an praktisch jede Hasselblad passt, die seit 1957 gebaut wurde, haben wir ja bereits berichtet: Alte Hasselblad neu belebt: Digitalrückteil CFV-39 – dort ist u.a. auch Genaueres zur Kompatibilität der verschiedenen Modelle nachzulesen. Nun nennt Hasselblad weitere Details, wobei insbesondere jene zur Software-Korrektur der Aufnahmen neu sind:
Pressemitteilung von Hasselblad:
Kopenhagen, 19. August 2009
Hasselblad verbessert die Bildqualität der Zeiss-Objektive mit dem neuen digitalen Rückteil CFV-39 für die Hasselblad V-Serie
Das neue digitale Rückteil CFV-39 wurde in Design und Funktion speziell an die legendären V-Kameras angepasst, die es im Handumdrehen in leistungsfähige Digitalkameras verwandelt. Das CFV-39 bietet im traditionellen, quadratischen Bildformat eine Auflösung von 29, im rechteckigen Bildformat sogar von 39 Megapixeln. Damit können Besitzer einer Hasselblad V-Kamera die Qualität der legendären Zeiss-Objektive des V-Systems voll ausschöpfen. Gemeinsam mit dem CFV-39 führt Hasselblad erstmals die digitale Autokorrektur (DAC) für das V-System ein, mit der sich die Abbildungsleistung der Objektive mit Hilfe der Hasselblad Phocus-Software nochmals steigern lässt.
Der Bildsensor des CFV-39 ist mit 36,7 mal 49 Millimetern mehr als doppelt so groß wie ein Kleinbild- Vollformatsensor. Bereits im quadratischen Format, das sich über die Optionen jederzeit auswählen lässt, bietet er mit 29 Megapixeln (5412 x 5412) eine sehr hohe Auflösung. Auch, wenn das Bild im quadratischen Modus aufgenommen wurde, kann der Fotograf bei der Nachbearbeitung in Phocus die quadratische Bildmaske verschieben oder ganz löschen, so dass auf Wunsch die volle Auflösung von 39 Megapixeln im 4 zu 3-Format (7212 x 5412) zur Verfügung steht. Die spezielle Suchereinstellscheibe zum CFV-39 zeigt beide Bildformate.
Erstmals ist nun auch die digitale Autokorrektur (Digital Auto Correction, DAC) für Zeiss-Objektive möglich. Gibt der Fotograf den Typ des genutzten Objektivs, Blende und Aufnahmeabstand an, ist die Hasselblad Phocus-Software bei der Bildgenerierung in der Lage, nicht zuletzt im Nahbereich die Abbildungsleistung der Objektive nochmals zu steigern und auch kleinste Fehler zu korrigieren. Dieses in der H-Serie bereits seit Jahren stetig weiter entwickelte Verfahren bewährt sich nun auch für die V-Serie. Besitzern einer digitalen H-Kamera mit CF-Objektivadapter steht dieses Feature übrigens ab sofort ebenfalls zur Verfügung.
Das CFV-39 kann einfach statt des Filmmagazins an alle seit 1957 produzierten V-Kameras angesetzt werden und Bilder wahlweise auf einer CF-Karte abgelegt oder über eine Firewire-Verbindung und die Phocus-Software vom Rechner aus gesteuert werden. Das Hasselblad Rohdatenformat 3FR speichert effizient und sicher außer dem Bild einen vollständigen Satz Metadaten. 3FR-Dateien können direkt in Bildbearbeitungssoftwares wie Adobe Photoshop CS4 oder Apple Aperture geöffnet sowie ohne Umwege in das Adobe Digital Negative-Format (DNG) umgewandelt werden. Hasselblads Phocus-Software bürgt mit DAC und der Hasselblad Natural Color Solution, die mit nur einem speziell angepassten Farbprofil für maximale Farbtreue sorgt, für die optimale Bildqualität.
Das digitale Rückteil CFV-39 für die Hasselblad V-Serie ist für 9.990 Euro im Fachhandel erhältlich.
(thoMas)
Hasselblad korregiert Zeiss-Objektive
Sorry, aber ich halte diese Aussage für ein unverschämte Frechheit!
Nur ein Schritt wäre für Hasselblad zu tun,
aber es wäre ein Meilenstein für die Fotografenwelt:
Brint einen 6×6-Sensor heraus!
Ihr hab die Kameras in großen Stückzahlen schon bei den Anwendern.
Die verfügbare Objektivpalette ist umfangreicher als alles, was Leica je für die S2 anbieten wird. Und die Akzeptanz ist dank moderater Gebrauchtpreise anhaltend erstklassig.
Ihr hättet auf einen Schlag die digitalen und die analogen Anhänger auf Eurer Seite.
Die Benutzer von Fachkameras würden Euch als sichere Kunden treu bleiben, weil der V-Anschluß die einzige universelle Schnittstelle für wirklich jede Fachkamera ist.
Mit einem Schritt wäre Hasselblad wieder Hasselblad! Ihr wäret das sine qua non der professionellen Fotografie.
(Klar werden sie das nicht tun. Aber von einer besseren Welt träumen wird man doch wohl dürfen?)
Gast schrieb:
aber es wäre
[quote=Gast]aber es wäre ein Meilenstein für die Fotografenwelt:
Brint einen 6×6-Sensor heraus!
Ihr hab die Kameras in großen Stückzahlen schon bei den Anwendern.
Die verfügbare Objektivpalette ist umfangreicher als alles, was Leica je für die S2 anbieten wird. Und die Akzeptanz ist dank moderater Gebrauchtpreise anhaltend erstklassig.
Ihr hättet auf einen Schlag die digitalen und die analogen Anhänger auf Eurer Seite.
Die Benutzer von Fachkameras würden Euch als sichere Kunden treu bleiben, weil der V-Anschluß die einzige universelle Schnittstelle für wirklich jede Fachkamera ist.
Mit einem Schritt wäre Hasselblad wieder Hasselblad! Ihr wäret das sine qua non der professionellen Fotografie.
(Klar werden sie das nicht tun. Aber von einer besseren Welt träumen wird man doch wohl dürfen?)[/quote]
Man will ja Neues verkaufen, dass gebrauchte Geraffel ist da völlig uninteressant!
Gegen die Rolleiflex Hy 6 sieht jede Habla sowieso ganz schön alt aus, egal aus welchem Jahrhundert!
Das wäre der Renner
[quote=Gast]aber es wäre ein Meilenstein für die Fotografenwelt:
Brint einen 6×6-Sensor heraus!
……[/quote]
Absolut einverstanden, außer dass man bringt mit ‘g’ schreibt ;)))
Mir würden allerdings auch 55x55mm reichen 😉
Also Spaß beiseite: ein quadratischer Sensor mit 55x55mm mit rund 40MPx wäre perfekt. Dann bleiben 40mm Brennweite auch 40mm. Ich bin froh, nicht der Einzige zu sein, dem das Quadrat besser gefällt als 2:3 oder 3:4 Seitenverhältnis.
Hallo, Hasselblad?!?
Es gibt da draussen eine Menge Hasselblad verrückter Fotografen. Die Interessieren sich nicht für DAC und Co. Wer noch den alten «Würfel» in die Hand nimmt – so etwa auch ich –, der fotografiert meistens auch noch mit Film. Anstatt irgendwelche Pseudoneuerungen einzuführen, wäre es mal endlich Zeit für einen Nachfolger der H-Reihe, ganz im Geiste der Ur-Hasselblad; und der sollte natürlich einen echten quadratischen Sensor an Bord haben. Wenn Leica bei Kodak Sensoren nach Wunschmassen ordern kann – siehe S2 – dann wird dies Hasselblad wohl auch können. Auf meiner Wunschliste wäre da noch eine Neuauflage der FlexBody. Wenn man mit so einer gearbeitet hat, kann man nicht verstehen, weshalb Hasselblad die Produktion wieder eingestellt hat. Eine gebrauchte FlexBody zu ergattern kommt einen Sechser im Lotto gleich – denn wer so eine hat, gibt sie nie wieder her. Verständlich.
odysseus schrieb:
Es gibt
[quote=odysseus]Es gibt da draussen eine Menge Hasselblad verrückter Fotografen. Die Interessieren sich nicht für DAC und Co. Wer noch den alten «Würfel» in die Hand nimmt – so etwa auch ich –, der fotografiert meistens auch noch mit Film. Anstatt irgendwelche Pseudoneuerungen einzuführen, wäre es mal endlich Zeit für einen Nachfolger der H-Reihe, ganz im Geiste der Ur-Hasselblad; und der sollte natürlich einen echten quadratischen Sensor an Bord haben. Wenn Leica bei Kodak Sensoren nach Wunschmassen ordern kann – siehe S2 – dann wird dies Hasselblad wohl auch können. Auf meiner Wunschliste wäre da noch eine Neuauflage der FlexBody. Wenn man mit so einer gearbeitet hat, kann man nicht verstehen, weshalb Hasselblad die Produktion wieder eingestellt hat. Eine gebrauchte FlexBody zu ergattern kommt einen Sechser im Lotto gleich – denn wer so eine hat, gibt sie nie wieder her. Verständlich.[/quote]
Was natürlich nicht stimmt…
http://cgi.ebay.de/Hasselblad-FLEXBODY-Kit-IMMACULATE_W0QQitemZ380152206245QQcmdZViewItemQQptZUK_Photography_Film_Cameras_ET?hash=item5882d653a5&_trksid=p3286.m63.l1177
http://cgi.ebay.de/Hasselblad-Flexbody_W0QQitemZ370247116861QQcmdZViewItemQQptZLH_DefaultDomain_0?hash=item563472a83d&_trksid=p3286.c0.m14
Gute Idee
Eine lange Formatseite von 49mm finde ich schon sehr gut, wenn man sich klar macht, daß 6×6 ja nur 5,5×5,5 ist.
Bekannte Fehler durch Software zu korrigieren (Stichword Apo-korrektur), ist ja nichts schlechtes. Wenn jetzt der Preis noch auf um die 8.000,00 Euro inkl.MwSt. absacken würde, könnte man bestimmt so manches Rückteil verkaufen. Angesichts der techn. Entwicklung und des schnellen Wertverlust bei Digitalausstattung, möchte ich nicht mehr dafür bezahlen.
Eingabe der Objektivdaten?
Eines würde mich noch interessieren: kann man die Ojektivdaten (also Brennweite, Offenblende, eingestellte Blende und eingestellte Entfernung) per Menüfunktionen gleich am Rückteil editieren, oder muss der Fotograf diese Daten seperat notieren, damit er sie später am PC zur Verfügung hat?
Ansonsten finde ich es fantastisch, dass Hasselblad es von Haus aus ermöglicht, alle Altsysteme ab Baujahr 1957 in Digitalkameras umzubauen. Das nenne ich ein kundenfreundliches System!
Einfach nur schade,
dass der bewährte Hasselbladwürfel keine zeitgemäße Fotsetzung erfährt – und damit das digitale Mittelformat ein wenig um das Beste stirbt, was man sich zu Analogzeiten gönnen konnte.
Dass die alten Objektive nun eine digitale Aufwertung erfahren, ist wohl zu begrüßen – zeugt aber auch vielleicht von einem Hauch schlechten Gewissens darüber, bei den jahrzehntelangen Nutzern des Hasselbladsystems ziemlich in der Schuld zu stehen …