Sony hat zwei Wege zur Kapitalbeschaffung im Visier. Zum einen werden Industrieanleihen ausgegeben, zum anderen sollen die Verkaufspreise für bestimmte Produkte in Europa steigen:

Sony teilt in einer Pressemitteilung mit, dass ungesicherte Schuldverschreibungen (unsecured bonds) ausgegeben werden. Diese „unsecured bonds“ sollen Anlegern in drei Chargen mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 37,5 Mrd. Yen (ca. 300,8 Mio. €) offeriert werden. Es handelt sich dabei um festverzinsliche Wertpapiere, die nicht mit einem Pfandrecht, einer Grundschuld, einer Hypothek o.ä. gesichert sind. Sony haftet im Rahmen des Vermögens und mit seinem „guten“ Namen. Hier kann unter Umständen ein Risiko für den Anleger, zum Beispiel bei Insolvenz des Emittenten, bestehen. Die Sony-Bonds werden nicht in den Vereinigten Staaten und nicht für US-Bürger angeboten. Der zugesicherte Zinssatz liegt je nach Laufzeit zwischen 1,165 % und 2,004 %. Die Ausgabe von Schuldverschreibungen dient vor allem der langfristigen Kapitalbeschaffung. Bekanntlich zieren sich die Banken derzeit, aufgrund der Refinanzierungsprobleme untereinander, größere Investitionen durch Kreditvergabe an die Unternehmen zu unterstützen. (Canon hat just mitgeteilt, einen Werksneubau für die Produktion von Digitalkameras verschieben zu wollen.)

Das Wallstreet Journal meldet zudem, dass Sony im nächsten Monat die Verkaufspreise einiger Produkte in Europa erhöhen will. Die Absätze in Europa generiert Sony vor allem im High-End-Produktbereich. Zwischenzeitlich hat sich Europa zum Hauptabsatzmarkt für Sony entwickelt. Daher spürt Sony die Auswirkungen der ungünstigen Wechselkurs-Entwicklung Yen-Euro (fast 25 % hat der Yen gegenüber dem Euro an Wert gewonnen) und den Preisverfall bei Digitalkameras besonders deutlich. Konkurrent Samsung hingegen wird die Preise, sofern nur der Wechselkurs ein Kriterium ist, dank des schwachen Won halten können.

(agün)