Besucher der Olympischen Spiele in Beijing dürfen eine ganze Reihe Gegenstände nicht in die Stadien bringen. Darunter Waffen, Glasflaschen, Stöcke – und „professionelle Kameras“:
Was genau darunter zu verstehen ist, sagt die Vorschrift auf der offiziellen Webseite nicht genau. Auch unter Punkt 5.1.6 der Karten-Verkaufsbedingungen wird jegliche „unautorisierte professionelle Fotoausrüstung“ untersagt, ohne genauer zu spezifizieren, was damit gemeint ist. Man kann aber davon ausgehen, dass das vor allem Spiegelreflexkameras (und solche, die so aussehen, möglicherweise) betrifft. Begründet wird der ungewöhnliche Schritt der Offiziellen damit, dass den anderen Zuschauern die Sicht nicht versperrt werden solle.
Entdeckt haben diese Einschränkung diverse amerikanische Online-Präsenzen; eine der ersten dürfte PopPhoto.com gewesen sein: SLR Cameras Only With Olympic Credentials.
(thoMas)
so what?
warum sollte es in china anders als bei uns sein? mittlerweile wird einem als „nicht akkreditierten fotografen“ ja schon bei jedem popeligen provinzkonzert der zutritt erschwert/verweigert, wenn man eine kamera mitführt, die „aussieht“ wie eine „professionelle“ kamera oder so als könne man damit „professionelle“ fotos machen. die bewertung obliegt i.d.R. dem „fachpersonal“, das den eintritt regelt…
so what?
Gast schrieb:
mittlerweile
[quote=Gast]mittlerweile wird einem als „nicht akkreditierten fotografen“ ja schon bei jedem popeligen provinzkonzert der zutritt erschwert/verweigert, wenn man eine kamera mitführt, die „aussieht“ wie eine „professionelle“ kamera oder so als könne man damit „professionelle“ fotos machen.[/quote]
Das ist mir noch nie passiert, bei ungefähr 300 Konzerten aus der Independent-Szene, welche verdammt groß ist. Darunter waren zwar die meisten Konzerte akkridetiert, aber nie wurde ich danach gefragt – und das unabhängig von der Größe der Veranstaltung.
Neben all den anderen abstrusen Vorkommnissen rund um die Olympiade in China ist diese Meldung hier wohl die absolut harmloseste und vor allem auch denkbarste gewesen.
Selbst die großen Medienanstalten dürfen während der Spiele nicht ohne Regierungsabgesandten filmen, Interviews nehmen/geben, oder überhaupt irgendwie frei berichten.
Grüße vom Musikexpress
Entgegen aller berechtigten Kritik
an den Veranstaltern und dem Gastland. Das Verbot „professioneller Foto- und Videoausrüstung“ ist eigentlich nicht unüblich bei derartigen Veranstaltungen. Bei Konzerten ist oft sogar „nichtprofessionelles Equipment“ verboten.
Rod
Rechte aller Art – Nur Unrecht
… es ist ist eigentlich mehr als überfällig, dass der IOC den Chinesen die Philosophie und die Regeln der Olympischen Spiele mit Nachdruck und Forderungen klar macht. Aber dieser besagte hat auch bloss die Dollarzeichen im Visier und kneift die Arschbacken zusammen.
Shame on you
Die spinnen die Chinesen
In Zeiten, wo auch eine TZ5 im Hemendentaschenformat, die man niemals als professionelle Kamera spezifieren kann, astreine 9MP bei 280mm-KB abliefert, ist das wohl a Bisserl dämlitsch!
Der Hintergrund ist ja wohl klar, nämlich dass keine Bilder von irgendwelchen Protest-Transparenten in der A-Presse auftauchen, aber wenn schon vorgenannte Kamera für jedes Hochglanzmagazin noch mit gecropten 800mm ausreicht, ist das relativ sinnbefreit!
Interessant dürfte hingegen das Fotofachwissen der 12.000 chinesischen Kontrolleure am Eingang sein, wenn einem einer von diesen dann die uralte 2MP-Bridge abgenommen hat weil sie so proffesionel aussahe, während der andere die 400D mit 2,8/70-200IS vom Zuschauer nebendran noch als Amateurkamera durchgehen lies, weil’s ja keine 1er ist!
no worries
[quote=Gast]…während der andere die 400D mit 2,8/70-200IS vom Zuschauer nebendran noch als Amateurkamera durchgehen lies, weil’s ja keine 1er ist!
[/quote]
dazu würd ich mir keine sorgen machen, weil der andere eine 400d mit irgendwas garantiert auch nicht durchgehen lässt.
Gast schrieb:
[quote=Gast]…
Interessant dürfte hingegen das Fotofachwissen der 12.000 chinesischen Kontrolleure am Eingang sein, wenn einem einer von diesen dann die uralte 2MP-Bridge abgenommen hat weil sie so proffesionel aussahe, während der andere die 400D mit 2,8/70-200IS vom Zuschauer nebendran noch als Amateurkamera durchgehen lies, weil’s ja keine 1er ist!
[/quote]
Das Fotowissen der chin. Kontrolleure wird ähnlich geballt auftreten, wie das deutscher…
Zu beobachten auf jedem größeren Event in Deutschland.
Generell ist es gängige Praxis, daß man auch in D diverse Dinge z.B. nicht in ein Konzert hinein nehmen darf. Und auch keine Ton- und Bildaufzeichnungsgeräte. Nachzulesen u.a. auf nahezu jedem Konzertticket.
Das hat aber nicht allzuviel mit den Menschenrechtsverletzungen, Zensur etc. in China zu tun.
Aus ethischen und moralischen Gründen hätte man die Olympischen Spiele niemals nach China geben dürfen. Aber Ethik und Moral haben immer schon gegen monetäre Interessen den Kürzeren gezogen.
Jawoll 🙂
Du hast vollkommen recht, im Forum haben Deine Bilder mit der 300mm Westentaschenkamera jeden überzeugt.
Ich vermeide einfach alle Events an denen ich meine DSLR nicht mitschleppen kann, verpasst habe ich dadurch noch nichts.
Viele Grüße nach Stuttgart
Leben verboten !
Warum geht denn überhaupt jemand zu diesen „China Propaganda Spielen“, mit oder ohne Kamera. Erinnert mich an 1936 in Berlin. h.
Rede Heinrich Manns auf der Konferenz zur Verteidigung der Olympischen Idee am 6. und 7. Juni 1936 in Paris
„Ein Regime, das sich stützt auf Zwangsarbeit und Massenversklavung; ein Regime, das den Krieg vorbereitet und nur durch verlogene Propaganda existiert, wie soll ein solches Regime den friedlichen Sport und freiheitlichen Sportler respektieren? Glauben Sie mir, diejenigen der internationalen Sportler, die nach Berlin gehen, werden dort nichts anderes sein als Gladiatoren, Gefangene und Spaßmacher eines Diktators, der sich bereits als Herr dieser Welt fühlt.“
Der Weg ins Ungewisse
Man kann es auch so sehen.
Die Machhaber in China haben aus der Geschichte der Sowiet-Union gelernt.
Anstatt erst alleinig die Wirtschaft auf feste Beine zu stellen wurde die Sowiet-Union von Michael Gorbatschow auch kulturell geöffnet. Aufklärung an 2 Fronten und an der wirtschaftlichen zuwenig systematisch.
Das schlimme ist eigentlich jeder Weg forderte seine Opfer und die Schuldigen, wenn man davon sprechen mag sind schon lange tod (Stalin, Mao, …).
Die heutigen Machthaber haben keine Angst auf Verfolgungswahn wie Stalin beruhend sondern haben Angst vor dem Chaos, vor dem Versagen der Wirtschafts-Reformen, etc..
China will viel in wenig Zeit erreichen.
Laßt uns eher alle dafür beten, daß China sich dabei nicht übernimmt, denn nur dann verschwindet auch Zwangsarbeit und Zwangsumsiedlungen.
Man sollte davon ausgehen, daß man im Erfolg der Olympischen Spiele und anderen wichtigen Meilensteinen nicht der Welt zeigen wird, daß man in allen Belangen auf dem richtigen Weg ist und einfach so weiter macht wie bisher.
Viele werden froh sein, daß man es geschafft hat. Es kann sein, daß China nach den Olympischen Spielen eine Phase des in sich gehens erlebt und selbstkritisch aus sich selbst heraus die kulturellen Reformen anpackt.
China selbst weiß besser wie diese Reformen aussehen müßen.
Wir Westler sollten China nicht erzählen was Sie tun müssen. Wir können und müßen helfen.
Dh. viele private Aufnahmen…
…aus einer zB. LUMIX DMC-FZ28 oder zB. Olympus SP-570 UZ und offizielle keine aus einer 1000D, 450D, 40D, etc..
Was lehrt uns das?
Hast Du die Kohle für eine D-SLR und gehst gerne auf Events dann seih nicht so dumm und weigere Dich nicht weiter eine wie von Dir selbst benannte Winzling-Sensor-Knipse mit Gummi-Zoom zu bedienen.
Fotos machen oder keine machen.
In Anbetracht der wesentlich kritischeren Reglementierungen und Einschränkungen die sonst noch so vorherrschen geht das mit den Fotoapparaten definitiv unter und ist für eine Liste von Kritikpunkten irrelevant.
Daß man nicht mit einer D3 und einem 200-400 drauf anrücken kann dürfte jeder verstehen und selbst darunter wird es schwer ein Auge zu zu drücken. Umso klarer dürfte einem werden wie weit das mit dem sog. „prof. Equipement für Konzerte“ geht. Am besten eine Nikon F3 HP mit dem großen Motorwinder und das 4/200-400 AiS EDIF drauf mit zum Konzert schleppen. So wird man garantiert mit Equipement reingelassen.
Richtig so!!!
Nicht, dass da noch jemand abgeschossen wird mit ner Kamera, in diesem komischen China, daaaa!
Prima, dann kann ich meine Kamera ja mitnehmen.
Zum Glück habe ich nicht ins professionelle 1,333 System investiert, da wäre ich jetzt ganz schön angeschissen – beste Bildqualität, aber leider nicht erlaubt.
So mit meiner D300 schenkt mir der Ordner höchstens ein mitleidiges Lächeln und winkt mich schnell weiter…
Hüben wie Drüben
Also wenn es um Versperrung der Sicht geht muss ich mein 500mm Objektiv wohl daheim lassen, müssen 300mm halt auch mal reichen. Zur Not als DO Objektiv.
Hmm, ob die Chinesen mit sich reden lassen? Wohl kaum mehr als die Filzer (Böse könnte man auch Stasi sagen) an den deutschen Stadien.
Durfte man hier bei der WM auch nicht. Hab mich aber geärgert als ich Leute mit 70-300 Objektiven rumlaufen sah, natürlich weil meins zuhause lag. So konnte man wenigstens das Spiel genießen 🙂
Ich hoffe auch nicht dass das Recht am eigenen Foto für jedermann im Grundgesetz verankert wird.
Nicht sehr streng
Ich war gestern beim Turmspringen und da hatten sehr viele Zuschauer Spiegelreflexkameras dabei, auch Einstellige. Es hat den Anschein, dass diese Kameras nun doch zugelassen sind, da man sonst eine beträchtliche Anzal der Zuschauer aussperren müßte.