Foto der Lumix DMC-LX3Ich hatte kurz Gelegenheit, die LX3 von Panasonic auszuprobieren, die sich mit ihrem lichtstarken Weitwinkelzoom Leica DC Vario-Summicron 2,0-2,8/24-60 mm (entspr. Kleinbild) und dem nicht eben geringen Preis von um die 500 Euro sehr speziell positioniert. Die Frage ist, ob ambitionierte Weitwinkelfotografen mit ihr glücklich werden können:

Bei der Vorstellung der Herbstneuheiten hatte Panasonic auch die neuen Kameras im Gepäck und es war einen Vormittag lang möglich, damit zu fotografieren. Besonderes Interesse weckte natürlich die Lumix LX3 und wer nicht schnell war bei der Ausgabe der Testkameras hatte das Nachsehen. So wie ich. Doch dank der vielen netten Kollegen durfte ich immer mal wieder eine andere LX3 benutzen, in die ich dann meine Speicherkarte einsetzte. Was zwar ein wenig unbequem war, aber im Nachhinein auch zu der Erkenntnis führte, dass die Kamera ausgereift zu sein scheint: Installiert war auf allen vier Kameras, die ich nutzte, Firmwareversion 1.0 und alle machten vergleichbar gute Fotos.
 

Foto der Lumix DMC-LX3 mit Aufstecksucher DMW-VF1

Lumix DMC-LX3 mit Aufstecksucher DMW-VF1

 
Die LX3 (10 Megapixel) hat ein Weitwinkelzoom „Leica DC Vario-Summicron 2,0-2,8/24-60 mm“ (entspr. Kleinbild) – ist also eine ausgesprochene Weitwinkelkamera und nichts für Tele-Liebhaber. Wer eine universelle Kamera sucht, ist mit einem Zoombereich um 28-150/200 Millimeter sicher besser bedient. Eine so spezielle, dabei mit rund 500 Euro nicht eben billige, Kamera wendet sich gezielt an jene, die viel aufs Foto nehmen wollen und die die großen Bildwinkel auch beherrschen (lernen wollen).

Verarbeitung und Haptik (das „Anfassgefühl“) sind sehr gut und mir gefällt auch das Äußere der LX3 ganz ausgezeichnet. Was die inneren Werte angeht, gibt sich Panasonic überzeugt von der Qualität der Kamera und textet in der englischen Pressemeldung: Unprecedented Picture Quality in the History of Digital Compact Camera (frei übersetzt: bislang beispiellose Bildqualität). Doch sehen wir selbst:
 

Foto thoMas

(Klick aufs Bild! – aber Achtung, die Datei ist rund 4 MB groß)

Aufnahmedaten: Programmautomatik; Brennweite 24 mm (entspr. Kleinbild), Blende 2,8, 1/400 s, ISO 80. Nicht nachträglich bearbeitet. Fotografiert mit einem Vorserienmodell.

 
Dieses Weitwinkelzoom vermag zu begeistern: Das obige Beispiel zeigt überraschend gleichmäßige Schärfe und Helligkeit übers gesamte Bildfeld. Nur geringer Schärfeabfall zu den Randbereichen hin. Helligkeitsabfall vermag ich gar keinen zu erkennen (was aber in dem Beispiel mit vier hellen Bildecken so verwunderlich auch wieder nicht ist). Umwerfend gut: Wir sehen die erwartete (und optisch-physikalisch bedingte) leichte Verzerrung zu den Bildrändern hin (siehe die beiden Herrschaften links unten) – eine tonnen- oder kissenförmige Verzeichnung allerdings fehlt sichtlich – allen Respekt den Konstrukteuren. Auch mit Gegen- und Streulicht kommt das Weitwinkelzoom sehr gut zurecht: Die Sonne links oben, etwas außerhalb des Bildfeldes, „blüht“ zwar ein wenig ins Bild hinein (siehe Blooming), mindert aber den Bildkontrast nur lokal. Und das ohne Gegenlichtblende.
 

Foto thoMas

(Klick aufs Bild! – aber Achtung, die Datei ist rund 4 MB groß)

Aufnahmedaten: Zeitautomatik; Brennweite 24 mm (entspr. Kleinbild), Blende 3,2, 1/1600 s, ISO 80. Nicht nachträglich bearbeitet. Fotografiert mit einem Vorserienmodell.

 
Hier ein Pixelzähler-Bildbeispiel: Über die Häuserreihe in Bildmitte z.B. lässt sich die Schärfe zwischen Bildmitte und -rand vergleichen.

Die Beispielaufnahmen sind JPEGs, entstanden mit der Programm- bzw. Zeitautomatik. Ambitionierte seien darauf hingewiesen, dass die LX3 neben der Programm- auch Zeit- und Blendenautomatik sowie die manuelle Belichtung beherrscht und dass sie auch Aufnahmen im RAW-Format erlaubt (drei Aufnahmen in Folge mit 2,5 B/s) – mehr zu Ausstattung und Daten der Kamera siehe Für Weitwinkel-Liebhaber: Panasonic Lumix DMC-LX3.

Foto der Lumix LX3 mit Weitwinkelkonverter DMW-LW46

Den Weitwinkelkonverter DMW-LW46, der die Brennweite auf 18 mm (entspr. Kleinbild) verkürzt, konnte ich nicht fotografierend, sondern nur anschauungshalber ausprobieren. Damit er genutzt werden kann, muss zunächst der Objektivadapter DMW-LA4 montiert werden – das ist ein Tubus über dem Zoomobjektiv, auf den der Weitwinkelkonverter passt. Mittels eines Menüeintrags wird die LX3 über den Einsatz des Konverters unterrichtet – Zoomen ist dann nicht mehr möglich, soweit ich das feststellen konnte.

Kurzes Fazit nach kurzer Zeit mit der Kamera: So soll eine Weitwinkel-Kompakte sein! Es macht Spaß, sie in die Hand zu nehmen, sie macht Freude beim Fotografieren, und um die technische Qualität der Fotos muss man sich mit ihr in Händen offensichtlich auch keinerlei Sorgen machen.

(thoMas)
 

Nachtrag (22.7.2008): Aufnahmedaten beim zweiten Bildbeispiel korrigiert: Die Aufnahme enstand nicht mit der Programmautomatik, sondern mit der Zeitautomatik. Der zweitfolgende Absatz wurde entsprechend ergänzt.

Mittlerweile sind auch weitere Beispielfotos online:

Sample images LX3 (Panasonic-Seite)
Panasonic Lumix DMC-LX3 preview with image samples – wobei bei „Sample 1“ ein Effekt „gain control“ zugeschaltet war und „Sample 3“ – naja.
Panasonic Lumix DMC-LX3 First Thoughts – mit ersten Bildbeispielen der Filmeffekte (DigitalCameraReview)
Panasonic Lumix DMC-LX3 – bei flickr gibt es bereits eine LX3-Gruppierung
 

Nachtrag #2 (23.7.2008): Der Hinweis fehlte unbedingt: Die Aufnahmen enstanden mit Vorserienmodellen, die nicht zu 100% den endgültigen Spezifiaktionen entsprechen – entsprechend wurden die Aufnahmedaten ergänzt.