Mit drei neuartigen Linsen – DSA, EDA und SHR – will Olympus einen Durchbruch „für perfekte Bilder und flexible Bildgestaltung“ erzielt haben. Das Unternehmen setzt die Linsen bereits in einigen digitalen Kompaktkameras ein:
Olympus-Presseinformation:
Innovative Lösungen für technologische Herausforderungen
Neue Olympus Linsen für noch perfektere Bildergebnisse
Hamburg, Februar 2008 – Olympus hat drei neue Arten von Linsen entwickelt und damit wieder einmal Standards gesetzt: DSA- (Dual Super Aspherical lens), EDA- (Extra-low Dispersion Aspherical lens) und SHR- (Super High Refractive index lens) Linsen bedeuten einen Durchbruch für perfekte Bilder und flexible Bildgestaltung. Olympus gehört mit seinem wegweisenden Know-how zu den führenden Herstellern von optischen und digitalen Produkten.
Aufbau des Objektivs der µ 1020
Die neuen Linsentypen sind das Ergebnis einer kontinuierlichen Weiterentwicklung mit innovativen Lösungsansätzen und High-Tech-Präzision. Sie werden die heutige und künftige Bauweise optischer Elemente entscheidend beeinflussen und gleichzeitig neue Fortschritte im Kameradesign einleiten.
Olympus gehören einige der modernsten Produktionsstätten der Welt, in denen neben Kameras auch medizinische Geräte wie Endoskope und Mikroskope hergestellt werden. Modernste Forschung und Entwicklung in diesen Werken erlauben es Olympus, Linsen zu entwickeln, deren Herstellung zuvor undenkbar war.
DSA (Dual Super Aspherical lens)
Bei dem neuen DSA- (Dual Super Aspherical) Linsenelement hat Olympus das scheinbar Unmögliche erreicht – eine gebogene Linse, die im Zentrum dünner ist als am Rand. Sie verbindet einen besonders hohen Brechungsindex mit der Fähigkeit, Aberrationen auszugleichen. Zuvor konnte eine derart hohe Auflösung nur durch eine Kombination aus mehreren konventionellen Linsen erzielt werden.
EDA (Extra-low Dispersion Aspherical lens)
Trifft Licht auf eine Kameralinse, wird dieses durch die spezielle Form der Linse gebrochen und in die Farben des Regenbogens zerlegt. Da die Farben unterschiedliche Wellenlängen haben, können sie nicht gleichzeitig auf derselben Ebene fokussiert werden. Das hat negative Auswirkungen auf die Schärfe und Farben eines Bildes. Bei der EDA (Extra-low Dispersion Aspherical lens) nutzt Olympus ED-Glas, um dieses klassische Problem zu lösen und chromatische Aberrationen zugunsten einer außergewöhnlichen fotografischen Leistung zu minimieren.
In der Vergangenheit galt die Produktion von asphärischen Oberflächen durch Formungsverfahren auf ED-Linsen als unmöglich, da deren Oberfläche extrem empfindlich ist und während der Verarbeitung leicht bricht. Um dieses Problem zu lösen, hat Olympus eine ultrapräzise Kühlungsmethode entwickelt, die verhindert, dass die Linse beim graduellen Abkühlen nach der Herstellung durch einen Temperaturschock bricht. Die Abkühlung muss bei dieser neuen Technologie dreimal so präzise erfolgen wie bei bisherigen Methoden. Konventionelle Ultraschallreinigung kann die Oberflächen von ED-Linsen ebenfalls beschädigen. Deshalb hat Olympus ein spezielles Reinigungssystem entwickelt, das eine präzisere Oberfläche garantiert und sicherstellt, dass die Linse nicht beschädigt wird. Mittels dieser neuen Technologien lassen sich EDA-Linsen nun auch im Formungsverfahren herstellen.
SHR (Super High Refractive index lens)
Es handelt sich hierbei um ein extrem dünnes und besonders lichtbrechendes Linsenelement, das auf der gesamten Oberfläche denselben Lichtbrechungsfaktor gewährleistet. Trotz Krümmung sorgt das Element für hohe Schärfe bis an die Bildränder, denn das Licht wird gleichmäßig weitergeleitet und gewährleistet so eine gleichmäßige Bildqualität.
Die neuen Linsentypen kommen in den aktuellsten Kompaktkameras von Olympus zum Einsatz. Innovationen wie das phänomenale 20-fach-Zoom der SP-570 UZ, die 7-fach-Zoomobjektive in den ultraschlanken Modellen µ 1010 und µ 1020 oder das 3,6-fach-Zoom der µ 1030 SW sind nur einige Beispiele dafür, wie diese wegweisenden optischen Technologien den Markt erobern.
(thoMas)
Schön wär’s,
wenn Olympus ebenso viel Genie auf die Übersetzung des Pressetextes ins Deutsche aufwenden würde.
hat Olympus das scheinbar Unmögliche erreicht – eine gebogene Linse, die im Zentrum dünner ist als am Rand.
Also eine Konkavlinse? Auf der auch schon das Galileische Teleskop seit ein paar Jahrhunderten beruht?
Es handelt sich hierbei um […] besonders lichtbrechendes Linsenelement
Was ist denn besonders lichtbrechend, bitteschön? Vielleicht besonders stark lichtbrechend? Oder mit anomaler Teildispersion?
Ein kleiner Tip: Wenn ich nicht richtig erklären kann, wie toll meine Ingenieure sind, dann wird auch niemand beeindruckt sein.
Und dann war die Pressemeldung teurer als ein brauchbarer Übersetzer.
Mein ich auch
mir kam das ganze auch irgendwie Spansich vor, obwohl ich Laie bin. Aber trotzdem realistisch genug um zu checken, was Marketing ist was nicht. Von daher, wahrscheinlich hast du Recht. Viele schöne Worte und nur wenig dahinter.
Ja seltsame Texte sind das
Hat wohl keiner in Hamburg gegengelesen vor der Veröffentlichung.
Peinlich so eine Presseinformation.
OhWeh
Na, schlechte Laune?
Kann ja sein, dass der Übersetzer das nicht ganz so wortmächtig hin gekriegt hat. Aber das Prinzip scheint mir trotz allem schon klar zu sein. Dass Olympus als einer der Technikschmieden für Optik, Mechanik und Elektronik in der Lage ist, besondere Objetive zu bauen. Und dass dafür Verfahren eingesetzt werden, die u.U. bei anderen Herstellern noch nicht im Einsatz sind. Ich kann mich an eine Meldung (war das hier?) erinnern, die auf das Thema Linsenabkühlung eingegangen ist. Und dass es dafür sehr innovative Verfahren gibt, die es erlauben, ganz andere Linsentypen als bisher zu gießen. Es scheint so, dass das jetzt u. a. bei Olympus schön langsam in entsprechende Produkte einmündet. Wobei ich bei aller Liebe und trotz allem die extremen Zooms nicht für eine besondere Referenz ansehe. Da wäre mir persönlich ein geringverzeichnendes, mit einer relativ geringen Fokusrange ausgestattetes, mit großer Anfangsöffung versehenes Zoomobjektiv, das möglichst flach baut, lieber. Wobei mir natürlich schon klar ist, dass die große Mehrzahl der Fotografen eher nach der “Wahnsinnskanone” giert. Und Olympus auf diesen Markt reagieren muss.
Ob nun gut oder schlecht übersetzt: Es ist ein Marketing-Text
Man kann vieles als technologischen Durchbruch verkaufen. Gerade japanische Unternehmen aus der Unterhaltungselektronik- und Consumer-Photo-Sparte tun sich hier seit Jahrzehnten immer wieder hervor. Sehr oft ist es alter Wein in neuen Schläuchen. Clever ist es natürlich trotzdem. Schließlich geht es bei allem ums Verkaufen der eigenen Produkte und der Abgrenzung von der Konkurrenz.
Abgrenzung von der Konkurrenz tut bei Olympus auch Not. Mit dem Four-Thirds-System hat man zwar einen mutigen Schritt mit einem neuen völlig neuen Standard gemacht, man droht aber auch angesichts des Pixel-Rennens und des sich abzeichnenden Vollformat-24×36-Trends im Feld der digitalen Spiegelreflexkameras gegenüber den Mitbewerbern ins Hintertreffen zu geraten. Im Bereich der digitalen Kompaktkameras sind die Gewinnmargen in den vergangenen stetig dahingeschmolzen. Wenn sich Olympus nun mit “Linsen für perfekte Bildergebnisse” aus dem Fenster lehnt, dann spielt hier sicherlich auch eine Rolle, dass man mit eigenen Highlights gegenhalten und potenziellen Käufern ein “eigenes” Wohlfühl-Argument liefern will. Gleichzeitig freuen sich auch Börsianer immer über vermeintliche Innovationen, selbst wenn sie sie inhaltlich gar nicht wirklich verstehen.
Das, was Olympus hier präsentiert ist alles längst bekannt: Asphären finden sich in unterschiedlicher Qualität in der Mehrzahl aller heute neu vorgestellten Objektive. Die Grundlagen der Theorie zur Beherrschung von Abbildungsfehlern mithilfe von Asphären gehen dabei bereits auf Dr. Ernst Abbe (bei Carl Zeiss, 19. Jahrhundert) zurück. Auch optische Gläser mit anomaler Teildispersion sind längst bekannt und keineswegs von Olympus erdacht. Ebenso wenig ist die systematische, über Stunden und Tage ausgedehnte Abkühlung optischer Gläser nach dem Schmelz-/ Gieß-/ Pressvorgang neu. Es ist sogar schlicht und ergreifend eine Standardprozedur bei der Erzeugung optischer Gläser. Ein ebenfalls technologisch alter Hut sind Refraktions-Optiken. Sie sind ebenfalls lange bekannt und kein Kind der Entwicklungsingenieure bei Olympus. Ihr Einsatz hat aber nicht nur Vorteile. In Canons EF 70-300 DO “sorgen” sie zwar für eine relativ kurze Bauform, gleichzeitig aber auch für eine eher unterdurchschnittliche Abbildungsleitung und ein unansehnliches Bokeh. In einigen festbrennweitigen Teleobjektiven des selben Herstellers machen sie sich hingegen sehr gut.
Wenn Olympus nun alle diese Technologien einsetzt, um “bessere” Objektive zu bauen und dieses Versprechen dann auch wirklich im Bild sichtbar eingelöst wird, ist es sehr zu begrüßen. Aber das aufgeregte Gehabe in dieser Pressemitteilung ist es einmal mehr nicht wert.
Gast schrieb:
Wobei mir
[quote=Gast]Wobei mir natürlich schon klar ist, dass die große Mehrzahl der Fotografen eher nach der “Wahnsinnskanone” giert. Und Olympus auf diesen Markt reagieren muss.[/quote]
Wenn man sich die sehr kleinen und sehr feinen Oly Optiken anschaut, dann machen die das schon richtig…
Grüsse
1+1= Neue Produkte
Einst hat Olympus im Zusammenhang mit Profikameras und den Modellen E-10 und E-20P die Telezentrie ins Gespräch gebracht.
Heute optimiert Canon, Nikon, Pentax, Zeiss, etc. nach diesem Prinzip die Objektive. Nur sichtbar die meiste Erfahrung wie man telezentrische, hochkorrigierte und dennoch hochauflösende Objektive baut hat Olympus.
Hier geht es um Doppel-Asphären die selbst Leitz, Zeiss oder Canon in einem für Consumer-Ware nutzbare Prozess darstellen kann.
Olympus hat bereits eine andere Technologie letztes Jahr vorgestellt. Nimmt man diese kompakten hochauflösenden Optiken und die andere Technologie zusammen kann sich jeder schonmal auf eine Mischung aus iPod und Sony HighEnd MP3-Player unter den Digitalkameras vorbereiten.
Zur Photokina 2008 vorgestellt, paßt in jede Brusttasche, schaut extrem edel aus und wird ein Objetiv haben bei dem selbst Nikon, Zeiss und Leitz mit den Ohren schlackern, liegt in der ersten Generation untern vielen Weihnachtsbäumen und die 2-te Generation gibt es dann zu Konfirmation, Abitur, Hochzeit, Silbernen Hochzeit, für den Liebhaber, für den Profi der sich von dem Winzling begeistern läßt, etc..
Olympus hört eben auf seine Kunden, welche die Photokina besuchen.
Man muß Produkte auf den Markt bringen die der Kunde gerne hätte aber andere Hersteller mangels Technologie nicht anbieten können.
Ein Fujifilm verbaut bereits das Objektiv der Olympus SP-560 UZ. Bei der anderen Technologie wäre es zu offensichtlich was da abgeht. Deshalb wird nur Olympus diese Neuheit anbieten können.
24x36mm Vollformat-Sensor ist eine Technik ohne Technologie, denn mag der Sensor auch mechanisch reinpassen es gibt va. seitens der Optiken zuviel Kompromisse die es zuletzt nicht zulassen von der Beherrschung der Technologie um eine 100% digitale D-SLR darzustellen.
Hier wirbt zB. Leica akurat.
Leica D-System wird als 100% digital beworben.
Leica M8 wird als echte Leica M mit hochwertigem FFT-CCD beworben. Man kann auch von digitalisiert sprechen.
Technologisch führend ist immer die Firma mit neuen Ideen mit denen die Fotografie weitergebracht wird.
Von mehr MPx in Kombination mit zunehmenden Pixelbrei durch die Objektive hat wirklich kaum jemand etwas. Eine technische Lösung zu wählen welche hauptsächlich heute noch den Vorteil des geringeren Rauschens anbietet ist zu kurz gedacht. Es ist va. eines def. nicht. Ein Beweis der TECHNOLOGISCHEN Führerschaft. Eher eine Notlösung ua. mangels unternehmerischen Mutes.