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Da nur wenige wirklich aufregende Digitalkameras vorgestellt wurden, streifte ich durch die Gänge, auf der Suche nach Dingen, die ein wenig mehr Spannung in eine grundsätzlich ereignisarme PMA bringen konnten:

Foto eines Rollkoffers von jill-e designs

An Fototaschen herrschte wirklich kein Mangel und ich sah mindestens ein Dutzend, die ich meiner Sammlung ohne Weiteres einverleiben würde. jill-e designs, von zwei Frauen gegründet, bietet eine Vielzahl attraktiver Taschen an, die so funktional wie modisch sind. Von kleinen Täschchen bis zu großen Rollkoffern (einige davon samt mittelgroßer Schultertasche) hat Jill-e Taschen, die die Anforderungen professioneller Fotografen, aber auch die von Schnappschussjägern, erfüllen können. Die gut gepolsterten Taschen wurden mit Blick auf die Fotografin entworfen, bieten hervorragenden Schutz für die Kamera und die Innenausstattung ist durchdacht.

Foto des Lowepro Flipside 300

Lowepro, einer meiner liebsten Taschenhersteller, zeigte ein Reihe ausgeklügelter Taschen. Einer der Lowepro-Entwickler erläuterte das Design und es wurde klar, dass die Firma sich den Details widmet und weiß, wie Fotografen arbeiten. Mir gefiel besonders der Fotorucksack Flipside 200 mit den vertikalen Streifen. Sie kann wie Lowepros Slingshot nach vorne geholt werden, um schnell auf die Ausrüstung zuzugreifen. Der Fastpack ist größer, kann aber genauso nach vorne geschwenkt werden, um Kamera und Objektive schnell zu greifen. In zwei Modelle passt sogar ein Laptop.

Wie schon auf der CES waren auch auf der PMA digitale Bilderrahmen zuhauf zu sehen. Auch Sony kündigte drei digitale Bilderrahmen („S-Frames“) an, deren Bildschirme hell und klar sind, und die mehrere Anschlüsse haben, darunter auch HDMI-Out für HDTV-Wiedergabe.

Foto des FireFly-Sensorreinigers

Bei so vielen DSLRs auf dem Markt verwundert es nicht, dass auch Sensor-Reinigungs-Produkte gezeigt werden. Einen ziemlich cleveren Eindruck machten FireFly, die Ionisierungs-Techniken samt eines Blasebalgs benutzen, um der statischen Aufladung auf dem Sensor Herr zu werden und die Staubpartikel zu lösen, die dann ins Kameragehäuse fallen können. Sah interessant aus und funktionierte gut während der Demonstration.

Neu bei Photographic Solutions ist der Sensor Swab Plus, ein feuchtes Läppchen zur Sensorreinigung. Ich bin immer etwas skeptisch, was jede Art von Flüssigkeit auf dem Sensor angeht, aber das könnte eine bequeme und einfache Methode sein, den Sensor vom Staub zu befreien.

Der deutsche Pavillion auf der PMA 2008; Foto Theano Nikitas

Der deutsche Pavillion auf der PMA 2008


Das neue Somerset-Fotopapier von Moab ist ein schönes Papier mit seidenweicher Oberfläche und könnte so beliebt werden wie sein Pendant Somerset Velvet. Mein Lieblingspapier von Moab ist allerdings Moenkapi – ein für den Tintendruck beschichtetes japanisches Washi-Papier. Es wurde auf der PMA wie auch schon letzten Herbst auf der PhotoPlus East gezeigt. Ein anderes schönes Papier kommt mit Bamboo von Hahnemühle. Auch Hewlett-Packard stellte neue Druckmedien vor, darunter Everyday Pigment Ink Photo Paper, das besonders wirtschaftlich sein und am besten mit HPs Vivera Pigmenttinten harmonieren soll.

Foto der Holga 135

So sehr ich die Digitalfotografie auch liebe, muss ich doch gestehen, dass ich geraume Zeit am Stand von Freestyle zubrachte und mir die verschiedenen Silberpapiere und die Holga 135 ansah. Die Website von Freestyle ist ist ein Fundus mit vielen Produkten und guten Tipps für alle, die alternative Prozesse probieren wollen.

Wie um zu zeigen, dass Film noch lebt und gedeiht, hat Kodak zwei neue Versionen der Portra-Filme gezeigt. Schicken Sie also Ihre analoge Kamera nicht aufs Altenteil!

Adobe war nicht mit einem Stand auf der PMA vertreten, doch von anderen gab es ein paar interessante Programme zu sehen. Image Trends zeigte zwar nichts Neues, wohl aber seine Spezialsoftware, darunter SensorKleen, ein Programm, das Staubpunkte schnell aus Bildern rechnen kann, und PearlyWhites, ein Photoshop Plug-in zum automatisierten Zähne-Verschönern auf Digitalfotos.

Nik Software zeigte Viveza, ein mächtiges, dabei einfach zu bedienendes, Photoshop-Plug-in, das die U-Point-Technologie der Firma nutzt. Nach Wahl eines Kontrollpunktes kann man Helligkeit, Kontrast, Sättigung, Farbton, Rot-, Grün- und Blauwerte sowie die Farbtonwärme per Schieberegler einstellen. Es ist ausgesprochen beeindruckend und verkürzt die Zeit für die Korrektur digitaler Bilder.

Anwendungsbeispiel Knoll Light Factory

Beeindruckend auch die Plug-ins von Digital Anarchy, die zwar nicht ausstellten, ihre Produkte aber einem kleinen Kreis zeigten. Mit Knoll Light Factory, jetzt in Version 3.0, kann man Lichtstimmungen schaffen oder verstärken; Produkte oder Motive mit dramatischen Effekten betonen. Es gibt mehr als 100 fertige Vorgaben, man kann aber auch eigene erstellen. Ursprünglich wurde es von John Knoll, einem Mitentwickler von Adobe Photoshop, geschaffen – man kann also von einem Qualitätsprodukt ausgehen. Digital Anarchy hat mehr als 15 Produkte im Angebot, vielleicht wollen Sie sich also mal auf deren Webseite umsehen, was davon für Sie interessant ist.

Eins der eher ungewöhnlichen Programme war Kaleidoscope Kreator 2.0, das Kaleidoskop-Effekte über Fotos legt. Mit 55 Vorlagen (mehr sollen kommen) können viele verschiedene Effekte mit einem Mausklick entstehen. Die Anwendungsbreite ist groß: Quilt-Design, Grußkarten, Sammel- und Hochzeitsalben.

Foto von Bodas Objektivtaschen

Wenn Sie etliche Objektive zu tragen haben, dann sollten Sie mal einen Blick auf die neuen Objektivtaschen von Boda werfen, die mehrere Objektive und etliche Kleinteile aufnehmen und schnellen Zugriff erlauben. Sie sind durchdacht und können am Gürtel oder über der Schulter getragen werden. Noch in diesem Monat soll es auch wetterfeste Varianten geben. Boda-Taschen sind nicht als Ersatz für die Fototasche gedacht, sollen sie vielmehr ergänzen. Unterwegs holt man das Objektiv viel schneller aus dieser als aus einer Fototasche.

Bei meinen Wanderungen durch die Gänge fielen mir ein paar wundervolle Schwarzweißfotografien auf. Ich war überrascht, als sich herausstellte, dass sie auf Leinwand gedruckt sind, wirkten sie doch wie auf Fine-Art-Papier gedruckt. BK Inkjet Media bietet ein sehr feines Leinen speziell für Schwarzweißfotos an. Normalerweise mag ich auf Leinen gedruckte Bilder nicht, aber dieses Leinen ist erstaunlich: glatte Oberfläche, reine Weißen und tiefe Schwärzen.

Mein letzter Halt galt dem Lazertran-Stand. Das britische Unternehmen stellte das erste Mal hier aus und ein Firmenangehöriger zeigte sich sehr zufrieden mit dem Interesse der Fotografen und Fotohändler. Lazertran bietet eine ganze Reihe Produkte an, die es ermöglichen, Bilder auf viele Oberflächen zu übertagen: Stein, Polymer Clay (Fimo), Stoffe (auch Seide). Solche Bildtransfers sind ja heute sehr beliebt – es gibt sogar eine Gruppe bei Yahoo, die sich mit den unzähligen Methoden des Bildtransfers beschäftigt.

Ende des Rundgangs. Nachdem ich in diesem Jahr schon so viel Zeit in Las Vegas verbracht habe – erst die CES, nun die PMA – bin ich ganz glücklich, nach Hause an einen ruhigeren Ort zurückkehren zu können.

(Theano Nikitias)