Warteschlangen und Besucherströme kennzeichneten die Eröffnung der CES 2008. Die Leute waren gut drauf und gespannt auf die neuesten Produkte und Technologien:
Wie immer war es nicht ganz einfach, sich durch die Ausstellung zu bewegen, sammelten sich die Leute doch vor den verschiedenen Ständen, um die Präsentationen zu verfolgen, auch in der Hoffnung, einen der Preise zu gewinnen, die einige Aussteller verlosten. Obwohl mir das Ganze teilweise weniger aufwendig vorkam als im Vorjahr, gab es doch etliche interessante Shows.
Skull Candy – Anbieter von Kopfhörern und Rucksäcken – unterhielt die Menge mit einem DJ und Breakdancern, denen es trotz schweren Teppichbelags gelang, perfekte Head Spins hinzulegen.
Andernorts stand ein riesiger Transformer Wache, während der neueste Transformer-Film auf einem großen Bildschirm lief. Natürlich hielt jeder an, um die Mega-Kreatur zu fotografieren; egal ob mit Spiegelreflex oder Fotohandy.
Augenfällig war, dass digitale Bilderrahmen augenblicklich wohl eins der beliebtesten Produkte für Digitalfotografen sind. CEIVA, Parrot, Norcent, Smart Parts, Kodak, Next Base und sogar Viewsonic (die die Computermonitore anbieten) gehören zu den Firmen, die ihre Digi-Bilderrahmen-Kollektionen zeigen. Dieser Boom ist schon deshalb interessant, weil es digitale Bilderrahmen schon seit rund zehn Jahren gibt. Sie konnten sich aber früher nicht durchsetzen, weil sie teuer waren und die Digitalfotografie noch nicht so verbreitet.
Diese Rahmen gibt es von klein und ledergefasst bis riesig und künstlerisch, die dann wie die elektronische Version eines Bild an die Wand gehängt werden können. Alle haben Kartenschächte zum Bildereinspeisen, manche können auch drahtlos beschickt werden. CEIVA bietet zudem mindestens ein Modell an, bei dem die Fotos via Telefonverbindung übermittelt werden können. Witzig: CEIVA zeigte auch einen Kühlschrank von Whirlpool mit integriertem Bilderrahmen, der vielleicht eines Tages die heute so beliebten angepinnten Fotos ersetzen wird.
Ich war auch bei der Vorstellung des John Lennon Educational Tour Bus dabei. Dieses Non-Profit-Programm will es jungen Menschen ermöglichen, mit Hilfe der High-End-Ausrüstung des Busses Video- und Audiomaterial in sendereifer Qualität zu produzieren.
Yoko One und will.i.am
Yoko Ono war da, Natasha Bedlingfield trat auf. Will.i.am von den Black Eyed Peas (die Band und Fergie haben einige ihrer Hitsingles im Bus aufgenommen) und Pat Monahan von Train warben für das Programm und ein neues Musikvideo von Bedlingfield und will.i.am, das an nur einem Tag unter Mitwirkung örtlicher Jugendlicher produziert wurde, war erstmals zu sehen. Und es war ziemlich beeindruckend! Die Organisation will in naher Zukunft ähnliche Programme in Westeuropa und Japan initiieren.
Obwohl der John Lennon Educational Tour Bus definitiv der Höhepunkt des ersten Tages war, gab und gibt es natürlich daneben und während der folgenden Messetage auch noch vieles andere Interessante zu bestaunen.
(Theano Nikitas)
Elektronische Bilderrahmen
Diese elektronischen Bilderrahmen für Digitalbilder sind ja wohl blanker Hohn auf jegliche Klimaschutzbemühungen. Ein völlig überflüssiges Produkt (als ob es ein normaler Bilderrahmen nicht auch täte), das jede Menge Strom verbraucht, als ob wir noch nicht genug Standby-Verbraucher hätten.
Mir unverständlich, wie man in der heutigen Zeit noch solche Produkte auf den Markt bringen (oder kaufen) kann… Kommen die Einschläge noch nicht nah genug?
Überflüssig
Sehe ich ganz genauso.
Mit Fotos kann man sich ja wegträumen. Aber spätestens die Wand hinter dem Bild ist doch ganz real. Und hinter der Wand finden sich richtige, echte Lebensaufgaben, die gelöst werden müssen. Hallo Träumer, bei Hochwasser gibt’s Stromausfall!
…
Nun ja, ich halte von dem Produkt auch nicht viel. Für mich ist das v.a. eine Frage der Wertschätzung – ein gutes Buch will ich auch im Regal stehen haben und nicht als E-Book am Monitor lesen. Bildschirmanzeigen haben so etwas Flüchtiges, “Virtuelles” an sich, das ganze Gegenteil von Dauerhaftigkeit. Außerdem sucht man sich den Rahmen normalerweise passend zum Bild aus.
Den Klimagedanken finde ich allerdings etwas überzogen; das schreibe ich mal der medialen Panikmache zu. Schließlich wird ein riesiger Anteil des täglichen Stroms für mehr oder weniger entbehrliche Sachen verbraucht: Playstation? Es gibt doch auch Brettspiele. Fernseher? Das Leben ist draußen. Batterieleuchten am Fahrrad? Jeder Nabendynamo erzeugt mehr Strom. Spammails? Braucht kein Schwein, aber trotzdem führen sie zu erheblichem, sinnlosem Stromverbrauch. Fernbedienung für Türverrieglungen am Auto? Überflüssiger Batterieabfall, man muss sowieso zum Fahrzeug, um ein- oder auszusteigen.
Das waren jetzt nur die kleinen Dinge, die mir spontan einfielen. Die Liste ließe sich unendlich fortsetzen.