Der Endkunde bleibe zwar wichtig, so Fujifilm, aber viel mehr lasse sich mit Geschäftskunden verdienen. Mehr als zwei Drittel seines Umsatzes mache das Unternehmen mittlerweile im B2B-Geschäft; Tendenz steigend:
Pressemitteilung von Fujifilm:
Düsseldorf, 4. Januar 2008
Fujifilm mit neuer Ausrichtung
Zwei Drittel vom Umsatz in Deutschland entfallen auf den Industriesektor, Consumer Geschäft bleibt wichtig
Im Zuge einer konsequenten Anpassung an geänderte Märkte hat Fujifilm neue Wachstumsbereiche erschlossen und präsentiert sich heute mit einem breiten Portfolio an Technologien in Digitaltechnik, Optik und Feinchemie. Seit Jahrzehnten war der fotografische Film eine Konstante im Unternehmen, heute hat dieses Produkt einen Anteil von nur noch drei Prozent am Weltumsatz. Das Unternehmen versorgt verschiedene Branchen in Medizintechnik, Life Science, Consumer Elektronik, Chemie, Grafische Systeme, Fotografie und Bürokommunikation mit innovativer Spitzentechnik. Der weltweite Umsatz gliedert sich in die Bereiche Imaging (Bilderservice, Minilabs, Papier, Film, Digitalkameras), Information (Grafische Systeme, Medical Systems, Material für Flachbildschirme) sowie Dokumentenverwaltung (Kopierer, Bürokommunikation, Digitaldruck). Hiermit wurden im abgelaufenen Finanzjahr (31.03.2007) insgesamt 18,67 Milliarden Euro umgesetzt.
Um das künftige Wachstum zu sichern, wurden Geschäftsbereiche mit hoher Priorität definiert und die Schwerpunkte der Forschung neu ausgerichtet. So entstanden neue Geschäftsbereiche, wie Spezialfolien für Flach-Displays, oder Foto-Module aus Objektiv, Sensor und Bild-Prozessor für Fotohandys, bei denen das Unternehmen heute führend ist.
Business in Deutschland: Industriesektor wächst überdurchschnittlich
Auch im deutschen Markt hat sich Fujifilm mit seinem Angebot an das geänderte Marktumfeld angepasst. Zum Industriesektor gehören Medizintechnik mit digitaler Radiographie und PACS Systemen, die grafische Industrie mit CTP Platten, Digitaldruck und Workflow sowie der Bereich Life Science mit Systemen für molekulare und medizinische Diagnostik. Aufgrund eines überdurchschnittlichen Wachstums in diesen Bereichen wird der Business to Business Sektor im laufenden Jahr mehr als zwei Drittel des Umsatzes in Deutschland ausmachen.
Im Consumer Segment liegt der Schwerpunkt auf personalisierten Fotoprodukten, die dem Wunsch der Verbraucher nach individuellen Ausdrucksformen entgegen kommen. Fotobuch, Kalender und Funprodukte ergänzen den klassischen Fotoabzug auf Papier, ein Markt, für den aufgrund wachsender Bestände von Digitalfotos wieder Wachstum prognostiziert wird. Fotobestellterminals, Minilabs und Papier sowie eine Infrastruktur zur Bestellung dieser Produkte werden aus einer Hand angeboten.
Durch kontinuierlichen Wandel und Anpassung an neue Strukturen ist uns die Umstellung auf die digitale Welt gelungen sagt Helmut Rupsch, Geschäftsleiter Fujifilm Deutschland. Der Wandel in der Unternehmensstruktur hin zum Business to Business Sektor geht weiter – schon im laufenden Jahr wird dieses Geschäft mehr als zwei Drittel an unserem Umsatz ausmachen. Allerdings erwarten wir auch im Consumer Geschäft Wachstum im Rahmen eines erweiterten Imagingmarktes. Wir gehen davon aus, dass wir das Geschäftsjahr 2008 (31.03.2008) in den jeweiligen Geschäftsbereichen mit Zuwächsen bei Umsatz und Ertrag abschließen werden.
In jedem Fall aber, so PR-Managerin Petra C. Fujiwara gegenüber photoscala, bleibe die Fotografie ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens. Man sehe das im Haus als ein Kulturgut an, das es zu erhalten gelte. Siehe auch: Der grüne Riese blinzelt.
(thoMas)
Da wundert mich nix mehr!
Vor allem nicht die grottenschlechte Bildqualität neuerer Fujifilm Kameras. Seit Einstellung der genialen F31 wird nur noch Discounter kompatible Massenware von denen geliefert.
was war denn…
so genial an der F31-Knipse?
Der Niedergang der Fuji-Kameras
[quote]Vor allem nicht die grottenschlechte Bildqualität neuerer Fujifilm Kameras. Seit Einstellung der genialen F31 wird nur noch Discounter kompatible Massenware von denen geliefert.[/quote]
In letzter Zeit ging es mit Fuji-Kameras sowieso nur noch bergab. Das Management hat im Consumer-Kamerabereich viele gravierende Fehlentscheidungen getroffen.
Zuerst hielten sie zu lange an ihren proprietären und langsamen xD-Karten fest, die längst veraltet waren. Außerdem war Fuji einer der letzten Kamerahersteller, der keine Bildstabilisatoren in die Kameras eingebaut hat.
Und nach der F31 haben sie ihr letztes Alleinstellungsmerkmal, den rauscharmen 6MPixel-Sensor, aufgegeben. Damit unterscheidet die neuen Fuji-Kameras nichts mehr von den 3x-Zoom-Allerweltsknipsen ohne richtigen Weitwinkel. Da kaufen sich die Knipser doch lieber eine Ixus, Lumix oder Exilim, am besten mit richtigem 28mm-Weitwinkel wie bei Panasonic oder Canon.
Außerdem hat es Fuji nie geschafft, ein modernes Benutzerinterface in ihre Kameras zu integrieren. Die Bedienung ist menülastig, und wichtige Funktionen sind umständlich implementiert. Bei machen Modellen wie der S6500fd ist sogar der Selbstauslöser im Menü versteckt. Außerdem fehlen den kleinen Finepix-Modellen moderne Features wie z.B. Belichtungsreihen, Live-Histogramm oder Einstellmöglichkeiten für Kontrast, Farbsättigung oder Schärfe.
In den letzten Jahren bekam man dadurch den Eindruck, dass die Fuji-Ingenieure zwar gute Sensoren entwickeln konnten, aber eigentlich das Fotografieren hassten.
Kein Wunder, dass sie sich nun mehr dem Business-to-Business-Modell zuwenden. Das liegt ihnen vielleicht mehr.
Kulturgut…
[quote]In jedem Fall aber (…) bleibe die Fotografie ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens. Man sehe das im Haus als ein Kulturgut an, das es zu erhalten gelte.[/quote]
Bullshit. Rendite gilt es zu erhalten. Sonst nichts.
Richtig so!
[quote=Gast][quote]In jedem Fall aber (…) bleibe die Fotografie ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens. Man sehe das im Haus als ein Kulturgut an, das es zu erhalten gelte.[/quote]
Bullshit. Rendite gilt es zu erhalten. Sonst nichts. [/quote]
Und das ist auch richtig so. Kulturgüter zu erhalten ist nicht die Aufgabe eines Wirtschaftsunternehmens! Wenn es weiterhin eine Nachfrage nach Filmen für die bildmäßige Fotografie gibt, wird es auch Anbieter geben. Wenn nicht, reicht es, wenn das Kulturgut Analogfotografie in Museen erhalten wird. Dafür sind die nämlich da.
Ach?
Wenn ich “ … bleibe die Fotografie ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens. Man sehe das im Haus als ein Kulturgut an, das es zu erhalten gelte.“ lese, fehlt mir so recht der Glaube daran.
Fujifilm Europa hat in den letzten Jahren diesen Bereich gerade im filmbasierten Sektor sehr vernachlässigt. Das es außerhalb Japans Großformatobjektive nur auf verschlungenen Wegen zu kaufen gab fällt mir da ein, oder das die Mittelformatkameras in kaum einem Laden erhältlich waren oder das die Natura Kleinbildkameras(Natura S mit einem 1,9/24) und Filme(verbesserter Superia 1600) ebenfalls nur in Japan angeboten wurden.
Aber auch bei Filmen gab’s und gibt’s regelmässig Probleme. Das es Engpässe bei der Versorgung von professionellen Filmen wie Provia F gab kam mehr als einmal vor, der Rest der Welt knipste mit den Filmen doch in Europa waren sie nicht erhältlich … und das Veliva abgekündigt wurde und die Verfügbarkeit von Provia 400X sehr auf sich warten lies wirft auch nicht unbedingt ein gutes Licht auf die Firma.
Da sollte man meinen das liegt daran das sich Fujifilm zu sehr auf die digitale Schiene der Fotografie konzentriert hat. Naja, das die S5pro dann so geworden ist wie sie ist scheint das nicht unbedingt zu bestätigen. Bei den kompakten Digitalkameras schien es eine Weile so als das man sich auf das Wesentliche, sprich Bildqualität konzentriert hätte, aber spätestens mit dem Erscheinen der Finepix F40fd und erst recht der F50fd stiegen die Gebrauchtpreise der F30 und F31fd kräftig.
Gute Fuji-Kompakten „waren ein mal“…
Ja, nach dem sie ja mit der FinePix F50fd den Vogel abgeschossen haben (ironie) und 12 Megapixel zusammengequetscht haben, sind sie wohl besser beraten sich auf was anders zu konzentrieren.
Die Ära von guten kompakten ist seit der F50fd wohl vorerst vorbei.
Boing!
Das ist aber ein herber Schlag für alle Digitalfotografen!
Naja, hat sich ja schon lange abgezeichnet. Wer mit industriellen Produkten arbeitet und an verlässliche Großkunden Systeme liefert, Verbrauchsmaterialien usw., der wird sich den Bohei mit der ständigen Konsumentengier nach dem ultimativen Teil fürs Familienfoto nicht unbedingt mehr als nötig antun.
Ist aber trotzdem schade. Fuji hatte doch immer recht interessante Kameras im Angebot, die aber halt so gut wie keinen Mainstream berührt haben. Vor allem im MF-Bereich. Das ist alles gekippt. Fuji wollte dann offensichtlich der absolute Mainstreamer sein, mit teilweise regelrecht ulkigen Kreationen. War dann aber wohl doch nicht so toll. Immer nur der zigste Nachahmer von irgendwas? Da war keine kreative Fantasie mehr im Spiel. Taja, vielleicht kommts ja wieder mal, wenn unversehens ein technischer „Enthusiast“ im Management auftaucht, der mit frischen Ideen auf Kundenfang gehen möchte. Ich denke, da gibts ein reichhaltiges Feld!
Hm, was wird passieren,
wenn alle Firmen nur noch im B2B-Geschäft tätig sind?!
???
[quote=Gast]wenn alle Firmen nur noch im B2B-Geschäft tätig sind?! [/quote]
Nötigt mir wieder einmal ein Kopfschütteln ab.
Dabei ist Marktwirtschaft eigentlich gar nicht kompliziert. Angeboten wird, was nachgefragt wird.
Deshalb ist die Frage auch nicht sehr sinnvoll (um es mal nett auszudrücken).
Fuji hab ich mal geliebt
Ich hab die Firma mal für Ihre Nicht-Megapixelwahn-Kameras geliebt. Mit der F40fd aber konnte man den Untergang schon riechen, mit der F50fd wars dann endgültig vorbei.
Bleibt nur noch Ricoh mit seiner GR Digital Serie als ein Hersteller der die ambitionierten bedient.
Den selben Fehler wie FujiFilm und über ihre 10MP bei der GR Digital II sollten sie aber beim Nachfolger nicht gehen.