Der fünfte und letzte Teil unseres kleinen Rundumschlags mit den Plänen von und den Prognosen zu den Kameraherstellern:

Wer sich nun wundert, wo denn Fujifilm und Samsung bleiben: da bleibt die Gerüchteküche kalt.

Und Sigma? Der Hersteller bedient mit seiner SD14 und ihrem Foveon-Chip derzeit eine recht kleine Nische. Spannend wäre eine SD14 mit Life-View-Variante des Foveon-Sensors, wie er irgendwann auch mal in der Kompaktkamera DP1 seinen Dienst verrichten soll. Solange jedoch die DP1 weiter auf sich warten lässt, wird es wohl auch nichts mit der modifizierten SD-14.

Die Sigma DP1 wird in der Welt der Kompaktkameras eine Ausnahme bleiben, das Megapixel-Wettrüsten wird auch in Zukunft weitergehen, ohne dass Objektive und Sensoren mit den Pixelzahlen im gleichen Maße mitwachsen. Immer mehr Bildpunkte auf winzigen Aufnahmechips, vor denen lichtschwache Objektive sitzen, zeigen die Grenzen der Physik, wenn sich beispielsweise die physikalische Beugung schon bei Offenblende in den Bildergebnissen niederschlägt. Im Testlabor mag es der Kamerasoftware dann noch gelingen, die Siemenssterne schön zu rechnen, im Praxiseinsatz gibt es schon mal matschige Bilder, die mit der neuesten Kompaktkamera schlimmer werden als mit dem Vorgängermodell.

Längst regiert der Sparzwang bei den Herstellern der Kompaktkameras. Hohe nominelle Auflösungen der Bildsensoren (hier werden die CMOS-Sensoren die CCD vermehrt ablösen), Riesen-Zoombereiche (die sich weitaus weniger spektakulär lesen, wenn man die tatsächlichen und nicht die Kleinbild-äquivalenten Brennweiten betrachtet), Anti-Wackel-Lösungen (echte oder über die Anhebung der ISO-Werte), immer mehr Motivprogramme (auch wenn sie in der Praxis kaum zum Einsatz kommen, weil irgendwo in den Kamera-Menüeinstellungen versteckt), hohe ISO-Einstellungen (ob sinnvoll nutzbar, ist nicht ganz so wichtig) oder die Gesichtserkennung sind ein paar Argumente, mit denen die Kompaktkameras auch in Zukunft um die Gunst der Käufer buhlen.

Große Sensoren, lichtstarke Objektive, hochwertige Sucher oder die bessere Bedienbarkeit werden – mit immer weniger Ausnahmen – die Domänen der Spiegelreflexkameras sowie der Leica M bleiben. Aber wie beraten beispielsweise die Metro-Töchter Mediamarkt und Saturn ihre Kunden? „Je mehr Pixel Ihre Kamera abbilden kann, desto höher ist die Bildqualität Ihrer Fotos.“ So einfach kann die Kaufentscheidung sein.

Siehe auch:
Ein heißer Herbst; Teil 1 (Canon)
Ein heißer Herbst; Teil 2 (Nikon und Pentax)
Ein heißer Herbst; Teil 3 (Olympus, Panasonic und Leica)
Ein heißer Herbst; Teil 4 (Sony)

(mts)