Sigmas DP1, die Kompaktkamera mit 16,6-Millimeter-Weitwinkel-Objektiv [entspr. 28 mm einer Kleinbildkamera] sowie dem von der Spiegelreflexkamera SD-14 bekannten Foveon-Bildsensor, nimmt konkrete Formen an: Als wesentliche Änderungen gegenüber dem zur photokina im September 2006 präsentierten Prototypen fallen die schlichteren Gehäuseformen und ein Blitzschuh ins Auge. Laut Sigma steht die Kamera vor der Markteinführung; Preisvorstellungen nannte der japanische Hersteller jedoch noch nicht.

In der DP1 steckt ein rund 21 mal 14 Millimeter großer Foveon-CMOS-Sensor, dessen 14 Millionen Pixel nicht wie allgemein üblich nebeneinander, sondern in drei Schichten übereinander angeordnet sind, was laut Sigma für eine verbesserte Farbwiedergabe sorgen soll. Bemerkenswert ist die für eine Kompaktkamera ungewöhnliche Größe des Chips: der fällt mehr als sieben mal so groß aus wie beispielsweise der Sensor einer „Ricoh GR digital“ (dessen 5,9-Millimeter-Objektiv entspricht ebenfalls 28 mm auf Kleinbild-Film) und ist mit dem Formatfaktor 1,7 gegenüber dem Kleinbild kaum kleiner als der Aufnahmechip einer Canon-Spiegelreflexkamera wie der EOS 400D. Was auf entsprechend gute Bildergebnisse hoffen lässt, Sigma selbst will mit dem großen Sensor „konventionelle Kompaktkameras“ weit hinter sich lassen und sich an „High-End-SLRs“ messen lassen.

Wie bei konventionellen Kompaktkameras längst üblich, dient zur Ausschnittswahl der rückseitige Monitor, der über eine 2,5-Zoll-Diagale und die klassenübliche Auflösung von 230.000 Pixeln verfügt. Sigma gelingt es also, den Foveon-Chip ständig auszulesen, wärend die SD-14 noch nicht in der Lage ist, ein Life-Bild zu liefern.

Mit dem optional erhältlichen Aufstecksucher VF-11 lässt sich das Motiv auch direkt anvisieren, ohne das Display nutzen zu müssen. Möglich macht das der jetzt vorhandene Blitzschuh, der beim auf der Photokina 2006 gezeigten Prototypen noch fehlte und der auch den Sucher aufnimmt. Angaben, welche Funktionen aufgesteckter Blitzgeräte die Kamera unterstützt, macht Sigma nicht, der eingebaute Blitz fällt mit Leitzahl 8,4 bei ISO 200 relativ schwach aus. Bei der größten Blende 4 ergibt sich so eine maximale Blitzreichweite von 2,10 Metern.

Ansonsten braucht sich die Ausstattung in vielen Belangen nicht hinter der einfacher Spiegelreflexkameras zu verstecken, Zeit und Blende lassen sich über Programm- und Halbautomatiken sowie manuell einstellen, die neun Autofokusfelder sollen sich einzeln anwählen lassen, neben der Mehrfeld-Belichtungsmessung steht eine Selektiv- und die mittenbetonte Integralmessung zur Verfügung, und der Verschlusszeitenbereich reicht von 1/4000 bis zu 15 Sekunden. Die DP1 soll 240 Gramm wiegen. Angaben zur Lichtempfindlichkeit des Sensors enthält Sigmas Pressemitteilung nicht.

Konkrete Aussagen zu Preis und Lieferdatum für den europäischen Markt konnte Sigma Deutschland gegenüber photoscala noch nicht machen.

Siehe auch:

Sigma DP1 (englischsprachige Pressemitteilung)
englischsprachige Flash-Animation
DP1 Specifications (PDF)

(mts)