
Das Wiener Auktionshaus WestLicht Photographica Auction hat just die wahrscheinlich älteste kommerziell gefertigte Kamera der Welt für einen Rekordpreis versteigert: Knapp 580.000 Euro war einem Online-Bieter die Daguerre-Kamera aus dem Jahr 1839 wert
Le Daguerréotype Susse Frères, eine Daguerreotypie-Kamera für das Aufnahmeformat 167×216 mm, wurde 1839 nach Anweisungen von Daguerre gebaut, wie das Typenschild ausweist: LE DAGUERRÉOTYPE, D´aprés les Plans officiels déposés par Mr. DAGUERRE au Ministére de l´Interérieur. SUSSE Frères, 31, Place de la Bourse. Das Objektiv von Chevalier, eine Doppellinse mit 382 mm Brennweite, trägt die Nummer III, eingraviert per Hand. Scharfgestellt wird die Schiebekastenkamera – nomen es omen – durch Verschieben des hinteren Teils.
Die Kamera ist insofern eine Besonderheit, als sie erstmals in einem kleinen Inserat der Pariser Firma Susse Frères, erschienen am 5. September 1839 in der französischen Zeitung La Quotidienn, beworben wurde, bis dato aber kein existierendes Exemplar bekannt war. Sie gilt damit die älteste bekannte kommerziell gefertigte Kamera der Welt.
Laut Auktionshaus war der erste bekannte Besitzer Prof. Max Seddig (1877-1963), Direktor des Instituts für angewandte Physik in Frankfurt am Main, der u.a. auch bei Gründung der Optischen Werke Josef Schneider Pate stand. Er schenkte die Kamera seinem Assistenten Günter Haase (1918-2006). Nach dessen Tod erbte dessen Sohn Prof. Wolfgang Haase die Kamera. Wohl unwissentlich zunächst, soll er die Kamera doch in München auf einem Dachboden gefunden haben, wo sie seit 1940 unbeachtet lag.
Die Kamera ist laut Katalogbeschreibung in außergewöhnlich gutem Originalzustand. Es ist kein vergleichbares Exemplar bekannt. Siehe auch im Online-Katalog unter Antike Photographica 19.Jahrhundert.
Le Daguerréotype Susse Frères wurde mit 100.000 Euro Startpreis angesetzt und ein unbekannter Online-Bieter erhielt am 26.5.2007 für 480.000 Euro den Zuschlag – was sich inklusive des Auktionsaufschlags (Premium) auf 576.600 Euro summiert.
(thoMas)
Auktionsaufschlag…
… von ca. 20%. Da sag‘ noch einer was gegen Ebay ;-))
Puff….
[quote=Gast]… von ca. 20%. Da sag‘ noch einer was gegen Ebay ;-))[/quote]
Auktionshäuser und Kunstgalerien sind wie Puffs. Je „edler“ das Bordell, desto höher die Preise! In diesem Kontext ist Ebay eher ein drittklassiges „Hafen-Puff“….
Fazit: mit so einem Stück m u s s t du an die beste Adresse gehen!
Gruss Homo Photographicus
ob Ebay
diese Kamera wohl mit diesem Anfangspreis aufgenommen hätte?
Auch Prozente wachsen progressiv…
Sowas…
…bei eBay wäre für eBay „rufschädigend“.
Funktioniert das Ding überhaupt ?
Muss man es als „Für Bastler“ für 1 Euro Startpreis verhöckern?
Selbst Sammler-Stücke folgen der Vorgabe alles was nicht funktioniert ist „Für Bastler“. „Sammler-Stück“ als Prädikat wird bei eBay als „kaum gebraucht“ benutzt und verstanden.
Gehirn einschalten und dann seinen Kommentar posten.