Wie Matsushita (Panasonic) mitteilt, entwickelt das Unternehmen einen widerstandsfähigen Bildsensor, der Wetter, Hitze und UV-Einflüssen besonders gut widerstehen soll. Zudem sollen neuartige Mikrolinsen das Licht besonders effektiv und genau bündeln:
Laut Panasonic soll der neue MOS-Sensor auch im hellen Sonnenlicht mehr als 20 Jahre lang einsatzbereit bleiben und dabei besonders temperaturunempfindlich sein. Erreicht werden soll das durch digitale Mikrolinsen und optische Farbfilter aus anorganischen Materialien statt der bislang üblichen polymeren Onchip-Mikrolinsen samt eingefärbter Farbfilter.
Dabei sollen sich die digitalen Mikrolinsen aus anorganischem Material in einem innovativen Fertigungsprozess in der gewünschten Anordnung und in kleinsten Strukturen aufbringen lassen. Die Rede ist von subwavelength, womit wohl Wellenlängen kürzer als (UV-)Licht gemeint sind. Dabei lasse sich das anorganische Material auch in konzentrischen Ringen formen. Resultat sei eine Mikrolinse mit Lichtsammel-Funktion, so dass die Fotodiode mehr Licht empfange.
Besonders interessant für fotografische Belange ist die Aussage, dass der Lichtweg jeder einzelnen Mikrolinse abhängig von deren Position im Bildbereich festgelegt werden könne. So soll sich dieselbe Lichtempfindlichkeit über den gesamten Sensor realisieren lassen.
Weiterhin könnten die anorganischen Farbfilter exakt auf Spektralbereiche vom UV- bis in den IR-Bereich abgestimmt werden.
Obwohl Matsushita vor allem den Auto- und Außeneinsatz unter widrigen Umwelteinflüssen als mögliche Einsatzgebiete benennt, klingt die geschilderte Technologie doch ganz so, als könne sie in Zukunft auch etliche etablierte Probleme herkömmlicher Bildsensoren umgehen.
(thoMas)
Die Botschaft hör ich wohl, allein …
Schön zu hören, das Panasonic an seinen Bildsensoren arbeitet. Meines Erachtens ohnehin die Achillesferse der Lumix Kameras. Was die fotografischen Belange betrifft, bin ich nur gedämpft optimistisch. In dieser Hinsicht sind die 20 Jahre Sonnenlichtresistenz völlig irrelevant, legt man die durchschnittliche Halbwertszeit von Digitalkameras (1-4 Jahre) zu Grunde. Bleibt die “Mikrolinse mit Lichtsammel-Funktion”. Wenn ich mal eine Vorhersage wagen darf, so werden die Verbesserungen nicht dafür verwendet die Qualität des Sensors zu steigern, siehe Fuji, sondern wir werden erleben wie Panasonic proudly presents: The Next-generation sensor. 12 Megapixel auf einem 1/2,5″ oder besser noch 1/3″ Chip.
ROG
Es gibt schon lange…
einen Sensor, der gegen Wetter und Hitze relativ unempfindlich ist, ist sogar Vollformat und nennt sich “Film”. Er ist zwar nicht langzeitstabil, aber das macht nix, weil er sehr einfach auszuwechseln ist und für einen Sensor relativ wenig kostet. Soll zudem auch weniger anfällig für Verschmutzung sein und auch bei ISO 400 sehr wenig rauschen. Dieser Sensor ist auch schon im Himalaya, in Wüsten, Regenwäldern und der Antarktis erfolgreich getestet worden. Und es gibt sogar ausgefeilte Optiken dafür. Und selbst der Weitwinkelbereich ist für diesen Sensor mit gängigen Optiken relativ preiswert abzudecken.
Bildrauschen ade?
Schön wärs. Aber da hier Panasonic (Lumix=Rauschix) am Werk ist, bin ich sehr skeptisch.
Den vielversprechensten Ansatz bezüglich Bildsensoren hat momentan Fuji mit einem zwar patentierten, aber noch nicht marktreifen Dreifarbsensor. Hier wird man sich als Konsument wohl noch in Geduld üben müssen.
Der Megapixelwahn führt im Moment zu immer mehr uninteressanten Digi-Kompakten. Das Panasonic hier eine andere Richtung einschlägt, ist unwarscheinlich.