Nikon glaubt, die beste Belichtungsmessung und den besten Autofokus zu haben, will noch abwarten, ob sich Staubschutzsysteme bewähren und steht dem Vollformatsensor (24×36 mm) nicht ablehnend gegenüber (manchmal ist Vollformat notwendig):
Das ist das Fazit aus einem Interview der slowenischen Site e-Fotografija mit Charles- André Wamberque, Assistant Manager, Product Planning and R&D Department (Direktionsassistent Produktplanung und Forschung&Entwicklung).
Hier die Kernaussagen:
In West- und Osteuropa zusammengenommen haben wir ungefähr 34-37 % Marktanteil, Canon hat ungefähr 40-45 % und Olympus ungefähr 7 %.
Ein Staubentfernungs-System ist nett, aber es bleibt noch abzuwarten, wie verlässlich es ist.
Wir glauben, dass wir die Besten bei Autofokus- und bei Belichtungsmesssystemen sind … Ich nehme an, dass unsere Mitbewerber auch viel Geld in diese Systeme stecken, weil professionelle Fotografen darauf angewiesen sind. Wenn Sie sich die Olympus E-1 anschauen, sehen Sie, dass es insgesamt wirklich keine schlechte Kamera ist, aber Autofokus und Belichtungsmessung sind ihre Hauptnachteile. Die sind, verglichen mit Canon und Nikon, so schlecht, dass niemand sie benutzen will.
Wir haben nie gesagt, dass wir das Vollformat aufgeben. Aber wir haben auch nie gesagt, dass wir eine Kamera mit Vollformatsensor vorstellen werden.
Wie Sie vielleicht im Whitepaper von Canon gelesen haben, kostet ein Vollformatsensor immer noch rund sechsmal soviel wie ein APS-C-Sensor. Das wirkt sich stark auf den Verkaufspreis aus. Die EOS 5D kostet 3500 Euro und es ist nicht leicht, ein so teures Produkt zu verkaufen. Wir müssen behutsam vorgehen, damit die Vollformat-Idee nicht zu populär wird. Tatsächlich denken und arbeiten wir noch daran, aber ich kann Ihnen nicht sagen, wann es Wirklichkeit werden könnte.
DX-Objektive sind nur vier Jahre alt und noch sehr beliebt. Die Qualität ist immer noch sehr gut und die Anwender wissen das. Aber manchmal ist das Vollformat notwendig.
Das gesamte Interview findet sich – auf Englisch – hier: Nikon interview: Charles- André Wamberque, Assistant Manager, Product Planning and R&D Department
Siehe auch:
Am Rande bemerkt: Der Paradigmenwechsel
Nikon mit Vollformatsensor?
Pro Vollformat (ohne Kontra)
(thoMas)
Na endlich!
Das wurde ja auch langsam Zeit – sonst verliert Nikon zuviele Profis.
Ach ja…
Zum Beispiel Dich?
Marktanteile
Die 30 bis 37 Prozent Marktanteile beziehen sich vermutlich auf den gesamten DSLR Sektor. Im Profibereich hat Nikon (leider) den Anschluss schon seit ein paar Jahren verpasst: Man achte bei einer Sportveranstaltung nur einmal darauf, wieviele Fotografen mit den schwarzen (Nikon) Objektiven fotografieren und wieviele weiße (Canon) Teles einsetzen…
Der Grund ist einfach: Nikon hinkt Canon seit Anfangs 90er Jahre technologisch stets zwei bis drei Jahre hinterher:
– Ultraschallmotore in den Objektiven
– Bildstabilisatoren in den Objektiven
– aktuell Vollformat-CCD
Na, wenn Du meinst…
[quote] Wie wäre es, wenn Du mal einen „Profi“ zu dem Thema befragst?[/quote]
Nicht nötig. Ich bin selbst einer und arbeite mit vielen anderen Profis zusammen. Und keiner würde wegen der angeführten Argumente einen Systemwechsel auch nur eine Sekunde in Betracht ziehen.
Der ursprüngliche Kommentar diesbezüglich war einfach lächerlich. Darum rege ich mich auch nicht auf, ich amüsiere mich eher über solche Kommentare.
Und: Wer sachliche Diskussionen mit fundierten Argumenten fordert, sollte selbst erst mal welche bringen. Bisher scheinst Du nur auf Konfrontation zu sein.
Wie gesagt: Ich würde jene fünf Profis gerne mal kennen lernen, die aus besagtem Grund (ein bestimmtes Objektiv und Crop-Faktor) die Plattform komplett gewechselt haben.
Mir persönlich ist es vollkommen schnuppe, ob jemand mit Canon, Nikon, oder mit was weis ich für ’ner Ritsch-Ratsch-Klick arbeitet. Wer jedoch so dramatische Argumente anführt, wie Du, der sollte die entweder belegen können, oder zumindest nachvollziehbare Gründe anführen, warum so ein Wechsel Sinn machen soll. Ansonsten liegt der Verdacht auf Markenfetischismus nahe.
Schau mal hier…
http://www.imagepower.de/IMAGES/imgEQUIPMENT/D_AFS200400.htm
Super!
Da steht auch:[quote]Nach 21 Jahren intensiver Arbeit mit dem Canon F-1N System wechselte ich 1996 mit dem Erscheinen der F5 zu Nikon…[/quote]
Also hat der Gute NICHT wegen des 200-400mm Objektivs die Plattform gewechselt, sondern diesen Schritt schon vor 10 Jahren aus völlig anderen Gründen vollzogen. Demnach ist die ursprüngliche Aussage schlicht falsch. Wie ich es vermutet hatte.
Und nach Lage der Dinge ist noch immer nicht bewiesen, dass das 200-400mm Objektiv tatsächlich qualitativ besser ist, als eine Lösung mit 300mm f/2,8 plus Extender und Vollformatsensor. Denn das hast Du mit Deiner Aussage unterstellt. Wahrscheinlich ist es nur etwas komfortabler.
Alles in allem kein Grund für einen Profi, der mit seiner Ausrüstung Geld verdient und sicher nicht nur ein Objektiv hat, die Plattform komplett zu wechseln. Das wäre ein viel zu großes finanzielles Risiko.
Drehen wir den Spieß einfach mal um. Ich behaupte, dass ich ein Dutzend Profis kenne, die wegen der Canon Tilt-and-Shift Objektive sowie wegen des 85mm f1,2 von Nikon zu Canon gewechselt sind. Klingt doch plausibel, oder?
leider ist der Mann nicht ganz richtig informiert
eine 5D bekommt man derzeit ab ~2350,- Euro
3500,- haben nur die bezahlt die unbedingt gleich am Anfang eine haben wollten !
Eine Informationslücke von über 1000,- Euro ist schon heftig. Bleibt zu hoffen das er seine Entwicklungskosten besser im Blick hat…..
der Satz „Wir haben nie gesagt, dass wir das Vollformat aufgeben. Aber wir haben auch nie gesagt, dass wir eine Kamera mit Vollformatsensor vorstellen werden.“ ist auch nett.
Damit kann keiner was anfangen.
Letztendlich wird Nikon auch ein Vollformat vorstellen müssen. Spätestens wenn Canon einen 5D oder/und 1Ds Nachfolger bringt, kommt Nikon noch mehr unter Zugzwang um nicht noch mehr ihrer Kunden zu verlieren.
Wer’s nicht glaubt das Vollformat Sinn macht soll doch mal seine alten analogen aus dem Schrank holen oder sich eine 5D ausleihen……
Gruß Björn
mal ganz abgesehen davon
dass Nikon ja auch Kameras in dem Preisbereich hat – nur eben nicht mit Vollformatsensor.
der besucher
Kunden verlieren ?
Nikon hat ein Marktanteil von 30 bis 37 prozent, Canon 40 bis 45… So groß ist der Unterschied nicht. Nikon ist auf dem Weg mehr Marktanteile zu sichern, durch ein Vollformat werden die nicht erhöhen können, eher durch das DX Format.
Gruss
John
Das billige FF hat das obere Marktsegment ordentlich aufgerollt
…was nicht bedeutet, das das Knipsersegment der Cropkameras ausstirbt. Diese Leute laufen dann ihr Leben lang mit dem Kitobjektiv und einem Tokina 15-400 durch die Welt und wären warscheinlich mit einer Bridgekamera besser bedient. Aber DSLR hat doch diesen Profitouch…Im gehobenen Amateur und Profisektor gibt es bald mehr Analog- als Nikon-fotografen – überspitzt, aber nicht völlig an der Realität vorbei…
Rod
Genau:
Zu populär darf das Vollformat nicht werden, sonst könnte man glatt noch Marktführer Canon Paroli bieten …
Ich würde
schweinefrech dazu dichten: In drei bis fünf Jahren gibts nur noch FF im gehobenen Segment, und das in drei Schichten! Haha!
MF ist viel zu groß und unhandlich und muss auch noch ständig gekühlt werden, damit der Sensor nicht zu warm wird. Irgendwie nicht wirklich für dieses Leben, höchstens für krasse Sonderfälle.
FF lässt sich handlich verbauen, bringt genügend Fläche, und in der Tiefe gestapelt heftig viel Pixels. Optik ist genügend und ausgebaut vorhanden. Für fast alle Aufgaben und für einigermaßen machbares Geld.
Das Problem sind momentan, soweit ich das erkennen kann, die Hersteller der Chips. Die sehen noch tief in die Goldgruben, weil möglicherweise mangelnde Konkurrenz. Die möchten ihre Dies so lange wie möglich durchlaufen lassen. Das ist wie bei den Prozessoren: Immer doller, immer schneller, immer mehr Transitoren usw. War gestern. Und jetzt: Mehrkern mit Parallelverarbeitung (gibts im Prinzp schon die halbe Ewigkeit, hat bloß niemanden interessiert), dafür langsamerer Takt und geringere Stromaufnahme usw. Geht doch.
Da war doch vor kurzem mal eine kleine Nachricht, dass die Hersteller von Speicher-Bausteinen durch Herstellung von Foto-Sensoren (ist ja im Prinzip die gleiche Mache) dem Schweinezyklus entrinnen wollen. . .
Na denn mal los!
Gut Klick!
Alternative
Ich würde ja vielleicht nicht unbedingt mit der Sensorgrösse auf 24×36 gehen, sondern auf so was wie 24×32 (oder die aktuelle Crop-Sensorfläche in etwa verdoppeln):
– angenehmeres Seitenverhältnis 4:3 statt 3:2
– man könnte ein bischen „Schummeln“, da der Bildkreis der bestehenden Objektive nicht ganz bis zu den kritischen Randbereichen ausgenutzt wird. Die digitalen Vollformatkameras zeigen jetzt das unerbittlich, was früher gnädigerweise teilweise vom Diarahmen abgedeckt wurde.
Uli
Nikons Vollformatsensor und das Interview ohne Aussage…
Die ganze Diskussion ist schon interessant: Da gibt irgendein Nikon-Mensch Informationen zur Nikon-Strategie auf einer slowenischen(!) Internet-Seite heraus. Da ist ist es für mich ein Wunder, dass die Informationen überhaupt publik werden! (Wenn sie überhaupt der Wahrheit entsprechen..?)
Der Gehalt an Information ist ohnehin dürftig. (Wir sagen nicht, dass doch – aber auch nicht, dass nicht…) Alles bloss bla-bla.
Aber wo ich doch aufmerkte, ist der Satz: „Wir müssen behutsam vorgehen, damit die Vollformat-Idee nicht zu populär wird.“ Oh Gott, da wird doch nicht der Kunde bestimmen wollen, was er sich letztlich wünscht?!?
Die vorangehenden Diskussionsbeiträge lassen doch darauf schliessen: Nikon wäre eine tolle Marke, wenn sie nur den Vollformatsensor brächten.
Persönlich stimme ich dem Gastkommentator zu, der da schreibt, dass eigentlich die Chiphersteller die Situation so beinflussen, um mit ihren DX-Chips so lange Kohle machen, bis es nichts mehr zu holen gibt. Den Kamera- und Objektivherstellern ist es auch recht, denn sie bekommen auch genug vom Kuchen ab.
Und eines Tages, oh Wunder, ist das Vollformat wieder in voller Blüte…
Ob es stimmt?
Ob es stimmt oder nicht – gegen Nikon Vollformat soll angeblich der recht enge Bajonettdurchmesser sprechen. Ich bitte um aufklärende Beiträge.