Mit aktuell rund 120 Mitgliedern gehört arbeiterfotografie e.V. zu den kleinsten bundesweiten Vereinen. Uninteressant? Mitnichten!

Der Fotografenverein beschreibt sich selber so:

Arbeiterfotografie ist Engagierte Fotografie.

Die Idee von Willi Münzenberg, des Gründers der historischen Arbeiterfotografen-Bewegung, war es, eine wirksame Gegenöffentlichkeit zur bürgerlichen Bild- und Pressewelt zu schaffen und damit den Zugang zu einer anderen Gedanken- und Erfahrungswelt zu ermöglichen.

Diese Idee ist auch im 21. Jahrhundert noch von entscheidender Bedeutung. Denn seit der Antike gilt: wer das Wort hat, hat die Macht und die öffentliche Aufmerksamkeit.

arbeiterfotografie wurde 1927 in Erfurt gegründet, hatte in seinen besten Zeiten Anfang der 30er Jahre rund 3000 Mitglieder und wurde 1933 von den Nationalsozialisten verboten. Erst 1972 bildeten sich wieder erste Gruppen, 1973 wurde in Hamburg die Zeitschrift arbeiterfotografie ins Leben gerufen und 1978 wurde der Bundesverband gegründet. Heute zählt das engagierte Häuflein rund 120 Mitglieder.

Besuchen Sie arbeiterfotografie (neue Mitglieder sind sehr willkommen). Doch Vorsicht, da sind Querdenker am Werk! Nachdenkenswertes findet sich allemal zuhauf, und auch der Fotografier-Ansatz ist interessant und mindestens diskussionswürdig.

Wem das denn doch ein wenig zuviel des Nachdenkens, des Unbequemen, ist (die Leute beziehen eine Position, die man nicht teilen muss, die aber Fragen aufwirft, die beantwortet sein wollen), dem sei stattdessen Das deutsche Forum für alle, die an Fotografie interessiert sind nahegelegt.

(thoMas)