Ein Artikel soll sein: neutral, objektiv, unabhängig (natürlich auch interessant und gut geschrieben). Doch wann ist er das, bzw. kann er das wirklich sein?
Anlass für diese kleine Abschweifung ist uns die Berichterstattung zu den neuesten Entwicklungen bei AgfaPhoto, an der uns wieder einmal aufgefallen ist, wie unterschiedlich Fakten präsentiert werden können. Die FTD als unsere Quelle textet: Agfa-Photo-Pleite holt Gevaert ein. Wir dagegen: Hoffnungsschimmer für AgfaPhoto-Mitarbeiter. Schon in der Überschrift werden also ganz andere Schwerpunkte gesetzt (und die ziehen sich dann durch den Text).
Ein anderes Beispiel gefällig? Aus dem technisch-objektiven Bereich? Bitteschön:
Schwierige Beziehung – Erneut Kompatibilitätsprobleme zwischen D200 und Sigma-Objektiven (digitalkamera.de)
Nikon und Sigma: Probleme und Lösungen (photoscala)
Was ist besser? Was schlechter?
Falsche Frage. Anders sind sie. Und das ist nun einmal so. Immer. Objektive Berichterstattung gibt es nicht. Ehrliche hingegen schon.
Ein kluger Mann hat einmal gesagt: Im Internet muss jeder sein eigener Redakteur sein – Nachrichten suchen, auswählen, einordnen, gewichten. Das ist (Denk-) Arbeit, birgt aber auch eine große Chance. In der politischen Meinungsbildung so gut wie in der fotografischen.
Ihnen ein schönes Wochenende
(thoMas)