Nachdem bei AgfaPhoto in Leverkusen Ende November die Produktion endgültig heruntergefahren worden ist, bleibt nur der Abgesang auf einen der einst ganz Großen der Fotoindustrie

Wir haben den Niedergang der analogen Fotografie – und im Besonderen auch den von AgfaPhoto – über die Monate begleitet (siehe Links unten). AgfaPhoto ist unwiderruflich am Ende; doch es ist ein unrühmliches Ende.

Ganz hervorragend ist eine Monitor-Sendung vom Juni 2005 auf die offenen Fragen eingegangen, die bis heute nicht schlüssig beantwortet worden sind. Harald Kaiser, Fachanwalt für Arbeitsrecht: „Ich bin davon überzeugt, dass wir es mit einer strategischen Insolvenz zu tun haben. Ich gehe davon aus, dass die Geschäftsleitung die Insolvenz künstlich herbeigeführt hat, um massiv, schnell und möglichst billig das Personal abzubauen.“ Mehr hier: Agfa-Pleite: Wie ein Traditionsunternehmen platt gemacht wird.

Der Kölner Stadtanzeiger wiederum hat die letzten Tage der letzten AgfaPhoto-Mitarbeiter in Stimmungsberichten begleitet: Der letzte Film ist begossen, die letzte Schicht nach Hause gegangen:

Der Letzte macht das Licht an
Bitterer Tag für diese Stadt

Zur Entwicklung – von ersten Warnzeichen, vom hoffnungsvollen Neubeginn vor einem Jahr bis hin zur Insolvenz nur wenige Monate später – siehe:

Dämmerstunde der klassischen Fotoindustrie
Agfa-Gevaert hat Fotosparte verkauft: AgfaPhoto startet
AgfaPhoto stellt Antrag auf Insolvenzverfahren
AgfaPhotos plötzliche Pleite
AgfaPhoto bekommt Gnadenfrist
AgfaPhotos Führungsriege auf dem Prüfstand
AgfaPhoto produziert über den 1. August 2005 hinaus
AgfaPhoto wird im Insolvenzverfahren fortgeführt
AgfaPhoto GmbH: Insolvenzverfahren ist eröffnet
Agfa-Gevaert stellt erhebliche Forderungen an AgfaPhoto
AgfaPhoto steht kurz vor Verkauf
AgfaPhoto lehnt Kaufangebot von PMI ab
AgfaPhoto ist zerschlagen

(thoMas)