Alte Kleinbild-, Plan-, Schmal- und Kinofilme aus Nitrozellulose gleichen Schießbaumwolle und verfügen über eine höhere Sprengkraft als Schwarzpulver. Nitrozellulose ist zudem selbstzersetzend und ein Umkopieren wertvoller Originale deshalb dringend angeraten.

Der SWR hat in einer Regionalsendung der letzten Woche auf die potentielle Gefährlichkeit von Filmmaterialien aus Nitrozellulose (bis Ende 1950 hergestellt) hingewiesen. Das Trägermaterial Nitrozellulose solch alter Kleinbild-, Plan-, Schmal- und Kinofilme kann ohne fremdes Zutun explodieren, zudem ist Nitrozellulose selbstzersetzend:

„Dieses hochbrisante Gemenge entspricht dem der Schießbaumwolle und verfügt über eine höhere Sprengkraft als Schwarzpulver. … Nitro-Filmmaterial ist selbstentzündend und brennt mit oder auch ohne Sauerstoffzufuhr. Eine Selbstentzündung des Nitratmaterials ist bereits ab ca. 38° C möglich. Gekapselt in dicht schließenden Behältern – Filmdosen oder ähnlichen Behältern – entfaltet Nitrozellulosefilm eine verheerende Explosionskraft. Offen lagernd verbrennt Nitromaterial in einer hohen, nicht einzudämmenden Stichflamme.“

(Zitat von der Webseite von Klaus Kramer: Nitrofilme identifizieren und aussondern). Dort findet sich auch eine Liste bekannter Nitrozellulose-Filmmaterialien.

Weitere Links zu dem Thema:

Tickende Zeitbomben – Filme aus Nitrocellulose
Zur Lagerung, Bearbeitung und Umkopierung von Nitro-Bildnegativen im Bundesarchiv

(thoMas)