MAM Technology bietet goldbeschichtete CD-Rs an, die die gespeicherten Daten länger als 300 Jahre archivieren können sollen. Was sich sehr gut anhört, kann doch einiges Grübeln auslösen: Dabei ist nicht die langlebige CD-R fraglich, sondern vielmehr die Dauer der CD als Datenträger an und für sich.
Auf der Webseite von MAM Technology erfährt man etwas über die Eigenschaften dieser langlebigen CD-R: Dank Mitsuis patentiertem organischem Phthalocyanine-Farbstoff, dem fortschrittlichsten Farbstoff der Welt, und der goldbeschichteten Reflexschicht zeichnen sich MAM Gold CD-Rs durch optimale Aufzeichnungsqualität und unerreichte Genauigkeit aus. Aufgrund dieser Eigenschaften sind MAM Gold die ideale CD-R für das Mastering und die professionelle Archivierung. Anders als CD-Rs mit Cyaninverbindungen, deren Eigenschaften sich unter Licht und Wärme schneller verändern, garantieren MAM Gold CD-Rs Stabilität, außergewöhnliche Langlebigkeit und Haltbarkeit, wobei die verstärkte „Diamond“ Schutzschicht zusätzliche Sicherheit verspricht. Beschleunigte Alterungstests haben gezeigt, dass MAM Gold mehr als 300 Jahre lang als verlässliches Speichermedium dienen kann. Alle wichtigen Komponenten der MAM Gold CD-R verhalten sich unter Umwelteinflüssen sehr stabil: Kunststoff (Polycarbonat), Phthalocyanine-Farbstoff und Gold (das NIE oxidiert).
Unser Kommentar: Das ist interessant und für die nahe Zukunft mehr als beruhigend, doch sei die Anmerkung gestattet, dass die CD als Datenspeicher – kaum 25 Jahre alt (seit 1979 gibt es die Audio CD; als Speichermedium für Computer noch nicht einmal so lange) – schon ihren Abgesang hört: die DVD schickt sich an, ihre Rolle zu übernehmen. Und auch die DVD ist – mal ganz abgesehen vom Formatwirrwarr (DVD, -R, +R, -RAM usw.) – sicher nicht das endgültige Speichermedium.
Kurz, es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass in 20-100 Jahren kaum mehr Lesegeräte für CDs und DVDs existieren werden (Zweifler sollten an das Schicksal der 5-1/4-Zoll-Diskette denken, die noch vor wenigen Jahren Standard war und heute praktisch ausgestorben ist). Wichtiger als solch extreme Datenstabilität ist deshalb vernünftige Lagerung (stehend und im Dunklen) und vor allem, bei einem Computer- und Systemwechsel darauf zu achten, dass die Daten auch auf die neuen Speichermedien überspielt werden – und dabei in einem Format vorliegen, das auch noch eingelesen werden kann (wer kann wohl in 100 Jahren noch das RAW-Format einer Nikon D1 lesen?). Standards wie TIFF oder JPEG sind da sicherer. (thoMas)