Spiegellose Systemkameras (CSC-Kameras) und Sofortbildkameras haben sich im Jahr 2023 prächtig verkauft – und so für eine gerade noch robuste Marktentwicklung gesorgt. Das teilt der Photoindustrie-Verband (PIV) auf Basis aktueller GfK-Zahlen mit. Insgesamt wurden demnach im vergangenen Jahr Digitalkameras im Wert von 636 Millionen Euro umgesetzt, ein leichtes Minus von 1,55 % im Vergleich zum Vorjahr. Ein sattes Plus von 12 % gab es bei Spiegellosen, auch Sofortbildkameras legen weiterhin zu (+4,35 %). Der Markt für DSLR-Kameras schrumpft hingegen weiter (-28 %).

Presseinformation des Photoindustrie-Verbands (PIV):

Foto- und Imaging-Markt bleibt stabil: Hohe Nachfrage nach CSC-Kameras und Sofortbildkameras führt zu einem Wachstum im Gesamtmarkt 

Der deutsche Foto- und Imaging-Gesamtmarkt entwickelt sich trotz einiger Herausforderungen stabil, dank der anhaltend hohen Nachfrage nach spiegellosen Kameras mit Wechselobjektiven (CSC-Kameras) sowie Sofortbildkameras. Das zeigt sich in den vom Photoindustrie-Verband (PIV) und GfK veröffentlichten Marktzahlen für 2023.

Frankfurt am Main, 07.03.2024 – Die Gesamtzahl der verkauften Digitalkameras, einschließlich Action-Kameras und Camcorder, belief sich im Jahr 2023 auf 964.000 Stück (-8,19% im Vergleich zu 2022). Der Umsatz betrug 636 Millionen Euro (-1,55% im Vergleich zu 2022). Diese Verluste konnten jedoch durch die hohe Nachfrage nach CSC-Kameras teilweise abgefedert werden, wie die von GfK erhobene Analyse zeigt: So verzeichneten CSC-Kameras einen Anstieg im Verkauf von 250.000 Einheiten (+12,11% im Vergleich zu 2022) und erreichten einen Umsatz von 419 Millionen Euro (+8,27% im Vergleich zu 2022). Besonders gefragt waren hier die No-Full-Frame Modelle, für die Lieferengpässe in den Lieferketten behoben werden konnten. Zudem sorgten neue Modelle für starke Kaufimpulse.

Der Markt für DSLR-Kameras hingegen schrumpfte weiter, jedoch wird erwartet, dass sich dieser Markt in naher Zukunft stabilisieren wird. Im Jahr 2023 wurden 61.000 Einheiten verkauft (-28,24% im Vergleich zu 2022) mit einem Umsatz von 38 Millionen Euro (-39,68% im Vergleich zu 2022).

Stabile Entwicklung bei CSC-Objektiven

Auch die CSC-Objektive entwickelten sich stabil, mit einem leichten Rückgang von nur 1,34% in der Menge (369.000 Stück im Vergleich zu 2022) und einem minimalen Umsatzwachstum von 0,31% (327 Millionen Euro im Vergleich zu 2022). Im Gegensatz dazu sanken die Verkäufe von DSLR-Objektiven um 31,67% (82.000 Stück im Vergleich zu 2022) und der Umsatz um 36% (48 Millionen Euro im Vergleich zu 2022).

Die Durchschnittspreise sind in fast allen Kategorien leicht gesunken. Bei DSLR-Kameras sank der Preis auf 622,95 Euro (-16% im Vergleich zu 2022) und bei CSC-Kameras leicht auf 1.676 Euro (-3,4% im Vergleich zu 2022). Erhöht hat sich im Jahr 2023 der Durchschnittspreis beim Blick auf den Gesamtmarkt für Digitalkameras (einschließlich Action-Kameras und Camcorder). Hier stieg die Summe auf 659,75 Euro (+7,2% im Vergleich zu 2022). Die positive Umsatzentwicklung von Fixed Lens-Kameras und Action-Kameras sowie die Preiserhöhung haben sich positiv auf den Gesamtpreis ausgewirkt. CSC-Kameras konnten ihren Anteil im Markt um 16% erhöhen, was sich vor allem im Umsatz widerspiegelt. 66% des Gesamtumsatzes wurde mit den durchschnittlich für 1.676 Euro verkauften Kameras erreicht. Diese Erhöhung wirkt sich verständlicherweise auf den Gesamtpreis positiv aus, weil es ein sehr hochpreisiges Segment ist. Die Hersteller sprechen damit immer stärker Fotoenthusiasten und semiprofessionelle Anwender an, die weiterhin bereit sind, mehr in ihre Ausrüstung zu investieren.

Sofortbildkameras liegen weiter im Trend

Auch die Sofortbildkameras verzeichneten hohe Absatzzahlen mit insgesamt 490.000 verkauften Einheiten im Jahr 2023 (+6,52% im Vergleich zu 2022) und einem Umsatz von 48 Millionen Euro (+4,35% im Vergleich zu 2022). Hinzu kommt das Folgegeschäft mit Filmen und Verbrauchsmaterialien, das einen zusätzlichen Umsatz von etwa 45 Millionen Euro generierte. Es wird erwartet, dass der Gesamtumsatz für Sofortbildkameras in Deutschland somit im Jahr 2023 etwa 90 Millionen Euro betragen hat.

Fotozubehör und Fotoprodukte verzeichnen leichten Aufwärtstrend

Betrachtet man den Zubehörmarkt, so steigt auch hier die Nachfrage. Besonders in den Bereichen Mikrofone, 360-Grad-Kameras und Kameradrohnen ist ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen. Zudem erfreuten sich auch im Jahr 2023 Fotobücher und sonstige Fotoprodukte weiterhin großer Beliebtheit. Die Nachfrage nach diesen personalisierten Erinnerungsstücken ist ungebrochen hoch und zeigt, dass das Bedürfnis der Menschen nach individuellen Gestaltungsmöglichkeiten in der digitalen Welt ständig größer wird. Immer mehr Menschen entdecken die Freude daran, ihre schönsten Erinnerungen auf diese Art festzuhalten und zugleich ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.

Fotofachhandel bleibt wichtigster Partner

Der Fotofachhandel bleibt für die Industrie mit einem Umsatzanteil von knapp 60% weiterhin der wichtigste Partner und profitiert von der steigenden Nachfrage nach hochwertigen Kameras, die eine immer höhere technische Komplexität aufweisen. Betrachtet man nur das Segment der Digitalkameras, dann erwirtschaftete der Fotofachhandel 66% des gesamten Umsatzes in 2023. Veranstaltungen wie die PHOTOPIA Hamburg spielen ebenso eine entscheidende Rolle, um die Faszination für Fotografie zu vermitteln und bieten Fotografen und Videofilmern die Möglichkeit, sich auszutauschen und voneinander zu lernen.

“Durch die wachsende Nachfrage nach hochwertigen Kameras, Objektiven und Fotozubehör, insbesondere im Bereich Bewegtbild, gehen wir auch für das Jahr 2024 von einer positiven Entwicklung dieser Marktbereiche aus. Wir sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit dem Fotofachhandel die wachsenden Bedürfnisse der Kunden erfüllen können”, sagt Christian Müller-Rieker, geschäftsführender Vorstand des PIV.

Alle in diesem Text aufgeführten Zahlen basieren auf dem GfK Point of Sales Tracking Ergebnissen DE 2023 im Vergleich zum Vorjahr ergänzt um die von GfK nicht erhobenen Vertriebswege.