Sony hat für die Alpha 7 IV eine Technologie entwickelt, die die Aufzeichnung fälschungssicherer Fotos erlaubt. Dazu werden die Aufnahmen digital signiert, ein Zertifikatsserver erkennt darauf jede Art von Bildmanipulation. Interessant sind derart geschützte Fotos laut Sony zum Beispiel für Gutachter, Strafverfolgungsbehörden oder die Justiz. Was die Lizenz für den Signiermodus kostet, teilt Sony nicht mit.
Pressemitteilung von Sony Deutschland:
Sony präsentiert kamerainterne Technologie für Fälschungsschutz
Berlin, 04. August 2022. Sony stellt Geschäftskund/-innen ab sofort eine kamerainterne Technologie für fälschungssichere Fotos zur Verfügung. Die von Sony entwickelte Technologie nutzt digitale Signaturen, die bei der Aufnahme verarbeitet werden, um jegliche Veränderungen an einem Bild zu erkennen, und schützt dadurch vor betrügerischer Verwendung.
Unbefugte Bearbeitung und anderes Fehlverhalten im Zusammenhang mit digitalen Fotodaten sind weit verbreitete Probleme. Vor diesem Hintergrund hat Sony eine Technologie für Fälschungsschutz für Geschäftskund/-innen entwickelt, die auf kryptographischen Standards basiert und Bilder künftig vor Missbrauch schützen soll.
Wenn der kamerainterne Signiermodus von Sony aktiviert ist, werden die Bilder bei der Aufnahme sofort vom Kameraprozessor kryptografisch signiert. Danach führt jede Pixelveränderung, Manipulation oder potenzielle Fälschung zum Löschen der Bildsignatur, da die Manipulation bei der Überprüfung durch den kundeneigenen Zertifikatsserver erkannt wird.
Die neue Funktion ist derzeit für die Alpha 7 IV verfügbar und soll gegebenenfalls auch für andere Modelle bereitgestellt werden. Sie vereinfacht den zeitaufwändigen Prozess von der Vorlage bis zur Verifizierung eines Bildes und bietet dabei zusätzliche Sicherheit.
Die Alpha 7 IV vereint zudem einen Exmor R 33-MP-CMOS-Vollformat-Bildsensor mit einem BIONZ XR Bildprozessor, um eine hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit und eine hervorragende Auflösung zu gewährleisten.
Der neue fälschungssichere Signiermodus von Sony gewährleistet die sichere Erstellung und Übertragung von Bildern auf Basis kryptographischer Methoden und entspricht damit dem wachsenden Bedarf an zertifizierten, garantiert unveränderten und sicheren Bildern in vielen Anwendungen und zahlreichen Sektoren.
Die Technologie eignet sich insbesondere zur Verifizierung von Bildern in Pässen und Ausweisen. Darüber hinaus kann sie aber auch eingesetzt werden, um Bildmanipulationen in den Medien, im Gesundheitswesen und der Strafverfolgung zu bekämpfen. Im Versicherungs- und Bausektor wird die Technologie eine sichere Grundlage für die Untersuchung und Erfassung von Schäden bieten.
Dazu Yasuo Baba, Director of Digital Imaging and European Product Marketing, Sony: „Sony hat es sich zur Aufgabe gemacht, Geschäftslösungen durch hochmoderne Bildtechnologien zu stärken, und unsere kamerainterne digitale Signatur ist ein echter Gamechanger im Kampf gegen Bildmanipulationen und Bildfälschungen in zahlreichen Sektoren. Zwar müssen für jeden Sektor entsprechende Anpassungen vorgenommen werden, doch die digitale Signatur ist multilingual und lässt sich international einsetzen. So können Unternehmen weltweit mithilfe der Technologie von Sony das obligatorische Signieren von Bildern vereinfachen.“
Die Funktion ist derzeit mit der Alpha 7 IV kompatibel und wird Geschäftskund/-innen zur Verfügung gestellt, die eine Lizenz zur Aktivierung des Signiermodus von Sony erwerben. Darüber hinaus will Sony noch weitere Wege erkunden, um mithilfe seiner branchenführenden Bildtechnologien die Sicherheit in den verschiedensten Sektoren zu erhöhen, und plant, die Palette der unterstützten Kameras in Zukunft zu erweitern.
Was wird denn signiert, die RAWs? Oder die JPG? Wie ist die Auflösung und können die RAWs dann noch entwickelt werden? Ist die Lizenz kostenpflichtig?
Ja, die Lizenz ist kostenpflichtig.
RAWs zu signieren macht ja wohl gar keinen Sinn, da die immer bearbeitet werden müssen und die Sig dadurch immer automatisch ungültig wird. Denk ich jedenfalls mal.
Nachträgliche Bearbeitung – Fehlanzeige. Also mehr Mühe geben beim Fotografieren, und nicht später alles am Rechner richten. Gab es früher schon, beim Dia-Film.
Es geht um die Präsentation eines Foto, auch bei Dias wurde geschummelt, einfach eine 2. Aufnahme.
Es geht eher um den Nachweis, dass das Foto original und nicht bearbeitet ist. z.B. Tatort Dokumentationen rechtlich abgesichert sind.
Das ist nicht ganz richtig. Früher wurde auch manipuliert. Beim Entwickeln!
Natürlich kann man auch signierte Fotos bearbeiten. Nur wird dann halt die Kennung ungültig. Das ist bei normalen Fotos, die nichts beweisen sollen (Landschaft, Kunst, Portrais, Mode, Familie, Urlaub etc.), vollkommen egal. Es geht um Fotos im politischen, dokumentarischen, kommerziellen Umfeld wo Fakes zunehmend problematisch und gefährlich werden.
Bei RAW macht das ganze gar keinen Sinn, da das Bild da ja bearbeitet bzw entwickelt werden MUSS.